Re: Filmbesprechung: A view to a kill
Verfasst: 21. August 2011 12:52
Also komm, die Remakes zu Stummfilmzeiten standen doch zahlenmäßig in keinem Verhältnis zu denen in der letzten Dekade! Aber ich verallgemeinereMaibaum hat geschrieben:Na, da sind wir uns ja mal einig.danielcc hat geschrieben:Scheint mir alles ein wenig zu pauschal zu sein... Es werden jedes Jahr hunderte von Filmen in Hollywood produziert. Wir beschränken uns bei der Diskussion auf die 1-2 Dutzend Filme im Jahr, die wirklich einen hohen CGI Einsatz haben.
Dabei war der eigentliche Höhepunkt des Blockbuster/Effekt Kinos aus meiner Sicht in den 90ern, als es vor effekthaschenden Sci Fi und ähnlichem nur so wimmelte. Genau so gab es aber extremes Effektkino in den 70ern und 80ern... und vermutlich schon viel früher.
Jeder Filmmacher wird und sollte immer die Effekte einsetzen, die die beste Wirkung erzielen. Es bezweifelt ja niemand ernsthaft, dass das heute in den meisten Fällen CGI ist. Dann gibt es aber auch Filme, die nur existieren, weil es die heutige Technik ermöglicht (zB transformers). Sowas brauche ich nicht unbedingt, aber sowas gabs früher auch! Und es gibt Filme, die unnötigerweise CGI Effekte haben, um Dinge zu tun, die sonst gar nicht möglich wären, aber leider dadurch auch unrealistisch wirken.
Letztlich muss jeder selbst wissen, was er sich im Kino antun will aber pauschal zu sagen, dass heute alle Filmmacher faul und einfallslos sind, das ist sicher nicht angemessen.
Übrigens stimmt es auch nicht, dass die vielen Remakes ein Ergebnis fehlender Kreativität sind. Oft erfordern die Drehbücher ja genauso viel Kreativität. Worum es geht ist, dass man sich bestehende "Marken" zu Nutze macht. Es ist eben leichter eine bestehende Marke zu "vermarkten" als bei Null anzufangen.
Tatsächlich hat Hollywood schon immer jeden Trend ausgeschlachtet bis der Trend nur noch Flops hervorbrachte.
Als die Hammet Verfilmung Der dünne Mann 1934 ein Erfolg wurden auch noch eine ganze weitere Filme mit dem Detektivpärchen gedreht (die dann mit Hammett nichts mehr zu tun hatten). Und auch der Dünne Mann Titel wurde in Variationen beibehalten obwohl er sich direkt auf eine Figur des ursprünglichen Filmes bezog und für die späteren Filme keinen Sinn machte. Aber der geldbringende Wiedererkenungseffekt war wichtiger als die Logik.
Bis 1950 waren die meisten Western wenig indianerfreundlich, aber nach dem großen Erfolg von Der gebrochene Pfeil schwenkte Hollywood blitzschnell um und produzierte massenweise Indianerwestern mit guten Indianern in denen nun oft die Weißen die Schurken waren.
Die Anzahl der Remakes ist aber tatsächlich in den letzten 10 Jahren kräftig gestiegen.
Aber auch schon zu Stummfilmzeiten wurden manche Erfolgsstoffe gleich mehrfach verfilmt.
