1964
von danielcc
00-Agent
Nun habe ich meine private Leinwand-Trilogie vollendet mit
Return of the Jedi
Dem Rat folgend habe ich den Film nun erstmals einen Star Wars Film auf Englisch gesehen.
Mein Ural-Eindruck hat mich nicht getrübt. Für mich ist Return of the Jedi der schwächste der Ur-Trilogie und aus heutiger SIcht sogar schon ein deutlicher Schritt in Richtung der Prequels, gekennzeichnet durch viel Action und viel Kinder-Klamauk.
Für mich zerfällt dieser Film irgendwie in Epioden. Da ist - mal wieder - ein zu langes Intro mit der Episode der Han Solo Befreiung. Der "Dramaturgie" zu Liebe wird das unnötig kompliziert erklärt und aufgebaut. Wenn Luke der Über-Jedi ist, warum geht er nicht rein und regelt die Sache? Oder geht gleich mit größerer Verstärkung? Ich weiß, ich weiß, das ist in unlogischer Anspruch an Film-Logik aber ich mag kein unnötig langen Episoden die vor der eigentlichen Handlung stattfinden und diese nur Hinauszögern.
Dann gibt es die noch viel schlimmere Episode auf dem Wald-Planeten. Diese Ewoks mochte ich nie auch wenn sie hier und da putzig sind. Aber die ewig lange Szene in deren Camp, C3PO als ihr verehrter König/Gott,... das alles dauert so lange und ist unnütz.
Zwischendurch eine kurze Yoda Episode mit franglos phänomenalen Animationen. Aber im Vorgänger hieß es noch, Luke sei mitnichten ausgebildet, nun kehrt er zu Yoda zurück und ist es dann doch.
Zum Schluss der sehr lange Showdown als lange parallel erzähte Handlung mit drei Strängen. Der Waldplanet Teil zieht sich wahnsinnig, den letztendlichen Angriff auf den erneuten Todesstern hatten wir schon besser. Bleibt Lukes Konfrontation mit dem Imperator und seinem Vater Vader. Diese hat mir schon immer gefallen obwohl natürlich das Ende des Imperators nach etwas "Größerem" verlangt.
Es bleibt dabei: Während ANH ein schwungvoller Einstieg in ein galaktisches Abenteuer ist, TESB die beste Erzählung und Inszenierung bietet, fällt ROFJ irgendwie etwas ab, vor allem weil der Film so gar keine richtige Handlung erzählt.
Da dies viel diskutiert wurde:
- In der OV gefällt mir Hamill wirklich etwas besser und mit dem dramatischen Ende hat er hier auch mehr zu spielen. Wie gesagt, es ist nicht so, dass ich ihn als schwach empfinde - und seine Stimme ist auch besser als seine Synchro. Aber ich mag einfach den langweiligen Luke weder als naiven Träumer in Episode 4, noch als abgeklärten und religiös verklärten Über-Jedi in Episode 6. Es ist einfach nicht meine Art von Held.
Grade in Episode 6 hingegen kann Ford mit seinen ihm typischen Grimassen und Gesten punkten so dass Han Solo für mich der interessanteste Charakter der Filme bleibt.
Wie wäre mein Star Wars Ranking als Nicht-Fan?
Champions League Platzierung:
Episode VII - The Force Awakens: Stark gespielt mit echten Charismaten durch und durch, temporeich und fehlerlos erzählt, stimmig inszeniert, atmosphärisch dich ganz im Sinne der Originale, mit dem besten Humor aller Filme
Episode IV - The Empire Strikes Back: Der beste Teil der alten Trilogie mit beser Dramaturgie und bester Inszenierung, mit Yoda und Vader starke Charaktere und gute Episoden
Mittelfeld:
Episode IV - A New Hope: Guter Einstieg in eine phantastische Welt mit leichten Tempo-Hängern und einem etwas blassen Helden in den Szenen wo nicht der Fokus auf dem interessanteren Han Solo liegt
Episode III - Revenge of the Sith: Mit Abstand bester Teil der Prequels. Großartige Dramaturgie, hier passiert in einem Teil alles was in den beiden Vorgängern mühsam vorbereitet aber irgendwie verschlafen wurde - fühlt sich zum Schluss dann endlich an wie echtes Star Wars; endlich bietet die Trilogie McGregor den nötigen Freiraum um zu glänzen und hat damit - viel zu spät - doch noch einen sympathischen Helden
Abstiegs-Kandidaten:
Episode I - The Phantom Menace: So bunt und dennoch steril, Kinder-Abenteuer für die Videospielgeneration; kaum Identifikations-Charaktere, gruselige Inszenierung, verquaste Polit-Handlung und bis zur Unkenntlichkeit abgewandelte Eckpfeiler der Reihe
Episode II - Attack of the Clones: Trotz guter Episoden (Intro, der Ausflug in die Fabrik) ein bratziges Zwischenstück mit einem der unsympathischsten "Helden" der Kinogeschichte in der am schlechtesten geschriebenen Liebesgeschichte der Kinogeschichte; in Teilen erhöhtes Fremdschäm-Potenzial
"It's been a long time - and finally, here we are"