Das James Bond 007 Forum

danielcc hat geschrieben:Aber mal allgemeiner: Warum gibt es heutzutage kein deutsches Kino wie in den Wallace-/May-Zeiten???

Wohl hauptsächlich deshalb, weil jeder, der heute gute Filme machen will, gleich nach Hollywood, Frankreich oder UK geht. Der letzte wirklich gute deutsche Kinofilm war "Das Leben der Anderen" und der ist von 2006...

Samedi hat geschrieben:Der letzte wirklich gute deutsche Kinofilm war "Das Leben der Anderen" und der ist von 2006...

Guter Scherz ...

Maibaum hat geschrieben:

Samedi hat geschrieben:Der letzte wirklich gute deutsche Kinofilm war "Das Leben der Anderen" und der ist von 2006...

Guter Scherz ...

Was kam denn danach noch?

Die Aussage kann wirklich nur ein Scherz sein. Eher aber ein schlechter. Ich empfehle dir dringend, mehr deutsche Filme zu schauen. Ob nun "Das weiße Band", "Die geliebten Schwestern", "Oh Boy" (meisterhaft!), "Toni Erdmann", "Die Frau hinter der Wand", "Vincent will Meer" oder "Die Wand". Und ich könnte noch deutlich mehr aufzählen.

"Das weiße Band" hatte ich vergessen, das geb ich zu. Solche Filme bleiben in der aktuellen deutschen Kinolandschaft aber leider trotzdem die Ausnahme. Und Michael Haneke orientiert sich inzwischen auch wieder mehr in Richtung Frankreich, was meine These wieder bestätigt.

Und alles Filme die viel besser und unterhaltsamer sind als die biederen Wallace Filme. Und da gibt es noch viel, viel mehr.

Ganz zu schweigen von den vielen tollen TV Filmen.

Und fantastische Schauspieler gibt es in Deutschland ebenfalls im Überfluß. Das wäre nun wirklich das geringste Problem wenn man versuchen würde wieder etwas Wallace-artiges in Serie zu produzieren.

Samedi hat geschrieben:"Das weiße Band" hatte ich vergessen, das geb ich zu. Solche Filme bleiben in der aktuellen deutschen Kinolandschaft aber leider trotzdem die Ausnahme.

In Wahrheit ist es eher so, dass auch die Amis und die Franzosen viel Mist produzieren und es immer am Konsumenten liegt, was er sieht und was ihm entgeht. Es gibt genug hochklassige deutsche Filme.
Und es spricht für sich, dass du nun den Hanecke Film erwähnst, die anderen genannten beispielhaften Titel aber gekonnt ignorierst. Vielleicht solltest du solche Filme erstmal schauen, und dann urteilen.

Ich bin so ziemlich jeden Mittwoch in der Sneak und habe deshalb einen sehr guten Überblick über die aktuelle Filmlandschaft. "Toni Erdmann" (um einen weiteren von dir genannten herauszugreifen) finde ich ziemlich überbewertet.

Bei deiner Feststellung, dass auch Franzosen und Amis "Mist" produzieren, stimme ich dir hingegen zu. Aber das hab ich auch nicht bestritten.

Schade. Gerade dann müsstest du es ja besser wissen. Umso schockierender.

Maibaum hat geschrieben:Und fantastische Schauspieler gibt es in Deutschland ebenfalls im Überfluß.

Da stimme ich dir zu, nur wird leider viel zu oft nicht auf diese fantastischen Schauspieler zurückgegriffen, sondern auf Leute wie Schweiger, Schweighöfer und M'Barek.

Samedi hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Und fantastische Schauspieler gibt es in Deutschland ebenfalls im Überfluß.

Da stimme ich dir zu, nur wird leider viel zu oft nicht auf diese fantastischen Schauspieler zurückgegriffen, sondern auf Leute wie Schweiger, Schweighöfer und M'Barek.

Nein, das ist doch eine völlig andere Art von Filmen, in denen die genannten Herren auftreten. Aber Christian Berkel, Ulrich Noethen, Wotan Wilke-Möhring (auch wenn mich dafür wahrscheinlich einige lynchen werden) Justus von Dohnanyi, Jürgen Prochnow, Thomas Thieme, Michael Mendl, Jan-Josef Liefers, etc, etc. Da gibt es eine ganze Menge hervorragender Leute. Und das sind nur die bekanntesten...
Und ja, einige dieser Herren sind inzwischen nicht mehr die Jüngsten, das stimmt. Sind trotzdem noch gute Schauspieler.

Das artet mal wieder aus in eine Diskussion die völlig an dem vorbeigeht was ich meinte.

Dass "das deutsche Kino" kein eigenes Genre mehr hervorbringt, so wie in den 60ern mit den Karl May und Edgar Wallace Filmen? Liegt vielleicht daran, dass sich unter anderem auch einfach die Zeiten geändert haben? Sowas wie Winnetou ist heute eine große TV-Attraktion (siehe die RTL Filme letztes Jahr), aber als groß angelegte jahrelange "Serie" im Kinoformat wäre es nicht mehr umsetzbar. Das hat wenig mit der Qualität oder dem Willen der deutschen Filmschmiede zu tun.

Samedi hat geschrieben:Ich bin so ziemlich jeden Mittwoch in der Sneak und habe deshalb einen sehr guten Überblick über die aktuelle Filmlandschaft.

Anscheinend doch nicht.

Und ob du Toni Erdmann überbewertet findest ändert wenig an dem Eindruck den er hinterlassen hat.

Nico hat geschrieben:Nein, das ist doch eine völlig andere Art von Filmen, in denen die genannten Herren auftreten.

So ist es. Das ist in etwa argumentativ von Samedi so, als würde man die armselige deutsche Musikindustrie beklagen, weil im Radio ja immer nur Mickie Krause, Max Giesinger und Cro zu hören sind.
Es gibt genug hochklassige deutsche Filme und fantastische deutsche Schauspieler. Man muss sie nur eben auch sehen wollen. Wer nur Kokowäh und Honig im Kopf im Kino schaut, ist irgendwo selbst Schuld.