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Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 2. Januar 2012 23:32
von Maibaum
Das ist eine kurze, kleine Szene die ich als schwach empfinde. Solche schwachen Szenen gibt es aber in fast jedem Bond Film. Mit der Continuity liegst du nach wie vor verkehrt wenn z.B. GF anscheinend noch mehr IMDB Fehler ausweist, und tatsächlich keinerlei Continuity Fehler vorliegen die dem Film in irgendeiner Hinsicht schaden, da es nur die üblichen sind die eigentlich keiner bemerkt.
Und für den schlechten Schnitt hast du immer noch kein Beispiel gegeben.

Und was die Fans gemerkt haben sollen weiß ich nach wie vor nicht. Allein der Erfolg des Filmes spricht gegen deine Thesen. Fortsetzungen haben nur selten mehr Erfolg, meist bleiben sie weit hinter dem Vorgänger zurück. Trotz größerem Budget und mehr Spektakel.
Ich bezweifle das da groß was bemerkt wurde. Schon gar nicht bei der breiten Masse.

Letztendlich kann Zeitdruck zwar zu Fehlern und Schlampereien führen, aber auch zum genauen Gegenteil. Druck macht nämlich oft auch kreativ. Man kommt auf Lösungen und Ideen die man sonst nicht hatte.

Photographer, inwiefern sind denn diese 4 Filme unausgegoren?

Ich persönlich finde eigentlich keinen einzigen Bond unausgegoren. Jedenfalls gibt es keinen der für mich so aussieht als wären die Schwächen (falls vorhanden) aus Zeitdruck entstanden, und nicht einfach z.B. aus Ideenlosigkeit.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 00:22
von Maibaum
danielcc hat geschrieben:

in dieser Hinsicht ist TB sowieso sensationell. ich glaube, kein einziger Szenen-Anschluss im Film stimmt :-)
Gut auch.
- Nachdem Bond von Fiona ins Hotel gebracht wird, geht Bond rein, nur um nach einem Schnitt im Fotolabor des MI-Quartiers zu sein, was aber ganz woanders ist
- an einer Stelle HÖRT man Bonds Assistentin noch schnell aus dem Off sagen, dass sie die fertigen Bilder ins Hotel bringt. Der Satz ist wohl im Nachhinein eingefügt, macht aber auch so wenig Sinn...
Meinst du das hier mit einem schlechten Schnitt?

Weil das mag ich auch kaum glauben was du da geschrieben hast. Das ist ein ganz simpler, völlig normaler Schnit wie er zu hundertausenden in Filmen vorkommt um Raum und Zeit zu wechseln. Nichts, aber auch gar nichts weist hier darauf hin daß nach dem Schnitt die Szene im Hotel spielen müsste.
Ganz im Gegenteil. Mit der Detailaufnahme und den veränderten Farben sollte jedem sofort klar werden daß das ganz woanders spielen könnte, und dann auch tut.
Wenn du solche Klöpse bringst Daniel, dann wundert mich nicht wenn du alles falsch verstehst.
Warum der Satz, der nicht wirklich aus dem Off kommt (man sieht Paula im Hintergrund) wenig Sinn macht bleibt auch dein Geheimnis, und ob er im Nachhinein eingefügt wurde ist einerseits eine Vermutung und anderseits auch vollkommen egal. Da es vollkommen normal ist Filmen auch im nachhinein mal einen Satz unterzuschieben der vorher evtl. nicht geplant war. Selbst wenn, belegt das gar nichts.

Und das in TB kein Szenenanschluss stimmt das lohnt nicht mal zu kommentieren.

Was ein guter und ein schlechter Schnitt ist das wage ich kaum zu beurteilen, und ich denke sogar das auch die meisten Filmkritiker da nur wenig bis nichts von wissen. Ich würde behaupten daß man schon selber Cutter sein muß um so etwas unterscheiden zu können. (Ausser vielleicht bei einem trashigen B-Picture)

Kommt da noch was?

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 01:00
von danielcc
Wie gesagt ich bin im Urlaub und kann den Film jetzt nicht noch mal sehen. Ich verstehe auch nichts falsch, ich lassen die aneinander gereihten Szenen nur auf mich wirken...

Dennoch: Ich schreiben doch nicht so über TB, weil ich es nicht wirklich so empfinde!!! Warum sollte ich? Ich habe den Film scheinbar deutlich häufiger gesehen als du. Das ist nicht notwendig und auch nicht gut, aber es ist wohl auch ein Grund dafür, warum mir bei TB so viele Details irgendwann negativ aufgefallen sind. Wenn ich die Zeit habe, nenne ich weitere Beispiele.

Ich sage nicht, dass ein Schnitt gut oder schlecht ist. Aber in TB merkt man mehr als in jedem anderen Bondfilm, dass die Szenen fast alle zusammenhanglos sind. Ich bin sicher, man hätte die einzelnen Szenen vollkommen anders zusammenschneiden können, und der FIlm wäre nicht besser oder schlechter. Es reiht sich einfach eine Szene an die andere.

Worauf wir noch gar nicht eingegangen sind, ist die endlose Exposition des Films. Kein Bondfilm braucht so dermaßen lange, um zur eigentlichen Story zu kommen. Ist das gut oder schlecht? Keine Ahnung aber mir gefällt es aus heutiger Sicht nicht so gut. Auch zeigt das Remake NSNA, wie man an entscheidender Stelle auf Charaktere verzichten kann, die gar nicht nötig sind.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 01:34
von MX87
Fürs Protokoll, ich zitiere mal aus der Kritik vom Filmstarts.de

Zu finden hier:
http://www.filmstarts.de/kritiken/39846 ... ritik.html

Finden hier einige auch von danielcc angesprochene Elemente aber auch einige die wir so nicht besprochen haben z.B. die Charakterkonstellation.
Ein ganzes Viertel des Films spielt zudem unter Wasser. Gerade letzterer Aspekt nimmt dem Film allerdings viel an Tempo und verführt dazu, auf der DVD-Fernbedienung den Knopf für dem Bildvorlauf zu drücken.

Trotzdem enthält der Film interessante Aspekte, die nicht sofort ins Auge springen. Domino ist das eigentliche Zentrum, auch wenn ihre Figur den Plot nicht wirklich voranbringt. Sie ist gefangen zwischen den familiären Bindungen zu ihrem Bruder und ihrem Vormund. Mit letzterem verbindet sie eine quasi-inzestuöse Beziehung, aus der sie sich befreien muss (letztlich mittels einer Harpune) und nicht etwa von Bond errettet wird. Largo, als Nummer zwei hinter dem künftigen und hier noch namenlosen Superschurken Blofeld vorgestellt, hat den Tod ihres Bruders verschuldet und sie gleichsam geschändet, was seiner Schurkenrolle eine zusätzliche Dimension verleiht. Neben Gert Fröbe ist Adolfo Celis Bösewicht der gelungenste der Serie. Zwar hat er nicht die überwältigende Körperfülle, dafür aber Muskeln, Grips, Augenklappe und - neu für das Franchise - Libido. Auch die Handlanger gefallen gegenüber dem comichaften Oddjobb, allen voran die Figur der Fiona Volpe (Luciana Paluzzi). War im Vorgänger Pussy Galore als Tough Chick allzu schnell in Bonds Armen schwach geworden, lässt sich Fiona nicht so schnell um den Finger wickeln. Im Gegenteil, hier wird der Womanizer vernascht. Seine müde Erwiderung auf diese Erkenntnis, nur für König und Vaterland gehandelt und die Bettgymnastik selbstverständlich nicht genossen zu haben, kann diese Schlappe nicht wettmachen.

Die Story ist gegenüber „Goldfinger“ allerdings in einem Punkt im Nachteil: Es droht keine unmittelbare Gefahr. Die Regierungen sind bereit, das Lösegeld zu zahlen, wenn Bonds Mission fehlschlägt. Der Druck ist geringer, es steht nicht auf Spitz oder Knopf, sondern es herrscht eine Dauergefahr. Bond könnte sich auch Zeit lassen und die Bomben nächste Woche finden. Mit anderen Worten: Es geht um die Erpressbarkeit von führenden Nationen, was kein echtes Mitfiebern ermöglicht. Der Zeitaspekt, am Anfang des Films klar in den Vordergrund gestellt, rückt gegen Ende immer weiter an den Rand.
Insgesamt bekommt der Film dennoch 4,5 von 5 Sternen. Vor allem der Schluss ist ganz nett:
„Feuerball“ ist zusammen mit „Goldfinger“ das Fundament des Franchise. Ein guter Cocktail, den man immer wieder stilvoll genießen kann, und ein echter Klassiker dazu. Von einigen leichten Schwächen abgesehen.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 08:38
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben: Worauf wir noch gar nicht eingegangen sind, ist die endlose Exposition des Films. Kein Bondfilm braucht so dermaßen lange, um zur eigentlichen Story zu kommen. Ist das gut oder schlecht? Keine Ahnung aber mir gefällt es aus heutiger Sicht nicht so gut. Auch zeigt das Remake NSNA, wie man an entscheidender Stelle auf Charaktere verzichten kann, die gar nicht nötig sind.
Für mich ist die Exposition (hierzu würde ich auch das Missionsbriefing zählen) der mit Abstand beste Teil des Films. Wenn der Film nach 40 Minuten rum wäre würde er von mir mindestens ne 9,5 bekommen – da stimmt in meinen Augen nahezu alles.

Was ich nicht verstehe ist deine Aussage mit den an entscheidender Stelle weggelassenen Charakteren. An wen oder was denkst du da konkret? Lippe und Vargas, die in NSNA in den Jack Petacci und den Fiona Blush-Charakter einflossen, wären für mich jetzt keine entscheidende Stelle. Mal abgesehen davon rundet aber gerade der Lippe-Charakter TB für mich auch ab, da er und Largo die Rivalen von Bond um die Gunst des anderen Geschlechts sind. Diese Balzerei (Lippe zieht in Shrublands ja sehr schnell den kürzeren gegen Bond und auch Largo verliert seine Domino trotz allem Taktierens) auf dem Höhepunkt der Bondmania ist ja auch kein Zufall, da dadurch das sexuelle Supermanimage von Mister Kiss Kiss Bang Bang auf die Spitze getrieben wurde. Bond legt den Schurken nicht nur das Handwerk sondern spannt ihnen nebenher auch noch ihre Liebschaften aus (inklusive Fiona). Er ist ihnen auf wirklich allen Gebieten überlegen. Daher wäre das Fehlen des Lippe-Charakters in TB von weitaus größerem Impact als es in NSNA der Fall ist, in welchem Bonds erotische „Allzeitbereit“-Attitüde ja eher augenzwinkernd verarbeitet wurde.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 08:46
von danielcc
Naja, wenn man die ersten 40 Minuten für sich nimmt, ist das natürlich nett und gut. Aber aus meiner Sicht, sind es eben 40 Minuten BEVOR die Handlung beginnt.

Auch hier: Kann man machen, kann einem gefallen, ist aber nicht meine Vorstellung von einem spannenden Actionthriller. Zudem kommt ja hier auch eine PTS, die passenderweise ebenfalls eine rein spektakuläre Einzelepisode ist, ohne Bezug zum Film. Ich liebe dem gegenüber die PTS, die sofort die Bedrohung des Films klar machen, in die Handlung einführen und zudem vielleicht sogar schon den Charakter des Films widerspiegeln (TSWLM, TND, GE).

Aus MEINER Sicht, wird eben in TB auf zugegebener Maßen sehr schöne Weise, unheimlich viel ZEit verschenkt und dadurch Tempo rausgenommen

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 08:59
von AnatolGogol
Geschmackssache. Für mich ist die Exposition bereits die eigentliche Handlung, ob Bond nun zufällig bei einem Sanatoriumsaufenthalt seine Ermittlungen beginnt oder zuvor von M offiziell gebrieft wurde spielt für mich keine Rolle. Was die PTS angeht spielt es für mich keine Rolle, ob sie nun einleitende Funktion hat oder völlig losgelöst von der Haupthandlung ist. Du scheinst recht konkrete Vorstellungen von einem idealen Action- bzw Bondfilm zu haben, diese könnte ich für mich nicht benennen. Für mich gibt es hier kein Ideal, im Gegenteil sind es meist die eher unerwarteten und unüblichen Vorgehensweisen, die mich wirklich begeistern.

Nochmal fürs Protokoll: welche in NSNA an entscheidender Stelle weggelassene Charaktere hattest du bei deiner Aussage im Sinn?

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 12:00
von Maibaum
Die PTS gehört für mich auch zu den schwächeren Aspekten des Filmes das sie eben wenig mit dem weiteren Film zu tun hat. Aber auch hier ist GF deutlich schwächer. Bei TB wird zumindest die Bond/ Spectre Konfrontation schon eingeleitet.

Ansonsten gehören die ersten 40 min von TB auch für mich zu den besten der Reihe. Das Bond bereits in Shrublands in die Atombomben Entführung involviert ist, das kann man natürlich als wenig glaubhaften Zufall bezeichnen, ist aber für mich in Filmen dieser Art keinerlei Problem, sondern in der Parallelführung von Spectres Plan und Bonds früher Involvierung ein souveränes Beispiel von Handlungsentwicklung. Aber alles was danach kommt ist nicht viel schwächer, auch wenn ich dann da schon ein paar Sachen finde die ich anders gemacht hätte. Jedoch alles im Rahmen wie es bei anderen der besseren Bond Filmen auch ist.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 12:30
von Maibaum
Was die Spannung betrifft, da kann ich ja mal an TB darlegen was für mich spannend ist und was nicht.

Die Bedrohung ist mir vollkommen egal. da ich ja von vornherein weiß das die Bombe nicht explodieren wird. Genauso ist auch eine Szene nicht wirklich spannend in der Bond bedroht wird, da ich ja genau weiß daß ihm nichts passieren wird.
Damit sind wir auch schon dabei daß ich die Bond Filme weniger als spannend empfinde sondern als unterhaltsam. Das ist ein Unterschied.
Tatsächlich ist TB da für mich spannend wo ich nicht weiß was als nächstes kommt. Die spannendste Szene ist vielleicht wenn Fiona Bond nach seinem Tauchgang aufgabelt. Ich weiß wer Fiona ist, ich weiß wo Bond gerade her kommt, weiß aber nicht ob Fiona hier absichtlich (kann kaum sein) oder nur zufällig (ist realistisch betrachtet unwahrscheinlich, aber in einem Film erzähltechnisch evtl. clever) vorbeikommt. Das ist eine Szene in der alles möglich ist, deswegen Hochspannung. Genauso wenn Bond nach Palmyra geht, da ist erst einmal alles möglich, auch wenn dann schnell klar wird das hier erst einmal nur mit Worten gekämpft wird.
Wenn Bond dagegen in Gefahr ist, dann kommt die Unterhaltsamkeit der Szenen nicht aus der Bedrohung, sondern ausschließlich aus der frage wie es ihm diesmal gelingen wird sich zu befreien. deswegen ist eine Szene in der eine Nebenfigur bedroht wird immer spannender (weil die kann sterben) als wenn der Held bedroht wird.

Deswegen ist der Unterwasserkampf am Ende nicht wirklich spannend, funktioniert aber als großes Spektakel das die meisten Bond Filme am Ende auch brauchen. Weil die ganze Handlung immer auf ein spektakuläres Finale hinläuft. Das ist in NSNA einfach zu läppisch.

TB setzt für mich oftmals zu sehr auf vordergründige Spannung, aber das würde ich an fast jedem Bond kritisieren (außer QOS). Da wäre für meinen Geschmack oftmals weniger mehr gewesen, aber dann wären es auch wieder andere Filme. Die Bond Filme funktionieren, und die Filme sind (bis auf ein paar Ausnahmen die teilweise langweilig) sind, durchweg unterhaltsam aber was Spannung und deren Aufbau betrifft können sie z.B.mit Hitchcock nicht mithalten.

Spannung entsteht also für mich nur wenn ich nicht absehen kann wie es weitergeht, und deswegen ist die jeweilige Bedrohung in einem Bond unwichtig. Deswegen ist es unwichtig ob es um eine Übersetzungsmaschine geht oder um eine Atombombe. Es ist auch vollkommen unwichtig wie viel oder wie wenig ich bereits über die Pläne der Schurken weiß, solange die Handlung immer so gemacht ist das sie nicht vorhersehbar wird, und das wird sie in TB nicht wirklich, oder erst ganz am Ende.

Die Spannung die auf Nichtwissen beruht ist meist eher enttäuschend wenn die Auflösung kommt, auch ist es simpel Spannung dadurch herzustellen das man einfach Informationen vorenthält. Einen Film spannend zu gestalten obwohl man alles weiß, das ist nicht nur anspruchsvoller, sondern auch im Ergebnis meist befriedigender.
Aber letzendlich kommt es immer auf den individuellen Film an was funktioniert und was nicht.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 13:50
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Deswegen ist der Unterwasserkampf am Ende nicht wirklich spannend, funktioniert aber als großes Spektakel das die meisten Bond Filme am Ende auch brauchen. Weil die ganze Handlung immer auf ein spektakuläres Finale hinläuft. Das ist in NSNA einfach zu läppisch.
Ich denke du meinst damit die abschliessenden Unterwasserszenen in NSNA. Man muss natürlich fairerweise auch sagen, dass die vorherige Ballerei in der unterirdischen Grotte bereits das eigentliche finale Spektakel in NSNA darstellt. Das mag zwar auch nicht der absolute Überflieger sein, braucht sich vor diversen schwächeren EON-Finals aber dann auch wieder nicht verstecken. Die finale Unterwasserszene mit der Ermordung Largos durch Domino ist ja eher das Äquivalent zur Keilerei auf der Disco in TB.

Für mich krankt die finale Unterwasserschlacht in TB vor allem an ihrer Länge und ihrer langsamen, betulichen Inszenierung (klar, unterwasser sind Bewegungen generell langsamer, aber die Tatsache das man viele Einstellungen sehr lange ungeschnitten lies beschleunigt diese Szenen auch nicht gerade) in Kombination mit einer sehr lahmen Version von Barrys 007-Theme (welche zB in FRWL viel schwungvoller war und dadurch auch wirkungsvoller zu Geltung kam). Die Schauwerte sind ohne Zweifel auch heute noch toll, aber viel der Unterwasserkabbelei ist auf Dauer ermüdend. Und der finale Kampf auf der Disco ist für mich auch eine zweischneidige Angelegenheit, einerseits ist der eigentliche Kampf toll und hart choreographiert, andererseits ist die technische Umsetzung der Szene (sehr schwache Rückprojektionen, lächerlicher und offensichtlicher Upspeed des Filmmaterials um die Geschwindigkeit der Disco zu simulieren) sehr sehr schwach.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 14:47
von Maibaum
Ja,der Upspeed sieht super Scheiße aus. Frage wäre ob da die 4% Pal Beschleunigung das sehr verschlimmern, also ob das auf der Blu Ray dann etwas besser aussieht.

Da frage ich mich auch immer ob das so schnell sein sollte ob sie es einfach vermasselt haben.
Damals bemerkte man den Speedup von action generell noch häufiger, während es in modernen Filmen gar nicht mehr wahrnehmbar ist.
Ich sehe zwar die technische Unzulänglichkeit, aber das stört nur wenig. Das wäre übrigens etwas was ich versuchen würde zu korrigieren, falls das technisch heutzutage machbar ist, wenn ich Broccoli hieße.

Die Unterwasserschlacht fand ich nie zu langsam oder zu lang. Eine kurze explosive und brutale Konfrontation würde ich heute durchaus vorziehen, aber damals im Kino konnte das gar nicht lang genug sein, und damals war es die Entschädigung das TB in der Mitte keine große Verfolgungsjagd hatte, und die waren damals ein absolutes Muß für mich.
Auch hätte man die Szene natürlich filmisch faszinierender gestalten können, aber da stößt Young dann an seiene Grenzen. Aber sie ist besser als viele andere der größeren Bond Ballereien.

Aber wie schon gesagt ich fand die Szene immer angemessen in ihrer Länge im Kontext des Filmes.
Ich schaue den Film gerade noch einmal komplett. Mal sehen wie ichs diesmal so empfinde.

Habe vorgestern FRWL geschaut, und hoppla, nachdem ich vor 2 Jahren etwas enttäuscht war, jetzt gefiel mir der Film wieder so wie ich ihn in Erinnerung hatte.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 15:03
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Ja,der Upspeed sieht super Scheiße aus. Frage wäre ob da die 4% Pal Beschleunigung das sehr verschlimmern, also ob das auf der Blu Ray dann etwas besser aussieht.
Das ist ein guter Punkt, ich habe den Film bislang nie auf der Leinwand oder auf BR gesehen, vielleicht kommt der Effekt via Pal tatsächlich viel drastischer rüber als er damals über 24 Bilder pro Sekunde konzipiert war. Andererseits sieht es ja so daneben aus, dass ich mir selbst bei einem Bild weniger pro Sekunde nicht vorstellen kann dass es dann realistisch wirkt.
Maibaum hat geschrieben: Ich sehe zwar die technische Unzulänglichkeit. aber das stört nur wenig. Das wäre übrigens etwas das ich versuchen würde zu korrigieren, falls das technisch heutzutage machbar ist, wenn ich Broccoli hieße.
So schlecht der Upspeed auch aussieht, so sehr begrüsse ich es wenn man solche Unzulänglichkeiten dann in einem historischen Film drinlässt. Fängt man einmal mit sowas an sind Tür und Tor geöffnet für allemöglichen Verschlimmbesserungen – und am schluss hat man nen Star Wars Film. :mrgreen:
Maibaum hat geschrieben:Habe vorgestern FRWL geschaut, und hoppla, nachdem ich vor 2 Jahren etwas enttäuscht war, jetzt gefiel mir der Film wieder so wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Dann können wir uns abseits von QOS und MR zumindest bei FRWL als einen der besten Bondfilme einigen! :D

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 15:46
von Maibaum
AnatolGogol hat geschrieben:
Das ist ein guter Punkt, ich habe den Film bislang nie auf der Leinwand oder auf BR gesehen, vielleicht kommt der Effekt via Pal tatsächlich viel drastischer rüber als er damals über 24 Bilder pro Sekunde konzipiert war. Andererseits sieht es ja so daneben aus, dass ich mir selbst bei einem Bild weniger pro Sekunde nicht vorstellen kann dass es dann realistisch wirkt.
Es wird immer noch zu schnell sein, aber vielleicht nicht ganz so übel
So schlecht der Upspeed auch aussieht, so sehr begrüsse ich es wenn man solche Unzulänglichkeiten dann in einem historischen Film drinlässt. Fängt man einmal mit sowas an sind Tür und Tor geöffnet für allemöglichen Verschlimmbesserungen – und am schluss hat man nen Star Wars Film. :mrgreen:
Klar, wenn man so etwas macht dann muß man auf jeden Fall die alte Version nach wie vor anbieten. Doppel DVD mit Film alt und Film bearbeitet.

Sind nicht bei GF auch die Drähte an denen das Flugzeug am Ende hängt schon wegretuschiert worden?
Ich denke da so an Rückprojektionen farblich anpassen oder dieses Dings Geräusch bei dem Auto Salto in TMWTGG entfernen. Also Sachen die offensichtlich schlecht sind. Tarzanschrei irgendwer?
Dann können wir uns abseits von QOS und MR zumindest bei FRWL als einen der besten Bondfilme einigen! :D
Jedenfalls ein guter. Vielleicht schreib ich im FRWL was drüber. Bei DN war es mir ja schon ähnlich gegangen.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 16:05
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Sind nicht bei GF auch die Drähte an denen das Flugzeug am Ende hängt schon wegretuschiert worden?
Ich denke da so an Rückprojektionen farblich anpassen oder dieses Dings Geräusch bei dem Auto Salto in TMWTGG entfernen. Also Sachen die offensichtlich schlecht sind. Tarzanschrei irgendwer?
Das mit den Drähten hab ich auch gelesen, ehrlich gesagt sind mir die vorher aber nie bewusst aufgefallen. Beim Ausbessern von „Fehlern“ begibt man sich immer auf sehr dünnes Eis. Stell dir vor, du müsstest alle für dich offensichtlich schlechten Passagen bei MR rausschneiden oder ausbessern! Oder ich bei QOS! Da würde nicht mehr viel übrig bleiben vom Original. Oder stell dir vor Daniel würde TB bearbeiten, nachher bekommst du dann nur noch ne 50 Minütige Deluxe-Stummfilm-Edition. :lol:

Das Pfeifgeräusch beim Spiralsprung oder den Tarzanschrei weglassen sind dann schon deutliche inhaltliche Eingriffe in die Originale, die denen von Lucas auch nicht nachstehen (ich sag nur „Nooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo!!!!“). Selbst bei rein technischen Ausbesserungen sind die Grenzen gefährlich fliessend, man denke nur an die neuen 5.1.-Mixe. Digitale Restauration ist eine super Sache (wenn sie gut gemacht ist), von allen anderen „Verbesserungen“ sollte man meiner Meinung nach besser die Finger lassen.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 3. Januar 2012 16:47
von Maibaum
Wie gesagt, das Original sollte erhalten bleiben. 5.1. Ton nur wenn Mono noch dabei ist. DC ok, aber Kinofassung mitveröffentlichen.
Neusyncro bitteschön, aber nicht die Alte streichen.

Und ich würde bei Bond auch nur auf Kleinigkeiten gehen. Offensichtliche technische Unzulänglichkeiten. Nicht neu schneiden oder kürzen. hmm ... obwohl, es wäre eine Herausforderung ;)