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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 10:59
von Maibaum
Funksoulbrother hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:In SP finde ich die vollständig entschleunigte Actioninszenierung, die die Actionszenen eher zu tänzelnden Abtastungen macht, sehr spannend und interessant. Ob das aber den Massengeschmack der Kinogänger trifft, wage ich zu bezweifeln. Nicht selten hört man schließlich den Vorwurf, Mendes SP sei zu actionarm oder die Actionszenen zu langweilig und träge.
Die PTS in SP finde ich da aber noch ganz anders gehalten, die geht ordentlich auf die Zwölf.

Die Autoverfolgungsjagd in Rom hat z. B. schon eher diese von dir beschriebene Qualität. Die ist - wäre da nicht das Telefonat mit Moneypenny und der alte Italiener, dem beim Einparken geholfen wird - schon fast meditativ. Das hat auf seine Weise schon was.
Aber eben nicht meditativ genug. Das ist auch so eine verpasste Chnace etwas wirklich ungewöhnliches zu machen. So bleibt es wie vieles bei Mendes etwas halbherzig. Nicht entschleunigt genug um wirklich ungewöhnlich zu sein, aber auch nicht so actionreich daß der Normalzuschauer zufrieden ist.

Was Campbell betrifft, so finde ich seine Action in CR auch eher konventionell, aber in GE hat er ein paar der besten Actionszenen der Serie geschaffen.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 15:15
von SirHillary
Funksoulbrother hat geschrieben:Ich hätte mir halt einen insgesamt runderen Film gewünscht. Das Endresultat war trotz deutlicher Kritikpunkte dennoch überraschend gut.

Und für den 5. Craig-Bond - wenn es ihn gibt - würde ich mir wünschen, dass Madeleine das Schicksal von Tracy Bond ereilt - und das dann der Aufhänger für James' Rückkehr aus dem Ruhestand zum MI6 wird. Gerne eine ausführlichere PTS, das Bond und Madeleine als - von mir aus schon etwas länger - verheiratetes Paar zeigt, das nach einigen Jahren von einem Spectre-Anschlagskommando aufgespürt und angegriffen wird. Bond kann die Angreifer ausschalten, aber Madeleine kommt bei dem Angriff um. Auch wenn das wieder das Rachemotiv in den Mittelpunkt rückt, sollte es irgendwie so laufen. Die Geschichte zwischen Oberhauser (der im Verlauf der Handlung aus seiner Gefangenschaft entkommen müsste) und Bond könnte eh nur auf einer persönlichen Ebene zuende gebracht werden.
Ernsthaft?! Craig verliert zwei Frauen, die er liebt (Entschuldigung drei) in seiner Bond Karriere?!
Bin ich eigentlich der Einzige, der nicht denkt, dass Bond am Ende in den Ruhestand fährt?!

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 17:02
von Henrik
Das die Craig-Ära so endet wird wohl sehr wahrscheinlich sein, wobei mir das auch nicht wirklich zusagt. In dieser Hinsicht könnte das ewige hin und her, ob Craig dabei bleibt vielleicht den Vorteil haben, dass Craig gerade vor dem Film abspringt, für den dieses Szenario geplant war.

Das soll aber nicht heissen, dass ich Craig auf gar keinen Fall in Bond 25 sehen will. Im Gegenteil, ich wünsche mir Craig noch mindestens einmal zurück!

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 22:57
von SirHillary
Ich fände noch zwei Filme gut.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 22:58
von Casino Hille
Bevor sie Craig irgendein pseudo-düsteres "Charakterende" andrehen, sollten sie jetzt lieber eine neue Ära starten.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 22:59
von SirHillary
Ich denke, das wird nicht passieren.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 23:22
von Thunderball1965
Casino Hille hat geschrieben:Bevor sie Craig irgendein pseudo-düsteres "Charakterende" andrehen, sollten sie jetzt lieber eine neue Ära starten.
Oder schon vorher keine pseudo-düsteren Filme drehen.
Jedes Mal liest man hier wieder, wie von vielen wieder ein "klassischer" Bond gewünscht wird, aber so einen wird Mendes wohl nicht drehen. Wozu auch, persönlicher Bezug ist doch viel dramatischer. :roll:

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 23:26
von danielcc
Eine Freundin von mir hat jetzt SP gesehen. Kommentar: ich war positiv überrascht, hat mir gut gefallen. Man hätte ja vorher nicht viel positives gehört

Krass oder wie sich das rumgesprochen hat obwohl es die echte Rezeption des Films kaum widerspiegelt

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 23:27
von Casino Hille
SPECTRE war schon der richtige Weg, klassisch, traditionell, dennoch modern und eigenständig. Der kurze persönliche Bezug war so unnötig wie irrelevant und beeinträchtigte mein Seherlebnis wenig bis gar nicht.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 29. Dezember 2015 23:29
von danielcc
Das ist auch mal ein Fazit :-)

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. Dezember 2015 00:06
von DonRedhorse
Da hüpfe ich mit drauf. SP ist ein klassischer Bondfilm. Dieser persönliche Bezug ist unnötig, aber für den Film völlig irrelevant.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. Dezember 2015 00:24
von ProfessorDent
Das ist nunmal die Richtung die in SF eingeleitet wurde. Sie gefällt mir, andererseits würde ich mir über einen etwas innovativeren Film freuen, wohlwissend, dass das in der Craig-Ära nicht mehr passieren wird

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. Dezember 2015 00:26
von Casino Hille
Sie können im nächsten Film wirklich alles machen, aber kein "Bond ist jetzt ein gebrochener Mann am Abgrund ohne Perspektive" Ende, dass im Falle Bond wohl selbst dem erfahrendsten Drehbuchautor nicht glücken könnte.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. Dezember 2015 00:31
von Nico
Mir hat der SP-Stil sehr gefallen und ich wünsche mir noch einen, vielleicht 2 mit Craig in der gleichen Richtung.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. Dezember 2015 12:27
von Thunderball1965
Casino Hille hat geschrieben:Der kurze persönliche Bezug war so unnötig
Das stimmt. Da wird tatsächlich die Story um die Idee herum aufgebaut, dass Blofelds Eltern Bond aufgenommen haben sollen und Blofeld Minderwertigkeitskomplexe kriegt, wegen denen er seine Eltern killt und zum Superschurken wird. Das klingt eher nach Bond-Parodie als nach Bond!
(Hätte man das noch mit der M-als-Mutter-des-Bösewichts-Idee aus SF vermischt, bräuchten wir wohl nicht zu diskutieren, welcher Film der schlechteste aller Zeiten wäre.)
Offenbar hat einer im Produktionsteam diese Idee gebraucht, sonst hätte man sie auch ganz einfach rausstreichen können. Das ist nicht mehr als pseudo-dramatisch, vermutlich der Versuch, die Motivation des Bösewichts einzubringen. :roll:
Gab's am Ende eigentlich einen bösen Plan, den Bond verhindern musste? Oder war das nur diese kleine Nebengeschichte um "C"? Ich hätte es dramatischer gefunden, wenn dieser Programmstart nicht verhindert worden wäre, damit die Auswirkungen auch sichtbar werden; die Version aus "Spectre" fand ich jetzt nicht sonderlich bewegend.

Dafür war der Wille ersichtlich, einen realitätsfernen Action-und Spaß-Bond zu zeigen, was ich als ersten positiven Schritt sehe. Im nächsten Film mit einem anderen Regisseur könnte das ja tatsächlich was werden.