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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 14:19
von Saunders
O je. Kann man überhaupt noch irgendeiner Quelle trauen ?

Sam Mendes soll gesagt haben, dass "... EON formbare Regisseure möchte die am Anfang ihrer Karriere stehen."
Gleichzeitig bringt er sich aber selbst dezent ins Gespräch.
Wenn er Recht hat, wâren die großen Nummern wie Nolan ohnehin raus.
Meinetwegen könnte es Mendes gerne machen. Er weiß, wie Bond geht.

https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000107511.html

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 14:29
von Michael3390
Saunders hat geschrieben: 12. Oktober 2024 14:19 O je. Kann man überhaupt noch irgendeiner Quelle trauen ?

Sam Mendes soll gesagt haben, dass "... EON formbare Regisseure möchte die am Anfang ihrer Karriere stehen."
Gleichzeitig bringt er sich aber selbst dezent ins Gespräch.
Wenn er Recht hat, wâren die großen Nummern wie Nolan ohnehin raus.
Meinetwegen könnte es Mendes gerne machen. Er weiß, wie Bond geht.

https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000107511.html
Ehrlich gesagt, glaube ich in der Zwischenzeit nichts mehr, was von irgendwelchen Seiten oder Boulevard-Blättern kommt.
Warum sollten die sich schon Kopf um nen Regiesseur machen, wenn der nächste Film eh erst Ende der 20er oder Anfang der 30er kommt. Wenn überhaupt.

Sam Mendes wäre natürlich ein cleverer Schachzug, da er nen Namen hat und einen modernen Bond-Klassiker verantwortet.

Ehrlich gesagt, hätte ich aber auch nichts gegen frisches Blut, dass die Chance bekommt, sich zu beweisen.
Aber wie gesagt, glaube ich nicht mehr, dass man bei Eon soweit denkt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 16:01
von danielcc
Michael, es ist wirklich ganz einfach. Du musst nur lernen zu unterscheiden. Was ist die Quelle, wer sagt etwas, hat er es wirklich gesagt, oder wird es ihm den Mund gelegt, und hat er wirklich insights oder redet er nur allgemein.

Nehmen wir den Artikel von Saunder:
- Quelle ist hier "Inverse"; und es war ein Gespräch direkt mit Sam Mendes bei einem Event
- Hier ist die echte Quelle: https://www.inverse.com/entertainment/s ... ure-movies (Es gibt da übrigens noch viel mehr interessante Aussagen)
- Mendes' Aussagen sind hier direkte Zitate; er wird es also wirklich gesagt haben
- Allerdings hat er sie ganz anders gesagt! Es ist sogar unklar ob er wirklich über Bond oder über Marvel redet!

Um es kurz zu machen: Irgendwann wird es losgehen, dass wird dann EON verkünden, und dann dauert es noch 1.5 Jahre bis zum nächsten Bond.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 16:28
von Patrice
Um auch mal meine unbedeutende Meinung zum Thema der Zukunft des Film-Bonds zu äußern.
Ja, es ist irgendwo frustrierend für uns Fans, dass man seit Monaten, mittlerweile schon Jahren nichts greifbares hört. Selbst nach QOS und nach SP hat man relativ zeitnah neue Informationen bekommen (auch obwohl die MGM-Pleite im Raum stand und Craig nach SP ausgelaugt war). Das was wir aktuell erleben, haben wir in der Bond-Historie vor vermutlich 35 Jahren nach LTK erlebt - auch wenn ich hier aufgrund meines Alters nicht mitreden kann. Das müssen und können andere Forenmitglieder besser beurteilen.
Auf der anderen Seite haben wir jedoch viele Faktoren:

1. Bond ist tot
Mit Craig hat man eine mehr oder weniger konsequente Geschichte erzählt und vor allem auserzählt. Ob es sich hier um eine Sackgasse handelt, in die sich die Macher hiermit bewegt haben, wird die Zukunft zeigen und kann von keinem hier beurteilt werden. Ich schätze, dass die Macher jetzt auch in gewisser Weise wissen, dass in den letzten 5 Filmen nicht alles perfekt gepasst hat und definitiv ausbaufähig ist. Wenn man jetzt einen neuen Darsteller castet muss man wissen, ob man wieder eine aufbauende Geschichte erzählen, oder eine Erzählstruktur nach den alten Bond-Filmen darstellen möchte. Hier sollte jedoch unabhängig von der Wahl, besonders aber bei ersterer, einiges an Vorbereitung hineinfließen und nicht wieder nur von Film zu Film gedacht werden.

2. Die Produzenten
MGW ist mittlerweile 82 Jahre alt, Babs 64 Jahre. Einer der Söhne (von Babs?) hat vor kurzem gesagt, dass er die Firma nicht übernehmen möchte, da es meist die dritte Generation ist, die eine Firma vor die Wand fährt. Wir haben also einen Produzenten, der (wenn überhaupt) nur noch wegen Spaß an der Freude bei zukünftigen Filmen hinter der Kamera tätig sein wird. Aufgrund seines Alters werden neue Bond-Projekte für ihn keine Rolle mehr spielen. Babs hat bis zu diesem Zeitpunkt auch maximal noch 20 Jahre, wahrscheinlich eher noch 15 Jahre. Das entspricht in etwa noch einem weiteren Bond-Durchlauf. Aber wird sie diesen alleine machen? MGW ist raus, einer der Söhne ist raus. Dann gibt’s noch Gregg Wilson, der bei DAD, QOS, SP und NTTD mitgewirkt hat. Aber reicht das schon aus, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten?
Hier gibt es somit auch großen Klärungsbedarf hinsichtlich der zukünftigen Mitwirkung und Verteilung der Produzentenposten.

3. Neue Vertriebskanäle
Nach der Übernahme von MGM durch Amazon werden auch die Vorgaben, Absprachen, Planungen, und und und anders laufen als bisher. Hier muss auch erstmal ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Jeder, der schonmal eine Firmenübernahme erlebt hat weiß, dass es nach der Übernahme seltenst genauso weitergeht wie vorher.

4. EON ist ein Unternehmen
Der Punkt, der von Fans am liebsten ausgeblendet wird. Am Ende geht es EON nicht darum, die Fans zu befriedigen, sondern Gewinn zu erwirtschaften. Dass das Kino nicht mehr „problemlos“ funktioniert wie noch vor 10, 20 oder 30 Jahren zeigen ja die neuesten Boxoffice-Flops von eigentlich großen Marken. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass Marvel-Filme so gnadenlos an der Kinokasse versagen? Wer sagt, dass das nicht auch bei Bond passieren kann, wenn man falsch und/oder unbedacht an die Sache herangeht? Dann hätten wir zwar in 2 Jahren einen neuen Bond-Film, aber wenn’s schlecht läuft auch den letzten. Das Kinopublikum ist aufgrund von Streaming, hohen Kinokosten und extrem vielen Reviews aus Social Media sehr wählerisch. Hier gilt es also den Zeitgeist zu treffen, was in der schnelllebigen Zeit und in Verbindung mit einer Produktionszeit von rund 3 Jahren (vom ersten Drehbuchentwurf bis zum finalen Filmstart) zwar nicht unmöglich, aber schon recht schwer ist.

Vor diesem Hintergrund finde ich es nicht verwunderlich, dass sich EON erstmal an Projekte wagt, die besser, leichter und kurzfristiger umzusetzen sind, als eine ganze neue Bond-Dekade zu planen. Womöglich hilft es auch, dass die Macher einen freien Kopf bekommen und wieder mit vollem Elan an den neuen Bond herangehen.
Für uns Fans ist es schwer das zu akzeptieren, aber es ist nunmal in der aktuellen Zeit anders….

Ich erfreue mich einfach an den 25 Filmen, die wir bisher bekommen haben und uns jederzeit nach Belieben anschauen können. Bei Bedarf nach Bond-Content kann man sich die Fleming-Bücher, die nachfolgenden Bücher, oder aber auch die neuen Comics durchlesen. Man hat also noch genug Material, um die Bond-Lust zu befriedigen.
Am Ende gilt aber auch natürlich: Egal wie viel hier über EONs Unlust, fehlendes Engagement oder sonst was diskutiert (was ich selbst aufgrund der oben genannten Punkte definitiv nicht so sehe), es bringt uns keinen Meter vorwärts. Weder wird EON deshalb früher anfangen zu produzieren oder irgendwelche Informationen bekannt geben. Der neue Bond wird kommen, wenn die Zeit bereit ist. Und wenn es noch 5 Jahre dauert, dann sind es noch 5 Jahre. Bis dahin einfach zurücklehen, die 25 Filme gucken und Tee (alternativ einen Martini 😉) trinken.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 16:43
von danielcc
Ich spekuliere ja auch immer noch ein bisserl was die Gesundheit von MGW angeht. Nehmen wir mal an, es geht ihm nicht so gut, dann würde es Sinn machen, dass Barbara sich um andere, kleinere Filme kümmert, während man überlegt wer Bond produziert, wenn MGW nicht mehr ist. Vielleicht will sie keinen Film starten, wohlwissend, dass er nicht mehr fit genug ist, dabei zu sein.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 16:52
von Casino Hille
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:28 Dass das Kino nicht mehr „problemlos“ funktioniert wie noch vor 10, 20 oder 30 Jahren zeigen ja die neuesten Boxoffice-Flops von eigentlich großen Marken. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass Marvel-Filme so gnadenlos an der Kinokasse versagen?
So ziemlich jeder - und es wurde ja auch vorhergesagt. Dass so ein Hype und so eine Erfolgswelle wie die von Marvel nicht ewig anhalten kann, sondern sich irgendwann selbst überholt bzw. eine Übersättigung beim Publikum eintritt, war vollkommen absehbar. Sie haben sich ihr Grab im Nachhinein ein wenig schneller und heftiger geschaufelt, als zu erwarten war, und das Marvel Cinematic Universe als Gesamtprojekt ist mittlerweile gescheitert. Aber einzelne Sachen funktionieren nach wie vor: "Spider-Man: No Way Home" war 2021 viel erfolgreicher als "No Time To Die", "Deadpool & Wolverine" rasiert dieses Jahr am Box-Office alles weg ...

Die Pandemie hat den Kinos sicherlich geschadet und das Blockbuster-Kino steckt gerade in einer Krise. Von daher ist es vollkommen richtig, darauf hinzuweisen, dass auch eine sichere Bank wie Bond nicht mehr zwingend eine sein muss. Was aber ohne Spekulation definitiv gesagt werden kann: Man erwirtschaftet garantiert nichts, wenn man keine Filme produziert. :wink: Ich finde das Argument zwar schlüssig, es handle sich bei EON um ein Unternehmen und die seien an Profitmaximierung interessiert, aber bei den bescheidenen Box-Office-Erfolgen EONs abseits der letzten Bond-Filme dürften sie dieser Logik nach dann eigentlich nicht "Othello" gegenüber Bond 26 bevorzugen. Für mich schließt das eher darauf, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern auch um künstlerische Ambitionen, die man mit Projekten wie "Othello" umsetzen kann, und für die ein neuer Bond nicht den entsprechenden Rahmen bietet.
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:28 Mit Craig hat man eine mehr oder weniger konsequente Geschichte erzählt und vor allem auserzählt. Ob es sich hier um eine Sackgasse handelt, in die sich die Macher hiermit bewegt haben, wird die Zukunft zeigen und kann von keinem hier beurteilt werden. Ich schätze, dass die Macher jetzt auch in gewisser Weise wissen, dass in den letzten 5 Filmen nicht alles perfekt gepasst hat und definitiv ausbaufähig ist.
Nein, das sehe ich auch anders. Es passt nie alles perfekt, sicher, aber die letzten Filme waren finanziell ein Erfolg und kamen summa summarum bei Kritik und Publikum gut an. Ich habe keine Zweifel daran, dass Barbara Broccoli und Michael G. Wilson wenig Sinn darin sehen, sich damit zu beschäftigen, was für Schwächen eine Minderheit in ihren Filmen ausmachen kann.

Ich glaube übrigens sehr wohl, dass Bonds Tod auch etwas mit der langen Pause zu tun hat. Wie man danach weiter machen will, muss sehr gut überlegt sein - noch näher liegt aber, dass man im Vorfeld diese für das Franchise garantiert und zweifellos sehr schwerwiegende Entscheidung bereits mit dem Gedanken im Hinterkopf getroffen hat, danach ein paar Jahre Abstand vom 007-Kino nehmen zu wollen. Man hat die Craig-Reihe abgeschlossen und damit gewissermaßen eine Verpflichtung abgearbeitet und möchte sich jetzt mal ein paar Jahre anderen Projekten widmen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 17:16
von Patrice
Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:52 Was aber ohne Spekulation definitiv gesagt werden kann: Man erwirtschaftet garantiert nichts, wenn man keine Filme produziert. :wink:
Vollkommen richtig. Auf der anderen Seite wiederum zu erwähnen, dass das Produktionsbudget bei Bond heutzutage recht easy bei 200 Mio liegt. Mit Marketing insgesamt 400 Mio. Wenn ein Film negative Presse macht, kann weit vor 400 Mio am Boxoffice Schluss sein. Und wie du sagst, ist Bond heutzutage auch nicht mehr eine garantiert sichere Bank. Also lieber abwarten und richtig machen, als einen Film mit höherem Risiko schnell zu produzieren.

Ich denke auch, dass man mit Bonds Tod in einer kreativen Schaffenspause ist und sich daher auch andere Projekte konzentriert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 17:20
von danielcc
So vollkommen richtig ist das gar nicht. Ich wette bei Bond macht man mit so ziemlich allem Geld, nur nicht damit einen neuen Film ins Kino zu bringen ;-)

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 17:37
von Patrice
Hängt natürlich von der Tiefe des Geldbeutels ab. Wenn man sich das Merch anschaut, was verfügbar ist, liegen 95% aller Produkte in einer hohen Preiskategorie.
Ein DB5 im Maßstab 1:8 aus Gold für 30.000€?
Die Omega aus NTTD für 9.000€?
Ein Steif-Teddy für über 300€?
Ein Adventskalender für über 200€?
Limitierte Prints von Gregg Williams für min 400€?
Abseits von BluRay, CDs, Büchern und digitalen Käufen ist Bond auch bei Fans einfach eine absolute Luxusmarke, die man sich entweder leisten möchte oder kann, was aber aufgrund der aufgerufenen Preise nur bei einem Bruchteil gegeben ist.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 19:01
von Invincible1958
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:28 4. EON ist ein Unternehmen
Der Punkt, der von Fans am liebsten ausgeblendet wird. Am Ende geht es EON nicht darum, die Fans zu befriedigen, sondern Gewinn zu erwirtschaften.
EON geht kein finanzielles Risiko ein,
das tun nur MGM und Amazon.

EON als Produktionsfirma wird einen Deal aushandeln,bei dem alle Kosten gedeckt sind und Barbara und Co. eine ordentliche Gage erhalten.
Natürlich wird EON auch am Gewinn beteiligt sein.

Aber das Risiko, dass etwas finanziell schief laufen könnte, liegt bei MGM.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 19:41
von Berni
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:28 Vor diesem Hintergrund finde ich es nicht verwunderlich, dass sich EON erstmal an Projekte wagt, die besser, leichter und kurzfristiger umzusetzen sind, als eine ganze neue Bond-Dekade zu planen.
Ich sag jetzt schon voraus dass alle anderen EON Projekte floppen werden, Bond ist das einzige Zugpferd, deswegen umso unverständlicher warum da nix weitergeht

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 21:33
von Patrice
Invincible1958 hat geschrieben: 12. Oktober 2024 19:01 EON geht kein finanzielles Risiko ein […], (das Risiko), dass etwas finanziell schief laufen könnte, liegt bei MGM.
Schon klar, habe auch nie das Gegenteil behauptet.
EON wird sich aber auch nicht ansatzweise den Finger krumm machen, wenn sie selbst nicht vom neuen Konzept überzeugt sind. Babs hat vor einigen Monaten gesagt, das Bond neu erfunden werden muss. Die Aussage ist hier natürlich auch wieder auf absolute Abneigung und Unverständnis gestoßen. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten hier unterschätzen, was es bedeutet, einen internationalen Blockbuster zu schreiben, drehen, produzieren und zu vermarkten. Und aufgrund der geänderten Marktlage, hauptsächlich bedingt durch Corona, ist es nunmal nicht mehr so easy peasy, wie noch vor wenigen Jahren und wie es sich hier der Großteil erhofft und es seitens EON einfordert.

Berni hat geschrieben: 12. Oktober 2024 19:41 Ich sag jetzt schon voraus dass alle anderen EON Projekte floppen werden, Bond ist das einzige Zugpferd, deswegen umso unverständlicher warum da nix weitergeht
Othello hat zumindest großes Potenzial. Beliebtes Theaterstück und Craig im Cast. Da muss schon viel schiefgehen, damit das nicht funktioniert. Beim Rest kann ich es nicht beurteilen, aber die Jahreskassenschlager werden es wahrscheinlich nicht werden. Aber hier wird auch das Risiko nicht so groß sein. Geringeres Budget, kein großes Franchise, dessen Ruf man in der heutigen woken Gesellschaft recht schnell zerstören oder zumindest schwächen kann,….

Geht doch einfach locker an die Sache ran. Ich finde es auch irgendwo schade, dass es nicht im damaligen Eiltempo weitergeht, aber es ist doch ehrlich gesagt sowas von egal. Irgendwo muss man auch die Kirche im Dorf lassen. Ob jetzt der Film 2026, 2028 oder 2030 kommt - er wird kommen. Und wenn er kommt, werden wir wieder wie bekloppt ins Kino rennen und uns freuen, unseren Helden der Kindheit/Jugend in einer neuen Mission auf der Leinwand zu sehen.
Und wer damit nicht einverstanden ist und nicht damit klar kommt, der muss wohl für sich eingestehen, dass Bond einfach nichts mehr für sie/ihn ist und sich ein anderes Film-Hobby suchen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 21:55
von Casino Hille
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 21:33 Babs hat vor einigen Monaten gesagt, das Bond neu erfunden werden muss. Die Aussage ist hier natürlich auch wieder auf absolute Abneigung und Unverständnis gestoßen. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten hier unterschätzen, was es bedeutet, einen internationalen Blockbuster zu schreiben, drehen, produzieren und zu vermarkten. Und aufgrund der geänderten Marktlage, hauptsächlich bedingt durch Corona, ist es nunmal nicht mehr so easy peasy, wie noch vor wenigen Jahren und wie es sich hier der Großteil erhofft und es seitens EON einfordert.
Naja, aber das schleudert doch jetzt ein paar Sachen durcheinander.

Was für eine Herkulesaufgabe es ist, einen Blockbuster zu produzieren, ist mir vollkommen klar, und ehrlich gesagt: je mehr man darüber weiß, wie Filme entstehen, umso erstaunlicher ist es, dass es überhaupt da draußen Filme gibt, die tatsächlich funktionieren und in sich schlüssig und stimmig sind. :lol:

Aber das hat doch recht wenig damit zu tun, ob man Broccolis Aussage einer Neuerfindung Bonds nun verständlich oder unverständlich findet. Für mich ist das eigentlich nur die übliche hohle Phrase. Wirklich neu erfunden hat man Bond doch noch nie! Man hat immer geschaut, an welche aktuellen Kino-Trends man ihn anpassen kann, aber mit einem tatsächlich "Neuerfinden" hat das wenig zu tun. Und Bond ist als Kino-Ikone dann auch letztlich so eine geworden und geblieben, weil er auf eine Art immer konsistent war und eben trotz neuer Zeitgeiste, verschiedener Darsteller und zarter Modernisierungen (die aber von selbst kommen und die man nicht planen braucht) immer der Alte geblieben ist. Solche Aussagen sind für mich nur das altbekannte 08/15-Gelaber und ich messe dem keine große Bedeutung bei. Sollten sie Bond bei Film 26 wirklich neu erfinden, dann lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Aber es deutet nichts darauf hin.

Zu dem anderen Punkt: Ja, das Blockbuster-Kino steckt derweil in einer Krise. Aber das kann sich nächstes Jahr wieder erledigt haben - oder wir haben bereits erlebt, wie der Untergang der Lichtspielhäuser begonnen hat. Was die Wahrheit ist, können wir in 10 Jahren diskutieren. Fakt ist doch aber: Du stellst es als ein Problem da, mit dem sich EON erst auseinandersetzen muss, bevor sie den nächsten Bond machen. Und ich glaube, dass das an der Realität meilenweit vorbeigeht. Sie arbeiten doch konstant an neuen Produktionen, nur sind diese eben kein neuer Bond-Film.

Was lässt uns also darauf schließen, dass sie tatsächlich an der "Neuerfindung Bonds" arbeiten oder ein Krisen-Konzept für die Vermarktungsstrategien zukünftiger Bond-Filme ausknobeln? Alles, was wir wissen, lässt eher darauf schließen, dass man das Kapitel Bond mit NTTD mutwillig erstmal zu den Akten gelegt hat und sich jetzt lieber anderen Projekten widmen möchte. Nicht muss. Möchte. Sie haben die Craig-Ära abgeschlossen, sie haben die Figur erst einmal getötet und jetzt möchten sie ein paar Jahre etwas anderes machen. Das ist die Realität, mit der sich Fans abfinden müssen (oder über die sie sich aufregen dürfen).
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 21:33Irgendwo muss man auch die Kirche im Dorf lassen. Ob jetzt der Film 2026, 2028 oder 2030 kommt - er wird kommen. Und wenn er kommt, werden wir wieder wie bekloppt ins Kino rennen und uns freuen, unseren Helden der Kindheit/Jugend in einer neuen Mission auf der Leinwand zu sehen.
Das verstehe ich nicht. Für viele ist Fansein etwas sehr leidenschaftliches und da kann ich total verstehen, wenn das für manche hier mit einer höheren Emotionalität verbunden ist. Klar kann man auch einfach mal entspannt an die Sache gehen, aber ich lese aus vielen Beiträgen hier vor allem (berechtigte) Sorgen heraus. Es wird diskutiert, ob eine lange Pause der Reihe nicht möglicherweise doch schaden könnte. Es wird diskutiert, ob die Reihe womöglich eingestellt oder nur mit einer radikalen Neuausrichtung fortgesetzt wird. Manch einer, der die Bond-Filme gerne mit seinen Eltern im Kino geschaut hat, ist vielleicht wehmütig oder traurig, dass NTTD mit Pech der letzte Teil der Reihe gewesen sein könnte, den diese noch miterleben dürfen.

Man muss es sicherlich nicht übertreiben, aber ich habe großes Verständnis dafür, dass Fans emotionale Wesen sind und ich finde, in so einem Forum darf ruhig Platz dafür sein, solche Sorgen und Enttäuschungen auszudrücken. Broccoli und Wilson lesen eh nicht mit.

Wer es "entspannt" sieht und wem es egal ist, wann der neue Bond kommt, der ist damit natürlich genauso im Recht. Leben und sterben lassen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 23:18
von Michael3390
Ich bin nur noch minimal auf den 17 November gespannt. Ich kann mir einfach nicht ganz vorstellen, dass nicht eine Kleinigkeit über die Zukunft gesprochen wird. Ohne genaue Daten oder irgendwas.
Mit einer Ankündigung rechne ich zu keiner Sekunde. Aber es wird garantiert so sein, dass die Beiden auch in Interviews gefragt werden, wie der Stand ist.
Schon irgendwie krass, dass man langsam aber sicher erst wieder in den 30ern mit nem neuen Film rechnen darf, aber gut.
Bis zum 17ten Nov werde ich noch zwischendurch aktiver an dem Thema dran sein. Danach zieh ich auf unbestimmte Zeit nen dicken Schlussstrich.
Gott sei Dank, gibt es im kommenden Jahr generell wieder mehr interessantes Kinomaterial.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 12. Oktober 2024 23:20
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2024 21:55 Was für eine Herkulesaufgabe es ist, einen Blockbuster zu produzieren, ist mir vollkommen klar, und ehrlich gesagt: je mehr man darüber weiß, wie Filme entstehen, umso erstaunlicher ist es, dass es überhaupt da draußen Filme gibt, die tatsächlich funktionieren und in sich schlüssig und stimmig sind. :lol:
So ist es.
Aber deshalb gibt es jedes Jahr auch nur eine handvoll Filme, wo alles passt. Es gibt eigentlich keine andere Kunstform, die vor allem finanziell so ein hohes Risiko eingeht.
Jedes Jahr gibt es hunderte Filme, die entweder finanziell nicht funktionieren (der Großteil) oder künstlerisch nicht funktionieren, oder beides.

Das einfach zwei große Stars in der Fortsetzung eines großen Hits nicht ausreichen, um wieder einen Hit zu landen, zeigt ja Joker 2 grad. Daher ist es schon eine Leistung, dass EON 25 Bondfilme produziert hat, von denen keiner komplett baden gegangen ist.