Welches sind die drei besten Scorsese-Filme?

Who's that knocking at my door? (Keine Stimmen)
Boxcar Bertha (Keine Stimmen)
Mean Streets (Keine Stimmen)
Alice doesn't live here anymore (Keine Stimmen)
Taxi Driver
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
New York, New York (Keine Stimmen)
Raging Bull (Keine Stimmen)
The King of Comedy (Keine Stimmen)
After Hours (Keine Stimmen)
The Color of Money
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
The Last Temptation of Christ
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Life Lessons
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Goodfellas
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (14%)
Cape Fear (Keine Stimmen)
Age of Innocence (Keine Stimmen)
Casino
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Kundun (Keine Stimmen)
Bringing out the Dead (Keine Stimmen)
Gangs of New York (Keine Stimmen)
Aviator (Keine Stimmen)
The Departed
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Shutter Island
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Hugo Cabret (Keine Stimmen)
The Wolf of Wall Street
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (10%)
Silence (Keine Stimmen)
The Irishman (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

Re: Die Filme des Martin Scorsese

181
dernamenlose hat geschrieben: bei einem Film der am Ende so sehr auf einen Twist setzt muss die Story, die dazu führt natürlich auch wasserdicht sein, sonst ist der Twist wertlos
Das zum Beispiel noname, sehe ich fundamental anders. Das ist nicht wirklich wichtig und eher ein unwichtiges Detail in den aller aller meisten Fällen. Zumal es auf Logik in Filmen selten ankommt.
Maibaum hat geschrieben:Ab einem gewissen Punkt war der Twist ja absolut absehbar, aber zu diesem Zeitpunkt war SI ohnehin schon mausetot.
So ist es. Shutter Island war schon lange vor dem Twist ein schwacher Film.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

182
Für mich ein ganz starker Film. Ich kenne nicht alle Scorsese Filme aber vermutlich wird mir Shutter Island sogar mit am besten davon gefallen. Von vorne bis hinten einfach ein Erfolg in dem was er sein will. Ein durch und durch atmosphärischer Psychro Thriller mit Horrorelementen und einer bewusst verwirrenden Grundkonstellation.
Dass es einen Twist geben wird, ist ja da gar nicht das Besondere sondern in welche Richtung er gehen würde.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Martin Scorsese

183
Casino Hille hat geschrieben:Das zum Beispiel noname, sehe ich fundamental anders. Das ist nicht wirklich wichtig und eher ein unwichtiges Detail in den aller aller meisten Fällen. Zumal es auf Logik in Filmen selten ankommt.
Jetzt weiß ich immerhin was du meinst. Sehe ich aber eben ganz anders. Konnte deine Einstellung diesbezüglich nie wirklich verstehen, wobei sie mir bei Filmen wie diesen wirklich absolut unverständlich erscheint. Diese Filme sind genau so konzipiert, da geht es doch gerade um die Story. BEstätigen auch die Regisseure immer wieder. Aber bei Inception hast du ja schon ähnliches gesagt, obwohl das auch so ein Film ist. Da will der Drehbuchautor, bzw. der Regisseur doch gerade, dass man sich danach über die Story unterhält, solche Filme werden in erster Linie wegen ihrer Geschichte gemacht.
Und ganz ehrlich: Wenn es völlig egal ist, ob die Story wasserdicht ist, kann ich mir jeden noch so hanebüchenen Twist ausdenken und den dann als große Überraschung verkaufen. Wenn ich am Ende eines Films alles bisher geschehene auf den Kopf stellen will muss das ganze auch Sinn ergeben, sonst wird das ja vollkommen beliebig.
danielcc hat geschrieben:Für mich ein ganz starker Film. Ich kenne nicht alle Scorsese Filme aber vermutlich wird mir Shutter Island sogar mit am besten davon gefallen. Von vorne bis hinten einfach ein Erfolg in dem was er sein will. Ein durch und durch atmosphärischer Psychro Thriller mit Horrorelementen und einer bewusst verwirrenden Grundkonstellation.
Dass es einen Twist geben wird, ist ja da gar nicht das Besondere sondern in welche Richtung er gehen würde.
Dann würde ich jetzt gerne von dir hören, was du über das Ende denkst. Was glaubst du, ist wirklich auf Shutter Island geschehen, ist Daniles verrückt oder nicht, etc...
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die Filme des Martin Scorsese

184
Wenn ich Scorsese mal kurz in Zahlen durchgehe...

Mean Streets 8
Taxi Driver 13
Raging Bull 9
The Color of Money 9
Goodfellas 10
Cape Fear 7
Age of Innocence 8
Casino 9,5
Gangs of New York 8,5
Aviator 6,5
Departed 9
Shutetr Island 6
Wolf of Wall Street 8

...dann ist die Insel tatsächlich das für mich schwächste Werk des Meisters.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

185
Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern. Ich habe den Film 2 oder 3 mal gesehen und fand das jedes Mal stark weil es einen etwas ratlos zurücklässt. Wie das nun gemeint ist, ist mir eigentlich egal, ich mag Filme die irgendwann alles auf den Kopf stellen.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die starke Szene mit Leo und Kingsley im Turm.

Wo ich jetzt die Liste sehe. Wenn das alle Scorsese Filme sind, habe ich tatsächlich davon nur WoWS gesehen und Departed. Departed mochte ich gar nicht (mag auch dieses Genre nicht) und Wolf fand ich furchtbar belanglos. Eine einzige Bühne zum Zurschaustellen von DiCaprios nicht wirklich vorhandenem Talent
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Martin Scorsese

187
GoldenProjectile hat geschrieben:Taxi Driver 13
:lol:
danielcc hat geschrieben:Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die starke Szene mit Leo und Kingsley im Turm.
Die finde ich bislang leider gar nicht stark. Weil genau da eben logische Brüche reinkommen und manches mir zu gewollt, zu plakativ wirkt. Genau in dieser Szene wirken viele Sätze wie aufgesetzt. Aber vielleicht ist das ja auch Absicht, denn es unterstreicht die Version, dass er in dieser Szene einfach nur verrückt gemacht werden soll, anstatt wie vorgegaukelt, das Gegenteil...
Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Wie das nun gemeint ist, ist mir eigentlich egal
Genau sowas ist schließlich auch gar nicht wichtig.
Für mich liegt genau darin der eigentliche Reiz. Wobei ich nix dagegen habe, wenn am Ende beides Möglich ist. So lange es denn Sinn ergibt.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die Filme des Martin Scorsese

188
Bin ich eigentlich der Einzige in meinem Alter der sich einfach mal der wunderbar gruseligen Stimmung eines Films hingeben kann, oder der eine Szene genießen kann weil zwei Darsteller richtig aufdrehen? Scheiß auf die Logik - seit wann sollen Grusel/Horror Thriller eigentlich logisch sein. Wurde sowas bei Schweigen der Lämmer damals auch kritisert
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Martin Scorsese

189
danielcc hat geschrieben:Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern. Ich habe den Film 2 oder 3 mal gesehen und fand das jedes Mal stark weil es einen etwas ratlos zurücklässt. Wie das nun gemeint ist, ist mir eigentlich egal, ich mag Filme die irgendwann alles auf den Kopf stellen.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die starke Szene mit Leo und Kingsley im Turm.
Fürchterliche Szene eines bis dahin ziemlich soliden Films, wie ich finde. Wie bereits gesagt, jemanden (in diesem Fall Kingsley) vor die Kamera zu stellen und in einem langen Dialog alles erklären zu lassen ist wohl etwas vom Dümmsten, was ein Regisseur tun kann. Da schmerzt es mich umso mehr, dass Grossmeister Scorsese das getan hat.

Der Vergleich mag vielleicht hinken, aber mir fällt sofort das Duell aus Once Upon a Time in the West ein, dessen "Twist" rein visuell/musikalisch erzählt wird, und dabei obwohl er eigentlich eine inhaltlich ganz banale Enthüllung bereithält die geschätzt zehnfache emotionale Wirkung erzielt.

Für mich gab es durch diesen platten Erkläronolog auch nie einen Zweifel daran, dass der Protagonist geistig verwirrt ist und Kingsley die Wahrheit sagt. Ich sehe da keine zweite Interpretationsmöglichkeit, diese unsensible totale Entmystifizierung nimmt da allem dem Wind aus den Segeln.
danielcc hat geschrieben:Wo ich jetzt die Liste sehe. Wenn das alle Scorsese Filme sind, habe ich tatsächlich davon nur WoWS gesehen und Departed.
Sind nur alle, die ich gesehen habe.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

190
danielcc hat geschrieben:Bin ich eigentlich der Einzige in meinem Alter der sich einfach mal der wunderbar gruseligen Stimmung eines Films hingeben kann, oder der eine Szene genießen kann weil zwei Darsteller richtig aufdrehen?
Ganz gewiss nicht. Dieses ständige Schreien nach Logik finde ich auch ganz fürchterlich. Wer hat denn gesagt, dass Filme Logik sein müssten? Es gibt deutlich wichtigeres - zum Beispiel die Inszenierung, die Schauspielleistung, die Atmosphäre etc. Ich mag zwar Shutter Island wenig bis gar nicht (und die Szene erst recht nicht, aber eben weil das genannte nicht stimmt), stimme dir aber generell voll zu.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

191
Warum muss man immer Äpfel mit Birnen vergleichen? Warum muss jetzt auf ein mal alles visuell aufgelöst werden auch wenn es gar nicht dafür gedacht ist. Seit Erfindung des Tonfilms dürfen und sollen Filmcharaktere reden - auch vorher hat man den Ton schon schmerzlich vermisst.
Für mich war die Szene der Höhepunkt des Films. Kingsley könnte mir auch Nachts um 3 Uhr das Telefonbuch vorlesen und ich würde an seinen Lippen hängen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Martin Scorsese

192
Natürlich brauchen Filme Dialoge und gerade die allerbesten Scorseses sind wunderbare Beispiele dafür wie man beides kombinieren kann. Es geht auch gar nicht darum dass etwas sprachlich erzählt wird, sondern wie, was und in welchem Ausmass.

Übrigens war Kingsley der Akteur, der mir im neuen Dschungelbuch am wenigsten hängengeblieben ist...
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

193
danielcc hat geschrieben:Bin ich eigentlich der Einzige in meinem Alter der sich einfach mal der wunderbar gruseligen Stimmung eines Films hingeben kann, oder der eine Szene genießen kann weil zwei Darsteller richtig aufdrehen? Scheiß auf die Logik - seit wann sollen Grusel/Horror Thriller eigentlich logisch sein. Wurde sowas bei Schweigen der Lämmer damals auch kritisert
Ganz einfach: Weil das ja das ansinnen der Filmemacher ist. Scoserse hat auch extra dazu aufgefordert sich den Film ein zweites mal anzusehen (könnte natürlich auch nur eine Werbemasche gewesen sein) um dabei auf die kleinigkeiten zu achten. In dem Film sind zig Kleinigkeiten eingestreut die man bei einer zweitsichtung aus völlig anderem Blickwinkel sieht. Klar, die Stimmung ist wichtig, aber in einem solchen Film beiiliebe nicht das einzige. Da schränkt man den Film sehr stark ein und beschränkt ihn auf einen Teilaspekt.

Der Vergleich zu "Das Schweigen der Lämmer" hinkt, weil da am Ende nicht ein Filmtwist kommt, der die ganze Geschichte, alles was bislang erzählt wurde auf den Kopf stellt. Shutter Island untersceidet sich massiv davon.

Wie gesagt, die Stimmung ist wichtig und natürlich auch ein wichtiger Aspekt. Wer den vernachlässigt macht genauso etwas falsch, wie der, dem der Inahlt, dem die eigentliche Erzählung egal ist. Ich kann doch bei einer Sherlock-Holmes Geschichte auch nicht hergehen und sagen: "Ich finde die Geschichte rundum gelungen, weil die Chemie zwischen Holmes und Watson stimmt", wenn gleichzeitig Holmes Schlussfolgerungen völlig unsinnig sind. Sonst hätte Holmes nichts anderen Detektivgeschichten dieser Zeit vorraus. Umgekehrt darf man sich aber natürlich auch nicht nur auf die Gedankliche Leistung Holmes beschränken, sonst kann man sich auch irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen durchlesen.
Es kommt auf das ganze an. Wenn ihr einen Film wie Shutter Island nur auf seine STimmung reduziert, dann tut ihr dem Film unrecht und beraubt euch selbst eines großen Teils des Vergnügens.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die Filme des Martin Scorsese

194
danielcc hat geschrieben:Warum muss jetzt auf ein mal alles visuell aufgelöst werden auch wenn es gar nicht dafür gedacht ist.
Da stimme ich sogar zu. Die Shutter Island Szene mit der aus Once Upon A Time etc. zu vergleichen ist nicht unbedingt zielführend, weil das bei Shutter Island imo schwerlich funktioniert hätte. Und natürlich sind nicht visuelle Erklärungen genauso filmisch wie das Gegenteil. Gut geschriebene und pointierte Dialoge können sogar ein enormer Gewinn sein - von daher, da sehe ich nicht das Problem von Shutter Island.

Holmes Schlussfolgerungen sind übrigens fast immer großer Unsinn.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

195
GoldenProjectile hat geschrieben:Ich sehe da keine zweite Interpretationsmöglichkeit
Die gibt es aber ganz gewiss. Wie gesagt: Ich halte die andere Interpretation für deutlich logishcer, als die, die uns in diesem Monolog/oder der kompletten Szene präsentiert wird.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."