danielcc hat geschrieben:Bin ich eigentlich der Einzige in meinem Alter der sich einfach mal der wunderbar gruseligen Stimmung eines Films hingeben kann, oder der eine Szene genießen kann weil zwei Darsteller richtig aufdrehen? Scheiß auf die Logik - seit wann sollen Grusel/Horror Thriller eigentlich logisch sein. Wurde sowas bei Schweigen der Lämmer damals auch kritisert
Ganz einfach: Weil das ja das ansinnen der Filmemacher ist. Scoserse hat auch extra dazu aufgefordert sich den Film ein zweites mal anzusehen (könnte natürlich auch nur eine Werbemasche gewesen sein) um dabei auf die kleinigkeiten zu achten. In dem Film sind zig Kleinigkeiten eingestreut die man bei einer zweitsichtung aus völlig anderem Blickwinkel sieht. Klar, die Stimmung ist wichtig, aber in einem solchen Film beiiliebe nicht das einzige. Da schränkt man den Film sehr stark ein und beschränkt ihn auf einen Teilaspekt.
Der Vergleich zu "Das Schweigen der Lämmer" hinkt, weil da am Ende nicht ein Filmtwist kommt, der die ganze Geschichte, alles was bislang erzählt wurde auf den Kopf stellt. Shutter Island untersceidet sich massiv davon.
Wie gesagt, die Stimmung ist wichtig und natürlich auch ein wichtiger Aspekt. Wer den vernachlässigt macht genauso etwas falsch, wie der, dem der Inahlt, dem die eigentliche Erzählung egal ist. Ich kann doch bei einer Sherlock-Holmes Geschichte auch nicht hergehen und sagen: "Ich finde die Geschichte rundum gelungen, weil die Chemie zwischen Holmes und Watson stimmt", wenn gleichzeitig Holmes Schlussfolgerungen völlig unsinnig sind. Sonst hätte Holmes nichts anderen Detektivgeschichten dieser Zeit vorraus. Umgekehrt darf man sich aber natürlich auch nicht nur auf die Gedankliche Leistung Holmes beschränken, sonst kann man sich auch irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen durchlesen.
Es kommt auf das ganze an. Wenn ihr einen Film wie Shutter Island nur auf seine STimmung reduziert, dann tut ihr dem Film unrecht und beraubt euch selbst eines großen Teils des Vergnügens.