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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 13. Juni 2014 22:55
von Beretta
Nachdem ich vor kurzem wieder einmal NSNA gesehen habe,ist mir aufgefallen,dass das Hauptproblem des Films das miese Drehbuch ist,das gegenüber dem Original TB kaum neue Akzente setzen kann und vielen Rollen auch keine großen Entfaltungsmöglichkeiten bietet.So wird Barbara Carrera leider für meinen Geschmack etwas in den Hintergrund des Plots gedrängt und stattdessen Witzfiguren wie Fawcett("Mr Bean") eingeführt.Man merkt sehr deutlich,dass das Drehbuch nicht von den klassischen Bondmachern stammt und manche Figuren ganz anders als in der offiziellen Reihe dargestellt werden,was mich besonders bei M stört.Sehr gut sind die schauspielerischen Leistungen besonders von Connery,Carrera und Brandauer.Gewöhnungsbedürftig fand ich zuerst den Titelsong,aber wenn man sich erstmal an ihn gewöhnt hat,ist er ein ganz netter Ohrwurm.
Insgesamt also ein schlechter Bond,weil aus der guten Idee eines Remakes von TB als Comeback von Connery und Konkurrenzbond zu OP wegen des laschen Drehbuchs nicht viel herausgeholt wurde.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 13. Juni 2014 23:22
von danielcc
Willkomme im Forum!
naja, NSNA macht aber auch BEWUSST einiges anders, insbesondere was die Interpretation von M und Q angeht. Eigentlich ganz witzig. So gesehen setzt der Film eben doch neue Akzente!
Ich finde eigentlich sogar, dass NSNA eines BESSER macht als TB, und zwar wird die Anzahl der Nebenfiguren etwas reduziert. Aber dennoch wirkt NSNA irgendwie lahm etwas träge, während TB zumindest damals voll auf der Höhe der Zeit war oder sogar Maßstäbe setzte
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 30. Juli 2014 21:48
von SirHillary
Jetzt musst du mir aber mal erklären, auf welche Nebenrollen großartig verzichtet wird, dass sich eine Reduzierung bemerkbar macht.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 31. Juli 2014 19:16
von danielcc
Den Count Lippe gibt es nicht. Die Rolle übernimmt sozusagen voll Fatima.
Auch den "kleinen Fisch" gibt es nicht, der Bond im Hotelzimmer belauscht und dann den Haien zum Opfer fällt. Letzteres ist natürlich einen Nebensache aber grade dieses komplizierte Verhältnis der Handlanger um Fartima/Fiona, Lippe etc. ist in NSNA etwas besser gelöst
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 31. Juli 2014 19:41
von SirHillary
Hmm...stimmt. Dafür gibt es die Anglerin, die Fatimas Anschlag im Hotel 'verhindert'.
..und Mr. Bean...Gratulation

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 31. Juli 2014 20:16
von danielcc
SirHillary hat geschrieben:Hmm...stimmt. Dafür gibt es die Anglerin, die Fatimas Anschlag im Hotel 'verhindert'.
..und Mr. Bean...Gratulation

Ja Atikinson ist so eine Fehlentwicklung, die ein Regisseur eigentlich erkennen muss und in diese Falle am Besten ganz wegfallen lassen muss.
Seine Funktion ist unwichtig und sein Humor total fehl am Platz. Der Humor des Films - die Ironie - bringt ja Connery an sich schon rüber. Aber dann noch jemanden zu haben, der ohne (Selbst)ironie so rum-spattelt, das macht keinen Sinn. Man merkt auch wie unwohl sich Connery mit dieser Art von Albernheiten fühlt.
Die Anglerin hingegen ist perfekt. Der Flirt mit ihr ist passend, sie wirkt auch irgendwie vom Alter und der Reife her passend für Connery. Zudem hat sie keinerlei verkomplizierende Wirkung auf die Handlung
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 31. Juli 2014 20:38
von SirHillary
Verkomplizieren tut sie nichts, da hat du recht,
Aber ich sehe keine Reduzierung der Nebenrollen.
Wenn man es geschickt gemacht hätte, dann hätte man z.B. die Figuren bzw. Aktivitäten der Anglerin und der franzüsischen Agentin zusammenlegen können. Dann wäre diese nicht komplett verschenkt gewesen. Die hat nämlich viel weniger zu tun/zu sagen als Paula. Und die Kombi Lippe/Fiona ist mir ehrlich gesagt lieber als die durchgeknallte Krankenschwester. Ich sehe da auch keine Verkomplizierung und auch der 'kleine Fisch' im Becken der großen Fische stört mich nicht.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 31. Juli 2014 21:07
von SirHillary
Übrigens gibt es Lippe in NSNA...bin gespannt, ob du ihn findest.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. August 2014 19:17
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Atikinson ist so eine Fehlentwicklung, die ein Regisseur eigentlich erkennen muss und in diese Falle am Besten ganz wegfallen lassen muss. Seine Funktion ist unwichtig und sein Humor total fehl am Platz. Der Humor des Films - die Ironie - bringt ja Connery an sich schon rüber. Aber dann noch jemanden zu haben, der ohne (Selbst)ironie so rum-spattelt, das macht keinen Sinn. Man merkt auch wie unwohl sich Connery mit dieser Art von Albernheiten fühlt.
Ich glaube, das geht dann doch eine Spur zu weit. Atkinsons Humor ist nicht jedermans Sache, aber es ist keine Fehlentwicklung, sondern eine sehr gewollte und bewusst gesetzte Zuschauerwirkung, die dann eben nicht immer bei jedem völlig aufgeht. Und das man Connery ein gewisses Unwohlsein in diesen Szenen anmerken soll, kann nur als Scherz gemeint sein. Sean Connery war ein absoluter Profi und ausgebildeter Schauspieler, dem merkt man persönliche Regungen in einem Film sicher nicht an.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. August 2014 20:31
von danielcc
Naja, nun meint aber auch jeder, dass man Connery die Lustlosigkeit in YOLT und DAF ansieht oder?
Und natürlich gibt es sowas wie Chemie zwischen Darstellern. Die ist zB zwischen Brosnan und Llewelyn super. Zwischen Connery und Atkinson aus meiner Sicht nicht.
Außerdem ist der Film irgendwie doch sehr stilvoll, und der Humor dreht sich vor allem um Bond/Connery selbst. Da passt der platte Humor von Atkinson nicht rein, wie ich finde
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. August 2014 20:40
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Naja, nun meint aber auch jeder, dass man Connery die Lustlosigkeit in YOLT und DAF ansieht oder?
Und natürlich gibt es sowas wie Chemie zwischen Darstellern. Die ist zB zwischen Brosnan und Llewelyn super. Zwischen Connery und Atkinson aus meiner Sicht nicht.
Chemie zwischen Darstellern ist aber auch eine rein subjektive Sache und auf einer Skala nicht festlegbar. Der eine sieht ein charmantes Zusammenspiel, der andere nur gequältes Abmühen, aber wirklich existent ist die nicht. Und absoluten Profis merkt man die Beziehung hinter der Kamera zu einander auch gar nicht an und das muss auch so sein, sonst hätten Lazenby und Rigg niemals ein verheiratetes Paar geben können, genauso wenig wie Granger dann jemals als Old Surehand Winnetous Freund hätte sein können.
Connerys vermeintliche Lustlosigkeit sieht der eine in YOLT und DAF, der andere meint dann, die Phase ging schon bei TB los etc. Man sieht letzten Endes immer das, was man gerne sehen möchte, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, das ausgebildete Schauspieler wissentlich ihre persönlichen Empfindungen in einem Film zur Schau stellen. Dafür dauert die Ausbildung zu diesem Beruf einfach zu lange

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. August 2014 20:58
von Maibaum
Die vermeintliche Lustlosigkeit von Connery in YOLT sehen zwar viele, aber bestimmt nicht jeder. In NSNA dagegen wurde er doch meistens wieder gelobt.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 6. August 2014 14:36
von ErnstStavroBlofeld
NSNA kann meines Erachtens nicht an TB heranreichen. Zwar sind tolle Elemente enthalten, beispielsweise die Motorradralley und der schießende Kugelschreiber. Aber ansonsten hat mich dieser Film nicht wirklich überzeugt. Gut fand ich Kim Basinger als Bondgirl (die andere übrigens auch) und auch Connery hat für sein Alter nicht schlecht gewirkt - von dem peinlichen Kurzauftritt in blauen Trägerhosen mal abgesehen. Auch sind die Sprüche klasse ("ich habe sie nass gemacht" - "hauptsache mein Martini ist trocken geblieben").
Braundauer als Largo fand ich völlig misslungen. Ich fand ihn einfach unglaubwürdig und kitschig. Er kommt an einen Largo aus TB nicht ran.
M war ein nörgelnder Chef, der mich ehrlich gesagt genervt hat.
Blofeld mit Bart, ich weiß nicht so recht ... bin da zwiegespalten, er hat es nicht schlecht gemacht.
Q war halt anders als das Original - besser als R hat er mir allemal gefallen, denn er versuchte nicht, Llewelyns Q zu kopieren (was misslingen muss).
Ich kann nichtmal sagen, warum. Irgendwie fehlt dem Film etwas.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 6. August 2014 15:46
von danielcc
Maibaum hat geschrieben:Die vermeintliche Lustlosigkeit von Connery in YOLT sehen zwar viele, aber bestimmt nicht jeder. In NSNA dagegen wurde er doch meistens wieder gelobt.
Ja NSNA ist genau sein Ding, da hatte er Lust, da hatte er mehr zu sagen, da tanzten die Leute nach seiner Pfeife und er war kein Hamster im Rad mehr.
In YOLT sehe ich zumindest nicht die Lust am Spielen wie in GF und FRWL.
Es liegt vielleicht auch ein bisserl daran, dass er in einzelnen Szenen wo er den japanischen Look haben soll, auch absichtlich etwas emotionsloser spielt. Aber diese ganze Japaner-Sache ist sowieso die dümmste Idee der ganzen Bondreihe.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 6. August 2014 15:54
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Maibaum hat geschrieben:Die vermeintliche Lustlosigkeit von Connery in YOLT sehen zwar viele, aber bestimmt nicht jeder. In NSNA dagegen wurde er doch meistens wieder gelobt.
Ja NSNA ist genau sein Ding, da hatte er Lust, da hatte er mehr zu sagen, da tanzten die Leute nach seiner Pfeife und er war kein Hamster im Rad mehr.
In YOLT sehe ich zumindest nicht die Lust am Spielen wie in GF und FRWL.
Aber glaubst du denn nicht auch, dass man nach einer guten Schauspielausbildung gewisse Fähigkeiten entwickelt hat, um seine eigenen Gefühle und Emotionen aus dieser Sache rauszuhalten? Dazu kommt ja noch, dass dann der Regisseur bei YOLT ein Dummkopf gewesen sein muss, der zu blöd war zu bemerken, dass man Connery Lustlosigkeit im Film ansieht! Halte ich für unwahrscheinlich... Viel mehr wissen wir eben einfach alle, dass Connery damals nur wenig Lust auf die Rolle hatte und glauben deshalb, ihm derartiges ansehen zu können.