Martin007 hat geschrieben: 8. September 2021 11:45
Ich finde "Bullet in the Head" klasse, aber ist wohl Geschmackssache. Von den Figuren her geht der auch in Ordnung, auch wenn man manchmal zum Overacting neigt (aber Hongkong-Filme aus der Zeit hatten das ohnehin oft, da fallen Woos Filme nicht aus dem Rahmen).
Ich finde das "Bonding" zu Beginn des Films, als er die Beziehung der drei Freunde etabliert noch recht gelungen. Problematisch wird es aber, wenn er die Freundschaft in Vietnam auflöst. Der urplötzliche Verfall des einen Kollegen an die Verlockungen des Goldes ist wie ich finde sehr platt und unglaubwürdig. Ebenso das Verhalten seiner Freunde ihm gegenüber, die trotz diverser diesbezüglicher Eskapaden nie wirklich den Anschein erwecken, dass sei registrieren es mit jemandem zu tun zu haben, der längst den Verstand (und damit einhergehend jegliche Moral) verloren hat. Es ist aber nicht nur das inhaltliche, was wie ich finde schwer zu glauben ist , es ist auch die Plattheit, mit der Woo das darreicht. Das zieht sich dann auch durch den Rest des Films, der zuvor eher wenig erfolgreiche Kleinganove wird nach seinem Verrat und der Rückkehr nach HK dann plötzlich zum wichtigen und mit allen Wassern gewaschenen Gangster. Dass das auf Kosten seiner Freunde erworbene Vermögen ihm hilft in der HKer Unterwelt aufzusteigen ist nachvollziehbar, dass es aus ihm einen komplett anderen Menschen macht eher nicht.
Martin007 hat geschrieben: 8. September 2021 11:45
Von seinen anderen Filmen finde ich zumindest die Charaktere im ersten "A Better Tomorrow"-Teil durchaus gut umgesetzt/dargestellt.
Das sehe ich auch so, die Beziehung der beiden Brüder wird ziemlich überzeugend vermittelt.