Planet der Affen: Prevolution, 2011, Rupert Wyatt
Da fällt mir die BEwertung mal nicht leicht. Irgendwie mag ich das Planet der Affen Thema - selbst dem Film von 2001 konnte ich was abgewinnen, auch wenn er sicherlich einer der schwächsten Filme von Tim Burton ist. Im Grunde steht dieses Sequel/Reboot vor der gleichen Schwierigkeit wie alle ähnlichen Filme, die heutzutage versuchen, glaubhaft DAS zu erzählen, was andere Filme einfach als Utopie als gesetzt annehmen. Im Grunde ist nämliche diese Prämisse - Affen übernehmen die Macht - so absurd, dass man sie besser nicht erzählen sollte.
Wie auch immer, der Film bekommt massenweise gute Kritik also habe ich in mir angeschaut. Das Ergebnis ist sehr zwiespältig. Tolle Ansätze, eine relativ glaubhafte Erklärung, teilweise sehr gute Tricks, ein charismatischer Protagonist (Caesar, nicht einer der realen Schauspieler!) und viele schöne Anspielungen an die vorgänger Filme, sind deutliche Pluspunkte. Demgegenüber fallen aber auch massenhaft Negtativpunkte ins Gewicht. Als da wären:
- die Story bleibt letztlich unrealistisch, und das reale Umfeld der Story macht die Geschichte eigentlich noch unglaubwürdiger
- die Animatione wirken zu oft zu verspielt, und zwar immer dann, wenn offensichtlich nicht Andy Serkis den Charakter mimt, sondern die verspielten Weta Animateure sich austoben durften; a propos: wann lernen diese Effekt-Vollpfosten endlich, dass absurde, virtuelle Kamerafahrten nur umso deutlicher machen, das etwas NICHT real ist?
- die Story wirkt wie ein best-of aller vergleichbaren Filme (Planet der Affen, Terminator 3, Deep Blue Sea, I Am Legend) - es gibt im Grunde null Kreativität
- jede Menge zweidimensionaler Figuren, die allesamt voller Klischees sind oder eben gar nichts zu tun haben (Freida Pinto!)
Letztlich hat der Film aber auch ein Riesenproblem: Es gibt keinen positiven Hauptcharakter! Im Grunde weiß man in der gesamten zweiten Hälfte gar nicht mehr, für wen man mitfiebern soll: Affe Caesar, weil er sympatisch war, die Affen, weil sie eigentlich zurecht "zurückschlagen", die Menschen - naja, weil wir Menschen sind - oder eben der menschliche Protagonist, weil man es so gewohnt ist. Am Ende fiebert man eigentlich gar nicht mehr mit. Doch nicht nur dass: Es gibt am Ende auch keine Geschichte die abgeschlossen wird. Man fragt sich: War das alles? Klar, es sollen weitere Teile folgen - aber selbst dann muss ein erster Film einer Trilogie stärker enden.
Es gibt jedoch einen Moment im Film, der total in die Hose hätte gehen müssen, und den ich dennoch irgendwie überzeugend fand.. und zwar: SPOILER!!!!
- der Moment, in dem der Affe Caesar erstmals spricht
Was so unglaublich peinlich hätte sein können, wirkt fast so stark wie die "Ich bin dein Vater" Szene in Star Wars