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von HCN007
Agent
Metal-Abend die Zweite in Folge ! Leichte Schmerzen im Rücken und den Füßen inklusive !
Es ging gestern Abend in den kleinen, beschaulichen, Frankfurter Club „Das Bett“ für ein Konzert der ukrainischen Metalcore-Band JINJER, die ich bereits als Support am Anfang des Jahres zusammen mit Nailed To Obscurity, Soilwork und Amorphis sehen konnte. Die Band selbst hat in der Szene einen aktuell sehr großen Hype um sich generiert, der eigentlich weniger von der Band, sondern von den Fans ausgeht und den die Band eigentlich weniger gut findet. Da die Band um Fronterin Tatjana vor wenigen Wochen ihr Album „Macro“ und auch einige Zeit zuvor ihre EP „Micro“ veröffentlicht hat, war es natürlich klar, dass die Band auf eine Tour durch Europa geht. Angetrieben vom Veranstaltungsort und den guten Erfahrungen mit dieser Band Anfang des Jahres im Schlachthof Wiesbaden war aufgrund des geringen Eintrittspreises von leicht über 22 Euro für mich klar dass ich mir ein Ticket schon Wochen zuvor geholt war. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wer sonst noch als Special Guest und Supports dabei sein und natürlich auch, dass dieses Konzert ebenfalls ausverkauft sein wird.
Also bin ich trotz der noch anhaltenden Lage mit dem Streik der Busfahrer den kurzen Weg zum Bahnhof in Höchst gelaufen und mit dem Zug ganze 2 Stationen nach Griesheim gefahren. Von dort aus bin ich dann den Rest des Weges zum Club gelaufen. Einer der Schleichwege dahin war ein absolut dunkler Weg an einer Gartenanlage mit einem herrlichen Blick auf die beleuchtete Skyline Frankfurts. Angekommen am Club erst mal schön ein wenig Taschenmanagement betrieben, den Einlass und die Taschenkontrolle hinter mich gebracht und dann auch festgestellt wie klein diese Halle für 500 Personen ist. Links am Eingang ist die Bar, Hinten links in der Ecke ist eine kleine Durchreiche für die Garderobe und auch dort gibt es alkoholhaltige Getränke. Ein paar Tische stehen im hinteren Bereich des Raums. Rechts vom Eingang die Eingänge zu den Toiletten und auch die Bühne. Gegenüber der Bühne auch den Bereich der Technik und an der letzten freien Wand direkt gegenüber des Eingangs die klassischen Merchandise-Stände. Erst zur Garderobe, dann auf die Toilette und schon ging es mit der ersten Band los.
Um 18:30 begann die ukrainische Metalcore-Band „Space of Variations“ mit einem ganz ordentlichen Set, das mit 30 Minuten etwas kurz war, mir aber relativ gut gefallen hat. Nach einer kurzen 15 minütigen Pause, in der ich mir etwas zu trinken geholt habe, ging es auch mit der 2. Band „Khroma“ aus Finnland weiter, die einen etwas elektronisch angehauchten Metalcore gespielt haben, der mich ein wenig an Teile des Stils von „Northlane“ erinnert hat. Auch deren Set war nach 30 Minuten vorbei und man hat irgendwie gemerkt, dass die technische Situation vor Ort etwas holprig gewesen ist. Allgemein war die akustische Situation genau wie einen Abend zuvor in der Batschkapp nicht ganz optimal. Das fällt mir immer wieder auf, wenn das Instrumentale den Gesang übersteuert und so ein optimales Klangerlebnis vor Ort erzielt werden kann. Das ist dann auch für die Bands auf der Bühne ein wesentlich schwereres Unterfangen.
Um ca. 20:00 ging es dann mit den Special Guests los. „The Agonist“ aus Kanada stand auf der Bühne mit der Fronterin Vicky Psarakis, die seit den letzten 3 Alben den Gesang übernommen hat, nachdem Alissa White-Gluz die Band in Richtung „Arch Enemy“ verlassen hat. Nachdem ich davon Wind bekommen habe, dass „The Agonist“ hier Special Guest sein wird, war auch das neue Album „Orphans“ ein sicherer Kauf für meine Plattensammlung. Da werden sich auf jeden Fall auch die beiden Vorgänger-Alben mit Psarakis wiederfinden, denn der Stil der Band gefällt mir sehr gut. Vor allem für den geneigten Film- und Hitchcock-Fan, wenn man sich auch ein wenig für die Musik begeistern kann, kann ich das Video zum Song „In Vertigo“ empfehlen, in dem die Band offensichtlich mit dem Vertigo-Shot variiert und experimentiert. Das Set von The Agonist ging knapp 50 Minuten und ich habe mir es danach nicht nehmen lassen, ein Bandshirt von „The Agonist“ bei den Merchandise-Ständen im hinteren Bereich der Halle zu kaufen.
Dann um 21:10 war es Zeit für den Main Event. „Jinjer“ haben in ihrem Set, das bis knapp 22:30 gespielt wurde, nahezu alles abgedeckt, was sie an relevanten Songs in ihren Alben „Cloud Factory“ ; „King of Everything“ und dem EP/LP-Doppel „Micro“ und „Macro“ zu bieten hatten. Die Stimmung war am Kochen, auch wenn sie vorher den Abend ein wenig eher verhalten vor sich hin köchelte. Mosh-Pits waren an der Tagesordnung, ähnlich wie Crowdsurfing, nur dass dann einer in Richtung der Bühne getragen wurde, der dann prompt von Securitys von der Bühne weg komplimentiert (oder auch gestoßen) wurde. Und auch hier hatte ich das Gefühl, dass die Band mit den technischen Schwierigkeiten vor Ort zu kämpfen hatte und es wohl eher sichtlich eine Qual für die Band war, ihr Set durchzuspielen.
Auf einigen Shirts der Angestellten im „Das Bett“ prangte der Spruch „Willst du mit mir ins Bett ?“ - Ganz ehrlich, wenn der Sound besser eingestellt ist und es auch nicht unbedingt in der kalten Jahreszeit ist, denn wenn man eher in Richtung Eingang/Ausgang steht kommt einem immer wieder ein kalter, unangenehmer Luftzug in den Rücken, dann gerne, sonst weiche ich gerne auf die größeren und durchaus etwas gemütlicheren Batschkapp und Schlachthof aus. Für „Jinjer“ und „The Agonist“ jedoch gilt meine Zustimmung für weitere Konzerte ohne diese an weitere Bedingungen zu knüpfen. Und auch von deren Supports „Space of Variations“ und „Khroma“ wird es nicht das letzte mal gewesen sein, dass ich mir etwas von deren Musik angehört habe.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "