Im Juli gibt es wieder eine kurze Wallace-Reihe an vier aufeinanderfolgenden Tagen bei 3sat:
04.07.2017, 22:25 Uhr: Das Gasthaus an der Themse
05.07.2017, 22:25 Uhr: Der Zinker
06.07.2017, 22:25 Uhr: Der Hexer
07.07.2017, 22:35 Uhr: Neues vom Hexer
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 13. Juli 2017 13:57
von Samedi
Das Gasthaus an der Themse - Live-Hörspiel in Berlin
Ein sadistischer Mörder, ein mysteriöses Mädchen und ein verstecktes Millionenvermögen - Meisterdetektiv Inspektor Wade hat alle Hände voll zu tun. Der Harpunen-Killer "Hai" treibt sein Unwesen im nebeligen London. Das geheimnisvolle Phantom liefert sich ein nervenzerrendes Katz- und Mausspiel mit Scotland Yard. Der knisternde Live-Hörspielkrimi "Das Gasthaus an der Themse", der auf dem gleichnamigen Wallace-Kultfilm von 1962 basiert, bildet den Auftakt zu einer 4-teiligen Edgar-Wallace-Reihe.
Ein Sirren über der nebelverhangenen Themse. In einem kleinen Boot sackt ein Whiskyschmuggler zusammen. Aus seinem Rücken ragt eine messerscharfe Harpune.
Der "Hai" hat wieder zugeschlagen!!
Mit: Denise Gorzelanny, Harald Effenberg, Nicolas Böll, Fabian Kluckert, Heiko Akrap, Ronald Schaller
Immer noch und immer wieder schaue ich den ein oder anderen Wallace und traue mich vermehrt in die Farb-Ära.
Da entdecke ich doch durchaus manche Filme die genau die Art von Wallace-Vergnügen erzeugen wie ich es (im Gegensatz zu Anatol) sehr mag, nämlich das leicht Klamaukige und Skurile.
1966 – Der Bucklige von Soho
Nun ja... Mit Schürenbeck, Braun, Arent, Uhlen und der einzigartigen Agnes Windeck ist der Film zumindest hochrangig besetzt. Doch was soll dieser Inspector?? Die Handlung ist eine Abwandlung des Tote Augen Plots, doch ziemlich wirr. Ständiges hin und her, alles an Klischees reingepackt was irgendwie ging,...
In der zweiten Hälfte hat man das Gefühl, dass der Film vor allem gedreht wurde weil man Arent mal eine vollkommen andere Rolle geben wollte. Diese ist zunächst gewöhnungsbedürftig aber schon beachtlich zu sehen, wie das Wallace Urgestein auch sein konnte, wenn er mal nicht in Komik-Art redete.
1967 – Der Hund von Blackwood Castle
Ich glaube den hatte ich schon bewertet oder? Hat mir als Liebhaber von Hammer Studios' Hund von Baskerville prächtig gefallen. Vor allem auch weil hier die Farbe kaum farbig ist - alles ist so herrlich blass und grau wie ich es mir bei Wallace wünsche.
1968 - Im Banne des Unheimlichen
Ich finde diese Art von "Zombie" passt ganz wunderbar zu Wallace und unterscheidet sich im Grunde auch gar nicht so sehr von den an anderer Stelle gelobten Vorgängern wie eben den diversen Mönchen, Abten oder Bogenschützen.
Sicher, der Westinder wirkt so als sei man sich damals selbst noch nicht sicher gewesen, wie die Farbaufnahmen hinterher auf der Leinwand wirken, aber der restliche Cast mit (einem inzwischen deutlich reiferen Fuchsbgerer), Pinkas Braun und vorr allem einem gelungenen Sir John Ersatz ist ordentlich, und auch die Figurenkonstellation um einen Bestatter, einen Arzt, einen Pfarrer, etc. ist schon fast wie mit der Schablone angelegt. Der Einsatz eines Tonbandgeräts weckt Klassiker-Erinnerungen.
Sicher alles in allem recht trashig, etwas zu albern und auch schwach aufgelöst - aber mir sind diese flachen aber stimmungsvoll und temporeich inszenierten Grusel-Wallace doch recht lieb
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 15. Juli 2017 18:40
von Samedi
danielcc hat geschrieben:
1966 – Der Bucklige von Soho
Nun ja... Mit Schürenbeck, Braun, Arent, Uhlen und der einzigartigen Agnes Windeck ist der Film zumindest hochrangig besetzt.
Der Mann heisst Schürenberg.
danielcc hat geschrieben:Doch was soll dieser Inspector??
Ich finde, Stoll ist da mal eine vernünftige Abwechslung und um Längen besser als Tappert.
danielcc hat geschrieben:Die Handlung ist eine Abwandlung des Tote Augen Plots, doch ziemlich wirr. Ständiges hin und her, alles an Klischees reingepackt was irgendwie ging,...
In der zweiten Hälfte hat man das Gefühl, dass der Film vor allem gedreht wurde weil man Arent mal eine vollkommen andere Rolle geben wollte. Diese ist zunächst gewöhnungsbedürftig aber schon beachtlich zu sehen, wie das Wallace Urgestein auch sein konnte, wenn er mal nicht in Komik-Art redete.
Für mich hat Arent hier ganz klar seine beste Rolle der gesamten Reihe und harmoniert auch perfekt mit Pinkas Braun. Bei diesen beiden Schurken hätte man es jedoch belassen sollen. Spoiler
Hubert von Meyerinck
ist hier völlig überflüssig.
danielcc hat geschrieben:
1967 – Der Hund von Blackwood Castle
Ich glaube den hatte ich schon bewertet oder? Hat mir als Liebhaber von Hammer Studios' Hund von Baskerville prächtig gefallen. Vor allem auch weil hier die Farbe kaum farbig ist - alles ist so herrlich blass und grau wie ich es mir bei Wallace wünsche.
Insgesamt ein relativ guter Wallace-Film, nur der Hund selbst ist alles andere als geglückt.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 17. Juli 2017 19:37
von danielcc
Was mir jetzt erst auffällt:
Es gibt ja einen Wallace Film aus der Rialto-Periode der aber kein Rialto Film ist. Der Rächer
Da es sich um einen Original-Wallace handelt und auch die übliche Besetzung an Bord ist, würde mich interessieren, wie dieser so im Vergleich abschneidet.
Anatol?
Samedi?
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 17. Juli 2017 19:49
von danielcc
Gestern noch mal gesehen:
1965 – Der unheimliche Mönch
Wirklich ein starker Beitrag zur Serie - vielleicht einer der Stärksten.
Der unheimliche Mönch ist alles was die Serie ausmacht, aber auch etwas mehr.
Hier steht deutlich mehr die kriminalistische Arbeit der Polizei im Vordergrund, und da funktioniert der etwas besonnenere und "cleverer" daherkommende Leipnitz sogar besser als der impulsive Fuchsberger (der irgendwie alle Fälle immer mit viel Glück zu lösen scheint).
Schön auch, wie Leipnitz und sein Kollege im Team funktionieren.
Insgesamt ist das Ensemble herausragend und die vielen skurrilen Rollen werden toll ausgefüllt. Irgendwie ist jeder Verdächtig oder hat zumindest Dreck am Stecken. Besonders herausragend ist Lowitz, der seine intellektuell überlegene Rolle mit einer eiskalten Härte spielt. Karin Dor ist ohnehin die Schönste Dame des deutschen Films der 60er, und Ilse Steppat passt auch ganz großartig zu Wallace.
Was den Soundtrack angeht, bin ich nie so recht schlüssig. Einerseits erzeugt das permanent wiederholte Motive einen ganz eigenen Wiedererkennungswert. Auch der Übergang zum Mönch Motiv zaubert mir immer einen Schauer auf den Rücken. Aber andererseits haut Komponist Thomas hier auch poppige Melodien über Szenen, die eigentlich viel subtilere Arbeit erfordern.
Doch am Ende bleibt einer der erinnerungswürdigsten Wallace Verfilmungen. Spannung, Spaß, Grusel, Story, Figuren, Darsteller, Stimmung und Inszenierung gingen selten eine so gute Einheit ein.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 17. Juli 2017 20:21
von Samedi
danielcc hat geschrieben:Was mir jetzt erst auffällt:
Es gibt ja einen Wallace Film aus der Rialto-Periode der aber kein Rialto Film ist. Der Rächer
Da es sich um einen Original-Wallace handelt und auch die übliche Besetzung an Bord ist, würde mich interessieren, wie dieser so im Vergleich abschneidet.
Anatol?
Samedi?
Also ich finde den Film ganz gelungen. Ist zwar nicht in meiner Top 10, aber er ist definitiv besser als mancher Rialto-Wallace.
Interessant ist beim "Rächer" auch, dass sowohl einige Schauspieler (Heinz Drache, Klaus Kinski, Albert Bessler und Siegfried Schürenberg), als auch Drehorte (Rittergut Groß Glienicke und Zitadelle Spandau) verwendet wurden, die erst später auch in den Rialto-Produktionen zu sehen waren.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 18. Juli 2017 19:54
von danielcc
Puh habe gestern rund 30min reingeschaut und fand das gar nicht berauschend. Es ist sogar Ei e Art negatives Aha Erlebnis. Wie viel mehr es doch braucht alsbdardteller, Drehorte und schwarz weiß um echtes Wallace Gefühl bei mir zu erzeugen. Da wird erst mal klar wie gekonnt die Reinl und Vohrer Filme inszeniert sind und wie viele Details doch zu einem ganz eigenen Sub-genre beigetragen haben bei den Rialto Filmen.
Das Tempo ist deutlich gedrosselter, es wird zu viel Gelabert, die Inszenierung ist wahnsinnig konservativ. In der ersten halben Stunde kommt der Film einfach rüber wie ein HeimatFilm mit kriminalElementen. Mal sehen ob sich das noch ändert
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 18. Juli 2017 21:01
von AnatolGogol
Das so ziemlich einzig positive am Rächer ist für mich die gelungene Atmosphäre, zumal die Landidylle einen schönen Kontrast zu den meisten Rialto-Filmen darstellt. Aber ansonsten ist der Film sehr dröge, tempoarm und spannungslos.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 18. Juli 2017 21:02
von Samedi
@Daniel
Kennst du denn die frühen Wallace-Streifen wie "Der rote Kreis", "Die seltsame Gräfin" oder "Die Bande des Schreckens"? Die sind da auch nicht wirklich anders inszeniert als "Der Rächer". Und das trotz Reinl, der die "Bande" inszeniert hat. Ein weiterer Grund für den Unterschied ist die Musik, die in der frühen Phase noch ganz anders ist.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 18. Juli 2017 21:08
von danielcc
Ich kenne fast alle Wallace Filme vor allem die früheren. Sehe da einen großen Unterschied wobei es natürlich auch bei den Rialto Filme etwas dröger inszenierter gibt
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 18. Juli 2017 22:39
von Samedi
Wie gesagt, "Der Rächer" ist mit den von mir genannten Filmen in guter Gesellschaft, auch wenn er natürlich nicht an "Der Frosch mit der Maske", "Die toten Augen von London" oder "Das Gasthaus an der Themse" rankommt.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 20. Juli 2017 21:40
von Samedi
Heute vor genau 56 Jahren war die Premiere von "Das Geheimnis der gelben Narzissen".
Dazu hier ein Trailer von mir:
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 8. August 2017 12:20
von Samedi
Nachdem ich kürzlich den Hexer gelesen habe, hab ich jetzt "Neues vom Hexer" bestellt und bin auch da gespannt, welche Gemeinsamkeiten es mit der Verfilmung gibt.
Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 10. August 2017 12:01
von Samedi
Ab Dezember gibt es die nächste Edgar Wallace Blu-ray Edition zu kaufen: