danielcc hat geschrieben:Also ich sehe da keinen großen Unterschied:
Q benutzt Ironie die direkt in Richtung des Zuschauers gerichtet ist (explodierende Stifte), er präsentiert ein an sich total veraltetes Gadget (der riesige Sender) und benutzt Sätze, die 1 zu 1 aus der Historie der Filme stammen.
In beiden Filmen hat die Figur die gleiche Rolle. Denn auch bei NSNA überreicht Q ja Gadgets, die Bond später weiterhelfen (in NSNA witzigerweise ausgerechnet der explodierende Stift, über den sich der SF-Q lustig macht )
In NSNA beklagt sich Q über die Spaßmaßnahmen der Abteilung, in SF beklagt er sich über Bonds Vorstellung von seiner Arbeit und sein Alter.
Qs Bemerkung über Bonds sexuelle Aktivitäten (bzw die des Moore-Bonds) ist doch ein eindeutiges Indiz auf was man in solchen Szenen aus war.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. März 2013 22:49
von danielcc
Ja aber das ist exakt das Gleiche wie in Skyfall, wo Q sich ebenso selbst über Bond, die FIlmreihe und ihre Elemente lustig macht. Das ist nur in Nuancen anders als in NSNA
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. März 2013 23:05
von AnatolGogol
Der entscheidende Punkt für mich ist: kann ich die Figur im Rahmen der Handlung noch ernst nehmen oder nicht?
Beispiel 1 NSNA / Small-Fawcett: dient lediglich dazu den Film humoristisch aufzulockern und für Slapstick zu sorgen, hat zwar als Informant gewisse Handlungsrelevanz, kann aufgrund seiner Überzeichnung als das was er ist - Konsulatsbeamter - nicht ernst genommen werden. Er ist das genaue Gegenteil von dem, was man sich gemeinhin unter einem Konsulatsbeamten vorstellt.
Beispiel 2 SF/Q: durch den radikalen Bruch mit der klassischen Q-Interpretation bietet sich Spielraum für Humor und Selbstironie. DIe Figur wird aber trotz ihrer Kauzigkeit nicht komplett der Lächerlichkeit preisgegeben, da ihre Fähigkeiten immer betont werden (auch bei ihrem Versagen während der Flucht von Silva). Q mag ein Kauz sein, aber er ist als das was er ist - Qartiermeister und Computergenie - absolut ernst zu nehmen.
Beispiel 3 LALD & TMWTGG / Sheriff Pepper: Die Figur hat eigentlich keinerlei Bedeutung für die Handlung, sondern dient nur dazu das Klischee vom Südstaaten-Polizist genüsslich durch den Kakao zu ziehen. Als das was sie ist - Polizeibeamter mit Weisungsbefugnis - ist sie zu keinem Zeitpunkt ernstzunehmen.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. März 2013 23:10
von MrWhiTe
danielcc hat geschrieben:Also ich sehe da keinen großen Unterschied:
In beiden Filmen hat die Figur die gleiche Rolle. Denn auch bei NSNA überreicht Q ja Gadgets, die Bond später weiterhelfen (in NSNA witzigerweise ausgerechnet der explodierende Stift, über den sich der SF-Q lustig macht )
Der explodierende Stift ist glaube ich eher af Goldeneye bezogen oder?
''3 Mal klicken löst den 4 Sekunden Zünder aus....''
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 3. März 2013 23:13
von danielcc
Du vergleichst aber nun Q aus SF mit Small-Fawcett aus NSNA, ich sprach von den beiden Q Szenen.
Sicher ist Small-Fawcett eine Witzfigur, mir kam er irgendwie immer wie eine Parodie von dem ebenfalls schon kautzigen Luigi au FYEO vor. Aber was die Q Szene angeht, da ist nicht viel Unterschied, zumal sich der SF-Q ja bewusst auch über die Langlebigkeit der Serie lustig macht, wenn er auf Bonds Alter anspielt, und er selbst ja gewisserweise eine Gegenentwurf zum uralten Llewelyn Q ist.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 4. März 2013 09:59
von AnatolGogol
Ok, auf ausdrücklichen Wunsch dann auch noch eine kleine Analyse des parodistischen Gehalts Q-Szenen. Ich empfinde die Q-Szene in SF in keinster Weise parodistisch. Leicht selbstironisch aufgrund diverser spöttischer Bemerkungen gegenüber der klassischen Vergangenheit, aber nicht parodistisch da ich nicht sehe wer oder was hier parodiert wird. Parodie bedeutet ja eine übertriebene oder verzerrende Wiedergabe des Originals, das sehe ich hier nicht, sondern eine Neudefinition einer Figur (ähnlich wie Moneypenny in den Brosnanfilmen). Algy steht weit mehr in der Tradition der Llewelyn-Figur, nicht zuletzt durch Alter und Aussehen. Aber auch durch Charaktereigenschaften wie das völlige von sich selbst eingenommen sein. Das hat zwar auch der SF-Q, aber in NSNA wird es dadurch auf die Spitze getrieben, dass Q selbst eine Luxusuhr wie Bonds Rolex im Vergleich mit seiner Arbeit geringschätzt und folglich achtlos auf den Boden knallt. In der Realität würde dies niemand machen, auch im EON-Universum nicht – hier nimmt man sie ihm höchstens weg (LALD). Gleiches gilt für seine schamlose Investigation von Bonds Liebesleben, welche unverkennbar ein Seitenhieb auf die Liebesszenen der Bondfilme von Roger Moore ist, dem man ja bekanntlich nicht unbedingt den animalischen Magnetismus von Connery nachsagt. Rümpft der original Q angesichts Bonds unmoralischem Lebenswandel nur verächtlich die Nase, so treibt es der NSNA-Q auf die Spitze, in dem er sich sogar noch darüber lustig macht (bzw. über den Lebenswandel des Moorebonds). Auch das Geplapper über Sachen wie die Kantine und die Auswahl an Eissorten ist eine erkennbare Parodie darauf, dass der klassische Q in seinen Szenen ausschliesslich an seiner Arbeit interessiert ist und sich über jede von Bonds Ablenkungen aufregt – ganz anders der NSNA-Q: er ist es, der Belanglosigkeit vor sich hin plappert und en passant Bond ein paar Gadgets in die Hand drückt. Die parodistische Wirkung erfolgt also innerhalb der Szene durch das übertriebene bzw. bewusst entgegengesetzte Verhalten der Q-Figur. In SF haben wir dies so nicht, weder ist der SF-Q eine übertriebene Version der „Originals“ noch eine entgegengesetzte Version (höchstens im Alter, was aber nicht per se lustig ist). Die Szene bezieht zwar durchaus Humor aus der abweichenden Darstellung der Q-Figur, es ist aber keine Parodie, sondern eine Neuinterpretation der Rolle.
Sicherlich ist Small-Fawcett eine Reaktion auf Charaktere wie Ferrara oder Henderson. Aber auch wenn man zB Luigi in FYEO etwas kauzig dargestellt hat, so blieb er dennoch im Gegensatz zu Small-Fawcett eine ernstzunehmende Figur. Wäre Atkinsons Small-Fawcett in FYEO aufgetaucht, so wäre er ohne Zweifel auf dem Eis ins Straucheln geraten und er hätte natürlich auch nicht der Versuchung widerstehen können an den Knöpfen des Lotus herumzuspielen – mit der gewünschten humoristischen Wirkung.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 4. März 2013 10:10
von danielcc
Aber ist es nicht auch eine übertriebene Version des Orginals, wenn Q in SF darauf besteht, dass die Ausrüstung in tadellosem Zustand zurückgebracht wird? Wohlgemerkt: Eine Handfeuerwaffe und ein antiquierter Sender!
Auch die indirekten Bemerkungen über Bonds Alter - und letztlich die Langläufigkeit der Serie - sind sehr ähnlich gelagert wie der HInweis auf Connery-Bonds-Sexualität und Potenz in NSNA.
Selbstironie oder Parodie, wie auch immer.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 6. März 2013 22:39
von MaxZorin74
MIr gefällt bei dieser FEUERBALL-Neuverfilmung vor allem die Besetzung der Schurkenrollen mit MAX VON SYDOW(als Blofeld der beste nach meiner Meinung), K.M.BRANDAUER als Largo(spielt ihn im Gegensatz zu Celi in TB eher als Psychopathen, was auch reizvoll ist) und eben BARBARA CARRERA als SPECTRE-Killerin Fatima Blush.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 13. Mai 2013 19:49
von SirHillary
Gestern aufgrund des BluRay-Erwerbs gesehen. Auf deutsch. Mieser Ton. Muss ihn mal auf englisch anschauen. Vielleicht kommt er im Original auch etwas besser rüber. Schon zu EA-Zeiten lag er bei mir hinter OP als 'direktem' Konkurrenten. Das hat sich bestätigt. Aber gleichzeitig lag er vor DF als letztem Connery-Bond. Das muss ich demnächst mal überprüfen, ob das immer noch so ist.
Also jetzt zum Film. Er macht generell Spaß. Es kommt keine Langeweile auf. Connery nimmt sich nicht allzu ernst und kokettiert öfters mit seinem Alter (oder ist das gar das Motto des Films?) und macht es für sein Alter auch sehr gut. Teilweise wirklich gute Szenen, z.B. die Anfangssequenz mit dem Übungseinsatz, die Motorradszene, der Aufenthalt im Senatorium und die Massageszene. Palmyra ist eine tolle Location. Felix gefällt mir auch gut.
Q, Blofeld, Largo..passen dagegen überhaupt nicht für mich. Barbara Carrera ist bis zu dem Zeitpunkt gut, bis sie Bond ein Blatt für seine 'Memoiren' gibt. Mr. Bean ist komplett unnötigt und auch nicht witzig.
Irgendwie wirkt auch alles etwas billig und wie aus Pappe, sei es die Grotte (Tränen von Allah), die Casino-Szene mit dem Nebenraum für Computerspiele oder auch der Sprung mit Pferd von der Festung. Achja..M..schade um Edward Fox..aber vielleicht liegt dies ja an der Synchro.
Bond in Unterhemd und Shorts auf dem Fahrrad, ok, aber die Latzhose geht gar nicht.
Die Frage ist, was davon alles beabsichtigt war (als Parodie ) oder was nur unfreiwillig komisch wirkt.
Vielleicht doch mal den Audiokommentar anhören.
Ich frage mich schon nach der Qualität dieses Films, wie Kershner 'Imperium' zustande gebracht hat...
Ist übrigens selten, dass ein Regisseur so schlecht über seine Darstellerin (Basinger) spricht wie Kershner in den Extras der BluRay.
Also, alles in allem ein billiger Abklatsch von TB.
Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"
Verfasst: 13. Mai 2013 20:07
von Agent 009
Er redet in den Extras der BD schlecht über die Darsteller des Filmes ? LOL.
"Never Say Never Again"
Verfasst: 2. Januar 2014 15:08
von photographer
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Leckerbissen für "Never say never again"-Fans
Halbstündiges Interview mit Sean Connery zu "Never say never again" in 1983