Ich habe ihn länger nicht gesehen, aber das TV-Feeling ist bei mir hartnäckig hängen geblieben. Die besondere Gewalttätigkeit des Films habe ich auch nie so empfunden.
Aus heutiger Sicht ist er ja auch nicht mehr allzu gewalttätig, und für 1969 genau genommen auch nicht, verglichen mit anderen Filmen aus der Zeit. Trotzdem hat er anscheinend damals so gewirkt, was auch daran lag daß solche rücksichtslosen Helden wie Coogan damals noch eher neu waren. Aber es lag auch an Siegels Inszenierung der wenigen Gewalt Momente.
Ein mysteriöser Fremder kommt in eine kleine Goldminenstadt, dessen Bewohner ängstlich und eingeschüchtert zu sein scheinen. Als sie den Fremden trotz seiner Gewalttaten für den Schutz vor 3 Verbrechern anheuern wollen, ahnen sie noch nicht, auf was sie sich eingelassen haben.
Eastwood hat mich bislang immer begeistert. Sowohl als Schauspieler als auch hinter der Kamera, auf dem Regieposten. Er hat ein gutes Gespür für starke und interessante Geschichten und Charaktere. Etwas schade ist, dass in HPD seine Figur die einzig wirklich interessante ist. Zwar sind die Rollen von Billy Curtis und Verna Bloom nicht uninteressant, kriegen aber nicht viele Möglichkeiten tiefgründiger zu sein und dienen nur für gewisse Aktionen des Fremden. Die anderen Charaktere sind bloßes Beiwerk. Die Inszenierung ist eher ruhig und ohne Tempo, baut jedoch eine schöne Atmosphäre auf, die von Dee Barton's musikalischer Untermalung nochmal aufgewertet wird.
In gewissen Momenten und Szenen fühlt es sich teilweise so an als würde man einen Leone Film sehen und High Plains Drifter hat oftmals Ähnlichkeiten zum ersten 'Dollar'-Film, den Eastwood damals mit Sergie Leone gedreht hat. Ich denke gewisse Parallelen sind Absicht und nur abgeändert im Film. Die von Eastwood verkörperte Figur wirkt härter, kompromissloser und rauer als "der Fremde" in den Dollar Filmen, was aber auch zur härten Stimmung des Films passt. Er spielt keinen sympathischen Mann, keinen mit dem man gerne tauschen würde aber er spielt ihn wieder mit typischer Coolnes und Kaltschnäuzigkeit, wie man es gewohnt ist.
Der mystische Anteil des Films, das Denkmal des einsamen, namenlosen Fremden - großartig. Eastwood ist mehr als eine Legende. Durch sein Spiel trägt er diesen Film bis zum starken Twist am Ende, den ich in der Originalversion bevorzuge und zaubert hier einen starken Film, der es jedoch nicht an die Meisterwerke seines Mentors heran schafft.
'High Plains Drifter' ist ein geradliniger aber ruhiger Western mit einer guten Portion härte, einem klasse Eastwood der durch seine Darstellung die Figur des "Fremden" legendär machte und dies hier nur festigte. Mit kleinen schwächen was die restlichen Charaktere angeht hat der Film zwar zu kämpfen, unterhaltsam und stark ist er dennoch.
Gestern stand Der Mann, der niemals aufgibt auf dem Spielplan: was für ein Klassiker! Eastwood als Busfahrer ist einfach unschlagbar, der Film stellt die perfekte Symbiose aus Dirty Harry-Variation und Roadmovie dar. Eastwood spielt dieses mal den versoffenen Polizisten Ben Shockley, der eine Kronzeugin gegen die Mafia von Las Vegas nach Phoenix überführen soll. Leichter gesagt als getan, denn nicht nur entpuppt sich die Zeugin als störrisches Luder, sondern schnell merkt Shockley dass er es mit der Mafia, Rockerbanden und dem gesamtem Polizeiapparat zwischen Nevada und Arizona zu tun hat. Aber wie der Titel schon sagt: aufgegeben wird in anderen Filmen, sicher aber nicht in einem Eastwood-Streifen! Es entwickelt sich eine extrem kurzweilige Flucht raus auf Vegas rein in die Wüste mit allerlei explosiven Zusammenstössen bevor das Ganze in einem epischen Shootout in der Innenstadt von Phoenix kulminiert, als Clint versucht mit einem von ihm notdürftig gepanzerten Linienbus durch ein bis an die Zähne bewaffnetes Spalier der gesamten Polizeistreitkraft der Stadt durchzubrechen. Eastwood spielt einfach zum niederknien, sowohl als versoffener Losercop (herrlich schon die Eingangsszene, als er völlig verkatert nach einer durchzechten Nacht aus seiner Karre aussteigt - und schnurstraks zum Dienst wankt ) wie auch als ultracooler, tatkräftiger Einzelkämpfer. Mit Sondra Locke hat er die perfekte Partnerin an seiner Seite, die Chemie des damals auch in Echt liierten Paars ist perfekt, vor allem wunderbar anzuschauen ist Clints überforderte Mimik, wenn ihm die Konzeugin mal wieder geistig überlegen ist. Eastwoods Regie manövriert den Film souverän über die 105 Minuten angetrieben von einem extrem lässigen Jazzscore von Jerry Fielding. Die Spüchequote ist fast so hoch wie bei Dirty Harry und man wird als Fan auch mit diversen kultigen Szenen versorgt, vermutlich die beste als es Clint mit einer ganzen Rockerbande allein aufnimmt und diese aufmischt ("He, du angefressener Bart!" ). Der Mann, der niemals aufgibt liefert das volle 70er-Jahre-Clint-Programm: ultracooler Typ mit jeder Menge Action und kultigen Sprüchen und das in kurzweiliger, absolut launiger Art und Weise, das sind mir 9 Punkte wert!
Das klingt ja sehr stark. Und sehr amüsant. Die Tage sind wohl erst einmal noch Texaner & Pale Rider dran. Der Mann, der niemals aufgibt klingt aber ziemlich cool, so wie du das ganze beschreibst
Noch bevor 1971 die Dirty Harry Reihe startete, die Eastwood zu seinem absoluten Durchbruch verhelfen und ihn zur Kultfigur machen sollte, drehte Don Siegel 1968 den Film 'Coogans Bluff' mit Eastwood. Der Rund 90 minütige Film erweist sich als unterhaltsam und kurzweilig.
Hilfssherrif Coogan aus Arizona muss in die Großstadt N.Y reisen, um den flüchtigen Verbrecher James Ringermann abzuholen und zurück in die Heimat zu bringen. Dabei trifft der Mann vom Lande auf die Großstadt, ihre Vor- und Nachteile sowie Widerstand bei Ringermann.
Eastwood spielt hier wieder einmal die schlitzäugige, harte aber coole Figur, die er so oft spielt. Allem voran in den Dirty Harry Filmen. Auch vor dieser Zeit hatte er schon eine coole Ausstrahlung und Charisma, die ihn als Dirty Harry zur Ikone machte, er spielt seine Rolle stark und trägt den Film mit seiner Präsenz. Lee J. Cobb, den man aus Filmen wie 'Die 12 Geschworenen' oder 'Der Exorzist' kennt ist hier in einer Nebenrolle zu sehen, die aber nicht weiter erwähnenswert ist. Seine Darstellung und so sind klasse, keine Frage. Dieser Film hier aber eindeutig ein Eastwood-Vehikel indem beinahe alles andere Belanglos ist, denn er macht diesen Film erst unterhaltsam.
Sehr loben muss ich die Musik von Lalo Schifrin, die den Film wirklich bereichert hat und sicherlich auch für den Ohrwurm der Titelmelodie verantwortlich ist. Der Film fühlt sich in der Summe kleiner an als die Harry-Filme oder andere Eastwoods die ich bisher gesehen habe. Aber er macht dafür nicht weniger Spaß sondern unterhält die volle Laufzeit und ist auch ziemlich gut inszeniert, wenn es um die Actionszenen geht.
Sicherlich kein Meisterwerk aber doch ein kleiner und unscheinbarer Film in Eastwoods Filmografie. Vielleicht kein Film den man gesehen haben muss aber einer der viel Spaß macht und gut unterhält, was vorallem an Eastwoods Darstellung und dem trockenen Humor liegt. Ich hatte meinen Spaß und gebe
Die Verfolgungsjagd mit dem Modellauto war witzig (angelehnt an Bullitt, aber weniger gut inszeniert), ansonsten bleibt da Null im Gedächtnis (vielleicht hatte ich den doch schon mal gesehen), und immerhin daß er nie richtig langweilig wurde.
Maibaum hat geschrieben:The Dead Pool (aka Dirty Harry 5)
Belanglos. 4/10
Die Verfolgungsjagd mit dem Modellauto war witzig (angelehnt an Bullitt, aber weniger gut inszeniert), ansonsten bleibt da Null im Gedächtnis (vielleicht hatte ich den doch schon mal gesehen), und immerhin daß er nie richtig langweilig wurde.
Teil 5 ist hart an der Grenze zur Parodie, aber gerade das macht auch seinen Reiz aus und bringt frischen Wind in die Serie. Ein würdiger Abgang für den ollen Harry.