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Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:11
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben: Aber auch das war in Hollywood leider schon immer so und wird sich auch niemals ändern.
Ja, aber das Ausmaß an Remakes, Sequels, Reboots, Kopien oder wie man den Murks nennen mag ist mittlerweile erschreckend hoch. Remakes gab es zu allen Zeiten, aber der Anteil war viel geringer im Verhältnis zu originalen Stoffen. Ein Armutszeugnis und ein Beleg, dass Hollywood mittlerweile ausschliesslich von wirtschaftlichen Überlegungen geleitet wird - auch das war in früheren Zeiten deutlich anders.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:13
von Casino Hille
AnatolGogol hat geschrieben:Ja, aber das Ausmaß an Remakes, Sequels, Reboots, Kopien oder wie man den Murks nennen mag ist mittlerweile erschreckend hoch.
Leider ja. Obwohl man ja bereits 98 mit dem Psycho-Remake gedacht haben muss, dass eine Grenze erreicht ist. Aber in Hollywood ist nichts mehr heilig, nicht mal mehr die eigenen ehemals großen Erfolge. Vergangenes bringt eben im Hier und Jetzt kein Geld. So einfach funktioniert die Welt heute.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:13
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben:
Jedenfalls scheitert diese Art von Filmen nur selten an den Schauspielern. Weil man ja auch da Bayernmünchenmäßig immer die Kohle für das Beste hat.
Das sehe ich anders. Gerade für solche Mounmentalschinken, braucht man zwingend Stars die eine solche Portion an Pathos und Übermenschentum einigermaßen glaubhaft verkörpern können, sonst wird es schnell unfreiwillig komisch. Heston war so ein Mime. Orlando Bloom und Christian Bale haben dieses Format definitiv nicht.
Das haben damals wahrscheinlich viele in Heston auch nicht gesehen. Einer wie Russell Crowe schafft das genau so locker wie Heston. Bale kann das auch. Bloom ist eher der Errol Flynn Typ, aber nach Zulu sehe ich kein Problem für ihn einen überzeugenden Ben Hur zu spielen. Ben Hur ist keine Rolle die viel verlangt. Da kann man jeden Schauspieler nehmen der Charisma hat oder der beim Publikum beliebt ist.

Außerdem hat man ja früher auch oft genug schlecht besetzt.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:17
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Das haben damals wahrscheinlich viele in Heston auch nicht gesehen. Einer wie Russell Crowe schafft das genau so locker wie Heston. Bale kann das auch. Bloom ist eher der Errol Flynn Typ, aber nach Zulu sehe ich kein Problem für ihn einen überzeugenden Ben Hur zu spielen. Ben Hur ist keine Rolle die viel verlangt. Da kann man jeden Schauspieler nehmen der Charisma hat oder der beim Publikum beliebt ist.

Außerdem hat man ja früher auch oft genug schlecht besetzt.
Heston war bereits damals das Non-Plus-Ultra für solche Rollen und das Publikum akzeptierte ihn und wollte ihn in solchen Rollen sehen. Von daher ist dein erster Satz nicht wirklich belegbar, im Gegenteil. :wink:

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:19
von vodkamartini
Casino Hille hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Als überzeugter und konsequenter Atheist hast du dann bestimmt auch auf das Weihnachtsfest verzichtet.
Weil das heutige moderne Weihnachtsfest ja auch noch so viel mit den christlichen Traditionen zu tun hat, gelle? :lol: An der Stelle gerne noch mal im neuen Testament die Weihnachtsgeschichte nachlesen und mir die Stellen zeigen, in denen von Tannenbäumen, Weihnachtsmännern, Glühwein, Innenstadtsmärkten und der Spielzeugindustrie die Rede ist. Sorry, aber an der Stelle wird es aus meiner Sicht lächerlich, zumal das auch keine Argumentation ist, sondern der Versuch, mich über etwas themenfernes (und der Bezug ist wirklich kaum gegeben) zu diskreditieren. Und ja, ich habe tatsächlich kein Weihnachten gefeiert. Obwohl das genauso wie die Gründe dafür (die längst nicht religiöser oder in dem Falle atheistischer Natur sein müssen) nichts zur Sache tut, immerhin reden wir hier über Filme und da braucht es niemanden zu interessieren, was ich in meinen eigenen vier Wänden an welchen Tagen mache.
Mich interessiert nicht im geringsten, was du wann und wo machst. Keine Sorge. :lol: Mich nervt einfach dieses in der heutigen Gesellschaft weit verbreitete, gern auch sarkastisch-überhebliche Kirchen-Bashing und Religions-Bashing, was imo typisch für Gesellschaften ist, denen es blendend geht. Ist heutzutage natürlich in weiten Kreisen politisch korrekt und schon allein deswegen so unendlich öde und berechenbar.
Ich bin bestimmt kein intensiv praktizierender Christ, halte aber den zugrundeliegenden Wertekanon für sehr sinn- und wertvoll. Und jetzt zu behaupten, dass das moderne Weihanchstfest sämtlichen christlichen Hintergründen bzw. Motivationen entbehrt, halte ich für ausgemachten Blödsinn. Traditionen (wie z.B. die Weihnachtsbäume) entwickeln sich im Laufe der Jahrhunderte, aber der Ursprung ist noch immer derselbe. Dass die Industrie das Ganze enorm für sich vereinnahmt hat ist auch klar, aber in erster Linie ein Phänomen der Industrienationen.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:23
von GoldenProjectile
AnatolGogol hat geschrieben:Exodus klingt wie befürchtet schrecklich. Wieder so ein Ansatz "wir erklären die christlichen Mysterien mit für das heutige Publikum verständlicher "Logik"", im schauderhaft schlechten Noah wars der Fantasymist, hier jetzt muss es auf Teufel komm raus "realistisch" und "politisch" sein. Das beste daran ist aber, dass es ja eh nur ein lauer Vorwand ist, um die geballte CGI-Wucht aufs senstionsgeile, anspruchslose Auditorium loszulassen.
Hä? Habe ich so etwas geschrieben? Antworte leider gerade per Handy auf dem Weg zur Arbeit, heute Abend werde ich noch etwas ausführlicher in die Diskussion einsteigen. Aber Leute, der Film ist zumindest in Teilen absolut gelungen! Mit dem was Noah laut Anatols Review zu sein scheint hat Scotts Exodus wenig gemeinsam

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:26
von vodkamartini
Maibaum hat geschrieben: Das haben damals wahrscheinlich viele in Heston auch nicht gesehen. Einer wie Russell Crowe schafft das genau so locker wie Heston. Bale kann das auch. Bloom ist eher der Errol Flynn Typ, aber nach Zulu sehe ich kein Problem für ihn einen überzeugenden Ben Hur zu spielen. Ben Hur ist keine Rolle die viel verlangt. Da kann man jeden Schauspieler nehmen der Charisma hat oder der beim Publikum beliebt ist.

Außerdem hat man ja früher auch oft genug schlecht besetzt.
Schlecht besetzte Monumentalfilme waren auch damals keine Hits.
Heston war seinerzeit der "Monumental-Star". Vergleichbar heute mit Russel Crowe. Bale ist imo viel zu farb- und formatlos, um solche larger-than-life-Figuren darzustellen. Und Bloom ist ein blasses Bübchen, dem das viril-maskuline fehlt. In "Zulu" hat er mich positiv überrascht, aber eine Figur wie Ben Hur ist ein ganz anderes Kaliber. Dazu barucht es nicht zwingend nunaciertes Schauspiel, sondern zuallererst Präsenz!

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:27
von AnatolGogol
GoldenProjectile hat geschrieben: Hä? Habe ich so etwas geschrieben? Antworte leider gerade per Handy auf dem Weg zur Arbeit, heute Abend werde ich noch etwas ausführlicher in die Diskussion einsteigen. Aber Leute, der Film ist zumindest in Teilen absolut gelungen! Mit dem was Noah laut Anatols Review zu sein scheint hat Scotts Exodus wenig gemeinsam
Nein, du hast das nicht geschrieben - ich habe es aber aus deinen Zeilen für mich herausgelesen. :wink: Du hast doch sehr deutlich betont, dass die Figuren und ihre Hintergründe schwach sind und der Film in erster Linie über seine Bilder und Effekte funktioniert. Genau das habe ich befürchtet und es klingt für mich schauderhaft.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:30
von AnatolGogol
vodkamartini hat geschrieben: Heston war seinerzeit der "Monumental-Star". Vergleichbar heute mit Russel Crowe.
Der Vergleich ist nicht verkehrt, aber Heston war doch noch weit mehr dieser ikonenhafte Typus, nicht zuletzt aufgrund seines Äusseren. Gesicht, Größe und Statur waren einfach viel beeindruckender und prägnanter als bei Crowe, ungeachtet wie dick er seine Oberarme auch aufpumpt, er ist physisch einfach aufgrund seiner Statur weniger "Leinwandfüllend".

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:51
von Maibaum
Ist das wirklich so mit den vielen Remakes?

Wenn ich sehe wie oft früher manche Stoffe wieder und wieder und wieder verfilmt wurden, dann sehe ich da keinen großen Unterschied. Der Vorwurf das Hollywood nicht mehr einfällt oder nichts mehr heilig ist, ist fast so alt wie Hollywood selbst. Und wo ist der Unterschied zwischen einer direkten Fortsetzung und Dutzenden ähnlicher Filme die einem Erfolgsfilm meist flott hinter her geschickt werden?

Zumal ja heute viele der misslungenen Remakes längst vergessen sind. Wer erinnert sich heute schon noch an das 66er Remake von Fords Stagecoach? Oder der fürs Fernsehen gedrehte 2. Teil von 12 Uhr Mittags? Der Roman The Spoilers wurde zwischen 1914 und 1956 gleich 5 x verfilmt, pro Jahrzehnt eine Verfilmung. De Mille hat nicht nur die 10 Gebote 2 x gemacht, er hält auch mit The Squaw Man den Rekord einen Stoff gleich 3 x verfilmt zu haben (14, 18, 31).

Außerdem habe ich mal irgendwo gelesen daß die meisten Remakes und Fortsetzungen nicht heutzutage sondern in einer früheren Dekade gemacht wurden. Ich meine es waren die 40er.

Ben Hur ist ein Erfolgsroman der schon 2mal mit großem Erfolg verfilmt wurde? Was spricht da gegen eine weitere Version? Zumal die älteren Versionen kaum eine persönliche Handschrift ausweisen, sondern nichts groß weiter als typische Kommerzfilme ihrer Zeit waren.

Meine Theorie: wenn man mal von der kreativen New Hollywood Phase absieht, dann hat Hollywood im Prinzip immer dasselbe gemacht mit ungefähr denselben Ergebnisse. Auch wenn sich so manche Strukturen dabei komplett verändert haben, ist der Zugang zum Medium der Selbe. Qualitativ sind die Ausschläge nach oben oder unten nicht allzu groß.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 12:58
von Maibaum
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Das haben damals wahrscheinlich viele in Heston auch nicht gesehen. Einer wie Russell Crowe schafft das genau so locker wie Heston. Bale kann das auch. Bloom ist eher der Errol Flynn Typ, aber nach Zulu sehe ich kein Problem für ihn einen überzeugenden Ben Hur zu spielen. Ben Hur ist keine Rolle die viel verlangt. Da kann man jeden Schauspieler nehmen der Charisma hat oder der beim Publikum beliebt ist.

Außerdem hat man ja früher auch oft genug schlecht besetzt.
Heston war bereits damals das Non-Plus-Ultra für solche Rollen und das Publikum akzeptierte ihn und wollte ihn in solchen Rollen sehen. Von daher ist dein erster Satz nicht wirklich belegbar, im Gegenteil. :wink:
Klar, weil es damals noch mehr Type-Casting gab.

Außerdem stimmt es nicht wirklich. Außer Die 10 Gebote hatte Heston zu dem Zeitpunkt noch nichts in der Richtung vorzuweisen. Erst nach Ben Hur wurde er verstärkt auf Monumentalfilme festgelegt. Vor Ben Hur hat Heston eine abwechslungsreichere Filmographie gehabt.

Nimm heute Brad Pitt und du hast wahrscheinlich den gleichen Effekt.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 13:10
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Ist das wirklich so mit den vielen Remakes?

Wenn ich sehe wie oft früher manche Stoffe wieder und wieder und wieder verfilmt wurden, dann sehe ich da keinen großen Unterschied. Der Vorwurf das Hollywood nicht mehr einfällt oder nichts mehr heilig ist, ist fast so alt wie Hollywood selbst. Und wo ist der Unterschied zwischen einer direkten Fortsetzung und Dutzenden ähnlicher Filme die einem Erfolgsfilm meist flott hinter her geschickt werden?

Zumal ja heute viele der misslungenen Remakes längst vergessen sind. Wer erinnert sich heute schon noch an das 66er Remake von Fords Stagecoach? Oder der fürs Fernsehen gedrehte 2. Teil von 12 Uhr Mittags? Der Roman The Spoilers wurde zwischen 1914 und 1956 gleich 5 x verfilmt, pro Jahrzehnt eine Verfilmung. De Mille hat nicht nur die 10 Gebote 2 x gemacht, er hält auch mit The Squaw Man den Rekord einen Stoff gleich 3 x verfilmt zu haben (14, 18, 31).

Außerdem habe ich mal irgendwo gelesen daß die meisten Remakes und Fortsetzungen nicht heutzutage sondern in einer früheren Dekade gemacht wurden. Ich meine es waren die 40er.

Ben Hur ist ein Erfolgsroman der schon 2mal mit großem Erfolg verfilmt wurde? Was spricht da gegen eine weitere Version? Zumal die älteren Versionen kaum eine persönliche Handschrift ausweisen, sondern nichts groß weiter als typische Kommerzfilme ihrer Zeit waren.

Meine Theorie: wenn man mal von der kreativen New Hollywood Phase absieht, dann hat Hollywood im Prinzip immer dasselbe gemacht mit ungefähr denselben Ergebnisse. Auch wenn sich so manche Strukturen dabei komplett verändert haben, ist der Zugang zum Medium der Selbe. Qualitativ sind die Ausschläge nach oben oder unten nicht allzu groß.
Du erwähnst hier "Einzelschicksale", ich versuche es mal mit aktuellen Zahlen:

Die 50 ertragsreichsten Filme 2014

Guardians of the Galaxy O
The Hunger Games: Mockingjay - Part 1 S
Captain America: The Winter Soldier S
The LEGO Movie O
Transformers: Age of Extinction S
Maleficent R
X-Men: Days of Future Past S
Dawn of the Planet of the Apes S
The Amazing Spider-Man 2 S
Godzilla (2014) R
Big Hero 6 O
22 Jump Street R
Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) R
How to Train Your Dragon 2 S
Interstellar O
Gone Girl O
Divergent O
Neighbors O
The Hobbit: The Battle of the Five Armies S
Ride Along O
Rio 2 S
Lucy O
The Fault in our Stars O
Mr. Peabody & Sherman O
300: Rise of An Empire S
The Maze Runner O
Noah O
The Equalizer O
Edge of Tomorrow O
Non-Stop O
Heaven is for Real O
Fury (2014) O
Tammy O
Annabelle S
Dumb and Dumber To S
The Other Woman (2014) O
Let's Be Cops O
The Monuments Men O
Hercules (2014) R
The Purge: Anarchy O
Penguins of Madagascar S
Think Like a Man Too S
Alexander and the Terrible, Horrible, No Good, Very Bad Day S
The Nut Job O
God's Not Dead O
Son of God R
Planes: Fire & Rescue S
The Grand Budapest Hotel O
RoboCop (2014) R
Dracula Untold R


Ich hab mal eingeteilt in Sequel, Remake und Original.
Resultat: 52% Original, 32% Sequel, 16% Remake - also praktisch die Hälfte war Remake oder Sequel. Zeig mir ein Jahr oder Jahrzehnt, wo das auch so war. :wink:

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 13:14
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Nimm heute Brad Pitt und du hast wahrscheinlich den gleichen Effekt.
Du ignorierst völlig die Frage, warum Heston für diese Rollen immer und immer wieder besetzt wurde. Deiner Logik zufolge wäre jeder andere, der Ben-Hur gespielt hätte auch eine solche Ausnahmestellung erreicht. Diese Ansicht teile ich nicht. Brad Pitt in Troy und Heston zB in El Cid sind "the same deal"? I don´t think so...

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 13:15
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Das haben damals wahrscheinlich viele in Heston auch nicht gesehen. Einer wie Russell Crowe schafft das genau so locker wie Heston. Bale kann das auch. Bloom ist eher der Errol Flynn Typ, aber nach Zulu sehe ich kein Problem für ihn einen überzeugenden Ben Hur zu spielen. Ben Hur ist keine Rolle die viel verlangt. Da kann man jeden Schauspieler nehmen der Charisma hat oder der beim Publikum beliebt ist.

Außerdem hat man ja früher auch oft genug schlecht besetzt.
Schlecht besetzte Monumentalfilme waren auch damals keine Hits.
Heston war seinerzeit der "Monumental-Star". Vergleichbar heute mit Russel Crowe. Bale ist imo viel zu farb- und formatlos, um solche larger-than-life-Figuren darzustellen. Und Bloom ist ein blasses Bübchen, dem das viril-maskuline fehlt. In "Zulu" hat er mich positiv überrascht, aber eine Figur wie Ben Hur ist ein ganz anderes Kaliber. Dazu barucht es nicht zwingend nunaciertes Schauspiel, sondern zuallererst Präsenz!
Wie gesagt, er ist es erst durch Ben Hur geworden. Und wer Heston nicht mag, und das wird es auch damals öfters gegeben haben, der wird Ben Hur für schlecht besetzt halten. Und De Milles Samson und Delilah war auch trotz Victor Mature ein Hit.

Und überhaupt Ben Hur ein anderes Kaliber? Das sehe ich nicht. Wer Der Pate oder Casablanca neu verfilmt, der muß sich bei der Darstellerwahl warm anziehen, aber Ben Hur kann für mich fast jeder spielen. Genau wie Robin Hood. Oder Bond. ;)
Und ich mag ja Heston. Aber Ben Hur gehört auch schauspielerisch und charismatisch nicht zu seinen besten Rollen. In Wahrheit mag ich ihn vor allem in vielen seiner anderen Filme, auch in einigen in denen, wie in Erdbeben, das äußerliche Spektakel ebenfalls wichtiger war als alles andere. In El Cid oder in Die 10 Gebote muß er sich halt auch genau wie in Ben Hur mit diesen billigen geschwollenen Dialogen herumplagen.

Und Bloom ist eben nicht mehr blass. Er hat jetzt Linien im Gesicht.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 28. Dezember 2014 13:16
von danielcc
Wobei es noch krasser wird, wenn man bei den originalen noch schaut, welche zu einem etablierten Franchise gehöeren oder Umsetzungen von bereits in anderen Formen etablierten sind.
So gilt GotG auf anderen Seiten zum Beispiel als Sequel da es eng zu anderen Filmen des MCU gehört.

Bei The Purge hast du dich vertan, das ist doch auch ein Sequel.