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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 19. Januar 2014 15:17
von GoldenProjectile
Maibaum hat geschrieben:Ich habe letzte Woche die ersten 45 min von Django Unchained geschaut. Keine Ahnung mehr was ich daran zu meckern hatte. Ist jetzt beim Wiedersehen doch großes Kino das Spaß macht.
Die ersten 45 Minuten sind tatsächlich sehr unterhaltsam. Die sind 8,5 Punkte-Material. Danach geht es erst steil bergab.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 19. Januar 2014 15:22
von danielcc
GoldenProjectile hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Ich habe letzte Woche die ersten 45 min von Django Unchained geschaut. Keine Ahnung mehr was ich daran zu meckern hatte. Ist jetzt beim Wiedersehen doch großes Kino das Spaß macht.
Die ersten 45 Minuten sind tatsächlich sehr unterhaltsam. Die sind 8,5 Punkte-Material. Danach geht es erst steil bergab.
So negative Worte über ein "Tarantino Meisterwerk"? :-)

Für mich ist Django vermutlich sogar der unterhaltsamste - weil eigentlich konventionellste - Tarantino Film. Je älter er wird, desto mehr hält er sich ja scheinbar mit seinen Gimmicks zuück.
Django ist zwar im Mittelteil immer noch voller Längen und das Ende ist dann nur noch ausufernd, aber alles in allem habe ich mich zwei mal nicht gelangweilt bei dem Film. Waltz ist gut, solange er dabei ist, Foxx ist leider blass und die groß angelegte Suspense Szene am Tisch des DiCaprios Charakter ist gut gemeint aber verliert sich wie vergleichbare Szenen in I.B. leider in endlosen Dialogen und somit in der BEdeutungslosigkeit.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 19. Januar 2014 16:17
von Maibaum
GoldenProjectile hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Ich habe letzte Woche die ersten 45 min von Django Unchained geschaut. Keine Ahnung mehr was ich daran zu meckern hatte. Ist jetzt beim Wiedersehen doch großes Kino das Spaß macht.
Die ersten 45 Minuten sind tatsächlich sehr unterhaltsam. Die sind 8,5 Punkte-Material. Danach geht es erst steil bergab.
Ganz im Gegenteil. Der lange Mittelteil des Filmes, also die ganze DiCaprio Candyland Passage, mochte ich schon damals. Es waren diese ersten 45 min und die letzten 30 an denen ich am wenigsten Spaß hatte.

Gut IB ist immer noch mal deutlich besser, aber ich sehe jetzt doch wieder viele QT Qualitäten am Werk. Wahrscheinlich war ich zu sehr auf eine bestimmte Art Western Inszenierung fixiert. QT kocht halt doch immer seine ganz eigene Suppe. Und die hier beginnt zu schmecken.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 17:40
von AnatolGogol
Wird doch vorerst nix mit den hasserfüllten 8:
http://www.deadline.com/2014/01/quentin ... eak-novel/

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 17:43
von MrWhiTe
AnatolGogol hat geschrieben:Wird doch vorerst nix mit den hasserfüllten 8:
http://www.deadline.com/2014/01/quentin ... eak-novel/
hab es auch gerade gelesen, wirklich eine Frechheit, wenn das stimmt!

http://www.moviepilot.de/news/quentin-t ... fuleightNO

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 17:45
von Casino Hille
Jap, einfach nur Mist sowas, kann den Ärger Tarantinos da vollkommen nachvollziehen.

By the way: Witzig, dass in der Abstimmung oben genau die beiden Filme führen, die für mich am wenigsten Tarantino-typische Elemente beinhalten. :)

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 17:52
von MrWhiTe
Was mich jetzt interessiert ist, ob wir das Drehbuch auch mal zu lesen bekommen.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 18:44
von Hannes007
Die Abstimmung ist ja mit nur neun Stimmen noch nicht wirklich aussagekräftig, von daher....

Meine Stimme ist zu Kill Bill Vol.1 gewandert. Begründung: im Rückblick gefällt er mir einfach besser und dank ihm bin ich erst auf QT-Filme aufmerksam geworden.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 22. Januar 2014 22:32
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:By the way: Witzig, dass in der Abstimmung oben genau die beiden Filme führen, die für mich am wenigsten Tarantino-typische Elemente beinhalten. :)
Höre ich das "Schubladen"-Denken heraus?

Selbst wenn Tarantino als nächstes eine Romantic Comedy mit Jennifer Aniston drehen würde, wäre es ein Tarantino-Film. Ich glaube als Künstler nervt nichts mehr, als in eine Ecke gesteckt zu werden, und nur dort ernst genommen zu werden.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 00:47
von Casino Hille
Ach iwo, ich habe den beiden Filmen doch auch nicht ihren Regisseur abgesprochen, sondern lediglich ganz nüchtern betrachtet festgestellt, dass diese eher weniger auf den optischen Spielereien aufbauen, die eben jener Regisseur bei seinen sonstigen Werken immer eingesetzt hat.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 01:15
von GoldenProjectile
Casino Hille hat geschrieben:Ach iwo, ich habe den beiden Filmen doch auch nicht ihren Regisseur abgesprochen, sondern lediglich ganz nüchtern betrachtet festgestellt, dass diese eher weniger auf den optischen Spielereien aufbauen, die eben jener Regisseur bei seinen sonstigen Werken immer eingesetzt hat.
Ach was, DU hat viel mehr visuelle Spielchen als zum Beispiel RD. Im endlosen, zähen Mittelteil gibt es doch immer wieder irgendwelche Ausfahrten mit DiCaprio und anderes langatmiges hin und her - mit schnellen Zooms (mein absolutes Nichtlieblings-Stilmittel) und irgendwelchen Nahaufnahmen von Blut, das in Zeitlupe auf Grashalme spritzt.

RD ist da wesentlich straighter und visuell simpler erzählt, was ihn auch zum deutlich besseren Film macht. :wink:

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 12:00
von Maibaum
Die ganzen Vorwürfe gegen QT laufen doch irgendwie alle darauf hinaus daß die Leute möchten daß er konventionelle Mainstream Filme macht. Was man ihm vorwirft ist eigentlich daß er originell ist.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 15:08
von danielcc
Maibaum hat geschrieben:Die ganzen Vorwürfe gegen QT laufen doch irgendwie alle darauf hinaus daß die Leute möchten daß er konventionelle Mainstream Filme macht. Was man ihm vorwirft ist eigentlich daß er originell ist.
Ich finde Originalität gar keinen Mehrwert an sich. Interessant wird es erst, wenn Orignalität auf viel Zustimmung/Gefallen trifft und somit letztlich auch abstrahlt und Einfluss hat.
Das ist Tarantino mit Pulp Fiction zweifellos gelungen.

Jetzt kommt aber die Frage: Ist es noch originell, wenn man seine eigenen Masche kopiert? und schauen die Leute seine Filme, weil sie die Filme mögen oder weil man ihnen sagt, dass Tarantino toll ist?

Ich weiß es nicht, habe nur oft das Gefühl, dass sich einige die Filme schön reden, weil "man die ja mögen muss" und Tarantino ach so originell ist.

Unabhängig davon ist natürlich die Frage, wie gut fühlt man sich unterhalten, Da kann ich für mich sagen, ich schaue viele viele Filme viel lieber als Tarantino Filme. Also meinen Geschmack trifft er nicht so, und beeindrucken tut mich seine Originalität schon mal gar nicht (mehr)

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 15:39
von Casino Hille
Maibaum hat geschrieben:Die ganzen Vorwürfe gegen QT laufen doch irgendwie alle darauf hinaus daß die Leute möchten daß er konventionelle Mainstream Filme macht. Was man ihm vorwirft ist eigentlich daß er originell ist.
Nein! Da missverstehst du zumindest mich, glaube ich jedenfalls. Aber PF und KB beispielsweise sind für mich keinesfalls originell, sondern provozieren es durch wirr durcheinander gewürfelte Stilmittel, so wahrgenommen zu werden, ohne, dass wirklich etwas dahinter steckt. Wie, wenn ein Maler fünf Farbeimer mit voller Wucht auf eine Leinwand klatscht und dann behauptet, damit eine metaphorische Symbolisierung des göttlichen Garten Eden geschaffen zu haben :wink:

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

Verfasst: 23. Januar 2014 15:47
von Invincible1958
danielcc hat geschrieben:Ist es noch originell, wenn man seine eigenen Masche kopiert?
danielcc hat geschrieben:Wie gut fühlt man sich unterhalten?
Für mich gilt: wenn die Dramturgie stimmt, dann fühle ich mich gut unterhalten. Egal, wie der Film optisch erzählt wird. Meinem Geschmack nach schafft es Tarantino mit jedem seiner Filme, die Spannung 2 Stunden lang aufrecht zu erhalten. Und das liegt nicht an der visuellen Umsetzung, sondern am Drehbuch und der genialen Schauspielführung.