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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 01:18
von SirHillary
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen..
Ich finde NSNA ok. Aber er steht für mich hinter allen anderen offiziellen Bonds zurück. Vielleicht liegt es daran, dass typische Elemente/Darsteller fehlen, dass es ein Aufguss von TB ist (der ihn auch nicht annähernd erreicht), mir Edward Fox als M, Max von Sydow als Blofeld und Rowan Atkinson überhaupt nicht gefallen. Er hat unbestritten ein paar gute Szenen, aber damals und auch heute ziehe ich den direkten 'Konkurrenten' Octopussy vor. Die PTS, die keine ist, finde ich z.B. sehr gut (natürlich ist Connery dafür auch schon zu alt) und auch die Motorradsequenz ist sehr unterhaltsam. Das 'Computerspiel-Duell' Domination ist so gar nicht meins und auch die Szene mit Fatima und Bond mit dem explosiven Füller für die besonderen Verträge passt igendwie gar nicht. Bernie Casey als Leiter ist gut. Kim Basinger natürlich eine Augenweide. Connery mit den Jeanslatzhosen lächerlich (genauso wie Dalton mit Schlapphut in einer deleted Scene von LTK :-) ), achja, der kränkliche Q, Desmond würde sich im Grab umdrehen.
Das klingt jetzt alles ziemlich negativ, fällt mir gerade auf. ;-)
Ich kann mir den Film ohne Probleme anschauen, aber er ist nichts besonderes für mich.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 09:45
von AnatolGogol
SirHillary hat geschrieben:Vielleicht liegt es daran, dass typische Elemente/Darsteller fehlen, dass es ein Aufguss von TB ist (der ihn auch nicht annähernd erreicht), mir Edward Fox als M, Max von Sydow als Blofeld und Rowan Atkinson überhaupt nicht gefallen. ...auch heute ziehe ich den direkten 'Konkurrenten' Octopussy vor. ...Das 'Computerspiel-Duell' Domination ist so gar nicht meins und auch die Szene mit Fatima und Bond mit dem explosiven Füller für die besonderen Verträge passt igendwie gar nicht. ..Connery mit den Jeanslatzhosen lächerlich (genauso wie Dalton mit Schlapphut in einer deleted Scene von LTK :-) ), achja, der kränkliche Q, Desmond würde sich im Grab umdrehen.
...
er ist nichts besonderes für mich.
Interessant, ich sehe es nämlich komplett entgegengesetzt, also alles was du kritisierst finde ich besonders gut an dem Film. Vermutlich polarisiert NSNA weniger wegen seines Mangels an Qualität sondern aufgrund seiner von der "Norm" abweichenden Machart. Gerade durch die vielen Abweichungen zu den EON-Filmen empfinde ich NSNA aber als etwas besonderes, wenngleich er in meinen Augen qualitativ eher im Mittelfeld anzusiedeln ist.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 11:25
von Maibaum
Für mich eher Mangel an Einfällen und Mangel an Kreativität. Und nicht gut gealtert.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 12:18
von SirHillary
AnatolGogol hat geschrieben: Vermutlich polarisiert NSNA weniger wegen seines Mangels an Qualität sondern aufgrund seiner von der "Norm" abweichenden Machart.
Die Abweichung von der Norm ist bestimmt ein Grund. Aber wie gesagt, es gibt genug Szenen, die mir selbst für Bond zu 'klamaukig' sind. Ob man das jetzt mit Mangel an Qualität betiteln soll..keine Ahnung. Mir gefällt zuviel nicht. Einiges habe ich ja schon aufgezählt.
Ich weiß auch nicht genau, was mit dem Film erreicht werden sollte..ausser Geld zu machen.
Sollte es ein Remake werden, eine Parodie, eine Actionkomödie..oder wollte man nur EON ärgern. Keine Ahnung.

AnatolGogol hat geschrieben: Gerade durch die vielen Abweichungen zu den EON-Filmen empfinde ich NSNA aber als etwas besonderes, wenngleich er in meinen Augen qualitativ eher im Mittelfeld anzusiedeln ist.
Natürlich ist er etwas besonderes. Allein, dass man Connery noch mal aus der Versenkung geholt hat und dadurch auch seine 'zweite Karriere' so richtig begonnen hat ist etwas besonderes. Aber besonders gut ist er in meinen Augen nicht. Abweichungen generell müssen nicht gleich schlecht sein. Ich begrüße ausdrücklich Abweichungen von der 'Bond-Formel' innnerhalb der Serie. Aber bei NSNA finde ich sie einfach nicht gut gemacht.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 12:26
von AnatolGogol
SirHillary hat geschrieben:Aber wie gesagt, es gibt genug Szenen, die mir selbst für Bond zu 'klamaukig' sind.
Ich finde da aber die Moorebonds aus der gleichen Epoche mindestens ebenbürtig in dieser Beziehung. OP und MR finde ich diesbezüglich sogar deutlich mehr über das Ziel hinausschiessend.
SirHillary hat geschrieben:Ich weiß auch nicht genau, was mit dem Film erreicht werden sollte..ausser Geld zu machen.
Sollte es ein Remake werden, eine Parodie, eine Actionkomödie..oder wollte man nur EON ärgern. Keine Ahnung.
Alle fünf genannten Punkte sind richtig. :D

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 14:51
von SirHillary
AnatolGogol hat geschrieben:
SirHillary hat geschrieben:Aber wie gesagt, es gibt genug Szenen, die mir selbst für Bond zu 'klamaukig' sind.
Ich finde da aber die Moorebonds aus der gleichen Epoche mindestens ebenbürtig in dieser Beziehung.
Da kann ich dir natürlich nicht widersprechen. Aber komischerweise stören sie mich da nicht so sehr. Ausserdem sind es da nur manche kurze Szenen (wie z.B. bei OP der Tiger und der Tarzanschrei). Bei NSNA sind es ganze Charaktere.
Gut, der Beißer ist in Moonraker auch nicht mehr so bedrohlich... ;-)
Zumindest ab der Szene mit Pippi Langstrumpf. :lol:

AnatolGogol hat geschrieben:
SirHillary hat geschrieben:Ich weiß auch nicht genau, was mit dem Film erreicht werden sollte..ausser Geld zu machen.
Sollte es ein Remake werden, eine Parodie, eine Actionkomödie..oder wollte man nur EON ärgern. Keine Ahnung.
Alle fünf genannten Punkte sind richtig. :D
Danke. :-)
Und das ist irgendwie nix halbes und nix ganzes...

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 17:37
von Maibaum
Na ja, eine Parodie sollte es sicher nicht sein. Aber ein teils selbstironischer Actionfilm schon. Komödie würde ich es nicht nennen.

Ein Remake mußte es sein, sonst hätten sie den Film gar nicht machen dürfen. Gleichzeitig haben sie aber versucht sich auch weit genug von dem Vorgängerfilm zu entfernen.

Geld machen war sicher der Hauptpunkt (genau wie bei EON auch)

Und EON ärgern ergab sich ganz von selbst, egal wie der Film geworden wäre.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 18:14
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Na ja, eine Parodie sollte es sicher nicht sein.
Ohne den Punkt nochmal aufzuwärmen - denn wir hatten es ja schon: aber ich finde NSNA hat schon eine Menge deutlicher parodistischer Elemente, man denke nur an die überzeichneten M, Q oder Small-Fawcett, die schon weit über die übliche Selbstironie hinausgehen. Das macht zwar NSNA nicht automatisch zur hundertprozentigen Parodie, aber er hat eben Ansätze dazu (man denke beispielsweise an die letzte Szene mit Fatima und Bond). NSNA ist ein wilder Mix, das u.a. mag ich so an dem Film. Ich kann aber auch sehen, dass dies ein Punkt ist der viele Fans eher irritiert und stört, ähnlich wie auch bei DAF.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 18:55
von Maibaum
Ja, bei Selbstironie ist der Weg dann auch nicht mehr weit zur Selbstparodie. Elemente sicher aber keine offene Parodie.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 2. März 2013 19:04
von AnatolGogol
Bliebe aber die Frage ab wieviel % parodistischer Elemente ist es eine Parodie? Natürlich funktioniert NSNA vordergründig als "normaler" Bondfilm (obwohl hier sicherlich viele widersprechen würden), aber wenn man gemeinhin ernsthafte Figuren und Szenen genüsslich durch den Kakao zieht, dann ist das Parodie. Man kann Bonds Kontaktaufnahme mit Small-Fawcett eigentlich kaum anders bezeichnen. Oder Bonds Szenen mit M. Oder Bonds Szenen mit Q. Oder die mit Moneypenny. undundund. Und es hat ja schon seinen Sinn, dass NSNA gerade viele bekannte Elemente durch den Kakao zieht, denn eine Parodie macht ja nur bei Sachen sinn, die der Zuschauer auch zur Genüge kennt.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 3. März 2013 21:00
von danielcc
Dann ist aber noch die Frage, inwieweit die späteren Bondfilme, seien es schon die letzten der Moore Ära aber dann spätestens die Brosnan Filme, dann auch Parodien sind. Man denke nur an die Q-Szene GE, die ja genauso das Bekannte durch den Kakao zieht. Das zieht sich durch bis heute zur Q Szene in Skyfall. Letztlich ist da dann vieles nur noch Parodie.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 3. März 2013 22:32
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:Dann ist aber noch die Frage, inwieweit die späteren Bondfilme, seien es schon die letzten der Moore Ära aber dann spätestens die Brosnan Filme, dann auch Parodien sind. Man denke nur an die Q-Szene GE, die ja genauso das Bekannte durch den Kakao zieht. Das zieht sich durch bis heute zur Q Szene in Skyfall. Letztlich ist da dann vieles nur noch Parodie.
Die Q-Szene in Skyfall ist schon deswegen sicher keine Parodie, weil die Figur Q - auch wenn sie bewusst als kauzig und nerdig angelegt ist - nicht allein der Belustigung oder der parodistischen Betrachtung dient sondern einen "ernsten" Zweck innerhalb des Films innehat. VErgleich das dann mal mit M, Q oder Small-Fawcett in NSNA, die keinen "ernsten" Zweck innehaben sondern lediglich als Karrikaturen ihrer EON-Spiegelbilder dienen. Die Q-Szenen in Skyfall arbeiten mit Selbstironie (die Bemerkung mit den explodierenden Stiften), das ist aber keine parodistische Szene.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 3. März 2013 22:39
von Maibaum
Das fand ich jetzt in NSNA aber nicht so stark. Und Atkinson macht eher auf Komik als auf Parodie.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 3. März 2013 22:45
von danielcc
Also ich sehe da keinen großen Unterschied:
Q benutzt Ironie die direkt in Richtung des Zuschauers gerichtet ist (explodierende Stifte), er präsentiert ein an sich total veraltetes Gadget (der riesige Sender) und benutzt Sätze, die 1 zu 1 aus der Historie der Filme stammen.

In beiden Filmen hat die Figur die gleiche Rolle. Denn auch bei NSNA überreicht Q ja Gadgets, die Bond später weiterhelfen (in NSNA witzigerweise ausgerechnet der explodierende Stift, über den sich der SF-Q lustig macht :-) )
In NSNA beklagt sich Q über die Spaßmaßnahmen der Abteilung, in SF beklagt er sich über Bonds Vorstellung von seiner Arbeit und sein Alter.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again"

Verfasst: 3. März 2013 22:46
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Das fand ich jetzt in NSNA aber nicht so stark. Und Atkinson macht eher auf Komik als auf Parodie.
Die Figur hat auch nichts was sie direkt parodieren könnte, da sie nicht wirklich eine entsprechende Vorlage im EON-Universum hat. Aber Atkinsons Darstellung dient schon einer parodistischen Tendenz, da man einen Verbindungsmann von Bond im EON-Universum so sicherlich nicht rumkaspern sehen würde. Da ist dann schon nochmal ein Unterschied zwischen seinem Auftritt und zB dem ebenfalls übertriebenen, aber dann doch nicht so maßlos wie dem von Baker in GE und TND ("Yo Jimbo").
Aber belassen wir es dabei, wir hatten das Thema ja schon mal durchgekaut.