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Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 14:17
von AnatolGogol
Warum sollen die Dialoge denn logisch sein? Warum muss denn immer alles immer auch die Handlung direkt vorantreiben? Bei den von dir genannten Beispielen kann ich nichts entdecken was den Film beschädigt hätte, im Gegenteil ist doch gerade das Spiel zwischen Bond und Largo explizit vom Drehbuch so vorgesehen und verfehlt seine filmische Wirkung nicht. Gerade das erste Aufeinandertreffen in Kasino bietet doch eine ganze Reihe an tollen Wortgefechten. Logik ist und war gerade in Bondfilmen noch nie ein elementarer Bestandteil, ansonsten sollte es einem auch schwer fallen zu glauben das Bond aus seinen Minipressluftfläschchen minutenlang atmen kann oder dass er Vargas mit dem Hinterkopf wahrnimmt und anvisiert. Der Film soll Spass machen und das tut er doch ganz ohne Zweifel. Wo die Dialoge in TB deutlich schlechter sein sollen als in anderen Bond-Filmen sehe ich nicht.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 14:35
von danielcc
Das ist eben der Punkt. Es kann doch nicht alleiniger Sinn und Zweck einer Szene sein, das Publikum irgendwie zu unterhalten, wenn die Szene für sich genommen, also aus dem Film heraus, null Sinn ergibt.
Klar, ich kann mein Gehirn abschalten und feststellen, dass ich die Dialoge in TB witzig finde, eben weil ich Bondfan bin und weil das alles ach so witzig ist. Aber nein! Einige der Dialoge in TB machen eben sehr wenig Sinn und haben aus dem Film heraus keine Daseinsberechtigung. Wenn mir sowas beim Sehen auffällt, dann stört es schon den Erzählfluss, zumindest für mich.

Das oft gebrachte Argument, das sei doch in allen Bondfilmen so, stimmt eben nicht. Das Aufeinandertreffen von Bond und Goldfinger hat eben ein ganz anderes Niveau, weil es Sinn macht und die beiden so miteinander umgehen, wie es im Rahmen der Handlung und ihrer Charaktere stimmig ist. Gleiches gilt für Bond und LeChiffre oder Bond und Stromberg.

Natürlich erwarte ich in einem Bondfilm keine 100% stimmige Logik, aber kaum ein Film der Reihe spiegelt so dermaßen wider, dass es den Machern eigentlich total egal war, was da auf der Leinwand passiert, solange das Publikum durch Action und Bombast ohnehin erschlagen wird.

Ich kann nur ans Herz legen, den Film mal wieder kritisch zu schauen.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 14:48
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:Das ist eben der Punkt. Es kann doch nicht alleiniger Sinn und Zweck einer Szene sein, das Publikum irgendwie zu unterhalten,
Nein, nicht alleiniger Sinn aber sicherlich mit Abstand der wichtigste Punkt. Ein superstrukturierter, inhaltlich stringenter Film kann trotzdem stinklangweilig sein - also ist er auch kein guter Film. Ein Film der sein Publikum nicht unterhält ist in meinen Augen kein guter Film. Ein Film mit konfuser oder gar keiner Handlung kann aber dennoch sehr unterhaltsam - und somit ein guter Film sein.
danielcc hat geschrieben:Ich kann nur ans Herz legen, den Film mal wieder kritisch zu schauen.
Jeder dem die von dir bemängelten "Fehler" nicht aufstossen nimmt den Film also unkritisch wahr? :wink:

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 14:53
von danielcc
AnatolGogol hat geschrieben: Jeder dem die von dir bemängelten "Fehler" nicht aufstossen nimmt den Film also unkritisch wahr? :wink:
Nein aber bei manchen weiß ich zumindest, dass sie oft "aus der Erinnerung heraus" diskutieren.

Ich rede ja auch hier nicht über offensichtliche Mängel, die den Film zu einer Katastrophe beim ersten Mal sehen machen. Ich rede hier über Details, die einem bei wiederholtem Sehen auffallen (können). Ich bin fast sicher, dass ich TB 1965 im Kino geliebt hätte, keine Frage.
Aber wenn ich pauschal der Meinung wäre "alle Bondfilme sind irgendwie unterhaltsam", dann würde ich sicher nicht in einem Fanforum wie diesem diskutieren wollen, oder?

Ich find es nur schade, dass den Bondfilmen oft pauschal fehlende Logik vorgeworfen wird. Auch ist der typische Austin Powers Witv von wegen ("Eigentlich müsste ich sie jetzt töten, Mr. Bond, aber ich mache es absichtlich kompliziert, damit es nicht gelingt") eben kein Phänomen aller Filme, sondern grade durch TB und YOLT geprägt.

zu bewertende Mängel in Bond-Filmen

Verfasst: 28. Dezember 2011 15:01
von photographer
.

Das Thema "Logik" würde ich bei Bond-Filmen als Argument hinsichtlich der Definition des Begriffs "Qualität", ob ein ernsthafterer Beitrag der Serie als höherwertiger wahrzunehmen ist als ein "Spaß-Bond" ganz schnell außen vorlassen, weil gerade die ernsthafteren Back-to-earth-Werke streng betrachtet viel böser Federn lassen, wenn diese Art von Diskussion einmal gestartet worden ist. Der "absudere" Film hat es in dieser Hinsicht von vorne herein leichter, weil er sich durch seine Thematik schon beim Publikum entschuldigt und diesem somit klar angibt, dass er nicht ernstgenommen werden soll.


Desweiteren halte es für empfehlenswert umfassendere Filmdialoge, welche in der deutschen Synchronisation sich als unsinnig erweisen mögen, erst einmal mit der Originalfassung zu vergleichen, da sich dann oftmals doch ein anderes Bild ergibt.


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Re: zu bewertende Mängel in Bond-Filmen

Verfasst: 28. Dezember 2011 15:09
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:Ich rede ja auch hier nicht über offensichtliche Mängel, die den Film zu einer Katastrophe beim ersten Mal sehen machen. Ich rede hier über Details, die einem bei wiederholtem Sehen auffallen (können). Ich bin fast sicher, dass ich TB 1965 im Kino geliebt hätte, keine Frage.
Aber wenn ich pauschal der Meinung wäre "alle Bondfilme sind irgendwie unterhaltsam", dann würde ich sicher nicht in einem Fanforum wie diesem diskutieren wollen, oder?

Ich find es nur schade, dass den Bondfilmen oft pauschal fehlende Logik vorgeworfen wird. Auch ist der typische Austin Powers Witv von wegen ("Eigentlich müsste ich sie jetzt töten, Mr. Bond, aber ich mache es absichtlich kompliziert, damit es nicht gelingt") eben kein Phänomen aller Filme, sondern grade durch TB und YOLT geprägt.
Nun, ich finde in der Tat bis auf 2 Ausnahmen alle Filme unterhaltsam, darüberhinaus finde ich gibt es aber immer noch genügend Diskussionsstoff da ja nicht jeder unterhaltsame Film auf der gleichen Stufe steht.

Der "Austin Powers-Witz" hatte seine eigentliche Geburtsstunde ja bereits in GF, denn Bond auf dem goldenen Tisch war reine Show und hatte handlungstechnisch keinerlei Bedeutung (Goldfinger will ja nix vom ihm wissen, sondern nur den tollen Hecht markieren). Wenn man sich anschaut was danach, auch nach YOLT noch alles kam kann man schon behaupten, dass es wenn schon nicht ein Phänomen aller Filme so dann doch zumindest ein Phänomen sehr vieler Filme ist.

Den Vorwurf der fehlenden Logik bei Bondfilmen habe ich eh noch nie verstanden, dass ist ungefähr so als ob man Ingmar Bergmann-Filmen den fehlenden Humor vorwerfen würde. Wenn mal ne Story auch logisch passt ist das doch schön, aber im Umkehrschluss das dann von allen zu verlangen ist bei reinen Unterhaltungsfilmen wie es 007 nun mal ist nicht zielführend.
photographer hat geschrieben:Desweiteren halte es für empfehlenswert umfassendere Filmdialoge, welche in der deutschen Synchronisation sich als unsinnig erweisen mögen, erst einmal mit der Originalfassung zu vergleichen, da sich dann oftmals doch ein anderes Bild ergibt.
Wer das nicht glaubt sollte am besten morgen mit Malone sprechen! :lol:

Re: zu bewertende Mängel in Bond-Filmen

Verfasst: 28. Dezember 2011 15:19
von danielcc
photographer hat geschrieben:
Desweiteren halte es für empfehlenswert umfassendere Filmdialoge, welche in der deutschen Synchronisation sich als unsinnig erweisen mögen, erst einmal mit der Originalfassung zu vergleichen, da sich dann oftmals doch ein anderes Bild ergibt.


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Über die Synchro will ich gar nicht erst reden. Ich schaue die Filme fast nur im Original, das ändert aber im Falle von TB nichts an den von mir genannten Beispielen.

Ich will auch keinen logischen Bondfilm. Nur möchte ich das Handeln der Charaktere und deren Umgang miteinander nachvollziehen können. Jenseits der reinen Actionschauwerte, ist das für mich heutzutage ein Qualitätsmerkmal der besseren Bondfilme. Was die Interaktion von Bond und Bösewicht angeht, kann man wunderbar TB und TND vergleiche, weil die Filme ja ähnlich sind, und auch das Aufeinandertreffen von Bond und Bösewicht ähnlich verläuft. Auch in TND macht Bond eine doppeldeutige Bemerkung (von wegen Schiffbruch erleiden..). Doch Carver erkennt das Spiel und verpasst Bond eine Abreibung. Danach sind die Fronten klar und es ist Schluss mit lustig. Carver setzt Kaufmann an und der soll Bond töten. Aus die Maus. (das es dann anders kommt ist schlüssig erklärt). In TB? Die beiden treffen sich 3-4 mal, und obwohl die Fronten klar sind, passiert nichts.

Zum Thema Logik vs. Schlüssigkeit, mal ein frei erfundenes Beispiel:
Wenn Bond von Q eine Minipressflasche bekommt, aus der er minutenlang atmen kann, halte ich das im Umfeld der Bondfilme für akzeptabel. Wenn ein Drehbuchautor aber dann in einer dramatischen Szene unter Wasser vergessen würde, dass Bond dieses Fläschchen einsetzt, er uns die Szene aber dennoch als spannend verkaufen will, halte ich das für schwach.
Oder reale Beispiel:
In DAD (der es in dieser Hinsicht natürlich locker mit TB aufnehmen kann): Wenn Bond ein unsichtbares Auto bekommen, ist das schlimm aber ich nehme es hin. Wenn es aber dann in einer dummen Szene total verschenkt wird, weil es eigentlich gar nicht nötig wäre, dann stört mich das.
Oder TLD: Wenn Bond einen Laser am Aston Martin hat, OK. Wenn er ihn aber unnötigerweise einsetzt, um ohnehin viel langsamere Polizeiwägelchen auszuschalten, ist das für mich dumm.


Fazit: Ich brauche keinen realistischen und vollkommen logischen Bond. Natürlich geht es mir in allererster Linie darum, gut unterhalten zu werden. Dies gelingt einem Film aber dann besonders gut, wenn ich das Handeln der Charaktere nachvollziehen kann, und ich somit das Gefül habe, da handeln echte Charaktere, und nicht Kasperlefiguren in den Händen von uns für dumm verkaufenden Drehbuchautoren

Re: zu bewertende Mängel in Bond-Filmen

Verfasst: 28. Dezember 2011 15:20
von danielcc
...

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 15:56
von Maibaum
Der sinnloseste Film der Welt.
Schon rein von der Handlung her ist der Film von Beginn an vollkommen sinnlos Da passiert nichts weiter als das man 10 min lang 3 Typen dabei zuschaut wie sich an einem Bahnhof beim Warten auf einen 4. langweilen. Grausames Tempo, man beginnt sich schon nach 3 min selber zu langweilen, da absolut nichts Neues passiert und die Handlung komplett auf der Stelle tritt. Man erfährt nicht einmal irgendetwas näheres über die 3 außer das sie gefährlich sind und sich schnell langweilen, schlimmer noch, man erfährt in den 10 Min nicht einmal was die da überhaupt machen.
Es werden auch keinerlei Informationen vermittelt die von irgendeiner Bedeutung für den späteren Film wären. Keine Spannung, kein Tempo, nichts. Eine Frechheit.
Und vollkommen absurd wird es wenn dann der 4. ankommt und die 3, die jetzt so ausführlich gezeigt wurden, einfach über den Haufen schießt. Die totale Verschwendung von Erzählzeit. Ein guter Regisseur hätte das alles in 2 Min geschafft.
Aber dann wird es noch unfassbarer. 4 weitere Personen werden wieder 10 Min lang vorgestellt, nur um dann ebenfalls alle erschossen zu werden. Und immer noch weiß keiner was der ganze Scheiß eigentlich soll.
Und genauso lahm geht es dann noch weit über 2 Stunden weiter. Und wenn dann wirklich mal was ne größere Schießerei kommt dann hat der Regisseur wohl beim Drehen vergessen sie zu inszenieren, oder er meinte wohl einfach drauf verzichten zu können diese auch zu zeigen. Da fühlt man sich doch verarscht.
Und wenn man dann nach vielen, vielen weiteren endlosen Szenen mit für die Handlung meist überflüssigen Dialogen und mit kaum einem Höhepunkt, wenn man dann also endlich am Ende ist, dann war es im Wesentlichen nichts weiter als eine banale Rachegeschichte. Hohler gehts nicht.
Dabei hätte der Held den Schurken schon längst umlegen können,aber er machts nicht. Schlimmer noch, er hilft ihm sogar zwischendurch noch aus der Patsche anstatt seelenruhig zuzusehen wie er von seinen eigenen Leuten umgelegt wird. Aber das dann hier auch jegliche Handlunslogik auf der Strecke bleibt stört dann auch schon lange nicht mehr, weil die Figuren ohnehin keinerlei Tiefe besitzen.

Und wenn man dann hofft, das nach dem zugegebenermaßen gut inszenierten, aber vollkommen vorhersehbaren Schlußduell der Film jetzt endlich vorbei wäre, dann hat man sich gewaltig getäuscht. Denn der Langeweiler schafft da noch mal geschlagene 13 Min. In denen auch noch einer stirbt der vorher gar nichts hatte, und wenn dann hätte der natürlich vor dem Schlußduell sterben müssen, das lernt man doch in jeder Drehbuchschule gleich am Anfang.
Egal, wahrscheinlich ist man sowieso lange vorher eingeschlafen.

Der größte Käse der Filmgeschichte.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 16:03
von danielcc
Da hast du ja Spiel mir das Lied vom Tod treffend beschrieben ;-)

Aber im Ernst, ich sehe nicht, was das mit der Diskussion hier zu tun hat?!
Es trägt ja wenig zur Diskussion bei, wenn wir jetzt Äpfel mit Birnen vergleich und die dann mit Glühbirnen.
Aber du kannst natürlich gerne beschreiben, wie du in TB eine ähnliche Ästhetik erkennst, wie in Spiel mir das Lied vom Tod... bin gespannt.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 16:13
von Maibaum
danielcc hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben: Jeder dem die von dir bemängelten "Fehler" nicht aufstossen nimmt den Film also unkritisch wahr? :wink:
Nein aber bei manchen weiß ich zumindest, dass sie oft "aus der Erinnerung heraus" diskutieren.

Ich rede ja auch hier nicht über offensichtliche Mängel, die den Film zu einer Katastrophe beim ersten Mal sehen machen. Ich rede hier über Details, die einem bei wiederholtem Sehen auffallen (können). Ich bin fast sicher, dass ich TB 1965 im Kino geliebt hätte, keine Frage.
Aber wenn ich pauschal der Meinung wäre "alle Bondfilme sind irgendwie unterhaltsam", dann würde ich sicher nicht in einem Fanforum wie diesem diskutieren wollen, oder?

Ich finde es nur schade, dass den Bondfilmen oft pauschal fehlende Logik vorgeworfen wird. Auch ist der typische Austin Powers Witv von wegen ("Eigentlich müsste ich sie jetzt töten, Mr. Bond, aber ich mache es absichtlich kompliziert, damit es nicht gelingt") eben kein Phänomen aller Filme, sondern grade durch TB und YOLT geprägt.
Das war aber auch schon so in DN und GF.

Und wir hatten ja auch schon mal die Handlung von FRWL und GF untersucht. und bei genauerer Betrachtung war die ganze Handlung von FRWL ein Witz, und das meiste in GF hält keinerlei Logikprüfung stand.

Und du hast bislang noch längst nicht alle der Logikklöpse in TB entdeckt. Jedenfalls wenn dann musst du schon konsequent sein. Wenn du einem Film größere Logiklöcher vorwirfst (die aber außer dir nur wenige sehen, bzw sich dran stören), dann darfst du bei anderen sie nicht so großzügig ignorieren.

Generell gibt es keinen Bondfilm wo mich die Handlung hinsichtlich der Handlungsentwicklung oder der Logik der Abläufe groß stören würde. Die Unterschiede liegen für mich im Einfallsreichtum mit der die bekannten Handlungselemente variiert und immer wieder neu zusammengesetzt werden.

Ich habe nach wie vor das Gefühl das du dir bei TB besonders viel Mühe gibst noch mehr Haare in der Suppe zu finden. Und diese dann auch noch extrem negativ zu bewerten. Es ist ein unterschied ob ein Teil eines Filmes schwächer ist, oder auch mal nicht gelungen, oder ob das gleich alles "grausam" und "unfassbar" schlecht ist.

Jedenfalls kann ich, abgesehen von deiner Abneigung gegen Unterwasseraction, alle deine ausgeprägten Abneigungen gegen TB (und erst recht im Lichte der anderen Bonds) nicht nachvollziehen. Ganz so als würdest du über einen andern Film reden.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 16:15
von Maibaum
danielcc hat geschrieben:Da hast du ja Spiel mir das Lied vom Tod treffend beschrieben ;-)

Aber im Ernst, ich sehe nicht, was das mit der Diskussion hier zu tun hat?!
Es trägt ja wenig zur Diskussion bei, wenn wir jetzt Äpfel mit Birnen vergleich und die dann mit Glühbirnen.
Aber du kannst natürlich gerne beschreiben, wie du in TB eine ähnliche Ästhetik erkennst, wie in Spiel mir das Lied vom Tod... bin gespannt.
So kann man SMDLVT halt auch sehen und beschreiben. Und den sehen auch viele so.

Präferenzen

Verfasst: 28. Dezember 2011 16:20
von photographer
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@ danielcc

Die Funktionalität von Gadgets werden meines Erachtens vom Publikum in erster Linie dann angenommen, wenn die Illusion für den Einzelnen perfekt auf der Leinwand erscheint und nicht ob die physikalische Gesetzgebung es erlaubt.

Die vorgestellte Tarnvorrichtung beim Aston Martin Vanquish in "Die another day" (2002) etwa, ist mit der ersten Minute aufgrund ihrer digital angefertigten tricktechnischen Umsetzung meines Erachtens absolet, so dass der ganze Effekt gleich einknickt. Das entsprechende Gegenbeispiel zeigt mir dagegen Regisseur Christopher Nolan in "Batman begins" (2005) mit dem Tumbler bei der Autoverfolgungsjagd mit der Polizei, wenn sich das Batmobil dann szenetechnisch überhaupt nicht im Bild befindet.

Bei der Verfolgungsjagd bei "The living daylights" (1987) im Schnee geht es profan nur um den von Regisseur John Glen provozierten Lacher, wobei manche Gags funktionieren, während andere wortwörtlich auf der Strecke bleiben. Andere Fans beispielsweise bemängeln die Sinnlosigkeit der Destruktionsorgie bei der Panzerjagd in "GoldenEye" (1995), so dass man auch hier halt grob vereinfacht sagen kann, dass man es nie allen recht machen kann.

Was das Thema "dumm verkaufende Drehbuchautoren" angeht, sage ich es ganz deutlich:
Ich kann hier jeden (!) Bond-Film böse hinterfragen. Auch wenn bei einigen Beiträgen der Serie die Charaktere besser ausgearbeitet sind und deren Handeln im Gesamtzusammenhang des Films sich als sinngebender erweisen mag, kann ich gerade beim wiederholtem Sehen genug finden, wo sich dann auch der "tollste" Bond-Film noch als größter Unfug outet und innerlich baden geht, wenn Aspekte, auf die ein Einzelner persönlich Wert legt frech ignoriert werden. So ist dieser spezielle Punkt ein Aspekt auf den Du besonders sehr viel Wert legst, während der nächste Gesprächspartner dann im Handlungskonstrukt des gleichen Films genügend Mängel sieht, die für ihn dann den Gesamteindruck des Films auf andere Art und Weise trüben können.


Somit hat jeder seine persönliche Präferenzen, wobei der eine mehr Wert auf das eine legt und der andere auf etwas anderes. Als Prämisse ist doch eigentlich nur entscheidend, dass der jeweilige Serienbeitrag trotz x-ter Wiederholung immer noch Spaß macht und man nicht verbittert sagt "Das war's." - und zwar nicht, weil man sich das Produkt über- bzw. leid gesehen hat, sondern weil der Film einfach nicht (mehr) funktioniert.
Natürlich macht es in Fan-Basen mehr Spaß mitstreitende Chorgesellen zu finden als als Einzelkämpfer einen scheinbaren missionarischen Einsatz zu führen, auch wenn der Sinn eines Fanboards im Austausch von Meinungen begründet liegt. :wink:


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Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 16:25
von Maibaum
Noch mal Daniels Hauptpunkte:

1. Das Tempo des Films

Das gefällt mir. Der Film könnte meinetwegen noch langsamer sein. In der Mitte fehlen für meinen Geschmack die Szene auf der Disco Volante, die ja auch gedreht wurde, und vor allem eine ausführliche Szene zwischen Bond und Domino.


2. Der Schnitt und damit die "Continuity"

Keine Ahnung was du meinst. Gib ein konkretes Beispiel. Aber nicht so etwas wo der Film ein paar Fehler versteckt die normalerweise niemandem auffallen. wie das Felix schon mal im Hintergrund zu sehen ist.

3. Die albernen Wortgefechte zwischen Bond und Bösewichten
Wie schon gesagt besser als in anderen JBs

4. Die Unterwasser-Action

Mag ich. Ich finde es auch konsequent das der Film viele wesentliche Handlungsteile unter Wasser verlegt. Es ist eben der Unterwasser Bond.

5. Die Logik

Wie oben schon beschrieben. Da hast du allerdings auch manchmal Verständnisprobleme wenn ich mir deine Kritik zu TB auf Seite 1 durchlese.

Re: Filmbesprechung: TB

Verfasst: 28. Dezember 2011 18:31
von danielcc
Maibaum hat geschrieben: Noch mal Daniels Hauptpunkte:

1. Das Tempo des Films

Das gefällt mir. Der Film könnte meinetwegen noch langsamer sein. In der Mitte fehlen für meinen Geschmack die Szene auf der Disco Volante, die ja auch gedreht wurde, und vor allem eine ausführliche Szene zwischen Bond und Domino..
Vielleicht hätte mir das 1965 auch sehr gut gefallen. heute stelle ich fest, dass TB seeeehr langsam erzählt ist, was kaum die eigentliche Hektik der Story widerspiegelt. Im Gegensatz zu den anderen Bonds aus dieser Zeit fällt es besonders auf, weil diese deutlich stringenter erzählt sind. Ohne sagen zu wollen, dass das so nicht sein DARF, stelle ich doch fest, dass TB sehr viele Szenen hat, die unnötig sind oder aber sich wiederholen. Hier gefällt mir NSNA, TND oder eben DN deutlich besser. Wie gesagt, perfekte Beispiel ist die endlose Unterwasser Bergung der Raketen. Alles wäre, aus meiner Sicht, spannender wenn man das gar nicht gezeigt hätte. Man hätte 10 Minuten gespart und gleichzeitig wären der gesamte Mittelteil viel spannender weil man MIT Bond ermitteln würde.

Maibaum hat geschrieben: 2. Der Schnitt und damit die "Continuity"

Keine Ahnung was du meinst. Gib ein konkretes Beispiel. Aber nicht so etwas wo der Film ein paar Fehler versteckt die normalerweise niemandem auffallen. wie das Felix schon mal im Hintergrund zu sehen ist.
Dachte, es wäre allgemein bekannt, dass man sehr viele Schwierigkeiten hatte den Film zu schneiden und es deswegen zu sehr vielen continuity Problemen (sprich Anschlussfehlern) gekommen ist. Mal wechselt Bond oder Felix in einer Szene die Kleidung, mal steht Felix neben Bond obwohl sie sich noch nicht getroffen haben im Film, mal kommt Bond im Schwimmkleidung ins Hotel obwohl er grad noch Smoking trug. Das sind vielleicht Kleinigkeiten aber sie spiegeln aus meiner Sicht das Grundproblem des Films wider. Schlimmer ist eben, dass im Mittelteil nix passiert. Mehrmals suchen Bond und Felix aus dem Heli die Gewässer ab etc. Oder
Maibaum hat geschrieben: 3. Die albernen Wortgefechte zwischen Bond und Bösewichten
Wie schon gesagt besser als in anderen JBs
Kannst du Beispiele nennen? Ich bin der Meinung, dass zumindest bis dato in der Reihe, die Wortgefechte deutlich besser waren und auch später oft mehr Sinn machen. TB fällt in dieser Hinsicht für mich einfach ein wenig negativ aus der Rolle.
Maibaum hat geschrieben: 4. Die Unterwasser-Action

Mag ich. Ich finde es auch konsequent das der Film viele wesentliche Handlungsteile unter Wasser verlegt. Es ist eben der Unterwasser Bond.
Klar, die mag man oder nicht. Damals hätte mich das sicher sehr beeindruckt und es ist auch eine tolle Leistung. Aber ich mag Unterwasser Action selten und ganz nüchtern muss man einfach feststellen, dass man rund 30 Minuten nur noch zuschauen kann, und sich dabei anstrengen muss überhaupt Bond zu erkennen. Wo keine Dialoge, da kann auch wenig erklärt werden... ergo wenig Story... Aber sicher, das ist sowieso Geschmackssache.
Maibaum hat geschrieben: 5. Die Logik

Wie oben schon beschrieben. Da hast du allerdings auch manchmal Verständnisprobleme wenn ich mir deine Kritik zu TB auf Seite 1 durchlese.
Welche Verständnisprobleme?