Wie findet ihr OP?

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Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

151
viele sind auch einfach die Synchro-Fassung gewohnt. Geht mir auch so, wenn man dann auf Original umstellt, kommen einem die Stimmen total komisch vor. Und viele Synchrosprecher machen ihre Arbeit einfach so gut, dass man sie viel eher als STimme des Darstellers akzeptiert als das Original. Beispiel. Michael J. Fox!
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

152
danielcc hat geschrieben:
Ich finde aber, OP hat ganz andere Probleme als die Synchro von Berkoff. Eines davon ist für mich aus heutiger Sicht die Mitwirkung von Michael G. Wilson am Drehbuch. Seine Stories (zufälligerweise genau aus der Zeit der auch inszenatorisch von Glen suboptimal gestalteten Filme) zeichnen sich immer durch eine gewisse Unschlüssigkeit aus, bzw. ein Kombinieren und Verwursten von Fleming-Resten. Dabei kommt wie im Falle von OP besonders deutlich selten ein spannender Film dabei raus - was auch erklärt, warum kaum jemand in der Lage ist die Story logisch sauber zu erklären.
Die Story ist aber nicht schwer zu verstehen, jedenfalls für mich war sie immer vollkommen klar und leicht verständlich. Sie ist etwas komplizierter als üblich, aber beim Ansehen funktioniert sie einwandfrei. Unlogisch war allenfalls der Part als Orlow das Ei zerschlägt und dabei den Sender findet. Da bin ich mir gerade aber nciht sicher ob das wirklich unlogisch war.
Und OP ist eher einer der spannendsten Bonds. Durchweg unterhaltsam.
Hier ist es für mich vor allem die Unschlüssigkeit zwischen ernster Bedrohung vor realem Hintergrund (Orlov, der kalte Krieg, Atombombe) auf der einen Seite, und den Albernheiten, Klamauk und Durchschnitts-Schmuggler-Story auf der anderen Seite (Kamal Khan, Indien, Tiger, Großwildjagd...).
Die Albernheiten stören sicher, sind aber ein durchgehendes Problem der Bonds von FRWL an, und sind hier für mich nicht schlimmer als in anderen. Von MR bis TLd war das aber schon die Phase in der das teils ausartete. Tatsächlich aber war in OP da entgegen seinem Ruf weniger drin als in anderen. Hier ist MR der König.
Es war wohl die falsche Zeit sowas mit Moore zu machen, aber ich hätte mir aus heutiger SIcht einen ernsteren Kalter Krieg Thriller gewünscht, mit einer stärkeren BEdeutung des Orlov Charakters. Die Szenen mit ihm und vorläufige Finale um die Atombombe sind nämlich recht interessant und spannend.
Es ist auch gar kein kalter Krieg Film. Es ist ganz klar ein Film der die Phase der Entspannung reflektiert. Der kalte Krieg spielt ja ohnehin bei Bond immer nur eine Nebenrolle.

In OP geht die Bedrohung nur von einem Außenseiter aus, während Gogol die positiven russischen Positionen verkörpert, und auch hier gleich selber anreist um den Verräter zu fangen.

Für mich funktioniert die Mischung in OP ziemlich gut.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

153
danielcc hat geschrieben:Ich find es bei dir immer interessant, dass du eine deutsche Version - auch wenn sie das Original verfremdet - zum Teil vorziehst. Irgendwie ist das für mich absurd. Ist aber nicht bös gemeint, und wir hatten das Thema ja schon.
Aber auch ich muss sagen: Tripple X (Barbara Bach) geht im Original gar nicht. Mein Gott, ist das eine schwache Stimme/Schauspielerin. Da bin ich dann auch froh um die professionelle Synchro.
Da ich mich inzwischen an die Originalfassungen so gewöhnt habe, fällt es mir immer schwerer die Filme auch deutsch zu gucken.
Du machst es doch aber genauso wenn du sagst, dass dir Heller viel lieber als Bach ist. Und bei mir ist es genau das gleiche, nur dass mein Geschmack eben deutlich öfter die deutschen Stimmen/Fassungen vorzieht. Ja, wir hatten das schonmal und ich kann mich nur wiederholen: das ist a) eine Geschmacksfrage und b) eine Frage was man persönlich als qualitativ besser empfindet. So einfach ist das, hat nix mit Absurdität zu tun. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

154
AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Ich find es bei dir immer interessant, dass du eine deutsche Version - auch wenn sie das Original verfremdet - zum Teil vorziehst. Irgendwie ist das für mich absurd. Ist aber nicht bös gemeint, und wir hatten das Thema ja schon.
Aber auch ich muss sagen: Tripple X (Barbara Bach) geht im Original gar nicht. Mein Gott, ist das eine schwache Stimme/Schauspielerin. Da bin ich dann auch froh um die professionelle Synchro.
Da ich mich inzwischen an die Originalfassungen so gewöhnt habe, fällt es mir immer schwerer die Filme auch deutsch zu gucken.
Du machst es doch aber genauso wenn du sagst, dass dir Heller viel lieber als Bach ist.
Ja so ist es. Habe ich ja zugegeben ;-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

155
Maibaum hat geschrieben:Tatsächlich aber war in OP da entgegen seinem Ruf weniger drin als in anderen.
Das ist aber natürlich auch immer abhängig davon was man nun als Albernheit ansieht. Für mich ist OP da schon ziemlich "marktführend", gerade auch weil es oft Dinge sind, die nicht wirklich elegant ins Geschehen eingebettet sind.

Aber eine Albernheit find ich in OP Weltklasse: "Was machen fremder Mann in meinem Bett?" hahaha, gott das ist so schlecht, dass es schon wieder grandios ist! :lol:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

156
Zustimmung!
Albernes gibt es in Bond immer, selbst in FRWL oder DN. Die Frage ist: In welchem Ausmaß und in wie eingebettet in die Handlung.

Beide Indien-Verfolgungen in OP arten aus in eine Ansammlung von Albernheiten:
- Marktplatz Szene mit Fakir, Nagelbrett, Feuerschlucker, incl. dummer Sprüche
- Dschungel Verfolgung mit Löwen Begegung, dummem Spruch, Tarzan Schrei, und dem schon absurden Abhandeln von Ekeltieren bis hin zur "Rettung" durch das Touristenschiff

Bei Connery gibt es selbst in den späteren Filmen eigentlich nicht solche Phasen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

157
Maibaum hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:
Ich finde aber, OP hat ganz andere Probleme als die Synchro von Berkoff. Eines davon ist für mich aus heutiger Sicht die Mitwirkung von Michael G. Wilson am Drehbuch. Seine Stories (zufälligerweise genau aus der Zeit der auch inszenatorisch von Glen suboptimal gestalteten Filme) zeichnen sich immer durch eine gewisse Unschlüssigkeit aus, bzw. ein Kombinieren und Verwursten von Fleming-Resten. Dabei kommt wie im Falle von OP besonders deutlich selten ein spannender Film dabei raus - was auch erklärt, warum kaum jemand in der Lage ist die Story logisch sauber zu erklären.
Die Story ist aber nicht schwer zu verstehen, jedenfalls für mich war sie immer vollkommen klar und leicht verständlich. Sie ist etwas komplizierter als üblich, aber beim Ansehen funktioniert sie einwandfrei. Unlogisch war allenfalls der Part als Orlow das Ei zerschlägt und dabei den Sender findet. Da bin ich mir gerade aber nicht sicher ob das wirklich unlogisch war.
Und OP ist eher einer der spannendsten Bonds. Durchweg unterhaltsam.
Absolute Zustimmung! Ich finde auch, dass grade OP einer der richtig spannenden Bonds ist.

Hab grade nochmal (bezüglich der Logik der Story von OP) einen sehr schönen Beitrag von "photographer" aus diesem Therad rausgesucht:
photographer hat geschrieben:Der sowjetische Armeegeneral Orlov (Steven Berkoff) würde gerne einen militärischen Angriffskrieg gegen West-Europa starten, den das Zentralkomitee aber nicht genehmigt. Da General Orlov als militärischer Falke aber von seinen Zielen überzeugt ist, bedient er sich eines raffiniert ausgeklügelten schachbrettartigen komplexen Plans um die erste Stufe einer Demilitarisierung im Westen voranzutreiben. Als "Waffenbruder" im Geiste macht er sich den exilierten afghanischen Prinzen Kamal Khan (Louis Jourdan) zum Komplizen, (obwohl sowjetischen Truppen im wahren Leben Ende 1979 bekanntlich in Afghanistan einmarschiert waren) der für seine Handlangerdienste später mit gefälschten Gelddruckplatten belohnt werden wird. Orlovs Plan sieht vor eine Atombombe auf einem amerikanischen Stützpunkt in Westdeutschland im fiktiven Feldstatt zur Detonation zu bringen. Aufgrund des militärischen Frühwarnsystems, glaubt Orlov, würde nach einer erfolgreichen atomaren Sprengung das westliche Verteidigungsbündnis in letzter Konsequenz zu dem Ergebnis kommen, dass es sich um einen "kastrophalen Unfall" auf eigenem Sicherheitsgebiet handeln würde, so dass die Bevölkerung vor Ort den Abzug allierter Nato-Truppen so wie eine atomwaffenfreie Zone verlangen würde, die im Widerspruch zu der im Dezember 1979 beschlossenen Nachrüstung der Nato im eurostrategischen Bereich stehen würde. Da in der Realität damals nach Ansicht des westlichen Bündnisses die Aufrüstung der UdSSR mit SS-20-Raketen das atomare Geleichgewicht zwischen West und Ost verschoben hatte, wurde diese Lücke Anfang der Achtziger durch die Stationierung von Pershing-2-Raketen und "Cruise-Missile"-Marschflugkörper geschlossen, an dem auch die Friedensbewegung in Europa und den USA nichts ändern konnte.

Zurück zum Plot des Films:
Als unwissendes Bauernopfer, welches Orlovs verdeckte Geheimaktion erst ermöglichen könnte, indem mit ihrer Hilfe eine sowjetische Atombombe über die Grenze der damaligen DDR in die Bundesrepublik Deutschland geschmuggelt wird, benutzen der General und Kamal Khan einen Geschäftkontakt des Prinzen: die Geschäftsfrau Octopussy, die von ihnen nach Strich und Faden belogen wird und deren Tod diese beiden bewußt eingeplant haben, wenn ihr wirklicher Plan Erfolg hat. Octopussy wird weißgemacht, dass der General die russischen Kronjuwellen ausser Landes schmuggeln und unerlaubt im Westen verkaufen will. Dafür stellt Octopussy ihren Zirkuszug zur Verfügung im Glauben am Gewinn des Verkaufs der Juwellen lukrativ beteiligt zu werden. Damit niemand den dreisten Diebstahl im Kreml bemerkt, ist in den Schatzkammer der Spezialist Lemkin beauftragt worden, die Originale durch hochwertige Fälschungen auszutauschen.
Dabei bekommt der britische Agent 009 - wie auch immer - ein Duplikat eines bestimmten Fabergé-Eies in seine Hände und versucht damit als Clowns verkleidet in Ostberlin schließlich vor seinen Häschern zu flüchten. Da kurze Zeit später in Moskau eine ausserplanmässige Kontrolle in der Aservatenkammer ansteht, ist General Orlov gezwungen ein gleichaussendes Juwelen-Ei so schnell wie möglich heranzuschaffen. Wie der Zufall es so will ,wird gerade ein solches Modell bei einer Auktion bei Sothebys in London angeboten. Mittelsmann Kamal Khan erhält dadurch den Auftrag dieses Ei auf jeden Fall zu ersteigern, damit der Betrug im Kreml nicht auffliegt, wobei James Bond ihm bei der Versteigerung die Fälschung andreht. Die anonyme Verkäuferin dieses Ei ist weder Octopussy noch der Kreml, obwohl der Filmfan aufgrund von Flemings Kurzgeschichte "A property of a lady" vielleicht dazu neigen mag eine Assoziation zur Namensgeberin des Filmstitels zu ziehen.
Der Rest sollte soweit bekannt sein ...

Als Fehler im Filmscript wird sich später dann zeigen dass General Orlov zum einem das echte Ei zerschlägt, weil sich Q's Abhör-Chip nur im echten Juwel befindet. Zum anderen hätte das "zweite" Ei in die Aservatenkammer gebracht werden müssen, da die Überprüfiung in der Erimitage noch anstand und Lemkin bekanntlich dann überführt wird.
__________________________________________

Zusätzliche Hinweise zu den verschiedenen Arbeiten Fabergés findet man beispielsweise auf http://de.wikipedia.org/wiki/Faberge

Somit ist nicht ausgeschlossen, dass es auch im Film "Octopussy" nicht nur ein spezifisches Themen-Ei als Unikat geben muss, sondern wie beispielsweise das im Bericht genannte "Gorbatschow-Friedens-Ei“ auf eine bestimmte Stückzahl zwar legitimiert sein kann aber doch mehrere Juwelen-Eier von einer Serie erstellt worden sein können. Damit müssen diese Kunstschütze auch nicht alle automatisch dem damaligen sowjetischen Staat gehört haben.

Im Film ist nirgendwo die Rede davon, dass Kamal Khan irgendwelche Fabergé-Eier verkauft (hat), sondern nur dass er laut Kunstexperten Fanning ein Händler zweifelhafter Art ist, der mit Stücken handelt, die nicht unbedingt legitimiert sind. Obwohl laut Drehbuchdialog in dem Jahr schon vier Fabergé-Ei auf Auktionen verkauft worden sind, vermuten sowohl der Verteidungsminister als auch Fanning nur, dass der Verkäufer ein Russe ist. Beweise fehlen ihnen aber, so dass diese Behauptung nur auf reiner Spekulation bassiert.
_______________________________
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

158
Der Artikel bestätigt exakt die diskutierten Fehler/Probleme. Außerdem zeigt allein die Länge des Artikels, dass die Story nicht ganz trivial ist, bzw. etwas unnötig kompliziert erzählt wird. Muss ja an sicht nichts schlechtes sein aber dieses Mischen der verschiedenen Themen und das "einer nutzt den anderen aus" ist in OP etwas wirr, wie ich finde
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

159
So, jetzt habe ich alles gelesen, was den ganzen Tag über so geschrieben wurde.
Was zwei Sätze so auslesen können. ;-)

Also..

1. Wie ich schon geschrieben habe, gefällt mir Octopussy sehr, er macht einfach Spaß.


2. Auch kann ich die Handlung ohne Probleme nachvollziehen, finde sie komplex aber nicht kompliziert. Also Daumen hoch! :-)


3. Trotzdem kann ich durchaus schreiben, dass mir das ein oder andere im/am Film nicht 100%ig gefällt oder dass mich etwas stört, wenn es mir auffällt. Ich ziehe mich nicht daran hoch oder versuche krampfhaft irgendwas Schlechtes zu finden. Ich schreibe nur, was mir nicht gefällt, genauso wie ich schreibe, was mir gefällt. Es sind wohl eher die anderen, die Probleme haben Kritik zuzulassen, an einer Sache, die sie besonders toll finden oder vor allem wenn es möglicherweise um den Lieblingsfilm geht.


4. Generell bin ich mit den Synchros der Bond-Filme zufrieden, wobei ich da Laie bin, mir eigentlich keine Synchronsprecher namentlich merke (ausser G.G. Hoffmann und vielleicht Manfred Lehmann) bzw. darauf keine große Acht gebe. Es sticht für mich erst raus, wenn der Synchronsprecher eines Schauspielers wechselt (was sehr lästig sein kann) oder wenn die Stimme einfach nicht zur Situation passt. Habe mir gerade die besagte Szene von Octopussy auf englisch angesehen und ich (keine Verallgemeinerung) finde es deutlich besser als im Deutschen. Die deutsche Stimme ist mir zu platt und wenig dynamisch und im Gegensatz zu mancher Meinung hier, nicht psychopatisch genug für die Gestik und Mimik von Orlov. Die Stimme an sich ist nicht verkehrt, bloß passt der Ausdruck in dieser Szene (für mich) einfach nicht.


5. Thema die Eier :-) Da ich den Film erst vor Kurzem gesehen habe, maße ich mir mal an den Artikel von ‚photographer’ zu korrigieren bzw. nicht ganz seiner Meinung zu sein. Hier nun meine Vorstellung. Mit den Eier passt (fast) alles. Also keine mehreren Drehbuchfehler sondern nur einer. Ich gehe davon aus, dass die Fälschung, die Kamal ersteigert von irgend jemandem in die Schatzkammer des Kreml gebracht wird, was man im Film nicht sieht. Kein Problem, man sieht ja auch nicht, wie sie die ganzen Schmuckstücke rausholen bzw. wie 009 an die Fälschung kommt. Orlov zertrümmert das Original. Das stimmt. Und ist auch kein Fehler, da es Orlov und Kamal bewusst ist. Kamal verzieht leicht entsetzt das Gesicht und Orlov hat einfach die Schnauze voll von dem Stück, was soviel Ärger gemacht hat. Eine reine emotionale Handlung. Ihm geht es ja auch nicht ums Geld. Das einzig unlogische ist, wie es dazu kommt, dass das Original versteigert wird. Das ist ein Fehler bzw. darauf habe ich bisher keine Antwort.

So, Feuer frei. :-)
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

161
Ich habe das sogar immer so verstanden daß sie auf der Auktion eines ihrer eigenen aber bereits verkauften Eier zurückersteigern müssen-.

Ist aber auch nicht wirklich wichtig woher das Ei kommt. Jedenfalls ist es ein Echtes, und sie brauchen es um ihren Schmuggel nicht vorzeitig auffliegen zu lassen. Der Plot ist vollkommen schlüssig, einzig evtl . bei der Ei Zertrümmerung könnte ihnen was durcheinandergeraten sein. Beim nächsten anschauen pass ich auf.

The "Coronation Egg"

162
.

Da das Thema "Fabergé-Eier" weiterhin hier für Verwirrung sorgt, ist es an der Zeit mal mit genauen Quellenangaben zu arbeiten:

Für mich handelt es sich bei dem im Film "Octopussy" vorgestellten Ei aus dem Besitz einer Dame um das 1897 gefertigte "Coronation-Egg", im deutschen unter dem Ausdruck "Krönungs-Ei" bekannt.

Als erstes leite ich mal über zu einigen realen Fakten:

Eine Abbildungsliste aller für die Zarenfamilie gefertigten Eier gibt es hier:
http://www.mieks.com/faberge-en/eggspictures.htm
Detaillierte Hintergrund-Informationen:
http://www.mieks.com/faberge-en/1897-Coronation-Egg.htm

Auf wikipedia.de steht zu diesem Schmuckgegenstand folgender Kommentar:

Das teuerste unter allen royalen Schmuckeiern wurde von Sotheby's auf 24 Mio. Dollar taxiert und ist nach seinem Verkauf an Wiktor Wekselberg im Wert sogar noch sprunghaft gestiegen. Das Ei, das Zar Nikolaus II. seiner deutschen Gemahlin Alexandra überreichte, ist äußerlich dem Krönungsmantel der Zarin nachempfunden. Ein Tafeldiamant, unter dem die in Diamantrosen und Rubinen ausgelegten Initialen der Zarin zu sehen sind, ziert die Spitze des Eis. Am Fuß des Eis ist unter einem Tafeldiamanten die Jahreszahl 1897 eingelassen. Als Überraschung enthält das Krönungs-Ei ein von Georg Stein geschaffenes Modell der Kutsche, in der Zar Nikolaus II. und Zarin Alexandra Fjodorowna nach der Krönung gefahren wurden. Sie ist aus Gold, Platin sowie Emaille und mit diversen Juwelen besetzt. An der Decke der Kutsche hing ursprünglich ein winziges, dicht mit Diamanten besetztes Ei. Die Detailtreue der Kutsche geht soweit, dass sich beim Öffnen der Tür sogar ein kleiner Steg entfaltet.

Krönungs-Ei (1897)
  • Werkmeister: Michael Perchin und Henrik Wigström
    Zeichen: Michael Perchin, Ziffer 56 mit Ankern, der Name Wigström ist auf der Innenseite der Schale leicht eingeritzt.
    Materialien: Schale: mehrfarbiges Gold, transluzide gelbe und opake schwarze Emaille, Diamanten, Samtfutter; Kutsche: Gold, Platin, erdbeerfarbene Emaille, Diamanten, Rubine, Bergkristall
    Maße: Länge: 12,6 cm (Ei) beziehungsweise 9,3 cm (Kutsche)
    Provenienz: Geschenk des Zaren Nikolaus II. an seine Gattin; um 1927 von Emanuel Snowman für Wartski, London, erworben; The Forbes Magazine Collection, New York.
    Verbleib: Sammlung Wiktor Wekselberg


Die englische wiki-Seite wird noch ausführlicher:

... The James Bond film, Octopussy (1983), encompasses the mysterious appearance of a fabricated Coronation Egg at a party in the British Embassy of West Berlin. The plot for the film is adapted from Ian Flemings 1963 short story "The Property of a Lady".


Lese ich den historischen Verlauf über den Verbleib dieses Schmuckgegenstandes nach, finde ich keinen Hinweis darauf, dass je zwei dieses speziellen Typs im Umlauf gewesen sind. Es müsste ansonsten Hinweise geben dürfte wo beide Fassungen dieses Krönungs-Eis abgebleiben sein sollen und wer deren heutige Besitzer sind. Ich gehe bei diesen speziellen Eiern, die extra im Auftrage der Zarenfamilie hergestellt worden sind, immer noch davon aus, dass es sich bei diesem Ei um ein Unikat handelt, da es alleine schon eine Brüskierung für den Zaren gewesen wäre, wenn jemand anders dieses speziell in Auftrag gegebene Schmuckstück auch besessen hätte. Nachbildungen - also Repliken - sind etwas anderes.

SirHillary hat geschrieben:Noch eine Ergänzung zum Thema Eier :-)
Habe gerade den WIKI-Artikel gelesen. Ab 1896 hat Fabergé jeweils zwei gleiche Eier angefertigt. Also, somit, kein Drehbuchfehler.
@SirHillary
Könntest Du bitte mal den genauen Satz angegeben, bzw. verlinken um zu sehen um welchen Faberge-Schmuck es sich genau handelt.



Nun zur Handlung des Films:

Agent 009 kommt an eine Fälschung des Krönungs-Eis heran, die mit seinem Tod in die Händen des britischen Geheimdienstes MI-6 gelangt. Die Fälschungen wurden im Auftrag des sowjetischen General Orlov angefertigt um die Bediensteten im Kreml zu täuschen, weil der General sich die echten Schmuckgegenstände auf Zeit „ausleihen“ will. Hintergrund seiner Aktion ist es die Geschäftsfrau Octopussy glauben zu machen, dass sie diesen „gestohlenen“ Kreml-Schatz in den Westen schmuggeln soll und dieser dort heimlich veräußert werden soll, wovon sie einen Teil des Profits bekäme. In Wirklichkeit geht es Orlov aber darum in Octopussys Zug eine Atombombe mit aktiviertem Zeitzünder in den Westen transportieren zu lassen, die dann im fiktiven Ort Feldstadt zur Explosion gebracht werden soll, von der Octopussy aber nichts weiß.
Da Octopussy Originale von Fälschungen unterschieden kann, muss General Orlov ihr für den scheinbaren Transfer von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland den echten Kreml-Schatz vorlegen, der dann in einem Zugversteck eingeschweißt wird. Die gefälschten Kopien stehen derweil im Kreml aus, wo bei einer außerplanmäßigen Kontrolle jedoch schnell ruchbar wird, dass die echten Juwelen verschwunden sind und somit Orlovs kurzzeitiger Ausstauch auffliegt und er nicht mehr in der Lage ist die echten Juwelen unbemerkt in den Kreml zurückzuschleusen.

Da das bei der Leiche von 009 gefundene Krönungs-Ei sich als Fälschung entpuppt, ist man beim britischen Geheimdienst erst einmal verwirrt, da der Außenminister glaubt, dass durch diese Form der Fälschungen Devisen in die Sowjetunion gelangen sollen.
Daher ist es ein großer glücklicher Zufall, dass genau am Tag der Besprechung in M‘s Büro ausgerechnet eine weitere Fassung dieses Krönungs-Ei bei Sotheby‘s versteigert wird.
[Hier kommt jetzt verständlicherweise die Experten-Frage ins Spiel wie viele echte Fassungen durch Carl Fabergé entstanden sind? Handelt es sich um ein Unikat widerspricht sich hier die Handlung sofort, da dann dieses Krönungs-Ei nicht gleichzeitig im Kreml und im Privatbesitz einer anderen Person sein kann und das Drehbuch würde hier einen, abstrusen, in der Realität nicht existierenden Kuhhandel präsentieren, der nicht zum ersten Mal mit der Unwissenheit der Zuschauermasse spielt.
Lassen wir aber Drehbuch mal Drehbuch sein und erlauben der Welt eine Doppelkopie dieses Krönungs-Eis.]

Da die Zeit zu knapp ist eine neue Fälschung zu erstellen, sieht sich General Orlov gezwungen über seinen Mittelsmann Kamal Khan dieses Ei bei Sotheby‘s zu ersteigern. Bond tauscht während der Auktion die Fälschung von 009 mit dem bei Sotheby‘s versteigerten Schmuckstück, so dass der Geheimagent im Besitz eines echten Juwels ist.
In Indien wird dieses (echte) Schmuckstück dann mit einer Wanze von Q ausgestattet. Dieses Ei kommt dann mit Hilfe von Magda zusätzlich in Kamal Khans Besitz, so dass dieser dann zwei Krönungs-Eier besitzt: eine Fälschung und ein echtes (mit der Wanze).

Wenn schließlich General Orlov Kamal Khan in seinem Palast Indien aufsucht, bekommt er eine rote Schatulle geliefert, in der sich die echten (!) Juwelen befinden, welche später Octopussy zu sehen bekommt. Die zwei indischen Träger der Schatulle werden als unliebsame Zeugen von Gobinda getötet, nach dem sie die Schatulle zum Hubschrauber gebracht haben. Derweil unterhalten sich General Orlov und Kamal Khan in ihrem Versteck. Bevor Orlov dass übrig gebliebene Ei zerstört, sagt er im Englischen noch: „This fake caused enough problems.“
Das bedeutet, er geht von der Fälschung aus. Nur in der Fälschung kann sich nicht die Wanze befinden! Sollte es sich aber um das Original handeln, wäre die Fälschung bei den anderen echten Juwelen, was dann auch peinlich wäre, wenn Octopussy dann gerade bei Kontrolle entdecken müsste, dass ihr gefakte Ware angedreht worden ist.
So oder so bleibt diese Moment daher problematisch, wobei der gesprochene Satz durch Orlov dem Zuschauer impliziert, dass er/man den Fake vor sich hat, den Orlov darauf mit der Waffe kaputt schlägt, wodurch es zu dieser Verwirrung kommt, da in der Fälschung nun mal nicht die Wanze sich befinden kann, die auf einmal herausfällt und von Kamal Khan gefunden wird.
Wäre es das Original hätte Kamal Khan aber sehr schlampig arbeiten lassen. Bei einem inflationsbereinigten Kaufpreis von mehreren Millionen Euro für das Auktions-Ei dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass das falsche Ei daliegt. Schließlich wäre dann die Fälschung zwischen den anderen echten Juwelen des Kreml-Schatzes und Orlov müsste bei etwaigen Nachforschungen im Kreml erklären, wieso diese eine Schmuckstück eine Fälschung ist. Deshalb kann es ihm übrigens nicht egal sein, welches Ei er zerstört.


_____________________________________________________________________________________________

Re: The "Coronation Egg"

163
photographer hat geschrieben: Da das Thema "Fabergé-Eier" weiterhin hier für Verwirrung sorgt, ist es an der Zeit mal mit genauen Quellenangaben zu arbeiten:

Für mich handelt es sich bei dem im Film "Octopussy" vorgestellten Ei aus dem Besitz einer Dame um das 1897 gefertigte "Coronation-Egg", im deutschen unter dem Ausdruck "Krönungs-Ei" bekannt.

Als erstes leite ich mal über zu einigen realen Fakten:

Eine Abbildungsliste aller für die Zarenfamilie gefertigten Eier gibt es hier:
http://www.mieks.com/faberge-en/eggspictures.htm
Detaillierte Hintergrund-Informationen:
http://www.mieks.com/faberge-en/1897-Coronation-Egg.htm

Auf wikipedia.de steht zu diesem Schmuckgegenstand folgender Kommentar:

Das teuerste unter allen royalen Schmuckeiern wurde von Sotheby's auf 24 Mio. Dollar taxiert und ist nach seinem Verkauf an Wiktor Wekselberg im Wert sogar noch sprunghaft gestiegen. Das Ei, das Zar Nikolaus II. seiner deutschen Gemahlin Alexandra überreichte, ist äußerlich dem Krönungsmantel der Zarin nachempfunden. Ein Tafeldiamant, unter dem die in Diamantrosen und Rubinen ausgelegten Initialen der Zarin zu sehen sind, ziert die Spitze des Eis. Am Fuß des Eis ist unter einem Tafeldiamanten die Jahreszahl 1897 eingelassen. Als Überraschung enthält das Krönungs-Ei ein von Georg Stein geschaffenes Modell der Kutsche, in der Zar Nikolaus II. und Zarin Alexandra Fjodorowna nach der Krönung gefahren wurden. Sie ist aus Gold, Platin sowie Emaille und mit diversen Juwelen besetzt. An der Decke der Kutsche hing ursprünglich ein winziges, dicht mit Diamanten besetztes Ei. Die Detailtreue der Kutsche geht soweit, dass sich beim Öffnen der Tür sogar ein kleiner Steg entfaltet.

Krönungs-Ei (1897)
  • Werkmeister: Michael Perchin und Henrik Wigström
    Zeichen: Michael Perchin, Ziffer 56 mit Ankern, der Name Wigström ist auf der Innenseite der Schale leicht eingeritzt.
    Materialien: Schale: mehrfarbiges Gold, transluzide gelbe und opake schwarze Emaille, Diamanten, Samtfutter; Kutsche: Gold, Platin, erdbeerfarbene Emaille, Diamanten, Rubine, Bergkristall
    Maße: Länge: 12,6 cm (Ei) beziehungsweise 9,3 cm (Kutsche)
    Provenienz: Geschenk des Zaren Nikolaus II. an seine Gattin; um 1927 von Emanuel Snowman für Wartski, London, erworben; The Forbes Magazine Collection, New York.
    Verbleib: Sammlung Wiktor Wekselberg


Die englische wiki-Seite wird noch ausführlicher:

... The James Bond film, Octopussy (1983), encompasses the mysterious appearance of a fabricated Coronation Egg at a party in the British Embassy of West Berlin. The plot for the film is adapted from Ian Flemings 1963 short story "The Property of a Lady".


Lese ich den historischen Verlauf über den Verbleib dieses Schmuckgegenstandes nach, finde ich keinen Hinweis darauf, dass je zwei dieses speziellen Typs im Umlauf gewesen sind. Es müsste ansonsten Hinweise geben dürfte wo beide Fassungen dieses Krönungs-Eis abgebleiben sein sollen und wer deren heutige Besitzer sind. Ich gehe bei diesen speziellen Eiern, die extra im Auftrage der Zarenfamilie hergestellt worden sind, immer noch davon aus, dass es sich bei diesem Ei um ein Unikat handelt, da es alleine schon eine Brüskierung für den Zaren gewesen wäre, wenn jemand anders dieses speziell in Auftrag gegebene Schmuckstück auch besessen hätte. Nachbildungen - also Repliken - sind etwas anderes.
Wow..da hast du dir aber Mühe gemacht. Respekt!!
Danke.

photographer hat geschrieben:
SirHillary hat geschrieben:Noch eine Ergänzung zum Thema Eier :-)
Habe gerade den WIKI-Artikel gelesen. Ab 1896 hat Fabergé jeweils zwei gleiche Eier angefertigt. Also, somit, kein Drehbuchfehler.
@SirHillary
Könntest Du bitte mal den genauen Satz angegeben, bzw. verlinken um zu sehen um welchen Faberge-Schmuck es sich genau handelt.
Du bist lustig. :-)
Ich habe deinen Link geöffnet und auf WIKI nachgelesen.

Zitat-WIKI:"In der Folge entstand zu jedem Osterfest ein Fabergé-Ei, das der Zarin Dagmar von Dänemark zum Geschenk gemacht wurde. Fabergé gewann dafür renommierte Juweliermeister wie Michail Jewlampjewitsch Perchin und Henrik Wigström. Nach 1895 ließ Alexanders Sohn und Nachfolger Nikolaus II. je zwei Eier anfertigen, die er der Zarin Alexandra und seiner Mutter schenkte."

Da unser besagtes Ei laut Film 1897 hergestellt wurde könnte es also zwei geben. Ob das in der Realität so ist, weiß ich nicht.


photographer hat geschrieben: Nun zur Handlung des Films:

Agent 009 kommt an eine Fälschung des Krönungs-Eis heran, die mit seinem Tod in die Händen des britischen Geheimdienstes MI-6 gelangt. Die Fälschungen wurden im Auftrag des sowjetischen General Orlov angefertigt um die Bediensteten im Kreml zu täuschen, weil der General sich die echten Schmuckgegenstände auf Zeit „ausleihen“ will. Hintergrund seiner Aktion ist es die Geschäftsfrau Octopussy glauben zu machen, dass sie diesen „gestohlenen“ Kreml-Schatz in den Westen schmuggeln soll und dieser dort heimlich veräußert werden soll, wovon sie einen Teil des Profits bekäme. In Wirklichkeit geht es Orlov aber darum in Octopussys Zug eine Atombombe mit aktiviertem Zeitzünder in den Westen transportieren zu lassen, die dann im fiktiven Ort Feldstadt zur Explosion gebracht werden soll, von der Octopussy aber nichts weiß.
Da Octopussy Originale von Fälschungen unterschieden kann, muss General Orlov ihr für den scheinbaren Transfer von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland den echten Kreml-Schatz vorlegen, der dann in einem Zugversteck eingeschweißt wird. Die gefälschten Kopien stehen derweil im Kreml aus, wo bei einer außerplanmäßigen Kontrolle jedoch schnell ruchbar wird, dass die echten Juwelen verschwunden sind und somit Orlovs kurzzeitiger Ausstauch auffliegt und er nicht mehr in der Lage ist die echten Juwelen unbemerkt in den Kreml zurückzuschleusen.
Stimme dir zu. Einzige Ausnahme: Kamal soll die Juwelen als Bezahlung bekommen, sie sollen nicht zurück in den Kreml. Sagt zumindest Orlov so zu Kamal. Also kein kurzzeitiger Austausch, ausser ich habe da etwas übersehen

photographer hat geschrieben: Da das bei der Leiche von 009 gefundene Krönungs-Ei sich als Fälschung entpuppt, ist man beim britischen Geheimdienst erst einmal verwirrt, da der Außenminister glaubt, dass durch diese Form der Fälschungen Devisen in die Sowjetunion gelangen sollen.
Daher ist es ein großer glücklicher Zufall, dass genau am Tag der Besprechung in M‘s Büro ausgerechnet eine weitere Fassung dieses Krönungs-Ei bei Sotheby‘s versteigert wird.
[Hier kommt jetzt verständlicherweise die Experten-Frage ins Spiel wie viele echte Fassungen durch Carl Fabergé entstanden sind? Handelt es sich um ein Unikat widerspricht sich hier die Handlung sofort, da dann dieses Krönungs-Ei nicht gleichzeitig im Kreml und im Privatbesitz einer anderen Person sein kann und das Drehbuch würde hier einen, abstrusen, in der Realität nicht existierenden Kuhhandel präsentieren, der nicht zum ersten Mal mit der Unwissenheit der Zuschauermasse spielt.
Lassen wir aber Drehbuch mal Drehbuch sein und erlauben der Welt eine Doppelkopie dieses Krönungs-Eis.]

Erlauben wir dem Drehbuch. Aber gehen wir mal davon aus, dass es eines der Eier ist, die es doppelt gibt. Gehe auch mittlerweile davon aus, dass Maibaum Recht hat, es wird das gestohlene Ei versteigert, ob direkt von Octopussy oder von einer 'Zwischenkäuferin' spielt keine große Rolle. Orlov sagt nämlich (in der Originalversion) zu Lenkin, dass sie dann das Original-Ei zurückholen müssen und daraufhin geht Kamal zur Auktion. Da es zwei gleiche Eier gibt, fällt es auch bei Sotheby's nicht weiter auf, ausser wenn sich der Besitzer des zweiten Eis welches nicht im Kreml lagert melden sollte.
Muss jetzt doch mal den ganzen Film auf Englisch schauen.


photographer hat geschrieben: Da die Zeit zu knapp ist eine neue Fälschung zu erstellen, sieht sich General Orlov gezwungen über seinen Mittelsmann Kamal Khan dieses Ei bei Sotheby‘s zu ersteigern. Bond tauscht während der Auktion die Fälschung von 009 mit dem bei Sotheby‘s versteigerten Schmuckstück, so dass der Geheimagent im Besitz eines echten Juwels ist.
In Indien wird dieses (echte) Schmuckstück dann mit einer Wanze von Q ausgestattet. Dieses Ei kommt dann mit Hilfe von Magda zusätzlich in Kamal Khans Besitz, so dass dieser dann zwei Krönungs-Eier besitzt: eine Fälschung und ein echtes (mit der Wanze).
Passt.
photographer hat geschrieben: Wenn schließlich General Orlov Kamal Khan in seinem Palast Indien aufsucht, bekommt er eine rote Schatulle geliefert, in der sich die echten (!) Juwelen befinden, welche später Octopussy zu sehen bekommt. Die zwei indischen Träger der Schatulle werden als unliebsame Zeugen von Gobinda getötet, nach dem sie die Schatulle zum Hubschrauber gebracht haben. Derweil unterhalten sich General Orlov und Kamal Khan in ihrem Versteck. Bevor Orlov dass übrig gebliebene Ei zerstört, sagt er im Englischen noch: „This fake caused enough problems.“
Das bedeutet, er geht von der Fälschung aus. Nur in der Fälschung kann sich nicht die Wanze befinden! Sollte es sich aber um das Original handeln, wäre die Fälschung bei den anderen echten Juwelen, was dann auch peinlich wäre, wenn Octopussy dann gerade bei Kontrolle entdecken müsste, dass ihr gefakte Ware angedreht worden ist.
Du hast Recht. Mein Fehler, auch im Deutschen sagt er Fälschung. Das muss ich überhört haben.

photographer hat geschrieben: So oder so bleibt diese Moment daher problematisch, wobei der gesprochene Satz durch Orlov dem Zuschauer impliziert, dass er/man den Fake vor sich hat, den Orlov darauf mit der Waffe kaputt schlägt, wodurch es zu dieser Verwirrung kommt, da in der Fälschung nun mal nicht die Wanze sich befinden kann, die auf einmal herausfällt und von Kamal Khan gefunden wird.
Wäre es das Original hätte Kamal Khan aber sehr schlampig arbeiten lassen. Bei einem inflationsbereinigten Kaufpreis von mehreren Millionen Euro für das Auktions-Ei dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass das falsche Ei daliegt. Schließlich wäre dann die Fälschung zwischen den anderen echten Juwelen des Kreml-Schatzes und Orlov müsste bei etwaigen Nachforschungen im Kreml erklären, wieso diese eine Schmuckstück eine Fälschung ist. Deshalb kann es ihm übrigens nicht egal sein, welches Ei er zerstört.
Also, durch der Satz mit der Fälschung kommt man natürlich in Erklärungsnotstand. :-)
Aber ich glaube immer noch an der Reaktion von Kamal bei der Zerstörung zu erkennen, dass er weiß, dass es das echte Ei ist. Hmm..man könnte es so erklären, wenn man sich darauf einlassen will. :-) Die Kopie, die Kamal ersteigert hat, ist wieder in den Kreml gekommen, Kamal und Orlov denken ja es wäre das Original. Erst beim Backgammon weiß Kamal, dass er eine Fälschung besessen hat. Orlov bekommt das gar nicht mit und denkt einfach, dass der Komplize (so wird 007 ja genannt) von 009 noch die Kopie hatte. Orlov denkt also, es wäre die Fälschung und zerstört dabei das Original.
Für die Situation mit der Schatzkammer des Kremls spielt es keine Rolle, da es nie geplant gewesen ist die Originale wieder zurück zu legen.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."