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Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 20. Mai 2013 20:33
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:
Trotzdem sind die Marketingkosten schon seltsam hoch. Warum soll (laut Soderbergh) ein 10 Mio Film dann noch 130 mio zusätzliche Kosten haben? Sehr geheimnisvoll ...
Ein Großteil sind vermutlich Overheadkosten, die das Studio auf alle Filme unabhängig von deren Größe abwälzt. Ich denke auch dass die Marketingkosten für kleine Filme zwar absolut betrachtet um einiges niedriger als bei großen Blockbustern sind, im Verhältnis zum Produktionsbudget aber deutlich höher, da gerade die kleinen Produktionen ansonsten gar keine Chance hätten die Aufmerksamkeit des Publikums zu erzielen.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 20. Mai 2013 21:09
von Maibaum
Für mich sind diese Summen generell nicht nachvollziehbar.

Die Aufmerksamkeit erreicht man heute durch das Internet, wo die Trailer umsonst verbreitet werden. Dann vielleicht auch noch ganz klassisch über Zeitschriften und Zeitungen. Muß man da wirlklich noch Unsummen für TV Werbung ausgeben? Und kostet die überhaupt soviel?

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 20. Mai 2013 21:53
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Für mich sind diese Summen generell nicht nachvollziehbar.

Die Aufmerksamkeit erreicht man heute durch das Internet, wo die Trailer umsonst verbreitet werden. Dann vielleicht auch noch ganz klassisch über Zeitschriften und Zeitungen. Muß man da wirlklich noch Unsummen für TV Werbung ausgeben? Und kostet die überhaupt soviel?
Ich weiss nicht ob man es muss, aber machen tut man es wohl. Lt. Wikipedia zahlt Hollywood für Filmwerbung 4 Milliarden Dollar jährlich, davon die Hälfte für TV-Spots.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 07:59
von danielcc
Irgendwie kann das aber nich stimmen. Wenn die Studios die Verleiher im Haus haben (was natürlich meistens tatsächlich so ist), dann kann es aber nicht sein, dass ein Film das 2-3 fache des Produktions- + Marketingsbudgets einspielen muss oder? Denn wer kriegt dann den Rest des Geldes??? Wir sind uns doch einig, dass die Kinos selbst kaum etwas bekommen .

Meine Annahme:
Ein Film muss das zweifache seines PRODUKTIONSbudgets einspielen, damit nach Abzug des Teils der beim Kino bleibt Produktion + Marketing gedeckt ist.

EDIT:

Grade gefunden:
http://en.wikipedia.org/wiki/Hollywood_ ... w_it_works

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 09:11
von AnatolGogol
danielcc hat geschrieben:Irgendwie kann das aber nich stimmen. Wenn die Studios die Verleiher im Haus haben (was natürlich meistens tatsächlich so ist), dann kann es aber nicht sein, dass ein Film das 2-3 fache des Produktions- + Marketingsbudgets einspielen muss oder? Denn wer kriegt dann den Rest des Geldes??? Wir sind uns doch einig, dass die Kinos selbst kaum etwas bekommen .

Meine Annahme:
Ein Film muss das zweifache seines PRODUKTIONSbudgets einspielen, damit nach Abzug des Teils der beim Kino bleibt Produktion + Marketing gedeckt ist.

EDIT:

Grade gefunden:
http://en.wikipedia.org/wiki/Hollywood_ ... w_it_works
Und die vielen, vielen festangestellten Mitarbeiter bei den Filmfirmen müssen alle umsonst arbeiten? Was ist mit den Kosten für die Betreibung der riesigen Studioareale? Hollywood gibt allein für Drehbücher und Skript-Überarbeitungen von Projekten, die nie zustande kommen Unsummen aus - Stichwort Development Hell. Die Studios leisten sich auch den Luxus diverse hochbezahlte Drehbuchautoren permanent zu beschäftigen, die entweder neues Material entwickeln sollen oder Gewehr bei Fuss stehen um Bücher zigmal zu überarbeiten. Und alle wollen Geld sehen.

Ist halt wie im richtigen (Wirtschafts-)Leben: die reinen Produkte verursachen meist weit weniger Kosten als der ganze Overhead-Apparat, ohne den es idR aber auch nicht geht. Ob der immer so aufgebläht sein muss ist natürlich eine andere Frage.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 09:27
von danielcc
nein das wäre ein absurdes Verhältnis aus Overhead zu Produktionskosten, überhaupt sollte ein Großteil des Overheads ja schon auf den Film umgelegt sein und in seinem Budget drin sein, wie etwa die Studioareale, für die der Film ja "bezahlt" (abgesehen davon dass wohl das meiste davon für TV Produktionen genutzt wird).

Ich finde das hier übrigens super interessant. Hier sieht man mal, wie absurd viel für Storyrechte und Stars ausgegeben wird, im Verhältnis zu den eigentlichen Produktionskosten...
http://en.wikipedia.org/wiki/Film_budgeting#Examples

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 10:13
von Maibaum
Sehr witzig dieses hier:

"According to Lucasfilm, Return of the Jedi despite having earned $475 million at the box-office against a budget of $32.5 million, "has never gone into profit"."

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 10:33
von Maibaum
danielcc hat geschrieben:Irgendwie kann das aber nich stimmen. Wenn die Studios die Verleiher im Haus haben (was natürlich meistens tatsächlich so ist), dann kann es aber nicht sein, dass ein Film das 2-3 fache des Produktions- + Marketingsbudgets einspielen muss oder? Denn wer kriegt dann den Rest des Geldes??? Wir sind uns doch einig, dass die Kinos selbst kaum etwas bekommen .

Meine Annahme:
Ein Film muss das zweifache seines PRODUKTIONSbudgets einspielen, damit nach Abzug des Teils der beim Kino bleibt Produktion + Marketing gedeckt ist.
Hmm, das hatten wir doch schon mal hier im Forum. War der Wert nicht etwas das 3fache?

Die Kinos bekommen glaube ich ca 40 %, könnten auch 50% sein. Das ist aber von Film zu Film unterschiedlich, wird individuell ausgehandelt. Von da aus müsste ein Film schon mal das Doppelte erwirtschaften. Dazu kämen dann noch die Marketing und Verleihkosten (z.B. die Kopien) die wieder hereinkommen müssten. Da diese angeblich das Budget verdoppeln (in Hollywood) wären wir in etwa bei dem 3fachen. Früher wurde immer als Wert das Doppelte genannt.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 11:14
von danielcc
Wenn die Kinos wirklich 40% von den horrenden Ticketpreisen bekommen, worüber beschweren die sich dann???

Wichtig ist aber die Unterscheidung: Ist es das 2-3 fache des Produktionsbudgets oder des kompletten Budgets incl. Marketing.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 11:24
von Maibaum
Produktionsbudget. Das was ein Film zunächst kostet von der Planung bis zum fertigen Produkt.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 11:27
von danielcc
Maibaum hat geschrieben:Produktionsbudget. Das was ein Film zunächst kostet von der Planung bis zum fertigen Produkt.
Sehe ich auch so, nur dann ist es eben nicht richtig, dass einige hier Produktion+Marketing nehmen und dann noch das 2-3 fache erwarten beim Box Office.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 12:29
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Produktionsbudget. Das was ein Film zunächst kostet von der Planung bis zum fertigen Produkt.
Soderbergh sagt aber was anderes und bezieht bewusst die Marketingkosten mit ein.

@daniel: unterschätze die Overheadkosten nicht, normalerweise wird im Produktionsbudget eines Filmes nur die direkten Kosten angegeben. Die tatsächlich produzierten Filme binden aber nur einen Teil der Kapazität eines Studios, viel Kapazität (und dadurch Kosten) werden auf zukünftige bzw. potenzielle Projekte verwendet. Natürlich nehmen die Produktionskosten dern Löwenanteil ein, aber vom reinen Ticketpreis fliesst eben auch nur ein zusammengeschmolzener Anteil an die Studios zurück. Vor allem sollte man die Einspielbeteiligungen der Herren Regisseure und Stars hier nicht vergessen. ZB erhielten Spielberg und Hanks für Private Ryan in Summe 40% vom Einspiel, das geht alles zu Lasten des Anteils der Studios und ist im Budget natürlich auch nicht berücksichtigt.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 14:00
von Maibaum
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Produktionsbudget. Das was ein Film zunächst kostet von der Planung bis zum fertigen Produkt.
Soderbergh sagt aber was anderes und bezieht bewusst die Marketingkosten mit ein.
Nee, sagt er nicht. Der 10 mio Billig Film würde dann noch einmal 140 Mio an weiteren Kosten verschlingen. Absurde Zahl finde ich.

Den Gewinnpunkt für einen teuren Film legt er übrigens auch auf das 3fache der Produktionskosten.

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 15:30
von danielcc
Bei wiki stand irgendwo im Artikel, dass offiziell nur 5% der Hollywood Produktionen einen Gewinn in ihrer Kinoauswertung machen.
Dies wurde aber auch erwähnt im Zusammenhang damit, dass Studios aus steuerlichen oder Gewinnbeteiligungsgründen die Filme schlecht rechnen. Das darf man auch nicht unterschätzen.
Eine UMSATZbeteiligung ist übrigens absurd und wenn es sowas wirklich gibt, ein Zeichen dafür, dass man in Hollywood irgendwie ziemlich blöde ist.
Wenn überhaupt sollte ein Star etwas vom Nettogewinn bekommen. Aber lassen wir das.

Ich glaube, alles ist letztlich Fischen im Trüben. Fakt ist aber, dass Hollywood seit über hundert Jahren besteht, die Bondfilme als höchst lukrativ gelten und die Studios nach schwierigen Anpassungen in den vergangenen Jahrzehnten noch existieren. Also irgendwer muss irgend womit Geld verdienen - und das können nicht eine Handvoll zufälliger Ausnahmefilmen sein. Können wir uns darauf einigen? ;-)

Re: Star Trek - Der thread

Verfasst: 21. Mai 2013 15:32
von danielcc
@Gernot: Kannst du vielleicht wirklich die Diskussion der letzten Beiträge in einen allgemeinen "Hollywood - Budgets & Box Office" thread verschieben?