DAS ist nicht unbedingt ein Merkmal von Qualität.001 hat geschrieben:Ein weiterer Grund der für die Blockbuster-Qualität von Jimbo-Filmen spricht ist die Tatsache, dass man bei Jimbo-Filmen sein Gehirnskasten nicht einschalten braucht. Da gibt es hochwertigere Filme, in denen man viel mehr denken muss und wo es dies auch wert ist.
Es gibt richtig gute Filme, bei denen man nicht viel nachdenken muss - die man nur auf sich wirken lassen muss.
Einen richtig guten Film versteht man, ohne Sekundärliteratur dazu lesen zu müssen.
Natürlich ist James Bond absoluter Mainstream. Aber er hat sich selbst dazu gemacht. Als Ian Fleming seinen ersten Roman schrieb, war das nicht das, was ein typiscehr Thriller Anfang der 50er zu bieten hatte. Bond war also nicht Mainstream. Und als Anfang der 60er der erste Kinofilm kam, war das auch nicht das, was das Publikum seit Jahren wollte.
Bond war anders, und wurde durch den Erfolg zum Mainstream. Aber das ist ja nichts negatives.
Es gibt gute und schlechte $100 Mio-Dollar-Produktionen, genauso wie es gute und schlechte Arthouse-Filme gibt. Das Budget, der Werbeaufwand etc. sagt nichts über die Qualität eines Films aus.
Von der Qualität her kann auch eine $200 Mio-Dollar-Produktion "Kunst" sein, während ein kleiner Independent-Streifen totaler Bockmist ist.
Was ich sagen will: Bond wurde zum Mainstream, war aber nicht von Anfang an Mainstream. Und Bond kann die Richtung ändern wie er will. Das sieht man daran, dass ein Film wie "Casino Royale" ebenso ein großer Erfolg wird wie ein Film wie "Die Another Day". Bond ist inzwischen eine so starke Marke, dass sie sich fast alles erlauben können.
Selbst wenn Wilson und Broccoli sich entscheiden würden, den nächsten Bondfilm von Woody Allen auf nem Bauernhof in Schleswig-Holstein inszenieren zu lassen und Bond auf dem Traktor sitztend mit dem Bauer über Frauen diskutiert, würde der Film Millionen in die Kinos ziehen.
Es wäre ein Arthouse-Film, der zum Mainstream wird, weil eben "BOND" draufsteht.
Jetzt zu deinem Punkt: "es gibt viele Filme, wo man mehr denken muss, und wo es dies auch Wert ist"
Natürlich gibt es die. Aber ein Film wie "Babel" über Kommunikation und Völkerverständigung ist auch nichts "Neues". Und ein gutes Thema macht noch lange keinen guten Film.
Die deutschen Kritiker sind da eine Welt für sich. Nirgends sonst wird Thema und Aussage eines Films so in der Vordergrund gestellt wie in Deutschland. Da gewinnen grottenschlecht inszenierte Filme Kritikerpreise, nur weil sie ein "wichtiges Thema" aufgreifen. Aber die Inszenierung, das Geschichtenerzählen scheint in Deutschland nicht wirklich von Bedeutung zu sein. Aber erst, wenn das stimmt, kann man auch von einem gutem Film sprechen.
"James Bond", "Spiel mir das Lied vom Tod", "Der Pate", "Einer flog über das Kuckucksnest", "Schindlers Liste" - das sind alles BLOCKBUSTER, weil sie Millionen von Menschen ins Kino gezogen haben. Aber genauso ist das alles total unterschiedliche Filme. Niemand würde "Schindlers Liste" mit "James Bond" vergleichen.
BLOCKBUSTER kann also kein Begriff für eine "Art von Film" sein. Eine $200 Mio-Produktion, die floppt, ist kein BLOCKBUSTER, auch nicht, wenn der Film groß beworben wurde.
Und Mainstream ist ebenso alles, was den "Hauptstrom" anzieht, also die Masse - und nichts anderes. Wenn eine neue Will Smith-Komödie floppt, dann ist das kein Mainstream - sonst hätten die Leute den Film ja sehen wollen.
Lange Rede, kurzer Sinn: James Bond ist Mainstream bzw. Blockbuster, solange sich Millionen von Menschen dafür interessieren. Und das haben, wie du richtig sagst, die Leute selbst in der Hand. Genauso ist es bei allen anderen Filmen auch.