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Also für mich hat eigentlich jeder Bondfilm auch ein anderes Bondfeeling wobei sich einige Filme sehr gut Kategorisieren lassen, was wohl an Faktoren wie dem Darsteller,dem Regiesseur u.Ä zusammen hängt.

Gruppe A:
The Connery-Bond´s:

Bsp: DN / FRWL

Es ist der Ur-Bond,geprägt durch Sean Connery der auch heute noch von vielen für den besten Bond gehandelt wird.
Gutes Agentenfeeling bei dem der Zuschauer immer wieder zwischen dem internationalen Jet-Set eines MI-6 Agenten und der guten alten Schule der krimiartigen Spionage gefangen wird.


Gruppe B:
The English Ära:

Bsp:FYEO / AVTAK

Geprägt durch den leichten Style des Roger Moore,
aber auch durch das Leben in der Zeit der wilden Siebziger sind diese Bondfilme ein leichtes Vergnügen aufgepeppt durch Charme und ein Augenzwinkern.
007 wirkt wie ein Gentlemann der sich auf gehobenen internationalen Parkett bewegt.
Das Agentenfeeling wird ein wenig beschönigt und ist nicht mehr so hart dargestellt wie zu Connery´s Zeiten. Allerdings war diese Wende bereits in OHMSS zu spüren.

Gruppe C:
Der harte Bond

Bsp: TLD / LTK / zum Teil CR

007 als knallharter Agent.Zum Ende des kalten Krieges hin ist Bond so Actionlastig und hart wie nie.Besonders fällt dies bei dem Filmen mit Timothy Dalton auf. Auch in Casino Royale ist Bond nach der Brosnan Ära wieder ein wirklicher Agent der sich nicht scheut die Hände for crown and country schmutzig zu machen.

Gruppe D:
Die Hollywood Ära

Bsp:DAD / TND

Viel Action, ein 007 der ein echter Held und Playboy ist und Story´s die manchmal etwas hahnebüchen sind. Man hat es geschafft 007 dem Mainstreampublikum der 90er schmackhaft zu machen.
Was das Agentenfeeling angeht so ist es wirklich nicht mehr als Fiktiv.


Fazit:

Die Bondfeelings sind zum Großteil der Darsteller zuzuschreiben,
wobei jeder von ihnen 007 auf seine unverwechselbare Weise dargestellt hat.
Auch die Zeit in der der Film spielt ist von Bedeutung da diese jeweils die Regiesseure und Produzenten beeinflusst haben.

Eine rote Linie zieht sich dabei allerdings doch durch den Großteil der Filme. Internationales Flair, der gewise Charme Bonds , Martinis ,schnelle Autos und schöne Frauen.

Für die Craig-Ära würd ich mir persönlich einen Agenten wünschen der zwar das gewisse Bond etwas hat aber trotzdem nicht als Held glorifiziert wird sondern als das was ein Agent wirklich ist. Ein Killer und Spion im Dienste eines Staates der allerdings (klar weil er nunmal Bond ist) trotzdem ein Gewissen hat und Charackter zeigt in einer Welt voller Terror,Gewalt und Jet-Set.
Bild


-"ich werde ein Auge auf das Geld haben und nicht auf ihren perfekt geformten Hintern!"
-"Ist er ihnen aufgefallen!?"

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schönes thema... da kann man lange philosophieren...

also:
ein einheitliches bond flair gibt es sicher nicht, es sei denn, man einigt sich auf den kleinsten gemeinsamen nenner (weltweite locations, schöne frauen, drinks, luxus, mischung aus action, stunts und humor).

die frage trifft aber genau den punkt, warum viele leute immer denken, "früher war alles besser...kein richtiges bond flair mehr".

alle diese beschwerden, wie es sie insbesondere in der brosnan zeit gab sind meiner meinung nach überflssig und falsch. das was viele als "typisches bond-flair" bezeichnen ist doch nichts anderes als der gedankliche durchschnitt aus all den bondfilmen die man als kind/jugendlicher gesehen hat. ich zum beispiel bin mit moore und connery (beide im TV) aufgewachsen, und als kind hätte ich wie selbstverständlich deren filme als typisch bond bezeichnet. erst heute oder seit einigen jahren weiß ich, wie wenig einheitlich die filme doch eigentlich sind! nicht nur von moore zu connery gibts unterschiede sondern fast genauso große unterschiede von DN der FRWL zu YOLT oder DAF. also: etwas wirklich einheitliches in sachen bond feeling gibt es nicht! bis auf die ganz oben genannten punkte!

witzig ist, dass leue die zu stark einzelne bond filme auf fehler untersuchen oder als einzelfilme bewerten oft feststellen, dass jeder film für sich betrachtet voller fehler und schwächen ist. vielleicht haben die bondfilme auch deshalb beispielsweise auf www.imdb.com im allgemeinen eine erstaunlich schwache bewertung. trotzdem wird wohl jeder sagen "bond filme sind toll und gehören zu den besten actionfilmen überhaupt". warum? die tatsache dass alle im durchschnit gut sind und wir uns aus jedem das beste in unseren erinnerungen rauspicken. wenn man dann leute auch fans fragt, was ist denn der besten bondfilm kann man entweder versuchen den besten FILM zu wählen oder aber den TYPISCHSTEN bondfilm (also wo tauchen die meisten bondklischees auf). beides ist aber selten deckungsgleich. ich finde beispilsweise dass goldeneye vermutlich der "typischste" bondfilm von allen ist, evtl. gemeinsam mit TSWLM oder TB. wenn man also goldeneye als maßstab nimmt, beinhaltet wohl typisches bondflair:

- actionhaltige vortitelsequenz die zu titelmusik mit stilisierten frauen führt
- schöne frauen, mehrere, wobei ein bondgirl meistens böse ist oder sich als das herausstelt
- tolle locations
- alles sehr exklusiv und edel
- leicht übertriebene gadgets
- autoverfolgungsjagden
- ein helt der zugleich charmanter gentleman aber auch tougher killer sein kann
- von allem etwas aber nicht zu viel (keine xXx action, kein sex...)
- kasino szenen
- showdown bei dem das HQ des bösewichts gestürmt wird
- ...

und wo ich all das grad aufzähle: eigentlich liest sich das auch ein wenig wie eine checkliste, die man bei den brosnan bonds durchgegangen ist und jedes mal abgehakt hat. weswegen ich es lustig finde, dass viele leute grad die brosnan bonds kritisieren. ich denke, in summe oder im schnitt sind es die typischsten bonds. aber grade das ist auch das problem. casino royale war ja so erfrischend, weil es änderungen brachte. man sieht also, die bond-formel ist variabel.