Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1486
Nach dem dritten Sichten in nem anderen Kino (mit ganz anderer Tonmischung. Liegt sowas an dem Hinweis am Eingang, dass Spectre digital gezeigt wird? Weiß das jemand?) find ich den Film super.
Er hätte ein, zwei Aktionszenen weniger haben können, das hätte ihm wohl gut getan.

Aber wenn man sich an den Nummernrevue Stil des Films gewöhnt hat, empfindet man den Film gar nicht mehr so unausgeglichen, wie beim ersten Sichten (oder wie die Presse in manchen Fällen).

Bei Keiner sichtung hat nur eine einzige Person bei der Micky Maus Szene gelacht....nur mal so am Rande ;)

DerGeneral hat geschrieben:
Thunderball1965 hat geschrieben:Wieso haben Bond und Blofeld eine gemeinsame Vergangenheit, in der sie offenbar wie Brüder gelebt haben? Wieso müssen wir überhaupt "Kindheitsfotos" von Bond zu sehen kriegen? Wieso muss er wieder auf eigene Faus ermitteln? Wieso muss Bond schon wieder gefeuert werden? Wieso muss jeder Bösewicht 2 Namen haben? Und wieso muss ein Film andere miteinbeziehen?
Bei diesen Fragen kann man genauso die Gegenfrage "Warum denn nicht?" stellen.

Hab gestern Abend mal wieder TWINE gesehen. Was sagst Du, "Der General", eigentlich zu diesem Film?
James Bond ist kein Arthouse Reihe, kein American Beauty, woher kommt da der Hohe Anspruch und dadurch diese Kritikpunkte. Ich versteh die Anspruchshaltung tatsächlich nicht mehr....spätestens wie ich gestern TWINE nochmal sah.
'Seh ich aus, als ob mich das interessiert?'

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1487
Gestern dritte Sichtung. Nach wie vor vergeht der Film wie im Flug. Wertung von 8,5-9 Punkten bleibt unverändert.

Ein paar Dinge die mir auffielen bzw. jetzt sicher erkannt habe:

Beim Spectre-Meeting: Senior Guerras Kopf wurde nicht gezeigt, nachdem Hinx ihm die Augen zerquetschte. Die Vorderansicht mit den "leeren" Augenhölen war aber mindestens in einem Trailer zu sehen. Im Film ist die Einstellung bei der Hinx ihm das Genick bricht eine vom Hinterkopf. Sicherlich wurde dies der Altersfreigabe wegen so gelöst. Trotzdem etwas Schade, weil Hinx' Spezialität für den Zuschauer etwas rätselhafter bleibt. Auch Oberhausers spätere Referenz über den dann "nicht mehr existierenden Mann kurz vor seinem Tod" in der Folterszene ist hier dann nicht mehr so sehr genau nachvollziehbar. Für uns die das ganze Vorwissen haben schon, für den Casusal-Kinobesucher weniger.

Die Folterszene ist ziemlich deutlich erst spät so gekommen. Das Set hat außer dem Stuhl auf dem Bond sitzt keinerlei Schnörkel oder Extravaganz. Da hat man auf die schnelle wohl eines gebaut :wink:

Im Land Rover-Spot mit der Österreich-Action sind einige kleinere Einstellungen verwendet, die so nicht im Film vorkommen.

Mini-Fragezeichen: Was hat Hinx bei der Rom-Verfolgung eigentlich mit Bond vor? Er schießt nicht auf ihn und drängt ihn auch nicht von der Straße als er die Möglichkeit hat (als er neben ihm fährt und Bond noch mit Moneypenny redet).

Bei der News-Sendung über den Anschlag in Cape Town sieht man einen Hubschrauber ziemlich groß im Nachrichtenbild umherfliegen. Hat da Blofeld auch zugesehen? Wohl weniger, aber dennoch interessant was für einen Hubschrauber-Count SP hat.

Insgesamt etwas Schade, dass der Hideout so kurz im Film gewesen ist. Wäre schön gewesen, wenn das Finale dort stattgefunden hätte und auch etwas länger:
- Bond wendet einen Anschlag in London ab. Blofeld hat quasi verloren.
- Madeleine wird von Blofeld gekidnappt und nach Marokko entführt, wo er sie vor dem Umbringen noch Foltern will. Unter anderem muss sie sich in bester Clockwork-Orange manier gezwungenermaßen das Video des Selbstmords ihres Vaters immer wieder ansehen.
- Bond macht sich auf dem Weg dort hin.
- Er schleicht sich in die Anlage, wird aber gefangen genommen.
- Er wird dort gefoltert.
- Ähnlich wie im Film schaffen sie es zu entkommen und Blofeld ist (scheinbar) tod.
- Endszene in London.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1488
9/10

Nach der letzten Sichtung gefiel mir vieles besser.

- das Finale in London
- Bond und Swann (KEINE große Liebe, aber eine Verbindung, dennoch viele Szenen unglaubwürdig, was besonders durch den Einsatz des Wortes 'Liebe' kommt)
- Waltz als Oberhauser (mir gefiel die Art wie er die Figur spielt einfach besser, ich hatte mehr Spaß dabei)
- Soundtrack (der hatte einige tolle Stellen, vor allem in Rom. Durch die Bilder und Verbindung zum Film, wirkt er besser)

9/10

:mrgreen:

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1489
Habe den Film (endlich!) auch sichten können und ich muss sagen: Nicht der ganz große Wurf, aber ein sehr unterhaltsamer Film. Werde auch noch ein Review schreiben, wenn ich mehr Zeit habe. Aber so nach der Erstsichtung mein Eindruck:
Punkte: (9/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1492
So, nach nun zweimaliger Sichtung will ich auch mal meinen gesammelten Senf zu SP abgeben. Spoiler inklusive, aber wer SP nach fast drei Wochen noch nicht gesehen hat, ist eh kein richtiger Bondfan. 
Ich bin in den Film mit sehr großen Erwartungen reingegangen. Sie wurden nicht enttäuscht, SP ist ein sehr guter, klassischer Bondfilm, der dennoch einiges Neues bietet. Ich bin zufrieden, aber mit einer ganz leichten Leere im Gemüt aus dem Kino gekommen. Das zu begründen fällt mir aber schwer. Denn SP ist ein so klassischer Bond, das jedes Fanherz jubeln müsste. Das tut es auch, aber der Jubel ist eben etwas leiser als erwartet. Beginnen wir mit der wirklich allseits gelobten PTS: Optisch und inszenatorisch ganz großes Kino vom Feinsten. Für mich aber doch in der letzten Minute eine ganz leichte Enttäuschung. Ich hätte erwartet, dass Bond sich mit einem großen Überstunt befreit bzw. den Bösen tötet. Ein Knaller, eine Pointe, oder ein negativer Schock wie in SF. Nichts von alledem. Der Film geht noch eine Minute weiter, nachdem das Problem gelöst/beseitigt ist, bevor die TS startet. Die ist übrigens exzellent, klasse Reminiszenzen an die bisherige Craig-Trilogie, der Tintenfisch super inszeniert.
Der Film selbst bietet tolle Schauwerte, ein paar tolle Gags und viele unglaublich gute Einzelszenen. Das Spectre-Treffen in Rom gehört für mich zu den atmosphärischsten und bedrückendsten Sequenzen der gesamten Reihe, ebenso die Szenen mit Bellucci in der Villa. Ich finde übrigens nicht, dass sie zu kurz kommt. Nur hätte ich sie gern in Sicherheit gewusst – selbst wenn Felix sie am nächsten Tag abholt, kann sie schon tot sein. „In fünf Minuten ist der nächste da“, so waren ja sinngemäß ihre Worte.
Wie von Vielen hier bereits bemerkt: Q gehört zu den heimlichen Stars, die Szenen mit ihm sind mir die liebsten und lustigsten. Insofern bildet er die perfekte Überleitung nach Altaussee, wo Mr. White seinen letzten und besten Auftritt hat. Auch die anschließenden Szenen in der Hoffler-Klinik sind superb inszeniert: Wie hier mit Weiß und Schwarz gespielt wird, die Einsamkeit der Höhe inszeniert ist, wie schroff Swann Bond zuerst behandelt – klasse.
Der Film hält Tempo und Spannung für mich bis zum Dialog im Zug in Marokko. Da habe ich bereits bei der Zweitsichtung leicht abgeschaltet. Ich hatte mich auf einen amüsanten Schlagabtausch oder wenigstens ein gemeinsames Tüfteln und Weiterkommen im Plot gefreut. Aber der Dialog war so fad und oberflächlich, dass mir wenig davon in Erinnerung geblieben ist. Der Kampf mit Hinx wiederum: Großartig! Was mir dabei und in vielen anderen Szenen des Film auffiel: Wo sind eigentlich die anderen Menschen? Sind Bond und Swann alleine im Zug, auf dem Berg, im Hotel, in London?
Die Auflösung, der große Hook des Films sowie der Plan des Bösen finde ich ein wenig banal. Alle anderen Leute, die mit mir im Kino waren, keine Bondmaniacs, aber Bond wohlwollend gegenüber, meinten: Sehr gut, aber auch überraschungsarm, das Ganze. Ich kann mich dem anschließen. Allerdings muss ich mir dann die Frage gefallen lassen, was ich denn erwartet habe. Bond lebte noch nie von den ganz großen Überraschungsmomenten, den riesigen Plottwists. Möglicherweise bin ich und auch der Rest des Publikums mittlerweile verwöhnt von allzu viel ausgetüftelten, gar überkonstruierten Geschichten in den letzten Jahren mit zweiter, dritter und vierter Ebene. Nolanisierung eben.
Man liest es in vielen Kritiken: SP hat alles, was ein Bondfilm haben muss, er trifft sogar endlich seine Nemesis. Trotzdem ist es kein außergewöhnlicher Bondfilm geworden. Das ist auch meine Meinung. Die Schwächen liegen, wie so oft, im Skript. Und wieder mal im letzten Drittel, die chronische Krankheit der Bondfilme. Es überrascht einmal mehr, dass die gewieftesten Drehbuchautoren der Welt es nicht schaffen, innerhalb von zwei Jahren und unter Zuhilfenahme mehrerer Skriptdoktoren eine wirklich einwandfreie Geschichte hinzubekommen. Viele hier stören sich ja zum Beispiel an der zusätzlichen Geschichte mit C – wohl mit hinzugenommen, weil man allein der Bond-Oberhauser-Geschichte nicht genug Zugkraft zutraute. Ein Schicksal, das dieser Film etwa mit TMWTGG teilt. Alles, wirklich alles andere an diesem Film ist nahezu perfekt und auf handwerklich allerhöchstem Niveau.
Es war wohl auch wieder Zeit für einen klassischen Bond, wie er so oft gefordert wurde. Aber jetzt, wo er da ist, schreit alle Welt, dass das ja nichts Besonderes mehr wäre und eben so vorhersehbar. Meine These: Publikum und Kritiker haben sich wohl schon sehr an die besonderen Geschichten der Craig-Ära gewöhnt und verkennen bei ihrer Kritik, dass sich diese Geschichten – besonders CR und SF – eben nur einmal erzählen lassen.
Vielleicht funktioniert auch die klassische Bondformel so nicht mehr und muss überarbeitet werden. Der Film wird trotzdem ein Erfolg und Bond hat jede Menge Potenzial für die Zukunft. Nur wirkt dieser Film auf mich irgendwie ein wenig ausgelaugt und müde. Zeit, das Kreativteam auszuwechseln.
Klingt wohl jetzt alles negativer, als ich es wirklich meine. SP ist ein Film, der vielleicht zehn Minuten zu lang ist – die anderen 138 Minuten genieße ich aber über die Maßen. SF war für mich in Teilen aber eben doch der bessere Film. Flüssiger, ausbalancierter, kraftvoller, aus einem Guss. Für mich übrigens auch mit mehr und teilweise besserem Humor als in SP. Ich habe darin noch heute keine überflüssige Szene gefunden. Würde ich SF 10 von 10 Punkten geben, erhielte SP 8,5.
"Schnickschnack! Tabasco!"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1495
Ich tippe auch mal ganz frech, dass es nicht das Ende war :). Ich könnte mir echt vorstellen, dass man beim Jubiläumsbond dann richtig aufdreht, Möglichkeiten hat man jetzt auf jeden Fall :D. Ehrlich gesagt bin ich tatsächlich über die Filmwertungen sehr unangenehm überrascht. Ich hätte schon damit gerechnet, dass er sich z.B. auf imdb.com bei 7,6 einpendelt. Finde es krass, dass der bondigste Bond der letzten Jahre nun zu den schlechteren Bonds der letzten Jahre zählt.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1496
Nachdem ich Spectre gestern ja zum zweiten Mal gesehen und logischerweise beim drauffolgenden Zusammensitzen auch gleich diskutiert habe - ich glaube es war mit Hannes, Maibaum, Anatol und HCN - hat sich an meinen Eindrücken im Gegensatz zu den meisten anderen kaum was geändert.

Der Film baut leider im letzten Teil deutlich ab. Zwar ging dieses Mal der Schlussakt wesentlich besser den cineastischen Gaumen runter als noch beim ersten Mal, aber ich finde immer noch dass Waltz' Charakter nach seiner "Enthüllung" beim Meteoriten kaum mehr bedrohlich wirkt und eher an einen neidischen kleinen Schmollmund erinnert, der Bond aus wahrlich haarsträubenden Gründen ans Leder will. Auch der gesamte Showdown in London und Blofelds halbgare Verhaftung wirken merkwürdig uninspiriert und flach.

Spannend war auch unsere gestrige Diskussion bezüglich des neuen M. Da sind Anatol und ich uns einig, dass die Figur ein paar seltsame Richtungswechsel innerhalb der beiden Mendes-Filme erfährt. Am Ende beider Filme wird Mallory als Bonds Mitverschwörer gezeigt, der hinter dem Rücken von Geheimdiensts- oder Regierungsautoritäten mit Bond gemeinsame Sache macht um dem Schurken das Handwerk zu legen. Man bedenke das geheime Treffen der beiden im Hildebrand-Raum und M's anschliessender Feldzug gegen seinen Vorgesetzten C. Zwischen den Schlussakten von Skyfall und Spectre aber tadelt und suspendiert Mallory seinen Top-Agenten in bester Bernard-Lee-Manier. Es ist aber weniger Mallorys Verhalten die im Widerspruch zur Beziehung der beiden steht als die Tatsache dass Bond seinen Vorgesetzten-Kumpel gar nicht erst in seine Ermittlungen gegen Sciarra einweiht.

Vieles davon ist aber Klagen auf hohem Niveau. Toll fand ich nach wie vor den Stil, Charme und Witz der ersten Hälfte, den neu aufgegleisten Q-Charakter und auch die ruhige und präzise Flugzeugaction im Schnee fand ich gestern wieder richtig prima. So festigt sich Spectre bei mir mit 7 Punkten als guter Mittelfeld-Bond.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1497
Die Sache mit Mallory verstehe ich nicht. Er tadelt ihn in SP doch merklich deshalb, weil Bond mit seinem Auftritt in Mexico City auch ihn und die ganze 00-Abteilung in Gefahr gebracht hat und er mit einer Suspendierung Bonds gehofft hat, C zu besänftigen und zu entschärfen, auf jeden Fall aber zu signalisieren, dass er nicht hinter Bonds Verhalten steht.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1499
@GoldenProjectile:

Das war gestern eine wirklich gute Diskussion! Bei mir war es Sichtung Nummer 3 und es ist wie bei dir: Gestiegen ist er nicht wirklich. Wobei ich mich dem einhelligen Tenor anschliesse und ebenfalls anmerke, dass es bei SPECTRE wahrlich Jammern auf hohem Niveau ist.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1500
Hannes007 hat geschrieben:@GoldenProjectile:

Das war gestern eine wirklich gute Diskussion! Bei mir war es Sichtung Nummer 3 und es ist wie bei dir: Gestiegen ist er nicht wirklich. Wobei ich mich dem einhelligen Tenor anschliesse und ebenfalls anmerke, dass es bei SPECTRE wahrlich Jammern auf hohem Niveau ist.
Ja, es ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Ich verstehe ja, dass bei vielen Fans die Erwartungen gewaltig hoch waren. Aber wenn sich die Eindrücke erst einmal gesetzt haben, kann der Film eigentlich nur noch im Ansehen steigen. Aber das wird wohl erst mit der Zeit kommen und die ein oder andere DVD-Sichtung im kommenden Jahr benötigen. In SP ist doch wirklich alles drin, was sich der Bond-Fan wünscht.
“History isn’t kind to men who play God”