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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 13:02
von Mr.Chrismas Jones
So habe den Film jetzt das zweite Mal gesehen (habe ihn zu Weihnachten auf DVD geschenkt gekriegt) und finde ihn immer noch großartig. Diesmal habe ich ihn mit meinen Eltern gesehen und selbst meinem Vater, der nicht gerade ein große James Bond-Fan ist, hat er gefallen. Das Einzige was er kritisiert hat war, Lashana Lynch war seiner Meinung nach überflüssig. Und singen gehörte seiner Ansicht nach, nicht gerade zu Billie Eilish Stärken. Damit gebe ich ihm Recht.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 13:07
von Casino Hille
Deshalb flüstert Eilish ja auch …
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 13:13
von danielcc
DIesen Vorwurf der Überflüssigkeit habe ich noch nie verstanden. Allgemein selten bei Filmen - es sei denn ein ganzer Handlungsstrang lenkt einfach von der Haupthandlung ab ohne irgendwas zu bewirken (ähem... Casino Planet, Episode 8...).
Doch gerade bei Bond geht es meiner Meinung nach zu 90% nur um die Interaktionen von Bond mit anderen Charakteren. Bondgirl, Bösewicht, M, Q, Henchman, Kontaktperson. Dadurch lebt Bond, dadurch wird Bond selbst charakterisiert. Für mich sind fast all die größten Szenen der Serie eigentlich Dialoge oder verbale Schlagabtausche (Bond-Auric, Bond-Fiona, Bond-Dr No,...)
Nun kann man sagen, Bond hatte keine guten Interaktionen mit Nomi, dem würde ich aber deutlich widersprechen. Mir hat ihr Charakter Spaß gemacht, und nicht zuletzt ist Bonds "Oh...does that bother you?" jedes Mal einer der schönsten Lacher im Film.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 13:16
von Mr.Chrismas Jones
Was Nomi anbelangt, bin ich auch nicht derselben Meinung wie mein Vater. Ich bezog das nur auf Billie Eilish. Ja, im Grunde kann man das eher flüstern nennen was sie macht, nicht singen.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 15:25
von Gernot
Durch ihren sinnlosen Auftritt im Aston Martin in Norwegen, dem eigenartigen Zurückgeben der 007 Nummer und ihrem unrealistischen Abschied vor dem Finale kann man Nomi's Charakter schon als überflüssig, jedenfalls insgesamt als etwas seicht geschrieben bezeichnen.
Zu Beginn ist sie echt cool, Kuba und London noch OK, aber dann ziemlich verschenkt.
Ich muss jedes Mal mit dem Kopf schütteln, wenn Sie ins Boot steigt.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 17:01
von danielcc
Das Rückgeben der 00 Nummer ist wirklich verschenkt. Aber deshalb doch nicht der Charakter überflüssig.
Hat man sich sowas auch seinerzeit gefragt bei Felix Leiter der Bond im DN Finale alleine lässt? Oder ähnliche Charaktere in jedem anderen Bond.
Bond muss den showdown alleine bewältigen. Nomi muss seine Familie in Sicherheit bringen. Sie wirft ihm aber immerhin noch die Zünder zu
Ich sehe da wirklich nicht im Ansatz irgendwas das von der Formel abweicht
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 17:28
von GoldenProjectile
Leiter lässt Bond alleine fahren weil Jamaika und damit Crab Key in der Handlung knapp noch eine britische Kolonie waren (Unabhängigkeit 1962). Für mich widerspricht das zwar irgendwie den bei Bond häufig betonten Regeln dass MI6 und CIA ja im jeweiligen Ausland sogar mehr Befugnisse haben als auf eigenem Boden, aber es ist eine Erklärung, die gegeben wird und bei der ich am Ende des Tages auch geheimdienstpolitisch nicht Bescheid genug weiss, um sie hinterfragen zu wollen oder müssen. Ausserdem geht es um eine reine Ermittlung, bei der niemand ahnt was auf der Insel noch alles passieren könnte.
Nomi (dieser Name...) lässt Bond in einer taktischen Mission im Epizentrum einer hochansteckenden Biowaffe mitsamt einem Serienmörder, ominösen Käufern/Terroristen und den vereinigten Seestreitkräften Russlands, Japans, der USA und des UK mit drohender politischer Krise alleine um Maddy zum Strand zu paddeln.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 17:30
von Casino Hille
Außerdem lässt Felix ja Bond nicht alleine auf die Insel paddeln. Quarrel ist mit dabei.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 17:56
von Gernot
Ja, irgendeinen kleinen Unterschied gibt's auch noch beim Ende von NTTD im Vergleich zu allen anderen Bonds weswegen es schon wichtig(er) ist, dass alles gut erzählt ist...
Es fällt mir nur gerade nicht ein, was es ist......
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 18:03
von vodkamartini
Hab ich auch verdrängt.
Aber mal im Ernst, alles muss von Beginn an und durchgängig zu dem unbedingt gewollten Ende hin führen. Gut, von mir aus, aber dann muss auch jeder Streich sitzen. Die unsterbliche Liebe muss plausibel sein, die Nanobots-Bedrohung muss wasserdicht sein und Nomis "Weggucken" muss einen sehr guten Grund haben. Bei allen drei Punkten wurde aber eben ordentlich geschlampt und das wiegt weit schwerer als die Idee des Endes an sich.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 19:00
von Gernot
Ja, das sehe ich auch so und habe es auch schon mehrmals hier geschrieben - wenn man sich dafür entscheidet, dann muss es auch wirklich von vorne bis hinten passen. Und das hat es eben nicht für mich - es wirkt so, wie es ja auch entstanden ist: während der schon laufenden Dreharbeiten versucht man (Fuku) es irgendwie noch hinzubiegen. Auch wenn's sicher besser ist als das, was P&W gemacht hätten (vermute ich mal
)...
Unfair!? Das sind ja ganz andere Maßstäbe im Vergleich zu den 24 Bondfilmen davor? Ja, das stimmt - aber dort sprengen sie ihn eben auch nicht in die Luft!
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 19:02
von Casino Hille
Für mich gibt es da keine anderen Maßstäbe. Hier im Forum wurde jeder Bondfilm bereits bis ins kleinste Detail zerlegt, dann darf das auch mit NTTD gemacht werden. Ich wundere mich, wenn ausgerechnet Daniel, der jeden alten Bondfilm sehr detailliert bereits seziert hat, sich jetzt beschwert, wenn beim neuen Film genau hingesehen wird.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 19:05
von danielcc
Selbst wenn Nomi (was zur Hölle kann man gegen den Namen haben ??) mit Bond dort geblieben wäre, wäre das Ende wohl das Gleiche geblieben mit dem Unterschied dass seine Familie auch auf der 8nseö gestorben wäre
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 19:14
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben: 27. Dezember 2021 19:05
Selbst wenn Nomi mit Bond dort geblieben wäre, wäre das Ende wohl das Gleiche geblieben
Na, dann hätte sie ja auch bleiben können.
Kleiner Spaß, aber ein gemeinsamer Showdown von Bond und Nomi wäre cooler gewesen als der Alleingang von Craig. Auch und gerade im Zusammenhang mit seinem Tod. Ach, da haben sie so viele Chancen verspielt, so viele Sachen nicht gemacht, die sich ergeben hätten, die thematisch gepasst hätten, die interessant mit der Bond-Formel gespielt hätten … Nomi hätte die mit Abstand beste Figur des Films sein können, sie hätte ein tolles Statement für starke Frauencharaktere in Bondfilmen sein können, aber nein, am Ende muss sich alles ausschließlich um Bond drehen, da darf man bloß nicht seine Fantasie bemühen, nicht kreativ werden … Ich weiß, Daniel, du findest das alles ganz super und schlüssig, ich leider nicht, und ich beneide dich ja sehr für deine Begeisterung für den Film. Ich würde sie ja gerne teilen.
In meinem Umfeld gucken kaum Frauen Bond-Filme, aber 3 waren insgesamt bei NTTD im Kino und sie alle haben sich immens an Nomi gestört, insbesondere daran, dass sie ein feministisches Statement auf zwei Beinen ist, nur um im letzten Drittel dann Platz für den weißen Mann zu machen, der im Alleingang die Welt rettet. Tja, und als Fan kann ich da nur sagen: Recht haben sie.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 27. Dezember 2021 19:59
von danielcc
Ich habe den Film mit zig Frauen geschaut und alle fanden ihn prima. Vor allem weil die Bond schauen um Bond zu sehen und nicht um Nomi zu sehen die ja auch mit dem emotionalen Hauptteil des Films nichts zu tun hat.
Es geht im Film um Bond, seine Familie die er verpasst hat und dann wieder aufgeben muss. Das ist der emotionale Kern
Was hätte die da im Finale gewollt? Bond muss ja zwingend alleine sein wenn er stirbt.
Hille, du wärest der erste hier gewesen der sifh über eine stärkere Nomi Rolle "als Statement" beschert hätte. Gerade darum kann ich deine merkwürdige Kritik hier nicht ernst nehmen - vor allem dann nicht wenn hier noch der irre Vorwurf des WEISSEN Mannes gebracht wird.