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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:19
von SirHillary
Henrik hat geschrieben: 22. November 2024 17:46
Völlig zufällig findet man dann im Lager von Kristatos, wo Columbo Bond das Heroin zeigen will, die Taucherausrüstung, sodass Bond nun merkt, dass Kristatos wohl auch hinter der Versenkung der St. Georges steckt.
Ist das so? Dachte immer, die Versenkung wäre ein Zufall, dass eine Wassermine ziellos im Meer treibt...
Vielleicht war das in den 70ern und 80ern noch möglich. Ich weiß...unwahrscheinlich...aber hey...ist ein Bond-Film.
Aber vielleicht habe ich etwas übersehen/überhört?!
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:25
von Henrik
Also ich weiss jetzt nicht, wie ernst das von dir gemeint war. Ich bin jetzt immer davon ausgegangen, Kristatos' Männer hätten die Seemine in das Fischernetz gesteckt. Das wird nicht gesagt, das war meine Schlussfolgerung.
Das Telefonat von Gogol zu Beginn hört sich noch so an, als wäre die St. Georges zufällig gesunken und diese Situation wolle man nun ausnutzen. Allerdings liegt in dem Lager von Loque in Albanien auch eine Seemine, was mich zu der Schlussfolgerung gebracht hat, dass dieser auch die Mine vor der albanischen Küste nahe der St. Georges platziert hat.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:28
von SirHillary
Henrik hat geschrieben: 23. November 2024 10:42
Tatsächlich habe ich bis heute nicht begriffen, warum Bond das ATAC nun unbedingt zurückbringen muss. Es gibt doch sicherlich mehr als eines davon. Warum muss also genau dieses eine Gerät zurück zum britischen Millitär? Hätte er es gleich zetrstört, hätte auch keine Gefahr mehr bestanden, dass es den falschen in die Finger fällt.
Mich wundern immer wieder diese Fragen nach Logik.
Meine Vor"schreiber" haben storytechnische Erklärungen geliefert, die ich nachvollziehen kann.
Aber generell ist das doch ein ähnlicher Punkt wie "Warum erschießt der Bösewicht nicht einfach James Bond, wenn er die Möglichekit dazu hat" (und die hat er meist mindestens einmal im Film), sondern wählt eine extravagante/komplizierte Tötungsoption mit einer Möglichkeit für Bond zu entkommen...
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:35
von SirHillary
Henrik hat geschrieben: 23. November 2024 11:25
Also ich weiss jetzt nicht, wie ernst das von dir gemeint war. Ich bin jetzt immer davon ausgegangen, Kristatos' Männer hätten die Seemine in das Fischernetz gesteckt. Das wird nicht gesagt, das war meine Schlussfolgerung.
Das war ernst gemeint. Vielleicht sitze ich auch einem Irrtum auf, kann sein.
Die St. Georges holt das Fischernetz ein...da ist eine Seemine drin...und dadurch geht das Schiff hoch bzw. wird versenkt.
Mir ist nicht bewußt, dass Kristatos (im Auftrag von Gogol) irgendwo ein Mine platziert, die das Schiff dann "angeln" soll.
MMn geht das Ganze erst mit dem Unfall los...die Briten wollen Schadenbegrenzung und die Russen die Gunst der Stunde nutzen.
Sonst wäre die Sitution am Ende des Films auch ein bisschen seltsam zwischen Bond und Gogol. Dieser hätte doch ein Schiff mit Besatzung auf dem Gewissen. Ob das dann so freundschaftlich ausgehen würde. Hätte zumindest einen Geschmack...
Wie gesagt, kann auch falsch liegen.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:38
von SirHillary
Henrik hat geschrieben: 23. November 2024 11:25
Also ich weiss jetzt nicht, wie ernst das von dir gemeint war. Ich bin jetzt immer davon ausgegangen, Kristatos' Männer hätten die Seemine in das Fischernetz gesteckt. Das wird nicht gesagt, das war meine Schlussfolgerung.
Das Telefonat von Gogol zu Beginn hört sich noch so an, als wäre die St. Georges zufällig gesunken und diese Situation wolle man nun ausnutzen. Allerdings liegt in dem Lager von Loque in Albanien auch eine Seemine, was mich zu der Schlussfolgerung gebracht hat, dass dieser auch die Mine vor der albanischen Küste nahe der St. Georges platziert hat.
Ah...da kam noch Text
Okay..dann muss ich nochmal reinschauen. Das war mir nicht (mehr) bewusst.
Kann natürlich auch sein, dass Gogol es für einen Zufall hält und dann erst schaut, wer ihm das besorgen kann, ohne zu wissen, dass Kristatos das geplant hat um es den Russen zu verkaufen (oder den Briten).
Müsste Kristatos dann aber nicht wissen, wo das Wrack liegt bzw. das ATAC schon längst geborgen sein?
Kristatos sucht doch auch, oder? Wenn ich so einen Plan hätte, würde ich das Meer beobachten und wenn ein Schiff explodiert, dann würde ich losfahren... (hach...die Logik...
)
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:39
von Henrik
Das kann natürlich sein und wie gesagt, ausdrücklich gesagt wird nicht, dass das Schiff absichtlich versenkt wurde. Aber wenn das Schiff eine Seemine einholt und deshalb sinkt und später im Lager eines der Bösewichte eine Seemine findet, liegt der Schluss doch schon sehr nahe, dass dieser auch die Seemine gezielt ausgelegt hat, um die St. Georges zu versenken. Es soll nach einem Unfall aussehen, das ist klar.
EDIT: Sorry, hatte den Beitrag oben wohl etwas zu früh abgeschickt.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 11:48
von SirHillary
Henrik hat geschrieben: 23. November 2024 11:39
Das kann natürlich sein und wie gesagt, ausdrücklich gesagt wird nicht, dass das Schiff absichtlich versenkt wurde. Aber wenn das Schiff eine Seemine einholt und deshalb sinkt und später im Lager eines der Bösewichte eine Seemine findet, liegt der Schluss doch schon sehr nahe, dass dieser auch die Seemine gezielt ausgelegt hat, um die St. Georges zu versenken.
EDIT: Sorry, hatte den Beitrag oben wohl etwas zu früh abgeschickt.
Werde Ausschau nach der Seemine halten.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 12:45
von Maibaum
Wie legt man denn gezielt eine Seemiene um ein einzelnes Boot zu veresenken?
Und wenn, dann hätte Kristatos ja gewusst, wo das Attac zu finden ist, und hätte es sich gleich geschnappt. Und überhaupt wäre es cleverer gewesen stattdessen das Boot zu entern, es zu sprengen ist nicht die beste Methode etwas von dem Boot zu bekommen.
Nee, das war Zufall.
Wenn es Absicht gewesen wäre, dann hätten die Bondisten es nicht versäumt das glasklar zu erklären.
Desweiteren ist die ganze Attac Geschichte auch nicht so wirklich durchdacht ,weder von der Realität her betrachtet., noch (wenn man die Realität ausblendet) von der Handlungslogik des Films her.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 13:07
von danielcc
Sagen wir mal so: Die Zerstörung des ATACs am Ende ist ein ebenso enttäuschendes Finale wie der Tod von M in Skyfall. Streng betrachtet versagt Bond in beiden Filmen irgendwie.
Ich habe auch gar nichts groß gegen die 80er Bonds. ich halte sie nur für etwas schwächer, weil die ganz klare gro0e Story fehlt, und stattdessen mehrere Dinge übereinander gelegt werden. Man kann das natürlich auch positiv sehen, weil es Schritte sind um die Formel aufzubrechen, etc.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 13:16
von Maibaum
danielcc hat geschrieben: 23. November 2024 13:07
Sagen wir mal so: Die Zerstörung des ATACs am Ende ist ein ebenso enttäuschendes Finale wie der Tod von M in Skyfall. Streng betrachtet versagt Bond in beiden Filmen irgendwie.
Nein gar nicht, da ja bereits die Bootsbesatzung das Attac versucht zu zerstören, wäre es nur logisch gewesen wenn Bond das auch sofort getan hätte, statt es zu bergen. Das er das erst am Ende tut, liegt nur daran weil dann der Film ja zu früh geendet hätte.
In SF dagegen bin ich mir sicher daß die Bond Macher selber gar nicht gemerkt haben wie schwachsinnig das ganze Ende ist. Der Großteil des Publikums hat es auch nicht bemerkt. Wenn man das SF Ende so nimmt wie es im Film ist, dann versagt Bond nicht, sondern er erweist sich als komplett unfähig, weil er Ms Tod leichtfertig verschuldet. Aber wie gesagt, so wollte die Bondisten das Ende natürlich nicht verstanden haben, auch nicht als Versagen.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 13:22
von Casino Hille
Henrik hat geschrieben: 23. November 2024 11:39
Aber wenn das Schiff eine Seemine einholt und deshalb sinkt und später im Lager eines der Bösewichte eine Seemine findet, liegt der Schluss doch schon sehr nahe, dass dieser auch die Seemine gezielt ausgelegt hat, um die St. Georges zu versenken.
Schau dir bitte den Film nochmal an. Du hast recht, dass man in Kristatos' Lager solche Seeminen sieht, aber die Handlung ergibt wenig bis gar keinen Sinn, wenn der Grieche absichtlich die St. Georges versenkt hätte.
Zu Beginn des Films sehen wir Gogol in seinem Büro, wie er seinen Vorgesetzen darüber informiert, dass das verdächtige britische Schiff, welches man beobachtet hatte, gesunken ist, und er deshalb, da es keine direkte Einmischung der Sowjets geben soll, "mit seinem Kontakt in Griechenland" (gemeint ist Kristatos) kommuniziert habe. Wenn Gogol erst nach dem Untergang der St. Georges mit Kristatos gesprochen hat, warum hätte Kristatos vorher die St. Georges versenken sollen. Wie hätte er überhaupt vom ATAC gewusst?
Maibaum hat geschrieben: 23. November 2024 12:45
Und wenn, dann hätte Kristatos ja gewusst, wo das Attac zu finden ist, und hätte es sich gleich geschnappt.
Genau. Kristatos soll das ATAC beschaffen, und lässt die Havelocks ermorden (wie Bond mutmaßt deshalb, weil er verhindern wollte, dass die das Wrack vor ihm finden und die Briten informieren). Danach sucht er selbst nach dem Wrack (wir sehen in seinem Lager, das Bond und Columbo stürmen, die entsprechende Taucherausrüstung dafür). Bond und Melina kommen ihm knapp zuvor, also entert er das Boot der Havelocks und lässt sich das ATAC bequem aushändigen.
danielcc hat geschrieben: 23. November 2024 13:07
Sagen wir mal so: Die Zerstörung des ATACs am Ende ist ein ebenso enttäuschendes Finale wie der Tod von M in Skyfall.
Nein. Bond soll die Mörder der Havelocks finden und dafür sorgen, dass das ATAC nicht den Russen in die Hände fällt. Beides gelingt ihm im Laufe des Films. Natürlich hätte er das ATAC theoretisch schon unten im Schiffswrack zerstören können, aber ... wozu? Er kann in dem Moment nicht wissen, dass Kristatos bereits an der Wasseroberfläche auf ihn wartet und ihm das Ding sofort abnehmen wird.
Als er dann keine andere Wahl mehr hat, weil Gogol und ein bewaffneter Sowjet direkt vor ihm stehen, vernichtet er das Ding, um seine Mission zumindest irgendwie erfüllt zu haben. Das ist eigentlich ein recht smartes Ende. "Ich hab's nicht, und sie haben es auch nicht." Détente, indeed ...
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 18:04
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben: 23. November 2024 13:22
Natürlich hätte er das ATAC theoretisch schon unten im Schiffswrack zerstören können, aber ... wozu?
Eben. Der Vergleich mit der versuchten Zerstörung beim Untergang der St. Georges ist ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Natürlich versucht Mac das Ding zu zerstören, da er sich bewusst ist, dass das Schiff untergeht und daher verhindert werden muss, dass das wertvolle ATAC in fremde Hände gelangt. Er hätte aber sicher nicht versucht das Teil zu zerstören, wenn er eine Möglichkeit gehabt hätte es auszubauen und zu retten. Bei Bond ist das anders: er hat die Möglichkeit dazu das ATAC zu bergen und wieder zurückzubringen, also nutzt er diese natürlich auch. Warum sollte er millionenschwere Hi-Tech-Ausrüstung ohne Grund zerstören? Das würde keinen Sinn ergeben, hingegen die Zerstörung am Ende durchaus, da Bond hier wenn man so will in der gleichen Situation wie Mac ist, nur dass ihm die Zerstörung dann auch gelingt.
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 18:08
von Agent 1770
Verstehe auch die ganze Aufregung nicht. Es ging während Bonds Mission nie darum, das ATAC zu zerstören aber als Bond am Ende nichts anderes übrig bliebe, als es Gogol zu überreichen, handelt er halt spontan. Was hätte er denn machen sollen?
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 19:20
von danielcc
Erstmal, ich rege mich darüber sicher nicht auf.
Aber nüchtern kann man festhalten: er soll das Ding bergen und zurückbringen, was ihm am Ende nicht gelingt. Man sieht also einen 100 Minuten langen Film, bei dem am Ende Bond (auf kreative Art) klein beigeben muss. Es gibt ja auch von anderer Seite oft den Vorwurf, dass der FYEO auch Action-seitig eine ziemliche Enttäuschung sei. Ich habe mit beiden Beobachtungen kein Problem - aber es fällt auf, wenn man drüber nachdenkt
Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"
Verfasst: 23. November 2024 20:09
von vodkamartini
Actiontechnisch ist er einer der abwechslungsreichsten und aufregendsten Bondfilme. Allein die Winterszenen sind schon ein Knaller für sich (Skispringen, abgewandeltes Biathlon, Verfolgung durch den Wald, Bobbahn, Ice-Hockey). Dazu nach die Fahrt mit der Ente, auf und unter Wasser, Steilwandklettern. Wenn das eine Enttäuschung sein soll, was ist dann SP? Die Apokalypse?