vodkamartini hat geschrieben: 11. Juli 2022 14:27
Ich sehe da einiges anders. Die Bondfilme hatten auch schon bei Moore Eventcharakter, als sie alle zwei Jahre kamen. In einer Zeit ohne mediales Dauerfeuer und jede Sekunde neue Nichtigkeiten via Internet war das schon eine lange Wartezeit.
Ich will dir da gar nicht widersprechen, denn trotz nachlassenden Interesses an den Bondfilmen in den 80ern war es ja trotzdem immer noch eine hochbeliebte und renommierte Filmreihe, deren neueste Beiträge immer für Aufsehen sorgten. Dennoch waren die 80er Jahre für Bond nicht die glanzvollsten Zeiten und man muss schon auch festhalten, dass das generelle Interesse – auch aufgrund der zeitgemäßeren Konkurrenz von Indy, Star Wars, Batman & Co. – schon etwas nachzulassen begann. Das mit dem Eventcharakter hatte ich auch mehr auf die prominenten/renommierten Mitstreiter, mit denen sich die neueren Bondfilme gerne und offensiv schmücken, gemünzt. Und da ist dann schon ein deutlicher Unterschied zu früher, als man selten echte Stars vor und noch seltener hinter der Kamera versammelte. Aber tatsächlich denke ich schon, dass die angesprochene Verknappung ebenfalls die Filme etwas exklusiver erscheinen lassen, weil einfach ein neuer Bondfilm alle 5 Jahre dann doch etwas ungewöhnlicheres ist als einer alle 2 Jahre. Aber wie gesagt: Event oder sagen wir besser etwas Besonderes waren die Bondfilme zu allen Zeiten.
vodkamartini hat geschrieben: 11. Juli 2022 14:27Und die ewige Pause zwischen LTK und GoldenEye war nun wirklich alles andere als geplant oder gar eine Neuausrichtung hin zu mehr Event-DNA geschuldet. Der Film hätte viel früher kommen sollen und auch noch Dalton als Bond gehabt.
Geplant ganz sicher nicht, aber ich sehe das eher wie Daniel, dass die lange Pause durchaus einen positiven Effekt auf GE wie auch die Serie an sich hatte (letzteres zumindest kurzfristig). Es gab der Brosnan-Ära Gelegenheit für einen kompletten Neu-Start, etwas was zB Dalton 1987 nie hatte, da TLD im üblichen Turnus rauskam.
vodkamartini hat geschrieben: 11. Juli 2022 14:27Abschließend nur noch: es erschließt sich mir absolut null, warum man nicht in alle zwei Jahre Filme wie QOS, SP etc. auf die Reihe kriegen sollte. Selbst nicht bei einem Wechsel auf dem Regiestuhl. Man kann auch parallel planen, immerhin ist man ja auch auf Produzentenseite mit mehreren Köpfen vertreten.
Ja, da ich bin bei dir, aber ich glaube nicht, dass das aktuelle EON-Regime da echtes Interesse daran hat. Weil es vermutlich damit verbunden wäre ihre Produktionsvorgehensweise komplett zu ändern und eben mehr in die Richtung zu gehen, wie es unter Cubby üblich war. Um es bildlich zu beschreiben: die alte standardisierte EON-Fabrik wurde durch eine mit jedem Film jeweils neu aufsetzende Projekt-Agentur ersetzt. Und da ist ein 2 Jahre-Rhythmus idR vermutlich wirklich unrealistisch.