Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Möchte mich mal wieder melden, lange nicht getan :)

Ich denke, dass viele Flops seit Jahren durch die Kombination einiger Faktoren zusammen kommen

1) die großen Marken sind auf wenige Studios aufgeteilt und wenn’s da einmal nicht läuft hat ein Franchise schnell Probleme. Beispiele: DC / WB hat durch sein Hin und Her schon vor Erscheinen vielen die Laune auf teure Kinobesuche versaut. Warum soll ich mir bspw Aquaman 2 anschauen, wenn ich parallel x mal gesagt bekomme, dass alles wieder von vorne beginnt? Dann warte ich im Zweifel 3 Monate und streame den Streifen irgendwann mal beiläufig…
2) hinzu kommt Studiopolitik. Zu Beginn des Threads ging es ums Thema woke. Während Barbie zeigt, dass es nicht zwangsläufig stimmen muss, denke ich dass man das immer auch auf die Filme einordnen muss. Ein Marvel Universe komplett nur noch auf weibliche und POC Lead-Charakter zu polen funktioniert bei der Zielgruppe ganz offensichtlich nicht.
Was ich aber viel mehr sehe: Filmreihen müssen mehr und mehr gesellschaftspolitische Aspekte abdecken und verfangen sich in ihrer Planung darin. Und da Blockbuster teuer sind und lange in Produktion sind, lassen sich Fehler oft nicht mehr schnell korrigieren. Und das ist dann evtl. Immer öfter ein Verhängnis im Wettbewerb zum Streaming Markt. Ein Netflix bspw muss in LATAM seine gesamte finanzielle Infrastruktur modernisieren um schnell genug Gelder zu den jeweiligen Produktionen zu matchen (arbeite in der Branche…) weil eine Serie nach der anderen produziert wird. Da hält kein Blockbuster mit. Somit fällt es leichter den Zeitgeist zu adaptieren, Piloten zu bringen und dann zu entscheiden als auch auf 10 Std Laufzeit Stories zu schreiben. Noch dazu das Thema AI vs Autorenstreik.
Im Vergleich dazu müsste ein Blockbuster Franchise wesentlich detaillierter geplant sein und man sieht ja an den Beispielen Star Wars, Bond, Marvel, DC dass das vorne und hinten nicht funktioniert. Ua weil der Kapitaleinsatz ein ganz anderer ist. Das führt oft zu „Nummer sicher“ und verwässert denke ich zunehmend die Qualität der Filme -> weniger Kinobesucher -> mehr Flops.
3) Home Kino. Es ist rührend euch hier über Bildschirmdiagonalen und Framerates schreiben zu sehen. Die (gefühlte) Wahrheit dürfte aber sein, dass das 80% der Streaming Kunden vollkommen egal ist. Ich habe zu Hause auch Verstärker, geile Boxen alles HiFi dies das - meiner Freundin fällt es meist nicht mal störend auf, ob sie nur die TV Boxen genießt oder fetten Sound. Das ist die Realität ;) traurig aber wahr.
Die heutige Zielgruppe streamt Filme auf dem Smartphone während der Zugfahrt - billiger, schneller zugänglich, keine extra Planung. Wie soll das Kino da mithalten…
4) ich glaube wenn heute noch ein Name zieht, dann Regisseure. Nolan, QT, JJ Abram’s ziehen gefühlt mehr als die jeweiligen Darstellerinnen. Mit Ausnahme ganz ganz weniger Größen (die hier schon genannt wurden)

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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2) Nun ja, bitte nicht vergessen dass ausgerechnet das am wenigsten geplante Franchise - BOND - sich immer noch am wackersten im Kino schlägt (meine Theorie: liegt am echten "einmaligen Event" Charakter und auch am etwas älteren Zielpublikum)

3) Jepp exakt. Jeder hat heute im Schnitt 2 Streaming Flats. Da wäre es ja rausgeschmissenes Geld, wenn man dann noch zusätzlich ins Kino geht. Hinzu kommt, dass fast alles am Home Kino besser ist als im echten Kino: Du bezahlst nur ein mal pro Monat, du kannst gucken wann was du willst und so oft du willst und mit wem du willst, du kannst anhalten wenn du willst, du kannst aufs Klo ohne was zu verpassen, du kannst auf Englisch schauen, du kannst dabei Essen was du willst und das viel günstiger, es ist sauberer, niemand stört dich, usw usf. Wie du sagst: Das wo da echte Kino überlegen ist, wird von vielen gar nicht geschätzt oder wahrgenommen.

4) Ne eher nicht. Wenn überhaupt nur Nolan aber der auch nicht immer. QT hat ein vehementes Nischen Publikum, JJ Abram hat eigentlich nur Flops erzeugt oder? keiner seiner Star Trek Filme war ein Hit,...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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danielcc hat geschrieben: 13. Mai 2024 23:13 2) Nun ja, bitte nicht vergessen dass ausgerechnet das am wenigsten geplante Franchise - BOND - sich immer noch am wackersten im Kino schlägt (meine Theorie: liegt am echten "einmaligen Event" Charakter und auch am etwas älteren Zielpublikum)

3) Jepp exakt. Jeder hat heute im Schnitt 2 Streaming Flats. Da wäre es ja rausgeschmissenes Geld, wenn man dann noch zusätzlich ins Kino geht. Hinzu kommt, dass fast alles am Home Kino besser ist als im echten Kino: Du bezahlst nur ein mal pro Monat, du kannst gucken wann was du willst und so oft du willst und mit wem du willst, du kannst anhalten wenn du willst, du kannst aufs Klo ohne was zu verpassen, du kannst auf Englisch schauen, du kannst dabei Essen was du willst und das viel günstiger, es ist sauberer, niemand stört dich, usw usf. Wie du sagst: Das wo da echte Kino überlegen ist, wird von vielen gar nicht geschätzt oder wahrgenommen.

4) Ne eher nicht. Wenn überhaupt nur Nolan aber der auch nicht immer. QT hat ein vehementes Nischen Publikum, JJ Abram hat eigentlich nur Flops erzeugt oder? keiner seiner Star Trek Filme war ein Hit,...
2) hm, jein. Ich glaube die Bond Nr funktioniert auch nur deshalb noch, weil relativ lange Zeiten zw den Filmen liegen. Damit hält man den Eventcharakter. Allerdings bedeutet das für EON halt auch seltenere Einnahmen… bin gespannt wie lange das noch gut geht.
Inhaltlich bin ich da allerdings konträr - 007 gibt es meiner Meinung auch nicht her, dass man 1-2 Outputs pro Jahr (s. zB SW) produziert ohne ganz schnell das Publikum zu sättigen.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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acmolan hat geschrieben: 13. Mai 2024 21:31 Ein Marvel Universe komplett nur noch auf weibliche und POC Lead-Charakter zu polen funktioniert bei der Zielgruppe ganz offensichtlich nicht.
Aber ... das macht halt keiner. :) Siehe Doctor Strange in the Multiverse of Madness, Ant-Man and the Wasp: Quantumania, Thor: Love & Thunder, Guardians of the Galaxy: Vol. 3 im Kino oder Loki im Streaming. Derweil kam die letzten Jahre kein Superheldenfilm so gut beim Publikum an wie "Spider-Man: Across the Spider-Verse", mit einer schwarzen Hauptfigur. Die "Black Panther"-Filme sind Erfolge etc. Und mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, was an weiblichen und schwarzen Hauptfiguren zwangsläufig direkt Woke ist. Ist "Alien" ein Woke-Film? Ist der alte "Blade" ein Woke-Film? Ist "Terminator 2" dann nicht woke durch und durch, weil er aus der kreischenden Frauenrolle des Vorgängers eine Badass-Actionheldin macht, die sich von keinem Mann was sagen lässt? :wink:

Wenn Marvel 7-10 Rohrkrepierer in Folge produziert, müssen sie sich halt nicht wundern, wenn die Leute irgendwann nicht mehr ins Kino kommen. Wer behaupten will, dass "The Marvels" wegen seiner Woke-Ausrichtung gescheitert ist, muss erstmal erklären, warum der Vorgänger "Captain Marvel" vor knapp fünf Jahren ein großer Hit war. Vielleicht ist die Wahrheit eben: Es war eine Zeit lang cool, jeden Marvel-Film zu sehen, weil das lebendige Popkultur war, man da mitreden musste, und jetzt ist es uncool, jeden Marvel-Film zu sehen, weil die Qualität zu lange zu schwach war und man dem Publikum nach "Endgame" keinen Grund mehr gegeben hat, zurück in die Kinos zu kommen.
Filmreihen müssen mehr und mehr gesellschaftspolitische Aspekte abdecken und verfangen sich in ihrer Planung darin. Und da Blockbuster teuer sind und lange in Produktion sind, lassen sich Fehler oft nicht mehr schnell korrigieren. Und das ist dann evtl. Immer öfter ein Verhängnis im Wettbewerb zum Streaming Markt. Ein Netflix bspw muss in LATAM seine gesamte finanzielle Infrastruktur modernisieren um schnell genug Gelder zu den jeweiligen Produktionen zu matchen (arbeite in der Branche…) weil eine Serie nach der anderen produziert wird. Da hält kein Blockbuster mit. Somit fällt es leichter den Zeitgeist zu adaptieren, Piloten zu bringen und dann zu entscheiden als auch auf 10 Std Laufzeit Stories zu schreiben.
Welche Netflix-Produktion hat denn den Zeitgeist die letzten Jahre annähernd so getroffen wie "Barbie" und "Oppenheimer" und "Top Gun: Maverick"? Mir kommt da nichts in den Sinn. Produktionen wie "The Gray Man", "Red Notice" etc. haben nullkommanull popkulturellen Impact, selbst Streaming-Hypes wie "Squid Game" und "Wednesday" waren zwar erfolgreich, aber hielten sich mit dem Abdecken "gesellschaftspolitischer Aspekte" eher bedeckt. :wink:
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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danielcc hat geschrieben: 13. Mai 2024 23:13 2) Nun ja, bitte nicht vergessen dass ausgerechnet das am wenigsten geplante Franchise - BOND - sich immer noch am wackersten im Kino schlägt (meine Theorie: liegt am echten "einmaligen Event" Charakter und auch am etwas älteren Zielpublikum)
Ja bisher, aber aufgrund der (wieder einmal) langen Pause hat man diesen Bonus denk ich verspielt. Gibts eigentlich irgendwelche Neuigkeiten oder macht man immer noch Urlaub weil die Dreharbeiten zu NTTD so anstrengend waren

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 14. Mai 2024 14:33
acmolan hat geschrieben: 13. Mai 2024 21:31 Ein Marvel Universe komplett nur noch auf weibliche und POC Lead-Charakter zu polen funktioniert bei der Zielgruppe ganz offensichtlich nicht.
Aber ... das macht halt keiner. :) Siehe Doctor Strange in the Multiverse of Madness, Ant-Man and the Wasp: Quantumania, Thor: Love & Thunder, Guardians of the Galaxy: Vol. 3 im Kino oder Loki im Streaming. Derweil kam die letzten Jahre kein Superheldenfilm so gut beim Publikum an wie "Spider-Man: Across the Spider-Verse", mit einer schwarzen Hauptfigur. Die "Black Panther"-Filme sind Erfolge etc. Und mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, was an weiblichen und schwarzen Hauptfiguren zwangsläufig direkt Woke ist. Ist "Alien" ein Woke-Film? Ist der alte "Blade" ein Woke-Film? Ist "Terminator 2" dann nicht woke durch und durch, weil er aus der kreischenden Frauenrolle des Vorgängers eine Badass-Actionheldin macht, die sich von keinem Mann was sagen lässt? :wink:

Wenn Marvel 7-10 Rohrkrepierer in Folge produziert, müssen sie sich halt nicht wundern, wenn die Leute irgendwann nicht mehr ins Kino kommen. Wer behaupten will, dass "The Marvels" wegen seiner Woke-Ausrichtung gescheitert ist, muss erstmal erklären, warum der Vorgänger "Captain Marvel" vor knapp fünf Jahren ein großer Hit war. Vielleicht ist die Wahrheit eben: Es war eine Zeit lang cool, jeden Marvel-Film zu sehen, weil das lebendige Popkultur war, man da mitreden musste, und jetzt ist es uncool, jeden Marvel-Film zu sehen, weil die Qualität zu lange zu schwach war und man dem Publikum nach "Endgame" keinen Grund mehr gegeben hat, zurück in die Kinos zu kommen.
Filmreihen müssen mehr und mehr gesellschaftspolitische Aspekte abdecken und verfangen sich in ihrer Planung darin. Und da Blockbuster teuer sind und lange in Produktion sind, lassen sich Fehler oft nicht mehr schnell korrigieren. Und das ist dann evtl. Immer öfter ein Verhängnis im Wettbewerb zum Streaming Markt. Ein Netflix bspw muss in LATAM seine gesamte finanzielle Infrastruktur modernisieren um schnell genug Gelder zu den jeweiligen Produktionen zu matchen (arbeite in der Branche…) weil eine Serie nach der anderen produziert wird. Da hält kein Blockbuster mit. Somit fällt es leichter den Zeitgeist zu adaptieren, Piloten zu bringen und dann zu entscheiden als auch auf 10 Std Laufzeit Stories zu schreiben.
Welche Netflix-Produktion hat denn den Zeitgeist die letzten Jahre annähernd so getroffen wie "Barbie" und "Oppenheimer" und "Top Gun: Maverick"? Mir kommt da nichts in den Sinn. Produktionen wie "The Gray Man", "Red Notice" etc. haben nullkommanull popkulturellen Impact, selbst Streaming-Hypes wie "Squid Game" und "Wednesday" waren zwar erfolgreich, aber hielten sich mit dem Abdecken "gesellschaftspolitischer Aspekte" eher bedeckt. :wink:
Zu 2)
Naja die Marvel Filme die du aufzählst waren aber alle nicht so erfolgreich wie die Vorgänger zzgl eben fast alle nach DEI Kriterien von Disney besetzt. Dazu zählt halt - schau dir the Marvels an - überlebensgroße Powerfrauen. Und ich würde schon behaupten, dass das nicht immer gut ankommt. Ich würde auch behaupten Superhelden-Krach Bum Peng ist vorrangig ein männliches Publikum.

Barbie ist in dem Zusammenhang mE auch das falsche Beispiel weil der Film ja gerade das Publikum anspricht (und objektiv fand ich ihn auch nicht sonderlich gut).

Ich möchte aber 2 Dinge sagen: 1) gehöre ich selbst jetzt nicht zur Gruppe, die alles als Woke labelt. Ich möchte es nur als möglichen Treiber zusätzlich zu Bedenken geben. 2) es gab auch vorher genug bspw POC oder weiblich besetzte Rollen, aber irgendwie war es nuancierter eingebaut. Kann aber auch an der Dauerpräsenz des Themas liegen, dass es die potentiellen Zuschauer einfach nervt.

3) dann schau dir bei Netflix mal die bloße Masse an Telenovelas an, an Geschichten zu bspw Alleinerziehenden, Gender Stories etc an.
Und nur der Vollständigkeit halber: mich stört es nicht, aber es zeigt halt schon in welcher Geschwindigkeit die Produzieren vs einem stand alone Blockbuster. Und das war ja mein Argument.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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nachdem ich schon vom neuen Mad Max sowie Planet der Affen wenig mitbekommen habe, sehe ich jetzt gerade dass auch ein neuer Bad Boys kommt. Immerhin war hier ja der späte Teil 3 ein ordentlicher Erfolg.
Bin gespannt ob das ein weiterer Film für diesen Failure Thread wird, oder ob der Film ein wenig auf der Top Gun Welle reiten kann. In jedem Fall dürfte es ja ein guter Laune Blockbuster werden
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Der wird ganz sicher nicht auf der Top Gun Welle reiten, da plumpst er schon nach Sekunden ins Wasser.

Weder gibt es ein kultisch verehrtes Original (der Film ist soatr ziemlich schlecht gealtert), noch stammt er aus den seligen 80ern (auf denen die ganze Retro-Welle fusst), noch verspricht er ein Spektakel auf dem neuesten Stand der Stuntarbeit,
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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vodkamartini hat geschrieben: 22. Mai 2024 12:46 Der wird ganz sicher nicht auf der Top Gun Welle reiten, da plumpst er schon nach Sekunden ins Wasser.

Weder gibt es ein kultisch verehrtes Original (der Film ist soatr ziemlich schlecht gealtert), noch stammt er aus den seligen 80ern (auf denen die ganze Retro-Welle fusst), noch verspricht er ein Spektakel auf dem neuesten Stand der Stuntarbeit,
Sicher nicht qualitativ. Schon klar. Ich dachte eher so im Sinne von "spaßige Unterhaltung die etwas politisch unkorrekt ist und deshalb an 80er/90 erinnert". Wenn der Film 500 Mio einspielt wäre das schon sensationell.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 22. Mai 2024 12:55 Ich glaube nicht, dass Will Smith seit der "Ohrfeigen-Aktion" noch so beliebt bei den Zuschauern ist.
Ich hatte das schon wieder vergessen. Allerdings glaube ich dass a) es vielen auch wie mir geht, und b) Tom Cruise ja auch nicht gerade hoch beliebt ist für alles was er so privat tut und teilweise vor einigen Jahren auch öffentlich.
Aber stimmt schon: Smith hat wohl auch seitdem keinen großen Film gemacht. Da wird BB4 jetzt der Lackmustest
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