iHaveCNit: Cat Person (2023) – Susanna Fogel - Studiocanal
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 17.11.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:45 Uhr
In einem erneut sehr vielseitigen und vollgepackten Kino-Wochenende habe ich mir als nächstes „Cat Person“ von Susanna Fogel angesehen, der auf der gleichnamigen, von Kristen Roupenian geschriebenen und im „The New Yorker“ erschienenen Kurzgeschichte basiert und durchaus ein interessanter Film geworden ist.
Die 20-jährige Margot studiert Ärchäologie, lebt in einem Studentenwohnheim mit ihrer Mitbewohnerin Taylor zusammen und jobbt abends an der Snack-Theke im Kino. Dort trifft sie auf den wesentlich älteren Mittdreißiger Robert und nach anfänglichem Zögern beginnen beide sich über Textnachrichten zu daten, bis es zu einem für beide sehr folgenreichen Date kommt.
Der Film ist eine wilde Mischung geworden aus Romanze, Drama, Thriller, Komödie, Schwarze Komödie und Satire, die jedoch als Mischung etwas unentschlossen und chaotisch wirkt und dabei auch zwischen unangenehmen, spannenden und auch witzigen Momenten hin und her pendelt. Dabei ist das Duo in den Hauptrollen aus Emilia Jones und Nicholas Braun relativ gut und ihre Charaktere auch relativ vielschichtig konzipiert. Der Film spielt mit den Erwartungen und baut natürlich auch mal entsprechende Tagträume und Fantasien ein. Thematisch macht der Film natürlich auch ein großes Fass auf, wenn man sich vordergründig mit toxischen Dating- und Machtdynamiken zwischen Frauen und Männern (hier klar im heteronormativen Sinne) und damit verbundenen Trends wie Stalking, Ghosting und Cybermobbing als auch Grenzüberschreitungen im Dating auseinandersetzt. Dennoch finde ich es als Mann immer ein wenig diskussionswürdig, wenn versucht wird im filmischen und auch gesellschaftlichen Kontext männliches Tun und Handeln und die männliche Perspektive aus der Sicht von Frauen, hier durch die Regisseurin, die Drehbuchautorin und auch die beiden von Emilia Jones und Geraldine Viswanathan gespielten Margot und Taylor gewertet, beurteilt und antizipiert wird. Der Film zeigt folgenreich wohin es führt, wenn unterschiedliche Erwartungen und auch äußere Einflüsse sowie ein Mangel an klarer, für beide Seiten unmissverständlicher Kommunikation kollidieren und auch klare Spannungsfelder zwischen Frau/Mann, Gen Z/Millenial (im Hinblick auf die Altersstruktur der Protagonisten) als auch digitale Kommunikation gegenüber analoger Kommunikation das Ganze beeinflussen. Damit hat der Film durchaus nachhallendes, diskussionswürdiges Potential, das er in seinen knapp 2 Stunden nicht ganz im Film unterbringen konnte.
„Cat Person“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
137iHaveCNit: The Quiet Girl (2023) – Colm Bairead – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 18.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 18:45 Uhr
Besser kann ich meine Oscar-Nachlese für die Kategorie „Best International Feature Film“ der Verleihung 2023 nicht abschließen. Nachdem ich nun den irischen und auch nominierten Film „The Quiet Girl“ von Regisseur Colm Bairead, der eine Verfilmung des Romans „Foster“ von Claire Keegan ist, endlich sehen konnte. Ab und an findet sich unter meinen Filmen des Jahres auch ein stilles Highlight, das in diesem Jahr eben „The Quiet Girl“ sein wird.
Die schüchterne und introvertierte Cait lebt etwas zurückgezogen und verwahrlost auf dem Hof ihrer überforderten und in Armut lebenden Eltern. Da ihre Eltern Nachwuchs erwarten und auch sonst wenig für ihre Schwestern übrig bleibt, entscheiden sich die Eltern Cait über einen Sommer an ein bekanntes Farmerpärchen Sean und Eibhlin zu geben. Dort angekommen ist die schüchterne Cait mit der herzlichen Fürsorge, die sie dort empfängt erst einmal überfordert, bis sie letztendlich aufblüht. Doch irgendein tragisches Geheimnis verbergen Sean und Eibhlin vor ihr.
„The Quiet Girl“ ist ein sehr feinfühliger, sanfter, stiller, herzlicher und berührender Film geworden, der weitestgehend ohne Klischees und Kitsch auch absolut unaufgeregt daherkommt und durch seine Ruhe eine unfassbare Kraft entwickelt. Inszenatorisch ist jede noch so feine und kleine Geste durch die Wahl der Bilder und der Musik ganz großes Kino. Die junge Catherine Clinch, die hier in der Rolle der Cait zu sehen ist, bringt eine unfassbare Präsenz mit, selbst wenn sie einfach nur zu sehen ist und still und leise in die Kamera blickt und schrittweise auch aufblüht. Unfassbar, dass dies ihre erste Rolle ist. Irgendwo habe auch ich mich in feinen Nuancen dort entdecken können, wenn ich an Teile meiner jungen Kindheit zurückdenke, nicht zu vergessen welche persönliche Wirkung auch die Konklussion des Films auf mich hatte, so bewegend, berührend und emotional der Film für mich war. Und je mehr ich mich gerade während ich die Zeilen schreibe, mit dem stillen, aber nachhallenden beschäftige, ich bin immer noch sehr emotional ergriffen und von dem Film bezaubert.
„The Quiet Girl“ - My First Look – 10/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 18.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 18:45 Uhr
Besser kann ich meine Oscar-Nachlese für die Kategorie „Best International Feature Film“ der Verleihung 2023 nicht abschließen. Nachdem ich nun den irischen und auch nominierten Film „The Quiet Girl“ von Regisseur Colm Bairead, der eine Verfilmung des Romans „Foster“ von Claire Keegan ist, endlich sehen konnte. Ab und an findet sich unter meinen Filmen des Jahres auch ein stilles Highlight, das in diesem Jahr eben „The Quiet Girl“ sein wird.
Die schüchterne und introvertierte Cait lebt etwas zurückgezogen und verwahrlost auf dem Hof ihrer überforderten und in Armut lebenden Eltern. Da ihre Eltern Nachwuchs erwarten und auch sonst wenig für ihre Schwestern übrig bleibt, entscheiden sich die Eltern Cait über einen Sommer an ein bekanntes Farmerpärchen Sean und Eibhlin zu geben. Dort angekommen ist die schüchterne Cait mit der herzlichen Fürsorge, die sie dort empfängt erst einmal überfordert, bis sie letztendlich aufblüht. Doch irgendein tragisches Geheimnis verbergen Sean und Eibhlin vor ihr.
„The Quiet Girl“ ist ein sehr feinfühliger, sanfter, stiller, herzlicher und berührender Film geworden, der weitestgehend ohne Klischees und Kitsch auch absolut unaufgeregt daherkommt und durch seine Ruhe eine unfassbare Kraft entwickelt. Inszenatorisch ist jede noch so feine und kleine Geste durch die Wahl der Bilder und der Musik ganz großes Kino. Die junge Catherine Clinch, die hier in der Rolle der Cait zu sehen ist, bringt eine unfassbare Präsenz mit, selbst wenn sie einfach nur zu sehen ist und still und leise in die Kamera blickt und schrittweise auch aufblüht. Unfassbar, dass dies ihre erste Rolle ist. Irgendwo habe auch ich mich in feinen Nuancen dort entdecken können, wenn ich an Teile meiner jungen Kindheit zurückdenke, nicht zu vergessen welche persönliche Wirkung auch die Konklussion des Films auf mich hatte, so bewegend, berührend und emotional der Film für mich war. Und je mehr ich mich gerade während ich die Zeilen schreibe, mit dem stillen, aber nachhallenden beschäftige, ich bin immer noch sehr emotional ergriffen und von dem Film bezaubert.
„The Quiet Girl“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
138iHaveCNit: Hör auf zu Lügen (2023) – Olivier Peyon – 24 Bilder
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 19.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 11:50 Uhr
Es bleibt in meinem aktuellen Kino-Wochenende weiterhin sehr feinfühlig und berührend, da an diesem Wochenende auch die Romanverfilmung „Hör auf zu Lügen“ des Romans von Philippe Bresson durch den Regisseur Olivier Peyon in die Kinos gekommen ist und nachdem mich der Trailer und die Geschichte angesprochen hat, wollte ich ihn mir natürlich auch ansehen.
Nach 35 Jahren kommt der gefeierte Schriftsteller Stephane Blancourt in seine Heimat zurück, weil er als Ehrengast zu einer 200-Jahr-Feier geladen ist. Am Hotel und auch bei einer Vorlesung in einem Buchladen trifft er auf einen jungen Reiseführer, dessen Name scheinbar für Stephane alte Wunden aufreißt und Gefühle weckt, da der junge Reiseführer sich als Sohn eines Mannes herausstellt, der einst die erste große Liebe in seinem Leben gewesen ist.
In zwei Zeitebenen und auch einer schönen, audiovisuellen Gestaltung erzählt der Film gleichermaßen 3 Geschichten, bei denen jedoch die Geschichte der verschiedenen Termine der 200-Jahr-Feier mit Elementen und Momenten gespickt ist, die für meinen Geschmack etwas banal wirken und auch den gesamten Kernkonflikt des Films etwas ausbremsen und den Fokus etwas wegnehmen. Denn die clever in Rückblenden erzählte Geschichte von Stephane und Thomas, die wundervoll von Jeremy Gillet und Julien De Saint Jean erzählt gespielt werden ist herzlich, warmherzig, und berührend, aber auch in gewisser Art und Weise sehr tragisch im Verlauf dieser Liebesgeschichte. Und genau diese Geschichte bekommt durch die zweite Zeitebene 35 Jahre später durch die Reflektion in den schrittweise auftretenden Begegnungen zwischen Stephane und Thomas ´ Sohn Lucas, die hier von Guillaume De Tonqeudec und Victor Belmondo gespielt werden, noch eine interessante, vielschichtige Komponenten, die die Tragik dieser Liebesgeschichte und die Konflikte bedingt durch Schweigen aus Schamgefühl, das Unausgesprochene und auch dem Einfluss daraus auf das gesamte Umfeld belasten können und wie befreiend es sein kann, wenn man auch sich mit dieser längst verdrängten Geschichte noch einmal beschäftigt und Antworten erhalten könnte, die für die Verarbeitung der damaligen Gefühle so wichtig ist. Das schafft der Film mit einer Wehmut, kommt aber eher leichter und weniger mit einer Schwermut daher. „Hör auf zu Lügen“ ist mit seiner Thematik auch sicherlich vor allem für Homosexuelle sehr empfehlenswert.
„Hör auf zu Lügen“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 16.11.2023
gesehen am 19.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 11:50 Uhr
Es bleibt in meinem aktuellen Kino-Wochenende weiterhin sehr feinfühlig und berührend, da an diesem Wochenende auch die Romanverfilmung „Hör auf zu Lügen“ des Romans von Philippe Bresson durch den Regisseur Olivier Peyon in die Kinos gekommen ist und nachdem mich der Trailer und die Geschichte angesprochen hat, wollte ich ihn mir natürlich auch ansehen.
Nach 35 Jahren kommt der gefeierte Schriftsteller Stephane Blancourt in seine Heimat zurück, weil er als Ehrengast zu einer 200-Jahr-Feier geladen ist. Am Hotel und auch bei einer Vorlesung in einem Buchladen trifft er auf einen jungen Reiseführer, dessen Name scheinbar für Stephane alte Wunden aufreißt und Gefühle weckt, da der junge Reiseführer sich als Sohn eines Mannes herausstellt, der einst die erste große Liebe in seinem Leben gewesen ist.
In zwei Zeitebenen und auch einer schönen, audiovisuellen Gestaltung erzählt der Film gleichermaßen 3 Geschichten, bei denen jedoch die Geschichte der verschiedenen Termine der 200-Jahr-Feier mit Elementen und Momenten gespickt ist, die für meinen Geschmack etwas banal wirken und auch den gesamten Kernkonflikt des Films etwas ausbremsen und den Fokus etwas wegnehmen. Denn die clever in Rückblenden erzählte Geschichte von Stephane und Thomas, die wundervoll von Jeremy Gillet und Julien De Saint Jean erzählt gespielt werden ist herzlich, warmherzig, und berührend, aber auch in gewisser Art und Weise sehr tragisch im Verlauf dieser Liebesgeschichte. Und genau diese Geschichte bekommt durch die zweite Zeitebene 35 Jahre später durch die Reflektion in den schrittweise auftretenden Begegnungen zwischen Stephane und Thomas ´ Sohn Lucas, die hier von Guillaume De Tonqeudec und Victor Belmondo gespielt werden, noch eine interessante, vielschichtige Komponenten, die die Tragik dieser Liebesgeschichte und die Konflikte bedingt durch Schweigen aus Schamgefühl, das Unausgesprochene und auch dem Einfluss daraus auf das gesamte Umfeld belasten können und wie befreiend es sein kann, wenn man auch sich mit dieser längst verdrängten Geschichte noch einmal beschäftigt und Antworten erhalten könnte, die für die Verarbeitung der damaligen Gefühle so wichtig ist. Das schafft der Film mit einer Wehmut, kommt aber eher leichter und weniger mit einer Schwermut daher. „Hör auf zu Lügen“ ist mit seiner Thematik auch sicherlich vor allem für Homosexuelle sehr empfehlenswert.
„Hör auf zu Lügen“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Zuletzt geändert von HCN007 am 20. November 2023 00:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zuletzt gesehener Film
139iHaveCNit: Tótem (2023) – Lila Avilés – piffl Medien GmbH
Deutscher Kinostart: 09.11.2023
gesehen am 19.11.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 19:45 Uhr
Selbstverständlich gehört es für mich dazu, mich sofern es mir möglich ist, mit internationalen Beitragen für die Kategorie „Best International Feature Film“ bei den Oscarverleihungen auseinanderzusetzen. Für die kommende Verleihung schickt Mexiko den Film „Tótem“ ins Rennen und ich habe die Möglichkeit genutzt ihn mir auch anzusehen und mich davon im Rahmen seines Themas begeistern zu lassen.
Die kleine Sol fährt mit ihrer Mutter ins Haus der Eltern ihres Papas. Dort wird ihr schwer kranker Vater Tona von einer Pflegerin betreut. Es ist sein Geburtstag und neben Sol und seiner Frau kommen auch viele Teile der Familie zur Feierlichkeit, während seine Schwestern und seine Frau die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten im chaotischen Gewusel wartet Sol sehnlichst auf ihren Vater, der sich seit seiner Krankheit eher von der Außenwelt abschottet und an diesem Tag seine Kräfte sammelt, bevor er an den Feierlichkeiten zu seinen Ehren teilnehmen kann.
„Tótem“ ist ein mit 95 Minuten sehr kompaktes, flirrendes und teilweise etwas chaotisches Kammerspiel geworden, dass nach zum Beispiel Celine Sciammas „Petite Maman“ und Colm Baireads „The Quiet Girl“ existentielle Themen aus der Perspektive eines jungen Mädchens erzählt und darstellt und sich da vor allem damit abhebt, dass wir uns hier durch eine integrierte Symbolik und Metaphorik auch die zugrundeliegende mexikanische Kultur durch den Einfluss von Spiritualität erarbeiten können und wie dort innerhalb der Gesellschaft und der Familien mit Themen wie Trauer und auch Verlust umgegangen wird. Besonders ansteckend hierbei ist natürlich die Energie und das tolle Schauspiel, das von der jungen Hauptdarstellerin Naima Senties zu sehen ist. Und bei all der Tragik kommt im Film natürlich auch der Humor und das lebensbejahende Element nicht zu kurz.
„Tótem“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 09.11.2023
gesehen am 19.11.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 19:45 Uhr
Selbstverständlich gehört es für mich dazu, mich sofern es mir möglich ist, mit internationalen Beitragen für die Kategorie „Best International Feature Film“ bei den Oscarverleihungen auseinanderzusetzen. Für die kommende Verleihung schickt Mexiko den Film „Tótem“ ins Rennen und ich habe die Möglichkeit genutzt ihn mir auch anzusehen und mich davon im Rahmen seines Themas begeistern zu lassen.
Die kleine Sol fährt mit ihrer Mutter ins Haus der Eltern ihres Papas. Dort wird ihr schwer kranker Vater Tona von einer Pflegerin betreut. Es ist sein Geburtstag und neben Sol und seiner Frau kommen auch viele Teile der Familie zur Feierlichkeit, während seine Schwestern und seine Frau die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten im chaotischen Gewusel wartet Sol sehnlichst auf ihren Vater, der sich seit seiner Krankheit eher von der Außenwelt abschottet und an diesem Tag seine Kräfte sammelt, bevor er an den Feierlichkeiten zu seinen Ehren teilnehmen kann.
„Tótem“ ist ein mit 95 Minuten sehr kompaktes, flirrendes und teilweise etwas chaotisches Kammerspiel geworden, dass nach zum Beispiel Celine Sciammas „Petite Maman“ und Colm Baireads „The Quiet Girl“ existentielle Themen aus der Perspektive eines jungen Mädchens erzählt und darstellt und sich da vor allem damit abhebt, dass wir uns hier durch eine integrierte Symbolik und Metaphorik auch die zugrundeliegende mexikanische Kultur durch den Einfluss von Spiritualität erarbeiten können und wie dort innerhalb der Gesellschaft und der Familien mit Themen wie Trauer und auch Verlust umgegangen wird. Besonders ansteckend hierbei ist natürlich die Energie und das tolle Schauspiel, das von der jungen Hauptdarstellerin Naima Senties zu sehen ist. Und bei all der Tragik kommt im Film natürlich auch der Humor und das lebensbejahende Element nicht zu kurz.
„Tótem“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
140iHaveCNit: The Old Oak (2023) – Ken Loach – Wild Bunch
Deutscher Kinostart: 23.11.2023
gesehen am 15.11.2023 in der Spotlight-Sneak OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 24.11.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 19:30 Uhr
Der vermutlich beste Film des Wochenendes ist auch der vermutlich letzte Film des mittlerweile 87-jährigen Regisseurs Ken Loach, mit dessen Arbeit und Werk ich bis jetzt noch nicht in Berührung gekommen bin. Da hat sich der glückliche Zufall ergeben, dass ich zum Einen den Trailer zum Film „The Old Oak“ vor kurzem gesehen habe und diesen auch bereits eine Woche vor dem Start in einer Sneak sehen konnte. Denn „The Old Oak“ hat mich sehr berühren können.
Einst florierte die nordenglische Stadt Durham als Bergbau das Leben und die Menschen der Stadt prägte. In dieser Zeit war auch die Bar „The Old Oak“ die große Begegnungsstätte der Stadt, doch die Auswirkungen des Kapitalismus hat Wunden in Durham, seinen Menschen und auch bei der Bar „The Old Oak“ und dessen Besitzer TJ Ballantyne hinterlassen. In bereits desillusionierten Zeiten 2016 kommen jedoch syrische Flüchtlinge, darunter die junge Yara in Durham an, was von einigen Bewohnern Durhams mit feindseligem Argwohn betrachtet wird. Doch gerade die Begegnung von TJ Ballantyne und Yara könnte für etwas Annäherung von beiden Seiten sorgen und auch zumindest ein wenig vom damaligen Gemeinsamkeitsgefühl „You eat together, you stick together“ wieder nach Durham bringen.
Mit „The Old Oak“ liefert Ken Loach noch einmal zum Abschluss seines Werks eine Liebeserklärung an die Arbeiterklasse im normalen, ländlichen Raum Englands auf sehr bodenständige, herzliche, berührende Art und Weise mit einem gewissen Feingefühl und Verständnis für die Menschen und ihre Einzelschicksale. Gerade im filmischen und gesellschaftlichen Kontext und der Verbindung mit dem Beginn der syrischen Flüchtlingskrise und der Migration vieler syrischer Flüchtlinge im europäischen Raum schafft der Film damit einen wie ich finde wichtigen Unterbau als Erklärung für die teils ablehnende, ausgrenzende und mit Neid und Missgunst angereicherte Haltung, die bei entsprechender Radikalisierung auch ins rechte, rassistische Gedankengut abdriften kann, wenn man aufgrund eines aussichtslosen Kampfs hilflos mit ansehen musste, wie die Auswirkungen des Kapitalismus einem das weg genommen hat, was einem einst viel Wert gewesen ist. An der Spitze dieses Films glänzen Dave Turner und Ebla Mari in den Rollen von TJ Ballantyne und Yara, die die kulturelle Annäherung in Durham vorantreiben und auch im Rahmen der Möglichkeiten wieder zu einem gewissen Glanz verhelfen wollen. Und hier schafft es auch Loach ein sehr menschliches, verständnisvolles Bild für die Sorgen, Schicksale und Ängste syrischer Flüchtlinge in den Film zu integrieren. Gerade mit diesem, wenn auch wenig subtilen Plädoyer für Menschlichkeit und Zusammenhalt ist „The Old Oak“ ein tragisches, berührendes Sozialdrama und damit verbunden ein wichtiger filmischer Beitrag für den Umgang mit Flüchtlingskrisen und auch ein Lobgesang auf die Arbeiterklasse.
„The Old Oak“ - My Second Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 23.11.2023
gesehen am 15.11.2023 in der Spotlight-Sneak OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 24.11.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 19:30 Uhr
Der vermutlich beste Film des Wochenendes ist auch der vermutlich letzte Film des mittlerweile 87-jährigen Regisseurs Ken Loach, mit dessen Arbeit und Werk ich bis jetzt noch nicht in Berührung gekommen bin. Da hat sich der glückliche Zufall ergeben, dass ich zum Einen den Trailer zum Film „The Old Oak“ vor kurzem gesehen habe und diesen auch bereits eine Woche vor dem Start in einer Sneak sehen konnte. Denn „The Old Oak“ hat mich sehr berühren können.
Einst florierte die nordenglische Stadt Durham als Bergbau das Leben und die Menschen der Stadt prägte. In dieser Zeit war auch die Bar „The Old Oak“ die große Begegnungsstätte der Stadt, doch die Auswirkungen des Kapitalismus hat Wunden in Durham, seinen Menschen und auch bei der Bar „The Old Oak“ und dessen Besitzer TJ Ballantyne hinterlassen. In bereits desillusionierten Zeiten 2016 kommen jedoch syrische Flüchtlinge, darunter die junge Yara in Durham an, was von einigen Bewohnern Durhams mit feindseligem Argwohn betrachtet wird. Doch gerade die Begegnung von TJ Ballantyne und Yara könnte für etwas Annäherung von beiden Seiten sorgen und auch zumindest ein wenig vom damaligen Gemeinsamkeitsgefühl „You eat together, you stick together“ wieder nach Durham bringen.
Mit „The Old Oak“ liefert Ken Loach noch einmal zum Abschluss seines Werks eine Liebeserklärung an die Arbeiterklasse im normalen, ländlichen Raum Englands auf sehr bodenständige, herzliche, berührende Art und Weise mit einem gewissen Feingefühl und Verständnis für die Menschen und ihre Einzelschicksale. Gerade im filmischen und gesellschaftlichen Kontext und der Verbindung mit dem Beginn der syrischen Flüchtlingskrise und der Migration vieler syrischer Flüchtlinge im europäischen Raum schafft der Film damit einen wie ich finde wichtigen Unterbau als Erklärung für die teils ablehnende, ausgrenzende und mit Neid und Missgunst angereicherte Haltung, die bei entsprechender Radikalisierung auch ins rechte, rassistische Gedankengut abdriften kann, wenn man aufgrund eines aussichtslosen Kampfs hilflos mit ansehen musste, wie die Auswirkungen des Kapitalismus einem das weg genommen hat, was einem einst viel Wert gewesen ist. An der Spitze dieses Films glänzen Dave Turner und Ebla Mari in den Rollen von TJ Ballantyne und Yara, die die kulturelle Annäherung in Durham vorantreiben und auch im Rahmen der Möglichkeiten wieder zu einem gewissen Glanz verhelfen wollen. Und hier schafft es auch Loach ein sehr menschliches, verständnisvolles Bild für die Sorgen, Schicksale und Ängste syrischer Flüchtlinge in den Film zu integrieren. Gerade mit diesem, wenn auch wenig subtilen Plädoyer für Menschlichkeit und Zusammenhalt ist „The Old Oak“ ein tragisches, berührendes Sozialdrama und damit verbunden ein wichtiger filmischer Beitrag für den Umgang mit Flüchtlingskrisen und auch ein Lobgesang auf die Arbeiterklasse.
„The Old Oak“ - My Second Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
141iHaveCNit: Elaha (2023) – Milena Aboyan – Camino Filmverleih
Deutscher Kinostart: 23.11.2023
gesehen am 26.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 16:00 Uhr
„Elaha“ von Milena Aboyan mit Bayan Layla in der titelgebenden Hauptrolle hat sich mir erst vor kurzem durch das Filmplakat und dem Trailer eröffnet. Das Drama nimmt sich einem wichtigen Thema an und war gerade weil ich hier nicht die ganz großen Berührungspunkte in meinem Alltag habe durchaus interessant für mich, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch wieder einen interessanten Ausflug in eine mir ebenfalls wenig im Alltag begegnenden Kultur.
Die junge Kurdin Elaha steht kurz vor ihrer Hochzeit und hat ein Problem. Sie hatte vor ihrem künftigen Ehemann bereits Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann und sie sorgt sich um die Versehrtheit ihres Jungfernhäutchens. Inmitten der Hochzeitsvorbereitungen, ihren knappen finanziellen Mitteln und dem Fehlen jeglicher Privatsphäre stößt sie an den Rand der Verzweiflung einen Weg zu finden, ihre Jungfräulichkeit wiederherzustellen, obwohl sie mit den Traditionen ihrer Kultur hadert.
Bei „Elaha“ taucht man förmlich in die Welt der von Bayan Layla großartig gespielten „Elaha“ ein und man weicht ihr nur selten von der Seite. Inszenatorisch in einem engeren, dem 4:3-ähnlichen Format gedreht, taucht man noch stärker in die Gedankenwelt ein und spürt damit die Enge und Einsamkeit, selbst wenn Elaha immer unter Menschen ist und kaum Privatsphäre für sich selbst hat. Mit einer großen Vielschichtigkeit spielt hier Bayan Layla gleichermaßen die Verzweiflung, die Trauer aber auch die Willenskraft, die Hoffnung und den Kampfgeist, den ihre Rolle mitmacht. Thematisch geht der Film viele, sehr ambivalente Themen ein, die vor allem die unterschiedlichen Rollen und Erwartungshaltungen im traditionell konservativen und patriarchal geprägten Kulturkreis von unter anderem türkischen und kurdischen Familien im Hinblick auf Männer und Frauen und vor allem der Jungfräulichkeit der Frau, die bis zur Ehe zwingend aufrecht gehalten werden muss, damit die Ehre der Familie auch erhalten bleibt. Inmitten dieser von Doppelstandards geprägten Situation versucht sich der Film auch daran in Ansätzen diesem Mythos der Jungfräulichkeit auch medizinisch zu nähernd und auf den Grund zu gehen, genau wie er Methoden von Ärzten und Medikamenten zur Wiederherstellung auf den Grund geht. Wobei die ganze Aufarbeitung dieser Thematiken im Rahmen eines Films von knapp 2 Stunden durchaus als überambitioniert gewertet werden kann und sich diese Ansätze eher für eine ergänzende Diskussion außerhalb des Films eignen. Dennoch ist der Film interessant, gut inszeniert und gespielt.
„Elaha“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 23.11.2023
gesehen am 26.11.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 16:00 Uhr
„Elaha“ von Milena Aboyan mit Bayan Layla in der titelgebenden Hauptrolle hat sich mir erst vor kurzem durch das Filmplakat und dem Trailer eröffnet. Das Drama nimmt sich einem wichtigen Thema an und war gerade weil ich hier nicht die ganz großen Berührungspunkte in meinem Alltag habe durchaus interessant für mich, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch wieder einen interessanten Ausflug in eine mir ebenfalls wenig im Alltag begegnenden Kultur.
Die junge Kurdin Elaha steht kurz vor ihrer Hochzeit und hat ein Problem. Sie hatte vor ihrem künftigen Ehemann bereits Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann und sie sorgt sich um die Versehrtheit ihres Jungfernhäutchens. Inmitten der Hochzeitsvorbereitungen, ihren knappen finanziellen Mitteln und dem Fehlen jeglicher Privatsphäre stößt sie an den Rand der Verzweiflung einen Weg zu finden, ihre Jungfräulichkeit wiederherzustellen, obwohl sie mit den Traditionen ihrer Kultur hadert.
Bei „Elaha“ taucht man förmlich in die Welt der von Bayan Layla großartig gespielten „Elaha“ ein und man weicht ihr nur selten von der Seite. Inszenatorisch in einem engeren, dem 4:3-ähnlichen Format gedreht, taucht man noch stärker in die Gedankenwelt ein und spürt damit die Enge und Einsamkeit, selbst wenn Elaha immer unter Menschen ist und kaum Privatsphäre für sich selbst hat. Mit einer großen Vielschichtigkeit spielt hier Bayan Layla gleichermaßen die Verzweiflung, die Trauer aber auch die Willenskraft, die Hoffnung und den Kampfgeist, den ihre Rolle mitmacht. Thematisch geht der Film viele, sehr ambivalente Themen ein, die vor allem die unterschiedlichen Rollen und Erwartungshaltungen im traditionell konservativen und patriarchal geprägten Kulturkreis von unter anderem türkischen und kurdischen Familien im Hinblick auf Männer und Frauen und vor allem der Jungfräulichkeit der Frau, die bis zur Ehe zwingend aufrecht gehalten werden muss, damit die Ehre der Familie auch erhalten bleibt. Inmitten dieser von Doppelstandards geprägten Situation versucht sich der Film auch daran in Ansätzen diesem Mythos der Jungfräulichkeit auch medizinisch zu nähernd und auf den Grund zu gehen, genau wie er Methoden von Ärzten und Medikamenten zur Wiederherstellung auf den Grund geht. Wobei die ganze Aufarbeitung dieser Thematiken im Rahmen eines Films von knapp 2 Stunden durchaus als überambitioniert gewertet werden kann und sich diese Ansätze eher für eine ergänzende Diskussion außerhalb des Films eignen. Dennoch ist der Film interessant, gut inszeniert und gespielt.
„Elaha“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
142Special – 20 Year Anniversary
iHaveCNit: Tatsächlich … Liebe (2003) – Richard Curtis – Universal
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 27.11.2023
gesehen am 27.11.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 11 – Reihe 16, Platz 15 – 19:30 Uhr
Zum 20-Jährigen Jubiläum kam es zu einer einmaligen Wiederaufführung von Richard Curtis „Tatsächlich … Liebe“ bzw. „Love, Actually“. Natürlich passt der Film auch zur Vorweihnachtszeit und ist auch mit komödiantischen und romantischen Elementen ein durchaus unterhaltsames Vergnügen, dass mit einer Vielzahl an bekannten Schauspielern ein Ensemblestück und auch Episodenstück ist, dass jedoch auch ein heilloses, oberflächliches chaotisches, sprunghaftes Durcheinander ist, dass gleichermaßen vor Kitsch und Klischees trieft.
„Tatsächlich … Liebe“ – Multiple Look – Ohne Wertung.
iHaveCNit: Tatsächlich … Liebe (2003) – Richard Curtis – Universal
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 27.11.2023
gesehen am 27.11.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 11 – Reihe 16, Platz 15 – 19:30 Uhr
Zum 20-Jährigen Jubiläum kam es zu einer einmaligen Wiederaufführung von Richard Curtis „Tatsächlich … Liebe“ bzw. „Love, Actually“. Natürlich passt der Film auch zur Vorweihnachtszeit und ist auch mit komödiantischen und romantischen Elementen ein durchaus unterhaltsames Vergnügen, dass mit einer Vielzahl an bekannten Schauspielern ein Ensemblestück und auch Episodenstück ist, dass jedoch auch ein heilloses, oberflächliches chaotisches, sprunghaftes Durcheinander ist, dass gleichermaßen vor Kitsch und Klischees trieft.
„Tatsächlich … Liebe“ – Multiple Look – Ohne Wertung.
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Re: Zuletzt gesehener Film
143iHaveCNit: Auf dem Weg (2023) – Denis Imbert – Warner
Deutscher Kinostart: 30.11.2023
gesehen am 01.12.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:15 Uhr
Es ist schon interessant, einige Wege von Personen zu verfolgen. Der Name Sylvain Tesson zum Beispiel ist mir filmisch bereits schon einmal begegnet. Im meditativen, poetischen Dokumentarfilm „Der Schneeleopard“ ist Tesson gemeinsam mit dem Dokumentarfilmer Vincent Munier im Himalaya einige Zeit verbracht auf der Suche nach dem titelgebenden Schneeleoparden. Aus einer Zeit Tessons vor diesen Ereignissen hat der poetische, meditative Schriftsteller mit Erzählungen eine Reise zu Fuß durch Frankreich nach einer schweren Verletzung unternommen, die nun die Grundlage für den Film „Auf dem Weg“ von Denis Imbert mit Jean Dujardin in der Hauptrolle ist.
Der Reiseschriftstelle Pierre war einst ein verwöhnter Lebemann, der auch komplett den Bezug zu seinen Wurzeln verloren hat. Bis ihn eine schwere Verletzung ins Koma und auf den Boden der Tatsachen zurückwirft. Als Folge der Verletzung sind Rücken und Beine in Mitleidenschaft gezogen worden, doch entgegen dem Rat seines Umfelds und der Ärzte macht er sich auf dem Weg, 1.300 km vom Süden Frankreichs in Mercantour über das Zentralmassiv bis in die Normandie über verlassene Pfade zu wandern.
„Auf dem Weg“ hat auch mich aus aktuellem Anlass berühren können. Vor kurzem bin auch ich bei einem Sturz hart auf dem Knie aufgekommen und befinde mich gerade im Prozess der Heilung. Allgemein hat mich der Film begeistern und berühren können. Mit etwas über 90 Minuten ist der Film vielleicht eine Spur zu kurz geraten, denn die Wanderung durch Frankreich und auch die Zeichnung des von Jean Dujardin gespielten Pierre entfaltet hier nicht ihr vollständiges Potential, denn die nichtlineare Struktur des Films – gerade in der Einbindung von Rückblenden bremst den Film für mich etwas aus und lässt ihn bruchstückhaft wirken. Denn die großartigen Landschaftsaufnahmen bei der Wanderung durch Frankreich mit schönen Ecken in Ergänzung mit der meditativen Poesie löst bei mir eine Begeisterung aus und alleine das macht den Film aus meiner Sicht bereits sehenswert – selbst wenn Dujardins Protagonist nicht immer die Sympathien auf seiner Seite hat.
„Auf dem Weg“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 30.11.2023
gesehen am 01.12.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:15 Uhr
Es ist schon interessant, einige Wege von Personen zu verfolgen. Der Name Sylvain Tesson zum Beispiel ist mir filmisch bereits schon einmal begegnet. Im meditativen, poetischen Dokumentarfilm „Der Schneeleopard“ ist Tesson gemeinsam mit dem Dokumentarfilmer Vincent Munier im Himalaya einige Zeit verbracht auf der Suche nach dem titelgebenden Schneeleoparden. Aus einer Zeit Tessons vor diesen Ereignissen hat der poetische, meditative Schriftsteller mit Erzählungen eine Reise zu Fuß durch Frankreich nach einer schweren Verletzung unternommen, die nun die Grundlage für den Film „Auf dem Weg“ von Denis Imbert mit Jean Dujardin in der Hauptrolle ist.
Der Reiseschriftstelle Pierre war einst ein verwöhnter Lebemann, der auch komplett den Bezug zu seinen Wurzeln verloren hat. Bis ihn eine schwere Verletzung ins Koma und auf den Boden der Tatsachen zurückwirft. Als Folge der Verletzung sind Rücken und Beine in Mitleidenschaft gezogen worden, doch entgegen dem Rat seines Umfelds und der Ärzte macht er sich auf dem Weg, 1.300 km vom Süden Frankreichs in Mercantour über das Zentralmassiv bis in die Normandie über verlassene Pfade zu wandern.
„Auf dem Weg“ hat auch mich aus aktuellem Anlass berühren können. Vor kurzem bin auch ich bei einem Sturz hart auf dem Knie aufgekommen und befinde mich gerade im Prozess der Heilung. Allgemein hat mich der Film begeistern und berühren können. Mit etwas über 90 Minuten ist der Film vielleicht eine Spur zu kurz geraten, denn die Wanderung durch Frankreich und auch die Zeichnung des von Jean Dujardin gespielten Pierre entfaltet hier nicht ihr vollständiges Potential, denn die nichtlineare Struktur des Films – gerade in der Einbindung von Rückblenden bremst den Film für mich etwas aus und lässt ihn bruchstückhaft wirken. Denn die großartigen Landschaftsaufnahmen bei der Wanderung durch Frankreich mit schönen Ecken in Ergänzung mit der meditativen Poesie löst bei mir eine Begeisterung aus und alleine das macht den Film aus meiner Sicht bereits sehenswert – selbst wenn Dujardins Protagonist nicht immer die Sympathien auf seiner Seite hat.
„Auf dem Weg“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
144iHaveCNit: Die Sirene (2023) – Sepideh Farsi – Grandfilm
Deutscher Kinostart: 30.11.2023
gesehen am 29.11.2023 in der Spotlight-Sneak OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 03.12.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 21:45 Uhr
Während Walt Disney an diesem Wochenende einen relativ anspruchslosen Animationsfilm für die jüngeren Zuschauer in die Kinos gebracht hat, gibt es an diesem Wochenende für die das anspruchsvollere, erwachsene Publikum auch einen Animationsfilm der iranischen Regisseurin Sepideh Farsi, der mit der Beteiligung von Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg produziert wurde mit dem Titel „Die Sirene“.
Eigentlich ist der junge, in der iranischen Ölmetropole Abadan lebende Omid gerade dabei, mit seinen Freunden Fußball zu spielen. Bis ein Raketenangriff dieses Fußballspiel unterbricht. Inmitten der immer chaotischeren Zustände der Stadt versucht der junge Omid damit fertig zu werden, dass sein geliebter großer Bruder Abed zum Krieg an die Front eingezogen wurde und er noch zu jung ist, ihm zu folgen. So sucht er seine Rolle in diesem Chaos, bei dem er auf viele unterschiedliche Menschen trifft und einen Entschluss fasst, wie er und diese Menschen aus diesem Chaos fliehen können.
„Die Sirene“ hat einen sehr minimalistischen, 2D-lastigen und interessanten Animationsstil zu bieten, der es trotz seines 2D-Looks schafft eine gewisse Räumlichkeit und Tiefe zu erzeugen und durchaus mit seiner Optik auch gerade etwas ganz eigenes, unverwechselbares schafft, selbst wenn das durchaus nicht jedermanns Geschmack sein wird. Die Regisseurin Sepideh Farsi hat sich zum Thema ihres Animationsfilms dem ersten Golfkrieg zwischen Irak und Iran aus iranischer Perspektive der Menschen in der Stadt Abadan angenommen mit einem wenig präsenten Fokus auf die politischen Elemente der damaligen Zeit und auch mit einem wenig präsenten Fokus auf die Schlachtfelder des Krieges. Ihr Fokus liegt mehr auf den unterschiedlichen Menschen, die alle inmitten des Chaos in dieser Ölmetropole ausharren mussten und alle gleichermaßen Gründe hatten zu fliehen und auch zu bleiben. Repräsentativ nutzt sie hier einige, fiktive und durchaus skurrile Charaktere, die der fiktive junge Omid kennenlernen wird. Inmitten dieser Extremsituation wird die Geschichte vor allem für Omid eine Art Coming-Of-Age-Geschichte, in der er über sich hinauswachsen muss und auch die letztendliche Konklussion macht aus dem Film eine Variation der Geschichte um Noahs Arche. In seinem künstlerischen Stil schafft er es auch sehr eindringliche Bilder der Gewalt und Folgen zu zeichnen, die bei einer reellen Verfilmung der Ereignisse nicht so möglich wären. Darüberhinaus unterstützen einzelne Tagträume das fantastische Element des Films.
„Die Sirene“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 30.11.2023
gesehen am 29.11.2023 in der Spotlight-Sneak OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 03.12.2023 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 21:45 Uhr
Während Walt Disney an diesem Wochenende einen relativ anspruchslosen Animationsfilm für die jüngeren Zuschauer in die Kinos gebracht hat, gibt es an diesem Wochenende für die das anspruchsvollere, erwachsene Publikum auch einen Animationsfilm der iranischen Regisseurin Sepideh Farsi, der mit der Beteiligung von Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg produziert wurde mit dem Titel „Die Sirene“.
Eigentlich ist der junge, in der iranischen Ölmetropole Abadan lebende Omid gerade dabei, mit seinen Freunden Fußball zu spielen. Bis ein Raketenangriff dieses Fußballspiel unterbricht. Inmitten der immer chaotischeren Zustände der Stadt versucht der junge Omid damit fertig zu werden, dass sein geliebter großer Bruder Abed zum Krieg an die Front eingezogen wurde und er noch zu jung ist, ihm zu folgen. So sucht er seine Rolle in diesem Chaos, bei dem er auf viele unterschiedliche Menschen trifft und einen Entschluss fasst, wie er und diese Menschen aus diesem Chaos fliehen können.
„Die Sirene“ hat einen sehr minimalistischen, 2D-lastigen und interessanten Animationsstil zu bieten, der es trotz seines 2D-Looks schafft eine gewisse Räumlichkeit und Tiefe zu erzeugen und durchaus mit seiner Optik auch gerade etwas ganz eigenes, unverwechselbares schafft, selbst wenn das durchaus nicht jedermanns Geschmack sein wird. Die Regisseurin Sepideh Farsi hat sich zum Thema ihres Animationsfilms dem ersten Golfkrieg zwischen Irak und Iran aus iranischer Perspektive der Menschen in der Stadt Abadan angenommen mit einem wenig präsenten Fokus auf die politischen Elemente der damaligen Zeit und auch mit einem wenig präsenten Fokus auf die Schlachtfelder des Krieges. Ihr Fokus liegt mehr auf den unterschiedlichen Menschen, die alle inmitten des Chaos in dieser Ölmetropole ausharren mussten und alle gleichermaßen Gründe hatten zu fliehen und auch zu bleiben. Repräsentativ nutzt sie hier einige, fiktive und durchaus skurrile Charaktere, die der fiktive junge Omid kennenlernen wird. Inmitten dieser Extremsituation wird die Geschichte vor allem für Omid eine Art Coming-Of-Age-Geschichte, in der er über sich hinauswachsen muss und auch die letztendliche Konklussion macht aus dem Film eine Variation der Geschichte um Noahs Arche. In seinem künstlerischen Stil schafft er es auch sehr eindringliche Bilder der Gewalt und Folgen zu zeichnen, die bei einer reellen Verfilmung der Ereignisse nicht so möglich wären. Darüberhinaus unterstützen einzelne Tagträume das fantastische Element des Films.
„Die Sirene“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
145Special – Best of Cinema
iHaveCNit: Der Name der Rose (1986) – Jean-Jaques Annaud – Constantin Film
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 05.12.2023
gesehen am 05.12.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 9 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand im Dezember 2023 eine Wiederaufführung der gleichnamigen Romanverfilmung von Umberto Ecos „Der Name der Rose“ auf dem Plan. Es war meine Erstsichtung dieses Klassikers mit einem großartigen Cast, allen voran Sean Connery, einem noch jungen Christian Slater und auch zum Beispiel Ron Perlman, einer spannenden Kriminalgeschichte, die darüber hinaus in Kamera, Lichtsetzung, Set- und Kostümdesign unfassbar faszinierend und atmosphärisch geworden ist, während der Film darüber hinaus auch noch sehr vielschichtig mit dem Thema des Glaubens und Glaubenssätze umgeht.
„Der Name der Rose“ – My First Look – Ohne Wertung
Kleine, weitere Nebeninformation - im hessischen Rheingau bei Eltville im Kloster Eberbach wurden Teile des Films gedreht. Dort gibt es ab und an auch Themenführungen zum Film selbst und auch mal Filmvorstellungen im Kloster selbst.
iHaveCNit: Der Name der Rose (1986) – Jean-Jaques Annaud – Constantin Film
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 05.12.2023
gesehen am 05.12.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 9 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand im Dezember 2023 eine Wiederaufführung der gleichnamigen Romanverfilmung von Umberto Ecos „Der Name der Rose“ auf dem Plan. Es war meine Erstsichtung dieses Klassikers mit einem großartigen Cast, allen voran Sean Connery, einem noch jungen Christian Slater und auch zum Beispiel Ron Perlman, einer spannenden Kriminalgeschichte, die darüber hinaus in Kamera, Lichtsetzung, Set- und Kostümdesign unfassbar faszinierend und atmosphärisch geworden ist, während der Film darüber hinaus auch noch sehr vielschichtig mit dem Thema des Glaubens und Glaubenssätze umgeht.
„Der Name der Rose“ – My First Look – Ohne Wertung
Kleine, weitere Nebeninformation - im hessischen Rheingau bei Eltville im Kloster Eberbach wurden Teile des Films gedreht. Dort gibt es ab und an auch Themenführungen zum Film selbst und auch mal Filmvorstellungen im Kloster selbst.
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Re: Zuletzt gesehener Film
147iHaveCNit: Maestro (2023) – Bradley Cooper – Netflix
Deutscher Kinostart: 06.12.2023 / Netflix-Start: 20.12.2023
gesehen am 06.12.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:30 Uhr
Bradley Cooper gehört für mich mit zur Riege meiner Lieblingsdarsteller und 2018 konnte er mich auch als Regisseur vollends mit seiner Version des klassischen Stoffs „A Star Is Born“ begeistern. Da ist es für mich natürlich auch klar, dass ich mir seine zweite Regiearbeit „Maestro“ angesehen habe, die zwar später im Dezember auf Netflix veröffentlicht wird, deren limitierten Kinorelease ich mir jedoch nicht entgehen lassen wollte.
Der junge Musiker, Dirigent und Komponist Leonard Bernstein lebt in einer kleinen Wohnung im Dachgeschoss der New Yorker Carnegie Hall. Über Nacht wird er zum Star, als er für einen Kollegen als Ersatz einspringen und ein Orchester leiten muss. Später lernt er die faszinierende Schauspielerin Felicia Montealegre auf einer Party kennen. Beide heiraten, bekommen Kinder doch vor allem die verborgene Seite von Leonard mit dessen Homosexualität und dahingehenden Affären stellt die Ehe und Verbindung von Leonard und Felicia auf eine harte Probe.
Wie auch bei „A Star Is Born“ wird Cooper mit „Maestro“ durchaus eine Rolle spielen bei der kommenden Award-Saison. Man könnte meinen, mit sowohl einer Neuverfilmung eines klassischen Stoffs wie „A Star Is Born“ als auch einem Biopic über Leonard Bernstein geht er keine Risiken ein und er macht es sich damit sehr einfach. Gerade in beiden Filmen bestimmt Kunst und Musik eine durchaus komplexe und vielschichtige Liebesbeziehung eines Mannes und einer Frau, womit sich Cooper durchaus in der gleichen Nische befindet. In beiden Filmen ist eine virtuose Inszenierung und auch ein virtuoses Schauspiel zu finden, bei dem Cooper großartig ist, aber auch seinen weiblichen Hauptrollen soviel Raum gibt, dass er fast schon in den Hintergrund rückt. In Maestro ist für mich vor allem Carey Mulligan unfassbar gut und vielschichtig in ihrer Performance von Felicia. „Maestro“ bietet als Film durchaus viele virtuos inszenierte und gespielte Momente, jedoch kann er dem ganzen Werk von Bernstein sowie einer tiefergehenden thematischen Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft und seiner Homosexualität nicht ganz Rechnung tragen. Darüberhinaus ist mir bei der Sichtung des Films auch ein deutscher Film, der im Oktober in die Kinos gekommen ist, in den Sinn gekommen, der einen ähnlichen Fokus auf die komplexe Beziehung zweier Künstler legt und etwas bieder daher gekommen ist – Margarethe von Trottas „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“. Und leider wirkt auch Coopers Film an mancher Stelle ähnlich bieder, womit „Maestro“ für mich nicht ganz an meine Faszination und Leidenschaft für „A Star Is Born“ anknüpfen kann.
„Maestro“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 06.12.2023 / Netflix-Start: 20.12.2023
gesehen am 06.12.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:30 Uhr
Bradley Cooper gehört für mich mit zur Riege meiner Lieblingsdarsteller und 2018 konnte er mich auch als Regisseur vollends mit seiner Version des klassischen Stoffs „A Star Is Born“ begeistern. Da ist es für mich natürlich auch klar, dass ich mir seine zweite Regiearbeit „Maestro“ angesehen habe, die zwar später im Dezember auf Netflix veröffentlicht wird, deren limitierten Kinorelease ich mir jedoch nicht entgehen lassen wollte.
Der junge Musiker, Dirigent und Komponist Leonard Bernstein lebt in einer kleinen Wohnung im Dachgeschoss der New Yorker Carnegie Hall. Über Nacht wird er zum Star, als er für einen Kollegen als Ersatz einspringen und ein Orchester leiten muss. Später lernt er die faszinierende Schauspielerin Felicia Montealegre auf einer Party kennen. Beide heiraten, bekommen Kinder doch vor allem die verborgene Seite von Leonard mit dessen Homosexualität und dahingehenden Affären stellt die Ehe und Verbindung von Leonard und Felicia auf eine harte Probe.
Wie auch bei „A Star Is Born“ wird Cooper mit „Maestro“ durchaus eine Rolle spielen bei der kommenden Award-Saison. Man könnte meinen, mit sowohl einer Neuverfilmung eines klassischen Stoffs wie „A Star Is Born“ als auch einem Biopic über Leonard Bernstein geht er keine Risiken ein und er macht es sich damit sehr einfach. Gerade in beiden Filmen bestimmt Kunst und Musik eine durchaus komplexe und vielschichtige Liebesbeziehung eines Mannes und einer Frau, womit sich Cooper durchaus in der gleichen Nische befindet. In beiden Filmen ist eine virtuose Inszenierung und auch ein virtuoses Schauspiel zu finden, bei dem Cooper großartig ist, aber auch seinen weiblichen Hauptrollen soviel Raum gibt, dass er fast schon in den Hintergrund rückt. In Maestro ist für mich vor allem Carey Mulligan unfassbar gut und vielschichtig in ihrer Performance von Felicia. „Maestro“ bietet als Film durchaus viele virtuos inszenierte und gespielte Momente, jedoch kann er dem ganzen Werk von Bernstein sowie einer tiefergehenden thematischen Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft und seiner Homosexualität nicht ganz Rechnung tragen. Darüberhinaus ist mir bei der Sichtung des Films auch ein deutscher Film, der im Oktober in die Kinos gekommen ist, in den Sinn gekommen, der einen ähnlichen Fokus auf die komplexe Beziehung zweier Künstler legt und etwas bieder daher gekommen ist – Margarethe von Trottas „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“. Und leider wirkt auch Coopers Film an mancher Stelle ähnlich bieder, womit „Maestro“ für mich nicht ganz an meine Faszination und Leidenschaft für „A Star Is Born“ anknüpfen kann.
„Maestro“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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148iHaveCNit: Wonka (2023) – Paul King – Warner
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 08.12.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 24 – 19:50 Uhr
2005 kam von Tim Burton mit Johnny Depp in der Hauptrolle inszeniert eine gleichnamige Verfilmung von Roald Dahls Kinderbuch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in die Kinos. Nun ist mit „Wonka“ eine weitere Verfilmung in den Kinos passend zu Weihnachten am Start, die vom „Paddington“-Regisseur Paul King mit Timothee Chalamet in der Hauptroller inszeniert worden ist und statt einer Neuverfilmung nun etwas abgewandelt die Vorgeschichte von Willy Wonka liefert. Für mich als jemanden, der sich kurz bevor ich diese Zeilen angefangen habe erst mit Tim Burtons Film beschäftigt hat liefert komme ich hier zu einem ähnlichen Fazit wie bereits vor wenigen Wochen beim Hunger Games-Prequel „The Ballad of Songbirds and Snakes“ - gerade weil genau ein wichtiger und sehr guter Punkt nun auch hier bei „Wonka“ zutrifft. Mehr dazu aber später.
Mit nur wenigen Münzen, aber einem großen Traum kommt der junge Willy Wonka in die große Stadt. Er möchte mit seinen magischen Süßigkeiten die dortige Bevölkerung beglücken. Doch er hat die Rechnung ohne das korrupte Schokoladenkartell gemacht – dass aus den Unternehmern Slugworth, Prodnose und dummdidumm besteht und die eng mit Polizei und Kirche in der Stadt verwurzelt ist, die eine weitere Konkurrenz in der Stadt nicht dulden. Doch nicht nur das Kartell, auch das Duo Scrubbit und Bleacher, die ihm mit ihrer Herberge abziehen und dann zur Zwangsarbeit verdonnern, erschweren dem jungen Wonka den Start, sein Geschäft mit seinen magischen Süßigkeiten zu eröffnen.
„Wonka“ mag auf den ersten Blick jetzt nicht das fantastische, morbide Element klassischer Tim Burton-Filme bieten können, aber Paul King macht hieraus etwas stilistisch eigenes, das durchaus auch das magische, fantastische Element von Filmen aus dem Potter-Universum liefert und mit dem warmherzigen und charmanten Stil seiner „Paddington“-Filme kombiniert. Für mich hat das sehr gut gepasst. Der Film ist eben unterhaltsam, fantastisch, warmherzig, charmant und passenderweise zuckersüß, aber auch sehr brav und harmlos. Erst dachte ich vorher, dass ich beim Schauen des Films einen Zuckerschock und Karies bekommen würde, aber dafür ist der Film eben zu harmlos, nicht zu kitschig und zu bekömmlich. Das Gute an Wonka ist auch, dass du ihn als Film genießen kannst, ohne vorher „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gesehen zu haben, auch wenn vermutlich das ein oder andere Element des Films als Easter Egg oder Insider den gewissen Bonus geben könnte, wenn man eben Burtons Film vorher gesehen hat. Trotz Chalamets Überpräsenz aktuell funktioniert er in der Hauptrolle sehr gut und auch sonst ist der Film mit einigen schönen Gastauftritten bekannter Schauspieler wie Hugh Grant, Rowan Atkinson, Sally Hawkins, Olivia Colman und auch Keegan Michael-Key gespickt. Das gesamte Design des Films wusste mich zu überzeugen. Bei der Musik jedoch habe ich nur den Eindruck der deutschen Fassung gewinnen können, bei dem die Songs zu den Musicalnummern entsprechend in der Synchronisation eingedeutscht worden sind und daher etwas vom Flow des Films genommen wird – nicht zu vergessen, man trifft nicht immer den Ton und es ist nicht immer synchron. Dennoch ist der Film ein unterhaltsamer Film, der die perfekte Unterhaltung zu Weihnachten für die ganze Familie liefern kann.
„Wonka“ – My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 08.12.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 24 – 19:50 Uhr
2005 kam von Tim Burton mit Johnny Depp in der Hauptrolle inszeniert eine gleichnamige Verfilmung von Roald Dahls Kinderbuch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in die Kinos. Nun ist mit „Wonka“ eine weitere Verfilmung in den Kinos passend zu Weihnachten am Start, die vom „Paddington“-Regisseur Paul King mit Timothee Chalamet in der Hauptroller inszeniert worden ist und statt einer Neuverfilmung nun etwas abgewandelt die Vorgeschichte von Willy Wonka liefert. Für mich als jemanden, der sich kurz bevor ich diese Zeilen angefangen habe erst mit Tim Burtons Film beschäftigt hat liefert komme ich hier zu einem ähnlichen Fazit wie bereits vor wenigen Wochen beim Hunger Games-Prequel „The Ballad of Songbirds and Snakes“ - gerade weil genau ein wichtiger und sehr guter Punkt nun auch hier bei „Wonka“ zutrifft. Mehr dazu aber später.
Mit nur wenigen Münzen, aber einem großen Traum kommt der junge Willy Wonka in die große Stadt. Er möchte mit seinen magischen Süßigkeiten die dortige Bevölkerung beglücken. Doch er hat die Rechnung ohne das korrupte Schokoladenkartell gemacht – dass aus den Unternehmern Slugworth, Prodnose und dummdidumm besteht und die eng mit Polizei und Kirche in der Stadt verwurzelt ist, die eine weitere Konkurrenz in der Stadt nicht dulden. Doch nicht nur das Kartell, auch das Duo Scrubbit und Bleacher, die ihm mit ihrer Herberge abziehen und dann zur Zwangsarbeit verdonnern, erschweren dem jungen Wonka den Start, sein Geschäft mit seinen magischen Süßigkeiten zu eröffnen.
„Wonka“ mag auf den ersten Blick jetzt nicht das fantastische, morbide Element klassischer Tim Burton-Filme bieten können, aber Paul King macht hieraus etwas stilistisch eigenes, das durchaus auch das magische, fantastische Element von Filmen aus dem Potter-Universum liefert und mit dem warmherzigen und charmanten Stil seiner „Paddington“-Filme kombiniert. Für mich hat das sehr gut gepasst. Der Film ist eben unterhaltsam, fantastisch, warmherzig, charmant und passenderweise zuckersüß, aber auch sehr brav und harmlos. Erst dachte ich vorher, dass ich beim Schauen des Films einen Zuckerschock und Karies bekommen würde, aber dafür ist der Film eben zu harmlos, nicht zu kitschig und zu bekömmlich. Das Gute an Wonka ist auch, dass du ihn als Film genießen kannst, ohne vorher „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gesehen zu haben, auch wenn vermutlich das ein oder andere Element des Films als Easter Egg oder Insider den gewissen Bonus geben könnte, wenn man eben Burtons Film vorher gesehen hat. Trotz Chalamets Überpräsenz aktuell funktioniert er in der Hauptrolle sehr gut und auch sonst ist der Film mit einigen schönen Gastauftritten bekannter Schauspieler wie Hugh Grant, Rowan Atkinson, Sally Hawkins, Olivia Colman und auch Keegan Michael-Key gespickt. Das gesamte Design des Films wusste mich zu überzeugen. Bei der Musik jedoch habe ich nur den Eindruck der deutschen Fassung gewinnen können, bei dem die Songs zu den Musicalnummern entsprechend in der Synchronisation eingedeutscht worden sind und daher etwas vom Flow des Films genommen wird – nicht zu vergessen, man trifft nicht immer den Ton und es ist nicht immer synchron. Dennoch ist der Film ein unterhaltsamer Film, der die perfekte Unterhaltung zu Weihnachten für die ganze Familie liefern kann.
„Wonka“ – My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
149iHaveCNit: How To Have Sex (2023) – Molly Manning Walker – Capelight Pictures
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 09.12.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 4, Platz 7 – 21:00 Uhr
Das Filmjahr 2023 neigt sich so langsam dem Ende zu, es sind nur noch wenige Wochen und Tage bis zum Jahresende, aber filmisch gesehen gibt es für mich noch genug interessante Kinostarts, die durchaus das Potential dazu haben könnten, ein weiteres, spätes Highlight des Jahres sein zu können. Schön, dass es hier dann „How To Have Sex“ von Molly Manning Walker geschafft hat, kurzfristig seinen Platz in meinem Filmkalender zu bekommen, denn dieser Film gehört mit zu den großen Highlights des Kinojahrs 2023.
Im Zeitraum ihres Abschlusses fliegen die jungen Britinnen Tara, Skye und Em für eine Partywoche nach Malia auf Kreta. Inmitten der Reizüberflutung aus Musik, Alkohol und freizügiger Partygesellschaft soll es vor allem für die noch jungfräuliche Tara zur ersten sexuellen Erfahrung kommen. In ihrer Hotelanlage treffen die Britinnen dann auch noch auf das Trio aus Paddy, Badger und Paige, mit denen sie fortan die Partywoche verbringen. Bis eines Morgens Tara nicht aufzufinden scheint.
Vor 2 Jahren Anfang 2021 hat mich bereits im Arthouse-Bereich das schwedisch-amerikanische Drama „Pleasure“ von Ninja Thyberg mit Sofia Kappel in der Hauptrolle begeistern können, in dem eine junge Schwedin als Pornodarstellerin in der Hochburg Los Angeles berühmt werden möchte und hier durch den Druck der Branche zu immer härteren, sexuellen Grenzerfahrungen getrieben wird. Auch wenn hier bereits die sexuelle Erfahrung vorhanden ist, so sehe ich ähnliche Parallelen zwischen Ninja Thybergs Film und auch nun Molly Manning Walkers Debüt. Mit einer unfassbar großartigen Mia McKenna-Bruce in der Hauptrolle der Tara, die sich erst im Laufe des Films aus dem erst gleichwertig präsentierten Trio aus noch Lara Peakes „Skye“ und Enva Lewis „Em“ herauskristallisieren wird, erleben wir aus ihren Augen mit einer sehr vielseitigen, meist nonverbalen Darstellung durch feinste Nuancen heraus einen Blick auf die moderne Party-Kultur aus britischer Perspektive, die mitunter eine der härtesten Party-Kulturen zu sein scheint mit all dem gesellschaftlichen Druck, bei allem mitzumachen, mit zu trinken, mit zu feiern und auch möglichst schnell erste sexuelle Erfahrungen zu machen, sowohl bei jungen Männern, die sich hier durch das gesellschaftliche Umfeld eine toxische Macho und Fuckboy-Attitüde aneignen (müssen), aber vorrangig bedient der Film hier die weibliche Perspektive und wie sich dieser Druck auf junge Frauen auswirkt, die Erwartungshaltung von Außen, die eigene Erwartungshaltung und auch die Auswirkung der fehlenden Erfahrung und Unsicherheit darin und wie sehr genau auch das im vieldiskutierten Bereich des Konsens auch eine Rolle spielt, so dass Konsens weitaus mehr als nur das klassische „Nein heißt Nein“ als auch „Nur ein Ja heißt Ja“ umfasst und dass es selbstverständlich ist, dass dieser auch immer wieder erneuert werden muss. In der Darstellung und dem empathischen Gefühl des Zuschauers gegenüber Tara erleben wir spürbar auch, wie selbst aus den ersten sexuellen Erfahrungen, die selbst unter Konsens – auch wenn natürlich der Einfluss Alkohols darauf diskussionswürdig ist – erfolgt sind im Nachhinein eine Form des „Regrets“, der Reue entsteht und die ersten Erfahrungen nicht so gut gewesen sind und man eigentlich lieber noch etwas „auf den richtigen Moment“ gewartet hätte. Und dann verhandelt der Film natürlich auch nachfolgende Coping Mechanismen und in Ansätzen Formen einer Competition Anxiety innerhalb des Trios vor allem aus Richtung von Skye gegenüber Tara – bis zu einem erschütternden und beiläufigen Moment, den ich an dieser Stelle unerwähnt lassen möchte. Man erkennt, dass „How To Have Sex“ ein trotz knapp 90-minütiger Laufzeit ein thematisch und auch inszenatorisch sehr vielschichtiges Werk ist, dass es schafft in seinem Kontrast aus sehr leisen und sehr lauten Momenten eine gewisse nachhallende Faszination auszulösen, so dass es für mich nichts gibt, was ich dem Film negativ ankreiden könnte.
„How To Have Sex“ - My First Look – 10/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 09.12.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 4, Platz 7 – 21:00 Uhr
Das Filmjahr 2023 neigt sich so langsam dem Ende zu, es sind nur noch wenige Wochen und Tage bis zum Jahresende, aber filmisch gesehen gibt es für mich noch genug interessante Kinostarts, die durchaus das Potential dazu haben könnten, ein weiteres, spätes Highlight des Jahres sein zu können. Schön, dass es hier dann „How To Have Sex“ von Molly Manning Walker geschafft hat, kurzfristig seinen Platz in meinem Filmkalender zu bekommen, denn dieser Film gehört mit zu den großen Highlights des Kinojahrs 2023.
Im Zeitraum ihres Abschlusses fliegen die jungen Britinnen Tara, Skye und Em für eine Partywoche nach Malia auf Kreta. Inmitten der Reizüberflutung aus Musik, Alkohol und freizügiger Partygesellschaft soll es vor allem für die noch jungfräuliche Tara zur ersten sexuellen Erfahrung kommen. In ihrer Hotelanlage treffen die Britinnen dann auch noch auf das Trio aus Paddy, Badger und Paige, mit denen sie fortan die Partywoche verbringen. Bis eines Morgens Tara nicht aufzufinden scheint.
Vor 2 Jahren Anfang 2021 hat mich bereits im Arthouse-Bereich das schwedisch-amerikanische Drama „Pleasure“ von Ninja Thyberg mit Sofia Kappel in der Hauptrolle begeistern können, in dem eine junge Schwedin als Pornodarstellerin in der Hochburg Los Angeles berühmt werden möchte und hier durch den Druck der Branche zu immer härteren, sexuellen Grenzerfahrungen getrieben wird. Auch wenn hier bereits die sexuelle Erfahrung vorhanden ist, so sehe ich ähnliche Parallelen zwischen Ninja Thybergs Film und auch nun Molly Manning Walkers Debüt. Mit einer unfassbar großartigen Mia McKenna-Bruce in der Hauptrolle der Tara, die sich erst im Laufe des Films aus dem erst gleichwertig präsentierten Trio aus noch Lara Peakes „Skye“ und Enva Lewis „Em“ herauskristallisieren wird, erleben wir aus ihren Augen mit einer sehr vielseitigen, meist nonverbalen Darstellung durch feinste Nuancen heraus einen Blick auf die moderne Party-Kultur aus britischer Perspektive, die mitunter eine der härtesten Party-Kulturen zu sein scheint mit all dem gesellschaftlichen Druck, bei allem mitzumachen, mit zu trinken, mit zu feiern und auch möglichst schnell erste sexuelle Erfahrungen zu machen, sowohl bei jungen Männern, die sich hier durch das gesellschaftliche Umfeld eine toxische Macho und Fuckboy-Attitüde aneignen (müssen), aber vorrangig bedient der Film hier die weibliche Perspektive und wie sich dieser Druck auf junge Frauen auswirkt, die Erwartungshaltung von Außen, die eigene Erwartungshaltung und auch die Auswirkung der fehlenden Erfahrung und Unsicherheit darin und wie sehr genau auch das im vieldiskutierten Bereich des Konsens auch eine Rolle spielt, so dass Konsens weitaus mehr als nur das klassische „Nein heißt Nein“ als auch „Nur ein Ja heißt Ja“ umfasst und dass es selbstverständlich ist, dass dieser auch immer wieder erneuert werden muss. In der Darstellung und dem empathischen Gefühl des Zuschauers gegenüber Tara erleben wir spürbar auch, wie selbst aus den ersten sexuellen Erfahrungen, die selbst unter Konsens – auch wenn natürlich der Einfluss Alkohols darauf diskussionswürdig ist – erfolgt sind im Nachhinein eine Form des „Regrets“, der Reue entsteht und die ersten Erfahrungen nicht so gut gewesen sind und man eigentlich lieber noch etwas „auf den richtigen Moment“ gewartet hätte. Und dann verhandelt der Film natürlich auch nachfolgende Coping Mechanismen und in Ansätzen Formen einer Competition Anxiety innerhalb des Trios vor allem aus Richtung von Skye gegenüber Tara – bis zu einem erschütternden und beiläufigen Moment, den ich an dieser Stelle unerwähnt lassen möchte. Man erkennt, dass „How To Have Sex“ ein trotz knapp 90-minütiger Laufzeit ein thematisch und auch inszenatorisch sehr vielschichtiges Werk ist, dass es schafft in seinem Kontrast aus sehr leisen und sehr lauten Momenten eine gewisse nachhallende Faszination auszulösen, so dass es für mich nichts gibt, was ich dem Film negativ ankreiden könnte.
„How To Have Sex“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
150iHaveCNit: BlackBerry (2023) – Matt Johnson – Paramount
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 10.12.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 20 – 21:00 Uhr
Ein interessanter Kinostart an diesem Wochenende, der vermutlich mit Blick auf die Zuschauerzahl meiner Vorstellung – ich war alleine im Saal – einen Marktanteil ähnlich dem heutigen Marktanteil von Blackberry erzielen wird – quasi 0% - ist der von Matt Johnson inszenierte „BlackBerry“, der sich mit dem Aufstieg und Fall des einst gefeierten Smartphone und den Personen hinter dem Smartphone beschäftigt.
In den 90ern treffen die Gründer von Research in Motion, Mike Lazaridis und Doug Fregin auf den Geschäftsmann Jim Balsillie. Ihr Pitch für ein mobiles Telefon mit integrierter, physischer Computer-Tastatur und weiteren Funktionen wie dem Versand von E-Mails und Terminplanungsassistenten läuft nicht so wie erwartet, weil Mike viel von Technik, aber nicht viel von wirtschaftlichem Geschick und Verhandlungen versteht. Unerwartet stößt Jim in die Firma von Mike und Doug und verhilft mit seinem wirtschaftlichen Geschick der erfolgreichen Vermarktung und Produktion dieses fortan als „Blackberry“ bekanntem Smartphones. Noch ahnt Mike nicht, dass diese Entwicklungen auch seine Freundschaft zu Doug gefährden und neben feindlichen Übernahmen auch eine besondere Entwicklung eines Steve Jobs „Blackberry“ vor eine extreme Herausforderung stellen wird.
Basierend auf dem Buch „Losing the Signal: The Untold Story Behind the Extraordinary Rise and Spectacular Fall of BlackBerry“ von Jacquie McNish und Sean Silcoff hat der kanadische Regisseur und Schauspieler Matt Johnson, der hier im Film auch die Rolle des Doug Fregin übernimmt, eine zwar konventionelle, aber durchaus unterhaltsame biographische Aufarbeitung der Geschicht um Blackberry inszeniert. Der Film ist hier strukturell in 3 wichtige Jahre als Kapitel unterteilt und bietet mit einem weiteren 4. Jahr so etwas wie einen Epilog. Klassische 3-Akt-Struktur könnte man meinen, wenn man vom Beginn, vom Aufstieg und vom Fall erzählen möchte. Für Technerds, Businessnerds und auch Nerds im Allgemeinen ist der Film auf jeden Fall sehr interessant. Auch im Hinblick auf die Charaktere liefert der Film unter anderem mit Glenn Howertons Darstellung von Jim Balsillie eine abgebrühte Arroganz und Opportunismus, die einen in der Antipathie fast abstoßen kann. Die für mich stärkste Darstellung ist jedoch hier von Jay Baruchels Mike Lazaridis, der auf technischer Seite ein wissenschaftliches und technisches Genie in Perfektion ist, dem es jedoch wie dem Großteil der Technerds bei Research in Motion an zwischenmenschlichem und wirtschaftlichem Geschick mangelt und vor allem wie durch die Entwicklungen, den Erfolg und auch dem Fall von Blackberry eine vielschichtige Charakterentwicklung zu sehen ist, weil sie auch in dieser Form des notwendigerweise karrieristischen Opportunismus von Konflikten gegenüber seinen einstigen Freunden wie Doug Fregin und auch gerade im Blick auf Entwicklungen gegenüber der Konkurrenz von seinem Qualitätsanspruch und der Abneigung gegenüber in China gefertigter Technik geprägt ist und dahingehend dieser Film eine gewisse Faszination auslösen kann.
„BlackBerry“ – My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 07.12.2023
gesehen am 10.12.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 20 – 21:00 Uhr
Ein interessanter Kinostart an diesem Wochenende, der vermutlich mit Blick auf die Zuschauerzahl meiner Vorstellung – ich war alleine im Saal – einen Marktanteil ähnlich dem heutigen Marktanteil von Blackberry erzielen wird – quasi 0% - ist der von Matt Johnson inszenierte „BlackBerry“, der sich mit dem Aufstieg und Fall des einst gefeierten Smartphone und den Personen hinter dem Smartphone beschäftigt.
In den 90ern treffen die Gründer von Research in Motion, Mike Lazaridis und Doug Fregin auf den Geschäftsmann Jim Balsillie. Ihr Pitch für ein mobiles Telefon mit integrierter, physischer Computer-Tastatur und weiteren Funktionen wie dem Versand von E-Mails und Terminplanungsassistenten läuft nicht so wie erwartet, weil Mike viel von Technik, aber nicht viel von wirtschaftlichem Geschick und Verhandlungen versteht. Unerwartet stößt Jim in die Firma von Mike und Doug und verhilft mit seinem wirtschaftlichen Geschick der erfolgreichen Vermarktung und Produktion dieses fortan als „Blackberry“ bekanntem Smartphones. Noch ahnt Mike nicht, dass diese Entwicklungen auch seine Freundschaft zu Doug gefährden und neben feindlichen Übernahmen auch eine besondere Entwicklung eines Steve Jobs „Blackberry“ vor eine extreme Herausforderung stellen wird.
Basierend auf dem Buch „Losing the Signal: The Untold Story Behind the Extraordinary Rise and Spectacular Fall of BlackBerry“ von Jacquie McNish und Sean Silcoff hat der kanadische Regisseur und Schauspieler Matt Johnson, der hier im Film auch die Rolle des Doug Fregin übernimmt, eine zwar konventionelle, aber durchaus unterhaltsame biographische Aufarbeitung der Geschicht um Blackberry inszeniert. Der Film ist hier strukturell in 3 wichtige Jahre als Kapitel unterteilt und bietet mit einem weiteren 4. Jahr so etwas wie einen Epilog. Klassische 3-Akt-Struktur könnte man meinen, wenn man vom Beginn, vom Aufstieg und vom Fall erzählen möchte. Für Technerds, Businessnerds und auch Nerds im Allgemeinen ist der Film auf jeden Fall sehr interessant. Auch im Hinblick auf die Charaktere liefert der Film unter anderem mit Glenn Howertons Darstellung von Jim Balsillie eine abgebrühte Arroganz und Opportunismus, die einen in der Antipathie fast abstoßen kann. Die für mich stärkste Darstellung ist jedoch hier von Jay Baruchels Mike Lazaridis, der auf technischer Seite ein wissenschaftliches und technisches Genie in Perfektion ist, dem es jedoch wie dem Großteil der Technerds bei Research in Motion an zwischenmenschlichem und wirtschaftlichem Geschick mangelt und vor allem wie durch die Entwicklungen, den Erfolg und auch dem Fall von Blackberry eine vielschichtige Charakterentwicklung zu sehen ist, weil sie auch in dieser Form des notwendigerweise karrieristischen Opportunismus von Konflikten gegenüber seinen einstigen Freunden wie Doug Fregin und auch gerade im Blick auf Entwicklungen gegenüber der Konkurrenz von seinem Qualitätsanspruch und der Abneigung gegenüber in China gefertigter Technik geprägt ist und dahingehend dieser Film eine gewisse Faszination auslösen kann.
„BlackBerry“ – My First Look – 8/10 Punkte.
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