Da wäre zum einen die Frage danach, ob es Bond was ausmacht, diese Menschen zu töten, und die Frage nach Alternativen. Das kann nur als Reminiszenz geschrieben worden sein. Ist schwer, ich weiß, aber soviel „Fingerspitzengefühl“ dürfen wir P&W schon zutrauen, wenn das denn von ihnen kommt.Casino Hille hat geschrieben: 17. August 2023 16:05 Okay, zeig her. Welche Fragen stellt Madeleine ihm, die Vesper ihm auch gestellt hat? Mir ist da nichts aufgefallen, aber ich habe SP auch nur zweimal gesehen und vielleicht verwechsel ich die Zugszene in dem ja auch mit den vielen anderen "Bond und Trulla unterhalten sich im Zug miteinander"-Szenen der Reihe.
Ansonsten hätte ich bei SP locker bezweifelt, dass sich die Autoren überhaupt darüber im Klaren waren, welche Bedeutung Mr. White eigentlich für Bond haben müsste, wie sich das realistisch auf seine Beziehung zu Madeleine ausdrücken könnte etc. Das ist weder "in your face in Form einer Erklärbär-Szene verhandelt" noch subtil in den Film eingeflossen, es findet einfach gar nicht statt. Bond findet ja irgendwann sogar die Vesper-Kassette in Whites Hotelzimmer, aber selbst daraus folgt nie irgendetwas. Er ändert daraufhin nicht sein Verhalten Madeleine gegenüber, er ist dadurch nicht auf irgendeine Art betroffen. Er guckt kurz drauf, verzieht angedeutet die Mine und weiter geht's. Aber nun sag mir doch trotzdem nochmal, welche Bedeutung der Handel, den White und Bond beschließen, hat. Vielleicht lerne ich SP mit ganz anderen Augen kennen. Die Frage ist übrigens absolut ernstgemeint.
Zum Handel - Vesper versprach Whites Organisation das Geld aus dem Pokerturnier, wenn diese Bond verschont. Im Grunde genommen, haben wir es in SP mit einer ironischen Umkehrung zu tun, da ausgerechnet White nun mit Bond einen Handel abschließt, um eine ihm nahestehende Person zu schützen, die Bond für seine Ermittlungen noch braucht. Das mag sich zwar zwischen den Zeilen abspielen, ich erachte es dennoch für absolut relevant, da es den Konflikt zwischen White und Bond mit einen cleveren Twist auflöst.
Leider ist das dann das einzig wirklich clevere an SP, nach der Hofflerklinik baut der Film rapide ab, bis er im letzten Akt die Spannung leider überhaupt nicht mehr aufrecht erhalten kann. Von der herbeigedichteten Verbindung zwischen Bond und Blofeld, dessen Autorenschaft aller Leiden Bonds etc. ganz zu schweigen.
Im Übrigen sehe ich das wie du, die Autoren haben sich tatsächlich nicht viel gedacht, aber die von mir hervorgehobenen Aspekte wurden durchaus berücksichtigt und subtil in die Handlung eingeflochten, wie ich finde.