OT: The living daylights
Produktionsland: UK, USA
Jahr: 1987
Regie: John Glen
Cast: Timothy Dalton, Maryam D`Abo, Joe Don Baker, John Rhys- Davies, Robert Brown, Desmond Llewelyn u. a.
Der sowjetische Überläufer Koskov enthüllt den Plan der Sowjets, Agenten des britschen Geheimdienstes zu töten. Darum erteilt der MI-6 seinem besten Agenten James Bond den Auftrag, Koskovs Vorgesetzten zu töten...
Auch hier wäre mehr zur Handlung zu verraten, äußerst unglücklich. Diesen Film der Bond-Reihe habe ich mittlerweile sehr oft gesehen und kann deshalb positiv anmerken, dass die Story geschickt verstrickt ist, so dass man nicht sofort weiß, was gespielt wird. Die eigentlichen Gegner werden nicht sofort gezeigt (was mir beispielsweise bei Liebesgrüße aus Moskau sauer aufgestoßen ist), durch diese Tatsache funktioniert Bond Nr. 15 auch als Thriller überraschend gut.
Desweiteren – da ich schon soviel über Daniel Craig geschrieben habe – der Hauch des Todes ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie ein Bond für mich sein sollte und er meiner Vermutung nach auch von Ian Fleming urspgl. mal angedacht war.. Dalton wird als rundweg sympathischer Bond eingeführt, der nicht zu übertriebenenen Albernheiten neigt, aber durchaus Witz hat, der sehr ernst und knallhart sein kann – aber er tötet nicht ohne Sinn und Verstand wie der von Daniel Craig verkörperte Bond. Mir gefällt sehr gut Daltons – Bonds – sehr überlegtes Handeln, außerdem werden seine guten Charakterzüge in weiteren Szenen deutlich:
Er tötet nicht, ohne sich zu vergewissern, dass er es auch wirklich mit dem Richtigen zu tun hat, handelt sehr überlegt und lässt sich in das miese Komplott der Gegner nur zu Anfang reinziehen.
Bond zeigt reichlich Gefühle. Er tötet die Attentäterin nicht, trotz des Befehls, er zeigt Trauer und Wut, als andere Agenten getötet werden, ist aber nicht blind vor Rache
Besonders klasse finde ich, dass er Dankbarkeit kennt wie kaum ein anderer Bond vor ihm. Trotz des erledigten Auftrags riskiert er erneut sein Leben, um die Widerstandskämpfer zu retten, anstatt sie im Stich zu lassen
Was an diesem Bond mitreißt, ist sein Charme. Er ist unglaublich charmant, hat aber auch eine unheimlich bissige Ironie. Und der Film hat erstklassige Dialoge, über die man herrlich lachen und abfeiern kann. Bond...was war da noch...ahja, das Bond-Girl...eigentlich ist es nur Maraym, aber die ist spitze, unglaublich hübsch, talentiert und – das mag ich an ihr – vor allem zum Ende des Films hin richtig tough.
Was die Action angeht, spielt der Film in vorderer Liga. Selbst wenn die Effekte aus heutiger Sicht leicht angestaubt wirken, die Action rockt, es gibt einige halsbrecherische Stunts und der bewaffnete Aston Martin ist eines der besten Bond-Fahrzeuge ever.
Die Musik ist auch spitze, das von John Barry und a-ha komponierte The living daylights samt wie immer absolut gelungenem Vorspann macht Lust auf den Rest des Films.
Ich mag gut gesetzte Metaphern...oder nennen wir es fast schon Poesie - die Erklärung und Einflechtung des Filmtitels - wie so oft gelungen, das wurde bei einigen Brosnan-Bonds gekonnt wiederholt.
Negative Punkte sind mir – abgesehen von den leicht angestaubten Effekten – keine aufgefallen. Zur Verteilung der Actionszenen ist eines angemerkt: Es gibt eine etwas längere Actionpause ab etwa der Hälfte des Films, der doppelte Showdown samt erstklassigem Shootout gegen den „Endgegner“ tröstet darüber locker hinweg.
Hintergrund:
1988 erhielt der Film den Saturn Award als bester Fantasy film (Fantasy...ahja ,)
Komponist John Barry erhielt den BMI Film music Award
In Deutschland wurde die Qualität des Filmes mit der Goldenen Leinwand belohnt
Filmfehler, der mir aufgefallen ist: Die Bombe tickt bis 2 Sekunden. Als Bond sie erneut aktiviert, ist der Zünder bei 9 Sekunden...bin ich mir ziemlich sicher..
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10/10