Gerade das zweite Mal drin gewesen, mit einem guten Freund der auch die alten Filme liebt. Wir waren beide begeistert - ich noch mehr als beim ersten Mal. Was für ein schöner, runder, herrlich altmodischer Film, mit unzähligen liebevollen Details. Die "Auktion" in Marokko hätte Spielberg nicht besser inszenieren können, die TukTuk Action ist superb, ich mag auch sehr die stimmungsvollen, Spionage-artigen Szenen in NY,.
Kennt ihr das, wenn ihr einen Film wiederholt guckt, und eeigentlich nur auf die nächste Actionszene wartet? Das ist bei Indy auch kurz so, nur gibt es neben der Action viele ganz ganz tolle andere Szenen: die Taucherei, die emotionale Szene auf dem Boot, die große Helene-Show als sie das Ding entschlüsselt zusammen mit den Nazis, der Moment, wenn die Nazis in voller Montur am Flughafen sind, Indy trifft Archimedes, Indy versöhnt sich mit Marion, ...
Mir ist aufgefallen, wie der Film in unterschiedlichen Teilen ganz unterschiedliche Gefühle erzeugt: Die Zugszene wirkt wie das Intro von Last Crusade, die NY Szenen wirken wie aus einem Spionage Thriller, sobald es auf Reisen geht kommt echtes Indy Feeling auf, die Auktion ist wie das Intro aus ToD
, die Szenen auf Sizilien in der Höhle sind allerbester Indiana Jones Rätsel-Spaß! Bin begeisert. Mehr Indy in einem Film geht nicht
Zum De-Aging. Es hat mir beim zweiten Mal etwas besser gefallen. Man merkt aber, dass es Szenen gibt, in denen man sich sehr viel Mühe gegeben hat, in anderen weniger. Die Motorrad/Auto Action im Intro gefällt mir nach wie vor nicht (ärgerlich vor allem da der Film insgesamt zu viele dieser Verfolgungen hat), die Szenen im Zug sind dagegen meisterhaft.
Re: Indiana Jones
1337Schade, dass bei der Kamera nicht Robert Richardson ran durfte. Kein anderer aktuell noch aktiver DoP kann so schön altmodisch drehen.danielcc hat geschrieben: 21. Juli 2023 23:40 Gerade das zweite Mal drin gewesen, mit einem guten Freund der auch die alten Filme liebt. Wir waren beide begeistert - ich noch mehr als beim ersten Mal. Was für ein schöner, runder, herrlich altmodischer Film, mit unzähligen liebevollen Details.
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Re: Indiana Jones
1338Ich hab ihn auch schon zwei Mal gesehen, tue also alles für das Indy-Box Office. Mir hat er beim zweiten Mal auch besser gefallen, war ein schöner entspannter Kinonachmittag. Dennoch ist er nach wie vor recht weit von der Urtrilogie entfernt. Das wird bei mir auch so bleiben. Dennoch ein schöner Abschluss. Der Film kam einfach viel zu spät, Spielberg wäre auch noch mal nett gewesen, aber es ist jetzt einigermaßen rund. Bleibt bei 7/10.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Indiana Jones
1339Würd ich so gar nicht sagen. Durch den ordentlichen Abstand zu KOTCS war es ja erst möglich, bestimmte Sachen daraus wie Mutt so sehr auszuklammern.
Wenn überhaupt, dann kam Teil 4 zu spät, den man auch schon 1994 drehen hätte können.
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Re: Indiana Jones
1340Der Umgang mit Mutt ist vielleicht das Blödeste am ganzen Film. Das ist so die Art von Drehbuchschreiben für Fortsetzungen, die mir gewaltig aufstoßen.
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Re: Indiana Jones
1341Ja, sie wollten ihn einfach drin haben, er war ja eine zentrale Figur im vierten Film. Nur leider hat sich Shia am Set dermaßen daneben benommen, dass er bei allen unten durch war, besonders auch bei Ford. Zudem ist er inzwischen in irgendwelche Untiefen abgedriftet. War also eine schwierige Sache. Ignorieren, neu besetzten, oder eben irgendetwas (er)finden, bei dem er nicht auftauchen muss.
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Re: Indiana Jones
1342Wie hättest du es denn gelöst? Gar nicht mehr erwähnen oder umbesetzen?Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 09:06 Der Umgang mit Mutt ist vielleicht das Blödeste am ganzen Film.
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Re: Indiana Jones
1343Er muss nicht auftauchen und man kann ihn sicher aus der Reihe rausschreiben, nur doch bitte nicht so. U.a. deshalb ist Indy 5 für mich auch kein rundes Ende der Reihe. Einer Figur das Happy End des Vorgängers wegzunehmen, um ihm dann eine traurigere Version dieses Endes zu schreiben, ist so eine Praxis, an der man sofort erkennt, dass dieser Film eigentlich nichts zu erzählen hatte.
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Re: Indiana Jones
1344Daher nochmal die Frage: Wie hättest du es gelöst?Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 09:18 Er muss nicht auftauchen und man kann ihn sicher aus der Reihe rausschreiben, nur doch bitte nicht so.
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Re: Indiana Jones
1345Ich bin kein Drehbuchautor, ich muss da keine gute Antwort drauf haben. Aber es liegen 12 Jahre zwischen der Handlung von Crystal Skull und Destiny. Mutt kann mittlerweile selbst eine Frau haben, eigene Kinder haben, er kann mittlerweile in einer anderen Stadt leben oder in Europa. Er kann schlicht absolut überall sein. Der Plot von Indy 5 sieht ja auch vor, dass Indy nach seiner ersten Begegnung mit Fleabag unter Mordverdacht gerät und schlagartig flüchten muss. Logisch, dass er seinen Sohn da nicht mit reinziehen will.
Ernsthaft, es gab unendlich viele Möglichkeiten und Mangold und Co. haben sich entschieden, der Figur das Happy-End aus dem Vorgänger-Film wieder wegzunehmen, ohne das sie ein anderes oder besseres Ende für den Charakter im Sinn hatten. Noch offensichtlicher kann es nicht sein, wie bemüht man hier war, überhaupt etwas zu dieser Figur zu erzählen. An dem Punkt hätte man es sein lassen sollen.
Ernsthaft, es gab unendlich viele Möglichkeiten und Mangold und Co. haben sich entschieden, der Figur das Happy-End aus dem Vorgänger-Film wieder wegzunehmen, ohne das sie ein anderes oder besseres Ende für den Charakter im Sinn hatten. Noch offensichtlicher kann es nicht sein, wie bemüht man hier war, überhaupt etwas zu dieser Figur zu erzählen. An dem Punkt hätte man es sein lassen sollen.
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Re: Indiana Jones
1346Ich finde das, was in DoD erzählt wurde runder als Mutt, der irgendwo in Europa rumgurkt und als Indy dann selbst in Europa ist, trotzdem nicht auftauchen würde.
Spoiler
Ich finde auch, dass es Mutt eher aufwertet, dass er deshalb nicht da ist, weil er gefallen ist. Wenn er noch leben würde, würde das auch indirekt bedeuten, dass er einfach nicht wichtig genug ist, um aufzutauchen.
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Re: Indiana Jones
1347Nö, seh ich anders (und es ist bezeichnend, dass ich bewusst von "unendlichen Möglichkeiten" spreche, du dich aber jetzt an meinem einen genannten Beispiel aufhängst – aber lassen wir das besser). Der Umgang mit Mutt ist schlicht das Kuschen vor den Zuschauerstimmen, die 2008 gegen Shia LaBeouf gehetzt haben. Man hätte diese Figur mit Würde aus der Reihe schreiben können, aber man kann natürlich auch sich den Fans anbiedern, die bei Teil 4 rumgejammert haben wie nix gutes. Und das ist weder der Reihe noch der Figur würdig. Mich stören solche Ansätze enorm und bei Indy 5 war es so unangenehm und daneben wie lange nicht mehr. Hätte James Mangold sich dafür entschieden, und dann abseits etwas interessantes und neues zur Figur Indiana Jones zu erzählen gehabt, wäre ich vielleicht versöhnlicher gestimmt, aber nochmal: Einer Figur ihr Happy End wegzunehmen, nur damit sie sich eine traurigere und schwächere Version des exakt selben Happy Ends im Verlauf von zweieinhalb Stunden erneut verdienen muss, ist für mich billiges Storytelling und nahe an einer Bankrotterklärung. Letztlich durchläuft Indy im fünften Film dieselbe Charakterentwicklung und lernt dieselbe Message wie in Teil 4. Wozu brauchte ich den neuen Film also, warum macht der die Reihe "runder" als der Vorgänger?
Nein: Man hatte schlicht keine tolle Vision oder eine spannende Idee für die Figur oder ihr Franchise, sondern der Disney-Konzern hat Geld gerochen und dann musste sich irgendwer notgedrungen etwas herbeiziehen und so sieht der ganze Film inhaltlich für mich auch aus. Nur mit dem großen Geld hat es nicht so richtig geklappt.
Nein: Man hatte schlicht keine tolle Vision oder eine spannende Idee für die Figur oder ihr Franchise, sondern der Disney-Konzern hat Geld gerochen und dann musste sich irgendwer notgedrungen etwas herbeiziehen und so sieht der ganze Film inhaltlich für mich auch aus. Nur mit dem großen Geld hat es nicht so richtig geklappt.
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Re: Indiana Jones
1348Und das hat man meiner Meinung nach auch getan. Mehr Würde hätte Mutt natürlich bekommen, wenn er schon in KOTCS von einem anderen Schauspieler verkörpert worden wäre, aber das ist wieder "Hätte, hätte, Fahrradkette".Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:22 Man hätte diese Figur mit Würde aus der Reihe schreiben können
Bisher dachte ich, das "Happy End" bezieht sich auf Mutt, aber offenbar beziehst du es auf Indy. Klar, man hätte es schon beim Happy End aus Crusade belassen können, denn besser hätte die Indy-Reihe eigentlich nicht enden können. Aber KOTCS wäre nun wirklich kein würdiger Abschluss gewesen.Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:22 Einer Figur ihr Happy End wegzunehmen, nur damit sie sich eine traurigere und schwächere Version des exakt selben Happy Ends im Verlauf von zweieinhalb Stunden erneut verdienen muss, ist für mich billiges Storytelling und nahe an einer Bankrotterklärung.
Weil die ganze Story runder ist und weil er noch dazu im Intro den Bogen zu den klassischen Indy-Filmen schlägt.Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:22 Letztlich durchläuft Indy im fünften Film dieselbe Charakterentwicklung und lernt dieselbe Message wie in Teil 4. Wozu brauchte ich den neuen Film also, warum macht der die Reihe "runder" als der Vorgänger?
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Re: Indiana Jones
1349Stimmt … ein alter Abenteurer, der bei einem letzten Ritt seine große Liebe aus jungen Jahren wiedertrifft, sie heiratet und sogar einen Sohn dazugewinnt, von dem er vorher nie geahnt hätte, dass er ihn sich so sehr wünscht … was für ein unwürdiger Abschluss für einen ikonischen Helden der Filmgeschichte. Besser ist da sicher ein Film, in dem wir erfahren, dass er seit Jahren ein depressiver Trauerkloß ist, der lieber sterben würde als weiterzumachen und in letzter Sekunde von besagter großen Liebe nochmal aus der Lebensmüdigkeit geweckt wird. So hatte ich Indy immer in Erinnerung: Als Versager, den andere wieder aufpeppeln müssen.Samedi hat geschrieben: 22. Juli 2023 11:14 Aber KOTCS wäre nun wirklich kein würdiger Abschluss gewesen.
Aber meinetwegen, jeder darf das natürlich sehen, wie er möchte. Teil 4 war und ist sicher auch in meinen Augen kein nötiger Nachklapp, aber die Geschichte, die man da erzählt hat und das Ende, welches sie Indy geschrieben haben, fand ich stimmig und trotz allen Familien-Kitschs ehrlich. Davon sehe ich in Teil 5 keine Spur.
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Re: Indiana Jones
1350Also ich empfinde den Bogen um Mutt als äußerst stimmig, es passt irgendwie zur draufgängerischen Art der Figur aus Rebellion gegen das Elternhaus in den Krieg zu ziehen. Hinzu kommt, dass auf diese Weise auch das Zeitgeist-prägende Vietnam-Trauma beiläufig thematisiert werden kann, ohne, dass dabei explizit Stellung bezogen wird - was ich ehrlich gesagt schon befürchtet hatte. Ich konnte mit der Mutt-Figur in Teil 4 nicht das geringste anfangen, groß gestört hat mich der Charakter aber auch nicht. Die Lianen-Aktion war oberpeinlich, aber da kann Shia LaBeouf ja nichts für.