Alle die SKYFALL bereits gesehen haben: Eure Bewertung?

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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

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@ProfessorDent:

Auch von mir fetten Respekt zum Bondathlon und den tollen Kritiken!! Auch deine letzte ist dir sehr gelungen und ich habs auch ein Jahr nach den ersten drei, vier Sichtungen noch so wie du gesehen. Momentan etwas weniger (9/10) und letzte SF-Sichtung ist auch schon wieder eine Weile her...
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1324
GoldenProjectile hat geschrieben:Ich halte mich übrigens zur Zeit bewusst etwas zurück mit den Bond-Reviews (obwohl ich von Anfang an überhaupt nicht vorhatte, da möglichst schnell durchzumarathonen), und zwar um - hi-hi - mit meinen Reviews nicht zwischen den vielen anderen die zur Zeit rauskommen oder rausgekommen sind zu verschwinden (womit ich die Leistung der Rezensenten nicht schmälern möchte).

Tja, und so hänge ich immer noch zwischen DN und FRWL fest.
Kenn ich, hat mich zwischendurch auch ein wenig geärgert. Irgendwie hatte ich im Vorfeld des Marathons nicht daran gedacht, dass auch noch andere Leute auf die gleiche Idee kommen könnten... :lol:
Aber so viele waren es ja im Endeffekt gar nicht. ProfessorDent, HCN007 und ich. Dann noch Niklas, aber der lässt sich ja ein wenig mehr Zeit. ;)
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1326
ProfessorDent hat geschrieben:Mich ärgert es manchmal wenn man auf ein Review (das man besonders gut geworden findet) niemand antwortet
Verstehe ich, wobei man letzten Endes eben das auch nicht persönlich nehmen darf, gibt ja sehr viele äußere Umstände, die das mitbeeinflussen. Ich für meinen Teil lese immer alle Reviews, aber kommentiere nur unregelmäßig und nie so ausführlich, wie ich gerne würde, einfach wegen der Zeit, die dabei draufgeht und weil ich dann lieber Aspekte merke oder im Sinn behalte für spätere Diskussionen.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1328
James Bond 007 - Skyfall, 2012

Trotz des Erfolges von ein Quantum Trost, dauerte es 4 Jahre bis mit Skyfall der nächste Bondstreifen in die Kinos kam. Pünktlich zum 50. jährigen Bestehen der Reihe kam der Film dann in die Lichtspielhäuser und brach etliche Rekorde und wurde ein großer Erfolg. Craig spielte wieder einmal James Bond während Dench & Kinnear für den MI6 zurückkehrten. Zum Cast hinzu stießen Ben Whishaw, Naomie Harris, Berenice Marlohe, Ralph Fiennes und Javier Bardem.

Als eine Festplatte auf der sich sämtliche Identitäten und Decknamen von zahlreichen Undercover-Nato-Agenten befinden, in Istanbul gestohlen wird, setzt Bond alles daran diese zurück zu bekommen, ehe sie in die falschen Hände gerät. Als er bei der Verfolgung vom Dach eines Zuges geschossen wird und in die Tiefe stürzt, hält der MI6 ihn für Tod. Als seine Chefin und der Geheimdienst vom Hacker Silva angegriffen werden, meldet sich 007 zurück zum Dienst..

Fünfzig Jahre erfreut diese Filmreihe viele Menschen auf der ganzen Welt. Mit dem 23. Film der Reihe wird sich dies nicht ändern, der Film selbst sogar steht für die Reihe. Bond hat sich im Laufe der Zeit immer wieder neu erfunden, immer wieder den Zeiten angepasst und wirkte in den meisten Fällen sehr aktuell. Auch jetzt ist das der Fall. Ist Bond besser denn je? Nein. Aber er ist verdammt stark. Skyfall ist mit Sicherheit der 'dunkelste' Bond der Craig Ära und der am wenigsten exotischste. Viele dunkle Bilder, eine vergleichsweise düstere Handlung in der Bond sich neu beweisen muss, sich neu herankämpfen muss, nachdem er ein Tief hatte. Ein Film der durch seine Handlung persönlich ist und die Beziehung von Bond und Judi Denchs Figur M auf die Probe stellt. Der Film macht vieles anders als die Vorgänger und ist auch in der Inszenierung nur schwer mit bisherigen Bondfilmen zu vergleiche, finde ich. Die Erzählweise der Geschichte finde ich gut, da es spannende Momente gibt, Action aber auch viel Handlung, die der Film braucht um seine Charaktere zu entwickeln, um Bindungen zu stärken und die Wandlung zu zeigen.

Craig spielt seine Rolle als Bond großartig und liefert hier seine vielleicht beste Bondleistung ab. Wobei er in CR ebenfalls verdammt stark war. Schwer zu entscheiden welcher Film da vorne liegt. Judi Dench ist ebenfalls wieder großartig und so präsent im Film eingebunden wie seit 'die Welt ist nicht genug' nicht mehr. Toll wie man das Ganze aufgebaut hat. Die Chemie zwischen Craig & ihr stimmt und macht einen großen Teil der Qualität des Films aus. Fiennes und Harris als Mallory und Eve wissen ebenfalls zu überzeugen und spielen ihre Rolle sehr gut. Fiennes Figur wirkt ein bisschen streng, will M in den Ruhestand schicken aufgrund des Verlustet der Festplatte, wandelt sich aber im Laufe des Films zu einem Sympathieträger. Er war vorher zu keinem Zeitpunkt unsympathisch und hat meines Erachtens nach nur seinen Job getan, punktet hinterher aber mit vielen, tollen Szenen und Aktionen. Whishaw als Q ist ein gelunger Neuzugang der ganz eigen ist und sehr sympathisch. Natürlich kein Llewelyn aber dafür Whishaw mit dem wir sicherlich noch viel Spaß haben werden. Harris als schlagfertige Eve weiß ebenfalls zu überzeugen und der Twist am Ende war sehr nett. Auch wenn ich nicht hoffe das sie dort den klassischen Weg gehen werden. Ebenfalls klasse ist Javier Bardem als Bösewicht Silva, der seine Vergangenheit mit Denchs Figur hat. Er funktioniert in jeder Szene und weiß auch mal den Fokus auf sich zu ziehen. Dennoch halte ich seine Leistung nicht für so genial wie jene in No Country for old Men, in dem er mich wirklich beeindruckte. Trotzdem bleibt er hier auch auf hohem Niveau, sodass der Cast in sich perfekt ist und großartig funtkioniert.

Eine weitere stärke ist die Kameraarbeit von Roger Deakins der uns hier Aufnahmen beschwert die Atemberaubend sind. Sämtliche Aufnahmen der Drehorte in Schottland oder Shanghai sind eine Augenweide und wahrlich großartig eingefangen. Auch die Pretitlesequenz in Istanbul ist verdammt stark gefilmt und bietet durch die tolle Location auch viele optisch beeindruckende Momente. Allgemein funktionieren die Drehorte im Film immer hervorragend, auch wenn mir das Ganze manchmal etwas zu stark gefiltert ist. Dennoch sind Deakins Arbeiten für den Film klasse und die Drehorte großartig. Die Pretitlesequenz hat leider schon die stärkste Actionszene im Film, was zwar schade ist, aber nicht bedeutet das die restliche Action schwach ist. Es ist nur einfach eine verdammt spannende, gut gedrehte und toll inszenierte Verfolgungsjagt die es in sich hat. Auch die Szenen in Shanghai oder das Finale in Schottland können sich sehen lassen und wissen durchaus zu gefallen. Vor allem das Finale ist irgendwie etwas besonderes. Der Weg in Bonds Vergangenheit ist hier äußerst gelungen und das Anscheiden von Bonds psychischer Verfassung und dergleichen gefällt mir auch. Sicherlich mag dies die meiste Zeit recht oberflächlich sein, funktioniert im Rahmen des Films und der Handlung aber gut, sodass es mir zu keinem Zeitpunkt negativ auffällt. Das Bonds physische Verfassung thematisiert wird, sowie sein Alter hingegen gefiel mir nicht so sehr. Bond sollte Bond sein, der Beste in dem was er macht und nicht als 'alter Mann' bezeichnet werden. Mir gefiel das nicht so ganz, auch wenn es sicherlich eine schöne Art war die Figur mit der Reihe zu vergleichen und da einen netten Kniff einzubauen. Mittlerweile komme ich damit auch ganz gut klar.

Schade finde ich es auch, das man es verpasst hat nach 'ein Quantum Trost' einen Bondfilm zu drehen, der uns 007 zeigt wie er sein sollte, nachdem er mit der Vesper-Sache abgeschlossen und der vollwertige und perfekte Agent ist den wir kennen. Stattdessen zeigt man direkt seinen Sturz und sein Tief, was ich etwas schade finde. Es hätte sicherlich auch funktioniert wenn man in der Zwischenzeit einen Film gehabt hätte, der Bond in seiner 'Glanzzeit' gezeigt hätte.

Skyfall ist ein sehr guter Film der vor allem durch seine tollen Darsteller, seine großartige Kameraarbeit und die spannende Handlung überzeugt. Vieles wurde hier richtig gemacht, wobei mich die Thematisierung des Alters, der schwache Soundtrack und der starke Filtereinsatz etwas abgeschreckt haben. Mir gefiel das alles nicht ganz so gut, auch wenn das vielleicht jammern auf hohem Niveau ist. Der Titelsong von Adele ist hingegen verdammt großartig und die Titlesequenz ein wahrer Augenschmauß. Großartig wie der Song dort funktioniert, ebenso wie die Einleitung für diesen. Die Sequenz mit dem Regen in London und Bond im reißenden Fluss - klasse. Mendes hat einen großartigen Bond gedreht mit einem emotionalen Finale und einer verdammt kultigen Schlussszene die jeden Bondfan extrem erfreut haben dürfte. Hier wird einem die Tür zur Vergangenheit aber gleichzeitig auch zur Zukunft geöffnet. Neue Wege mit Altbewährtem beschreiten dürfte problemlos möglich sein.

9/10

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1330
ProfessorDent hat geschrieben:Mich ärgert es manchmal wenn man auf ein Review (das man besonders gut geworden findet) niemand antwortet

Ich hab mich in irgendeinem Thread entschuldigt für alle Reviews auf die ich (noch) nicht geantwortet habe. Mir gehts wie Hille, die Zeit fehlt mir einfach um ausführlicher zu antworten bzw näher drauf einzugehen und Fragen zu stellen. Ärgert mich eh; gibt aber schlimmeres.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

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Review zu Skyfall (2012)

Skyfall befindet sich auf meiner Bondrangliste auf Platz 2 von derzeit 25 Plätzen.

Skyfall ist im Ranking der Craig-Bonds auf Platz 2.


Einordnung in den Craig-Bonds:
1. CR
2. SF
3. QOS

James Bond: Skyfall ist der Dreiundzwanzigste von derzeit 25 veröffentlichten Kinofilmen (ich berücksichtige hier auch die außerhalb der Bondreihe gestarteten „Casino Royale“ von 1967 und das Feuerball-Remake „Sag Niemals Nie“ von 1983, die TV-Version von Casino Royale und den zum 4.11.15 noch nicht von mir gesichteten SPECTRE sind hiervon noch ausgeschlossen) und Daniel Craigs dritter Kinoauftritt als James Bond.

Worum geht es in Skyfall ?


Bei einem Einsatz in Istanbul geht dem MI6 eine Liste mit den Geheimidentitäten von MI6-Agenten verloren und Bond wird dabei angeschossen und für tot gehalten. 3 Monate später wird auf den MI6 ein Bombenattentat verübt und M erhält kryptische Nachrichten – der MI6 gerät öffentlich an den Pranger. Der totgeglaubte Bond geht der Sache auf die Spur und macht Bekanntschaft mit Raoul Silva, einem ehemaligen MI6-Agenten, der tödliche Rache an M verüben möchte.

Was halte ich davon ?

Fan-Service ! - Ein Wort, mit dem ich diesen Film beschreiben kann. Sam Mendes hat wirklich einen Film von einem Fan für Fans und einen würdigen Jubiläumsbond für 50 Jahre Bond mit extrem vielen Anspielungen auf die vorigen Abenteuer geschaffen.

Bei Skyfall handelt es sich in meinen Augen um den vom Stil her am besten gefilmten James Bond – handwerklich und stilmäßig top. Das Duo Mendes/Deakins zaubert hier Einstellung und Einstellung zusammen, das ist eine Augenweide. Die Maintitelsequenz von Daniel Kleinman ist absolut grandios. Ebenso wie die super gefilmte Action (PTS, Shanghai, Macau, London, Skyfall). Der Titelsong von Adele gehört für mich auch zu den besten der Reihe und der Score von Thomas Newman kommt auch sehr gut, ist jedoch mehr Support für die Szenen als ein guter Standalone-Score.

Von der Story her gibt es auch wenig zu bemängeln – wir thematisieren hier das Älterwerden von Bond, die Notwendigkeit von Geheimdiensten und dem Konflikt Alt vs. Jung.

Aber wie in den ersten ca. 70 Minuten ein Build up zu einem der besten Bondgegner aufgezogen wird ist total cool – mit dem extrem stillen, tödlich effizienten und physisch ebenbürtigen Patrice und Severine, die durch das nuancierte Spiel (Wimpernschläge, zittrige Finger, bebende Wangen und Zurückhaltung) als Tool fungiert, um die Charakterisierung von Raoul Silva ohne dessen Erscheinen zu unterstützen. Raoul Silva ist so unglaublich perfide, intelligent, psychologisch herausfordend mit einem einfachen Rachegedanken, der ihn so unglaublich tödlich und gefährlich werden lässt. Ein kleiner Kritikpunkt ist jedoch, dass der Plan von ihm so unglaublich viele unsichere Variablen hatte, so dass dieser Plan doch leicht überkonstruiert wirkt. Der Film hinterlässt uns auch damit, dass eine Win-Win-Situation vorliegt – Raoul Silva konnte seine Rache erfolgreich üben – bezahlt damit mit seinem Leben und der MI6 darf trotz der öffentlichen Schelte weiter seine Arbeit wie gewohnt machen. Auch sehr gut punkten konnte bei mir Naomie Harris als Eve Moneypenny, die trotz ihres Fehlers beim ersten Außeneinsatz eine sehr gute Figur macht, egal ob in Istanbul, London oder Macau. Ben Wishaw als Q ist durch seinen spitzbübigen britischen Nerdcharme auch eine sehr gute Bereicherung. Ralph Fiennes ist über jeden Zweifel erhaben.

Das größte Problem von Skyfall ist jedoch die entschleunigte Erzählweise von Sam Mendes, die den Film an manchen Stellen zu langatmig werden lässt und den Fokus sehr auf die Stilistik legt. Da war das Pacing von Casino Royale trotz seiner für Bondfilme unüblichen Struktur etwas besser.

Das Rating von Skyfall beträgt 007/007 !

9/10
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

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HCN007 hat geschrieben:Das größte Problem von Skyfall ist jedoch die entschleunigte Erzählweise von Sam Mendes, die den Film an manchen Stellen zu langatmig werden lässt und den Fokus sehr auf die Stilistik legt. Da war das Pacing von Casino Royale trotz seiner für Bondfilme unüblichen Struktur etwas besser.
Nahc den ersten Sichtungen hätte ich dir da noch zugestimmt, inzwischen nicht mehr. Je häufiger ich SF sehe, desto besser gefällt mir das Timing. Zumal ich sowieso nur mit der "Neuser MI6-Sequenz" früher Tempomäßig meine Probleme hatte.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."