danielcc hat geschrieben:Ich glaube die Frage habe ich in diversen threads schon 10 mal beantwortet aber JA sie kommt am Anfang

Jetzt bin ich mehr als glücklich ...

Könnte jemand der den Film gesehen hat, eine detaillierte Beschreibung von Daniel Kleinmanns Titelsequenz geben? Vielen Dank!

craigistheman hat geschrieben:Könnte jemand der den Film gesehen hat, eine detaillierte Beschreibung von Daniel Kleinmanns Titelsequenz geben? Vielen Dank!

Die Musik setzt ein, wenn Bond im Helikopter in Mexiko den Spectre-Ring betrachtet, den er grad Sciarra vom Finger gerissen hat.
Die Kamera zoomt dann in den Octopus rein, der zu einem echten Kraken wird.
Dieser Kraken ist das Hauptsymbol der Titelsequenz.

Dazu hat man noch einen oberkörper-nackten Bond, der von zwei nackten Frauen umgarnt wird.

Zwischendurch verschmilzt alles miteinander, das heisst die Frauen werden auch von den Tentakeln umschlungen etc.

Des weiteren sieht man Bond mit einer Trauergemeinde (optisch ähnlich wie bei der Rom-Beerdigung im Film) durch ein paar Säulen schreiten. Dazu sieht man Momente aus den vorigen Filmen (z.B. die sterbende Vesper, den grinsenden Silva, die düster guckende 'M' und so weiter). Es geht in der Sequenz also darum, dass die ganzen Tentakel von Spectre dafür verantwortlich sind, was Bond in der Vergangenheit passiert ist.

Viel detaillierter kann ich es jetzt leider nicht erklären. Es gibt garantiert noch andere Details, und man entdeckt bei jeder Sichtung was Neues. Aber vielleicht hast du jetzt einen Eindruck wie es aussieht.

Zum Song: die zweite Strophe ist in der Titelsequenz gestrichen. Das heisst: er kommt ziemlich schnell zum Refrain.

Ah sehr cool, vielen Dank für die schnelle Antwort. Sind Waffen zu sehen?

Vielleicht reden wir mal drüber, was an SP unlogisch erscheint, oder wo man bessere Dinge aus dem Dezember Script hat verworfen.

Was mir aufgefallen ist:
- Das Spectre Meeting ist deutlich gekürzt; finde ich OK aber es gibt auch etwas komisches. Im Drehbuch stellt sich der Ersatz von Sciarra sehr ausführlich vor mit allen Nahkampfauszeichnungen die er hat. Da man das weggelassen hat, wirkt dann Mr. Hinx etwas weniger imposant als er ihn so locker tötet. Der geplante Ersatz für Sciarra wirkt so wie ein normales Spectre Mitglied und nicht wie ein ausgebildeter Killer
- Finde es schade, dass man Mr. White nicht deutlich sagen lässt, dass er X Jahre die Nr. 2 von Spectre war, wie es im Script stand. Auch hier wäre die Bedeutung klarer geworden
- Das "kokoo" Thema kommt im 3. Akt nicht mehr so klar rüber
- Dass Oberhauser sich selbst outet fand ich nicht schlimm, irgendwie passt das sogar zu dem Charakter von Flemin, dass er so oft die Identität wechselt
- Die Folterszene im Vergleich zum Dinner mit Poker fand ich deutlich besser; das Pokerspiel im Drehbuch ist so eine nichtssagende Variante von allem was man in CR besser gesehen hat; die Folter ist richtig krank und hat bei vielen Leuten eine starke Wirkung hinterlassen; aber auch hier hätte man durch bessere Monologe seitens Oberhauser seine Motivation deutlicher machen müssen
- Auch der Einsatz der Uhr ist so zumindest etwas besser als der sehr platte Einsatz am Ende des verlorenen Pokerspiels; man hätte das noch besser machen können, aber es besteht ja eine Spannung darin, dass Bond die Uhr nicht fallen lassen darf während er den zweiten oder dritten Bohrer in den Kopf bekommt; und das Madeleine zu ihm darf und er sie noch "erkennt". Da bin ich übrigens sentimental aber ich fand den Satz von ihm "I would recognize you everywhere" (oder so ähnlich?) sehr schön an der Stelle
- Das M am Ende auf C trifft, ist logisch. Übrigens auffällig wie man es vermieden hat, M als Mörder erscheinen zu lassen! C stolpert ja mehr als dass in M tötet


Was ich unlogisch fand:
- Warum wird White erst vergiftet, aber dann muss er auf ein mal getötet werden? (ein Satz von wegen "Einschüchterung von anderen Verrätern wäre hier ausreichend gewesen)
- Warum trifft sich Spectre nur weil einer ihrer Henchman neu besetzt werden muss??? Tun sie ja auch gar nicht da sie vor allem übers business reden
- Alt-M's Auftrag "don't miss his funeral" ist doch reichlich albern; oder was um alles in der Welt konnte sie ahnen was Bond hier erfahren würde?
- Wie bekommt Q über den Ring und dessen Analyse etwas raus über die Zusammenhänge der Personen aus den vorherigen Filmen??? Schade, dass der Film an dieser Stelle sich so wenig Mühe gibt
- Schade auch, dass der Satz "Silva was the IT, Le Chiffe the money..." nicht drin ist; dadurch hatte man zumindest den Eindruck, dass man sich hiermit etwas beschäftigt hat;

Übrigens haben P&W wohl in einem Special für DVD zu Protokoll gegeben, dass sie Quantum als Südamerika Arm von Spectre sehen; das ist allerdings etwas dumm in Bezug auf Kanada... wären sie schlau, hätten sie es als "national resources" Arm bezeichnet und es hätte auf Öl und Wasser gepasst

- Dass Oberhauser sich selbst outet fand ich nicht schlimm, irgendwie passt das sogar zu dem Charakter von Flemin, dass er so oft die Identität wechselt

Welcher Top-Verbrecher ist so dumm?
Man hätte einfach irgendein Rätsel, Ereignis, Dokument etc., was Bond schon seit seinen Jahren bei den Oberhausers verfolgt, einbauen können, sodass Professor Bond durch seine Hirnmuskeln auf die Identität von Oberhauser kommt. Vielleicht hat ihm sein Ziehvater so nebenbei gesagt, dass seine Frau Tochter von aus den Kriegswirren geflohenen Balten oder Polen ist.

Seine Identität ist doch vollkommen egal. Er muss sich auch gar nicht verstecken. Er muss nur vertuschen, dass er böse Dinge nebenbei tut

Wie Maibaum sagen würde: Das saind die vollkommen falschen Fragen

Auch wenn ich ein Freund der (psycho)logisch begründeten Handlungen hinter jedem Tuen eines Charakters bin, muss ich diesem alten Phänomen prinzipielle Existenzberechtigung einräumen. Denn man kann es am Ende IMMER damit erklären, dass der böse Wicht den Widersacher beeindrucken will. Man versetze sich mal in die Lage eines Dr. No's, Stromberg und Konsorten: jahre lang bauen die ein komplexes und stressvolles Unternehmen auf, von dessen Leditimität sie überzeugt sind, und weil es als unlegitim angesehen wird/würde, müssen sie es totschweigen, haben niemanden der ihre Genialität bestätigen, das Projekt wertschätzen könnte. Und dann kommt da dieser "Gesetzeshüter" der alles zerstören will, ohne scheinbar zu begreifen, was für eine wichtige Sache das ist. Schließlich besitzt Bond ein gutes Quantum eigene kriminelle Energie um sich von all den überflüssigen und heuchlerischen Moralvorstellungen nicht verblenden zu lassen.

Interessant und abwechslungsreich wäre einmal, wenn man genau mit diesen Elemente spielen würde.
Indem zum Beispiel:
- Der Gegenspieler Bond überhaupt nicht einweihen, ja, alles versucht um ihn (und am besten auch uns) im Dunkeln tappen zu lassen. Das würde die popcornwütigen Konsumenten natürlich erheblich aus dem Gleichgewicht bringen und über das Verständniss der Investoren gehen.
- Der Gegenspieler Bond vielmehr als potentiellen Verbündeten sieht. WIe schon in Skyfall. Steigerung wäre vor dem Hintergrund eines ambivalenteren Vorhabens als Mütter abzuknallen.

Der Gegenspieler als Verbündeter: Gab es in LTK oder? Das macht den Film in der Hinsicht auch besonders logisch. Da ist dnan aber eher die Frage: Wenn Bond so nah an ihn rankommt, warum tötet er ihn nicht früher

Es wäre auch möglich, dass man den Bösewicht lange Zeit nur OHNE Bond in seinen eigenen Szenen sieht. Bond arbeitet sich durch die Organisation hoch und trifft erst am Ende auf diesen.

Überhaupt wünschte ich mir mal wieder einen Bösewicht, der seine eigenen Szenen hat. Gab es bei CR und QOS eingeschränkt, bei SF gar nicht

danielcc hat geschrieben:Der Gegenspieler als Verbündeter: Gab es in LTK oder? Das macht den Film in der Hinsicht auch besonders logisch. Da ist dnan aber eher die Frage: Wenn Bond so nah an ihn rankommt, warum tötet er ihn nicht früher

Das war doch bloß ein Täuschungsmanöver von Bond. Im Casino will er ihn dann ja auch abknallen.
Ich dachte eher an ein wirkliches Interesse von Seiten des Gegenspielers, Bond auf seine Seite zu bringen. So wie Silva das vorhatte. Nur in solch einer Form, das Bond es pragmatisch für erforderlich hält, oder das Vorhaben des Gegenspielers, zumindest oberflächlich betrachtet, wesentlich ambivalenter ist als die sonstigen, eher teuflichen Pläne.
Als recht einfaches Beispiel:
Waffendeals. Bond soll britischen Interessen nachgehen, als der Gegenspieler versucht Waffenlieferungen an die vom Westen als Freiheitskämpfer aber anderen als Terroristen genannten Gruppierungen zu stoppen. Der Gegenspieler täuscht Bond erst durch berechtigte Zweifel an den Deals, bis sich dann herausstellt, dass es einfach gegen seine eigenen, (viel) dunkleren Interessen steht. Das Ganze kann man dann so groß verpacken wie man will, es bleibt ein komplexeres Bild ohne Schwarz/Weiß Banalisierung.

Auch interessant wäre, wenn Bond ein Spielball wird und bald selbst nicht mehr weiß für welche Seite er agiert und welche Interessen dahinter stecken. Das wäre ein dem Charakter naheliegendes Dilemma, das hoch aktuell ist.
Nur kommt das alles zum Ergebnis, dass Bonds Arbeitgeber und Vaterland selber genug Dreck am stecken hat. Davon bewegt man sich ja eher wieder weg...

Übrigens wäre Bond25 doch ein mal eine gute Gelegenheit für Tarantin.
Er hat die Möglichkeit auf etwas klassischem aufzusetzen (Bond vs. Spectre/Blofeld), er hat mit Waltz einen seiner Lieblinge, da könnte er doch Craig einen netten Abschluss bescheren.

Nicht dass ich ihn als Bond Regisseur unbedingt haben will, aber er hätte nach Abschluss der Vesper/Quantum/White Sache alle Freiheiten und mit der Blofeld Sache alles, was eine klassisch große Konfrontation braucht.

danielcc hat geschrieben:Übrigens wäre Bond25 doch ein mal eine gute Gelegenheit für Tarantin.
Er hat die Möglichkeit auf etwas klassischem aufzusetzen (Bond vs. Spectre/Blofeld), er hat mit Waltz einen seiner Lieblinge, da könnte er doch Craig einen netten Abschluss bescheren.

Nicht dass ich ihn als Bond Regisseur unbedingt haben will, aber er hätte nach Abschluss der Vesper/Quantum/White Sache alle Freiheiten und mit der Blofeld Sache alles, was eine klassisch große Konfrontation braucht.

Oder, WENN man auf Nummer sicher gehen will,
dann überredet man Martin Campbell, für Craig einen würdigen fünften Film als Abschluss zu inszenieren.

Tarantino würde auf jeden Fall das Drehbuch auch selbst schreiben wollen.
Da wären Purvis & Wade, Logan und Butterworth auf jeden Fall dann außen vor.

Wie sieht es eigentlich mit Gadgets aus? Mir sind die Leaks leider nicht so bekannt gewesen. Ich weiß zwar, von der ein oder anderen Neuerung am Aston, aber was wird's noch so geben?

Und wie siehts mit dem Tod von Denbigh und Hinx aus? Spektakulär oder sterben diese Personen überhaupt?

Wie und wo läuft der Showdown ab? (London, Westminster Bridge)?