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Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 1. September 2018 16:07
von Samedi
Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 14:22
Wenn ich bei Eon Entscheidungen treffen würde und ich von Hodge nicht überzeugt wäre, sondern ihn nur als Mittel zum Zweck sehe (und so war es anscheinend), dann hätte er von mir keinen Cent bekommen.
Dann hätte Hodge aber auch nichts gemacht.
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Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 1. September 2018 18:19
von NickRivers
man hat es ja am unfassbar dummen Streit um die Rechte um Blofeld zwischen den Erben von Flemmming und der Gruppe um Mc Clory gesehen, zu welch absurden Auswüchsen dies führte.
Sollen sich jetzt Babs und Michi mit Boyle/Hodges einen "Blofeld-Streit 2.0" ins Lager holen, wenn B/H sich einbilden Nutzungsrechte für die oder die von ihnen geschaffene Figur geltend zu machen ?
EON ist daher natürlich gut beraten, analoges zukünftig zu vermeiden. Ich halte daher das gängige Buy Out System durchaus für moralisch vertretbar. Nichts desto Trotz gab es vor paar Jahren sogar einen Streik der Skript-Autoren in Hollywood.
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18481486.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... -lahm.html
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 1. September 2018 18:26
von Henrik
Samedi hat geschrieben: 1. September 2018 16:07
Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 14:22
Wenn ich bei Eon Entscheidungen treffen würde und ich von Hodge nicht überzeugt wäre, sondern ihn nur als Mittel zum Zweck sehe (und so war es anscheinend), dann hätte er von mir keinen Cent bekommen.
Dann hätte Hodge aber auch nichts gemacht.
Was aber auch nicht weiter schlimm ist, wenn man schon das Script von Purvis&Wade hat.
Ich habe das Gefühl, wir drehen uns im Kreis. Hodge wurde von Boyle mitgebracht, P&W wurden schon vorher bekanntgegeben. Hier im Forum wurde häufiger das Gerücht wiedergegeben, dass es eben der Preis war, den Boyle verlangt hat, dass Hodge das Script schreibt. Gehen wir davon aus, dass das so wahr ist, ist das für mich schon ein Fehler von Eon. Man holt sich einen Regisseur, nur um diesen Regisseur zu haben, obwohl man weiss, dass dieser inhaltliche Absichten hat, die man gar nicht will.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 1. September 2018 18:47
von ProfessorDent
Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 14:22
Wenn ich bei Eon Entscheidungen treffen würde und ich von Hodge nicht überzeugt wäre, sondern ihn nur als Mittel zum Zweck sehe (und so war es anscheinend), dann hätte er von mir keinen Cent bekommen.
Warum hätte denn Boyle, der als Regisseur ebenefalls im Auftrag von EON arbeitet, Hodge bezahlen sollen? Warum? Das macht doch keinen Sinn.
Ich finde es etwas lächerlich, dass an eigenen Theorien festgehalten wird, obwohl nicht nur Argumente, sondern auch gängige Vorgehensweisen bei Filmen dagegensprechen.
Da könnte ich auch behaupten dass B25 am Ende chronologisch gedreht wird, wäre ja einfacher für die Schauspieler und darauf bestehen, dass es so ist, weil ja keiner von uns weiß, wie der Drehplan ausschauen wird.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 2. September 2018 00:13
von Samedi
Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 18:26
Hier im Forum wurde häufiger das Gerücht wiedergegeben, dass es eben der Preis war, den Boyle verlangt hat, dass Hodge das Script schreibt. Gehen wir davon aus, dass das so wahr ist, ist das für mich schon ein Fehler von Eon. Man holt sich einen Regisseur, nur um diesen Regisseur zu haben, obwohl man weiss, dass dieser inhaltliche Absichten hat, die man gar nicht will.
Wenn das so wäre und man von Anfang an mit der Idee von Boyle und Hodge nicht einverstanden gewesen wäre, dann hätte EON die beiden bestimmt nicht an Bord geholt. Laut aktuellem Stand war das Problem ja auch nicht eine Idee von den beiden, die EON nicht gepassst hat, sondern eher umgekehrt. Also dass EON noch ein paar Vorschläge hatte, die Boyle so nicht mittragen konnte oder wollte.
So oder so bleibt natürlich festzuhalten, dass wir (zumindest vorerst) nichts genaueres über die Umstände wissen und nur im Nebel stochern.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 2. September 2018 07:08
von craigistheman
ProfessorDent hat geschrieben: 1. September 2018 18:47Ich finde es etwas lächerlich, dass an eigenen Theorien festgehalten wird, obwohl nicht nur Argumente, sondern auch gängige Vorgehensweisen bei Filmen dagegensprechen.
Danke!
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 2. September 2018 08:37
von Henrik
Samedi hat geschrieben: 2. September 2018 00:13
Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 18:26
Hier im Forum wurde häufiger das Gerücht wiedergegeben, dass es eben der Preis war, den Boyle verlangt hat, dass Hodge das Script schreibt. Gehen wir davon aus, dass das so wahr ist, ist das für mich schon ein Fehler von Eon. Man holt sich einen Regisseur, nur um diesen Regisseur zu haben, obwohl man weiss, dass dieser inhaltliche Absichten hat, die man gar nicht will.
Wenn das so wäre und man von Anfang an mit der Idee von Boyle und Hodge nicht einverstanden gewesen wäre, dann hätte EON die beiden bestimmt nicht an Bord geholt. Laut aktuellem Stand war das Problem ja auch nicht eine Idee von den beiden, die EON nicht gepassst hat, sondern eher umgekehrt. Also dass EON noch ein paar Vorschläge hatte, die Boyle so nicht mittragen konnte oder wollte.
So oder so bleibt natürlich festzuhalten, dass wir (zumindest vorerst) nichts genaueres über die Umstände wissen und nur im Nebel stochern.
Ich hätte jedenfalls erst einmal ein Projekt vernünftig abgeschlossen, d.h. Bond 25 mit P&W, dannach Boyle mit Hodge, wenn er drauf besteht.
Was das mit an Bord holen angeht: Ich habe das Gefühl, man hat Boyle quasi als Selbstzweck gesehen, unabhängig von inhaltlichen Absichten. Wenn ich schon jemanden mit einem Drehbuch beauftragt habe, dann hole ich mir doch niemenden, der ganz eigene Ideen mitbringt. Das kann man hinterher machen.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 2. September 2018 11:39
von Samedi
Henrik hat geschrieben: 2. September 2018 08:37
Ich hätte jedenfalls erst einmal ein Projekt vernünftig abgeschlossen, d.h. Bond 25 mit P&W, dannach Boyle mit Hodge, wenn er drauf besteht.
Wenn für EON das Skript von P&W besser gewesen wäre als die Idee von Boyle, dann hätte man Boyle wohl nicht verpflichtet.
Henrik hat geschrieben: 2. September 2018 08:37
Wenn ich schon jemanden mit einem Drehbuch beauftragt habe, dann hole ich mir doch niemenden, der ganz eigene Ideen mitbringt.
Doch, wenn dessen Idee besser ist. Und das mit "hinterher machen" ist auch nicht so einfach, denn wenn man B26 mit einem neuen Schauspieler umsetzt, braucht man sowieso ganz was neues und nicht Boyles Idee für einen Craig-Bond.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 03:34
von craigistheman
Bond könnte im Rahmen einer alten Mission, eine Frau, evtl. eine Agentin eines ausländischen Geheimdienstes kennen und lieben gelernt, diese aber aufgrund einer binären Entscheidung (sie oder die Erfüllung des Auftrags) schwanger in der Scheiße sitzen gelassen haben. Sie erlitt neben dem Verlust des Kindes eine Reihe schwerwiegender Schicksalsschläge, konnte sich über die Jahre jedoch durch zahlreiche Opfer an die Spitze eines bedeutenden Unternehmens hocharbeiten/ggf. hochschlafen (eine Art Claire Zachanassian).
Von einer schlimmen Krankheit heimgesucht, ist ihre irdische Zeit nur noch knapp bemessen. So bleibt ihr als einziger Wunsch offen, sich an dem Mann zu rächen, der sie einst in eine so missliche Lage stürzte. Sie wirbt gegen eine beträchtliche Summe Geld eine junge Navy-Rekrutin an, mit dem Ziel das sanierte 00-Programm des MI6 zu unterwandern. Diese willigt ein um den bankrott gehenden Betrieb ihrer Pflegeeltern zu retten. Der Brexit lässt grüßen.
Bond, der sich aufgrund seines fortgeschrittenen Alters immer mehr aus dem aktiven Dienst zurückzieht, sieht sich nun in der für ihn mehr als ungewohnten und zunächst unangenehmen Situation die Rekrutin auszubilden. Von seinem Auftrag abgetan, überrascht ihn jedoch der grenzenlose Eifer und stahlene Wille der jungen Frau. Die beiden entwickeln ein starkes Vertrauensverhältnis. Es folgt ihr erster Abschuss, den Bond persönlich überwacht.
Kurz darauf offenbart ihm die junge Agentin seine leibliche Tochter zu sein und ihn ihr ganzes Leben lang gesucht zu haben. Nach einer Phase des Zweifelns und des Leugnens bricht für Bond eine Welt zusammen. Die junge Frau bietet ihm an einen Vaterschaftstest zu machen. Nachdem sich Bond zuerst weigert, willigt er doch ein, unter der Voraussetzung, dass der MI6 niemals etwas davon mitkriegen dürfe, da es 00-Agenten im aktiven Dienst nicht gestattet ist Nachwuchs zu haben, weil es sie erpressbar macht. Die beiden machen den Test, die Ergebnisse werden von der Drahtzieherin zurecht manipuliert. Natürlich geht Bond aufs Ganze, lässt zusätzlich einen DNA-Test von der Abteilung Q durchführen und kommt so dem Schwindel auf die Schliche, behält es jedoch für sich mit dem Gedanken der Sache auf den Grund zu gehen.
Im weiteren Verlauf der Handlung erhalten Bond und seine Rekrutin einen gemeinsamen Auftrag. Im Mittelpunkt des Falles steht natürlich das Unternehmen der Drahtzieherin. Im Verlauf der Mission - es kann sich ruhig um einen klassischen Auftrag handeln - wächst auch der Druck auf die junge Agentin, die heimlich in Kontakt zu ihrer Auftragsgeberin steht. Nach einem fehlgeschlagenen Anschlag auf ihr Leben, versteht sie, dass sie lediglich geködert wurde und nicht lebend aus der Sache herausgekommen wäre, da die Rache darin besteht Bond im Glauben an den Verlust seiner einzigen Tochter auf ewig büßen zu lassen. Die Luft wird so dünn, dass sie von selbst mit der Wahrheit herausrückt.
Dadurch erwirbt sie sich Bonds Vertrauen zurück und die beiden drehen den Spieß um. Im Finale rettet die Junge Bond den Hintern und nietet die Alte um, ihr zweiter Abschuss.
Am Ende erhält die junge Agentin 00-Status, Bond geht in den verdienten Ruhestand. Als er das MI6-Gebäude in Whitehall mit seiner geschätzten Schreibtischlampe unter dem Arm verlässt, geht er ein paar Schritte, bis er stehen bleibt. Er dreht sich nochmal um, wartet ein paar Sekunden und läuft zurück. Abblende.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 12:37
von Casino Hille
Das ist nach CR-SP gar nicht so wahnsinnig unwahrscheinlich und eine durchaus mögliche Grundhandlung für einen zukünftigen Bondfilm. Ob man sie nun gut findet oder nicht, das ist was anderes, aber wir haben hier schon deutlich abwegigere Plots diskutiert!
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 13:00
von craigistheman
Casino Hille hat geschrieben: 3. September 2018 12:37
Das ist nach CR-SP gar nicht so wahnsinnig unwahrscheinlich und eine durchaus mögliche Grundhandlung für einen zukünftigen Bondfilm. Ob man sie nun gut findet oder nicht, das ist was anderes, aber wir haben hier schon deutlich abwegigere Plots diskutiert!
Leider hab ich aufgrund eines Fehlers den ersten Teil meines Posts ausversehen gelöscht. Ich dachte, ich fasse mal alle Gerüchte der letzten Monate zusammen (ob zutreffen oder nicht, gut oder schlecht), um eine grobe und möglichst plausible Plotzusammenfassung zusammen zu spinnen.
Natürlich ist mir klar, dass so eine Idee gewagt wäre, womöglich auf starke Ablehnung stoßen würde. Nichts desto trotz finde ich den Gedanken durchaus interessant. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der nächste und wahrscheinlich letzte Craig-Bond unpersönlicher Natur wird. Bond hat keine Kinder, das wäre aus vielen Gründen das Garaus der Figur. Die Figur aber damit hinter das Licht zu führen, ist eine aus meiner Sicht verlockende Perspektive.
Es kommt ganz darauf an wie die Handlung konstruiert wird. Zwei starke und in dieser Form bei Bond nie dagewesenen Frauenfiguren finde ich im heutigen Kontext von #metoo durchaus reizvoll. Dass Craig mit einer jüngeren Verbündeten bestens harmoniert, lässt sich z.B. an Finchers Verblendung erkennen.
Zwar stünden die Rache und die Vaterschaftsgeschichte klar im Mittelpunkt der Handlung, doch dürfte der eigentliche Auftrag nicht minder interessant ausfallen.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 13:04
von Casino Hille
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 13:00Zwei starke und in dieser Form bei Bond nie dagewesenen Frauenfiguren finde ich im heutigen Kontext von #metoo durchaus reizvoll.
Inwiefern sich Spuren von #metoo in Bond erkennen lassen werden, da bin ich auch schon gespannt. Denn das wird definitiv unterschwellig eine Thema im nächsten Bond sein, da bin ich mir sogar absolut sicher. Dafür ist das "Bond-Girl", bzw. allein der Term, zu sehr allseits bekannt, um nicht im Zuge dieser Debatte ebenfalls einen neuen Twist zu bekommen. Und nichts anderes wurde bei Bond schon immer gemacht, ob nun im Zuge von AIDS oder 1995 mit der emanzipierten Moneypenny.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 13:13
von craigistheman
Das sehe ich ebenfalls so. Die Frage ist natürlich immer, wie weit sich EON aus dem Fenster lehnen kann, ohne die Figur in ihren Grundsätzen zu zerstören. Ich höre schon die Fans aufschreien, und den Machern eine aufgezwungene "political correctness" (ein mittlerweile gefährlicher Begriff, wurde er schließlich vom rechtspopulistischen Jargon übernommen) vorwerfen. Das ließ sich anhand von Star Wars TLJ gut beobachten.
Vielleicht ist es aber an der Zeit manche grundlegenden Züge der Figur James Bond umzudenken. Er kann ja nach wie vor sehr charmant und verführerisch rüberkommen, nur das unreflektiert Misogyne passt einfach nicht mehr in die heutige Zeit. Es sei denn, es wird als Mittel gegen Bond, der ja inzwischen nicht mehr unfehlbar ist, eingesetzt.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 21:20
von ProfessorDent
Warum Bond frauenfeindlich sein sollte, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 3. September 2018 23:12
von craigistheman
ProfessorDent hat geschrieben: 3. September 2018 21:20
Warum Bond frauenfeindlich sein sollte, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.
Nicht frauenfeindlich, machomäßig. Na schau dir doch GF der TMWTGG an. Gerade bei Guy Hamilton ist es am stärksten ausgeprägt.