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Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 28. August 2018 06:49
von Gernot
wie schon oft erwähnt, es gehört zum Geschäft eines Fimproduzenten, sich gegen genau solche Fälle abzusichern (wie oft in den letzten Jahren wurde ein Drehbuch von anderen Autoren geändert, erweitert, neu-geschrieben mit alten Ideen etc.?). Es ist durchaus denkbar und möglich, dass die Verfilmungsrechte für den Draft bzw. das Drehbuch, das Hodge geschrieben hat (und wohl auch von EON bezahlt wurde), alleine bei EON liegen. Da in diesem speziellen Fall auch noch Boyle mitspielt, kann die Situation hier schon komplizierter sein und es ist natürlich auch nicht ausgeschlossen (wobei das zumindest für mich der unwahrscheinlichere Fall ist), dass sie zu einem komplett anderen Drehbuch (etwa jenes von P&W) zurückkehren (dabei auch noch den Drehstart in 3 Monaten zu halten, wäre jedenfalls eine sehr sportliche Aufgabe). "Auf gar keinen Fall" würde ich jetzt in Anbetracht dessen, dass wir alle die Hintergründe nicht kennen, keine der Situationen bewerten.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 28. August 2018 07:56
von Goahead
Casino Hille hat geschrieben: 26. August 2018 19:16
Ein richtiges Remake innerhalb der von EON produzierten Bonds wird es sicher niemals geben. Man wird im Zuge des seit CR eingeschlagenen Reboot-Wegs alte Charaktere und Motive wieder aufgreifen (siehe Blofeld und Spectre), aber auf keinen Fall wird man existierende Bonds wirklich neu verfilmen. Dafür bräuchte es schon McClorys Erben, um uns irgendwie noch mal mit Feuerball: Part 3 zu behelligen.
Wäre das theoretisch möglich, dass da irgendwann mal noch was in der Art kommt oder zumindest angestrebt wird ?
Ich dachte, dass sei inzwischen „ausgeschlossen“ ?
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 28. August 2018 10:15
von Samedi
0 0 7 hat geschrieben: 28. August 2018 01:36
Und ich kann mir nur schwer vorstellen, daß man bei EON ein zweites McClory-Gate riskieren wird.
Nochmal:
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Bei TB ist der Rechte-Konflikt ja weit vor dem Film entstanden. Wenn es so wäre, wie du das hier darstellst, dann hätte jeder an einem Bondfilm beteiligte Autor das Recht, seinen eigenen Bondfilm zu verfilmen. Alleine die Vorstellung ist ja geradezu absurd.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 20:13
von Henrik
Vielleicht irre ich mich, aber meiner Meinung nach ist das schon vergleichbar. Bei TB hat Fleming Eon das Recht eingeräumt, den Roman zu verfilmen, obwohl er dazu die Zustimmung der Mitautoren (-->McClory) gebraucht hätte.
Eon bräuchte wohl auch die Zustimmung aller am Bond 25-Drehbuch Beteiligten, um dieses zu verfilmen, d.h. Hodge und Boyle. Bei Boyle ist die Zustimmung fraglich.
Aber um das genau zu analysieren bräuchte man die Verträge. Vielleicht hat Boyle darin auch die Verfilmungsrechte Eon eingeräumt und auf eigene Ansprüche verzichtet.
Das hat wohl auch nichts damit zu tun, ob jeder Autor seinen eigenen Bondfilm verfilmen kann, sondern damit, ob Eon ein fremdes Skript verfilmen kann.
Wenn es tatsächlich so ist, wie manche Gerüchte es sagen, dass man nur den Namen "Boyle" haben wollte und mit der Story gar nichts anfangen konnte, halte ich es für fraglich, ob man überhaupt ein Interesse an der Story hat.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 20:39
von craigistheman
Da es derzeit nicht so aussieht, als könne man - selbst wenn man es wollte - einfach reibungslos an SP anknüpfen (Waltz und Seydoux dürften so kurzfristig wohl kaum zur Verfügung stehen), glaube ich derzeit eher nicht an eine Rückkehr Blofelds oder Madeleines. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts hoffe ich immer mehr auf ein eigenständiges Abenteuer, ohne größeren Bezug auf die letzten Filme. Natürlich wäre mir eine "runde" Sache lieber gewesen. Man hätte aus B25 einen wunderbaren Ausbruchfilm machen können. Schön wäre es auch gewesen, wenn Bond erkannt hätte, dass er - obwohl er es sich in CR bereits gewünscht hat - einfach nicht der Richtige für ein häusliches Leben jenseits des aktiven Dienstes ist. Interessant ist auch der Gedanke, dass es Bond hätte sein können, der Blofeld letzten Endes aus der Haft befreit.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 20:43
von Casino Hille
craigistheman hat geschrieben: 29. August 2018 20:39Interessant ist auch der Gedanke, dass es Bond hätte sein können, der Blofeld letzten Endes aus der Haft befreit.
Da war Mission: Impossible dieses Jahr leider ein bisschen schneller. Überhaupt zeigt Fallout recht gut, wie ein Bond 25 hätte aussehen können, der sich weiter auf die Blofeld Geschichte und einen möglichen Ausbruch konzentriert. Um ehrlich zu sein: Auch wenn ich Fallout mochte, bin ich froh, wenn die Kapitel um Brofeld, Swann und Goftar, äh Spectre jetzt ad acta gelegt werden und wir in die Zukunft statt in die Vergangenheit blicken.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 20:46
von Maibaum
Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 20:13
Eon bräuchte wohl auch die Zustimmung aller am Bond 25-Drehbuch Beteiligten, um dieses zu verfilmen, d.h. Hodge und Boyle.
Kaum.
Drehbuchautoren haben normalerweise wenig bis keine Rechte an ihrer Arbeit, ansonsten wären unzählige Filme nie gedreht worden.
Das Drehbuch dürfte für EON geschrieben worden sein, und die können damit machen was sie wollen. Also auch es nach ihrem Gutdünken abändern lassen, oder auch nur Teile daraus benutzen.
Und man kann so ein Drehbuch auch schon mit kleinen Änderungen inhaltlich in das Gegenteil drehen.
Wenn die Pre-Production bereits gestartet hat, dann wird EON auf jeden Fall daran interessiert sein den Film auch wie geplant abzudrehen.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 20:50
von Gernot
Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 20:13
Vielleicht irre ich mich, aber meiner Meinung nach ist das schon vergleichbar. Bei TB hat Fleming Eon das Recht eingeräumt, den Roman zu verfilmen, obwohl er dazu die Zustimmung der Mitautoren (-->McClory) gebraucht hätte.
Eon bräuchte wohl auch die Zustimmung aller am Bond 25-Drehbuch Beteiligten, um dieses zu verfilmen, d.h. Hodge und Boyle. Bei Boyle ist die Zustimmung fraglich.
Aber um das genau zu analysieren bräuchte man die Verträge. Vielleicht hat Boyle darin auch die Verfilmungsrechte Eon eingeräumt und auf eigene Ansprüche verzichtet.
Das hat wohl auch nichts damit zu tun, ob jeder Autor seinen eigenen Bondfilm verfilmen kann, sondern damit, ob Eon ein fremdes Skript verfilmen kann.
Wenn es tatsächlich so ist, wie manche Gerüchte es sagen, dass man nur den Namen "Boyle" haben wollte und mit der Story gar nichts anfangen konnte, halte ich es für fraglich, ob man überhaupt ein Interesse an der Story hat.
wir wissen nicht, ob Boyle am Drehbuch mitgewirkt hat => bezweifle ich aber stark, da er nicht einmal Zeit gehabt hätte dieses Jahr, daran zu schreiben (er hat ja noch den anderen Film gedreht). D.h. der Drehbuchentwurf, wie auch Anfang des Jahres von EON offiziell bekanntgegeben wurde, stammt von Hodge. Hodge wurde von EON beauftragt und die machen das nicht zum ersten Mal und haben sich sicherlich die alleinigen Verfilmungsrechte einräumen lassen, alles andere wäre sehr untypisch. Ob es nun komplett oder nur zu Teilen oder doch gar nicht für B25 verfilmt wird, wird man sehen.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 21:56
von craigistheman
Casino Hille hat geschrieben: 29. August 2018 20:43
craigistheman hat geschrieben: 29. August 2018 20:39Interessant ist auch der Gedanke, dass es Bond hätte sein können, der Blofeld letzten Endes aus der Haft befreit.
Da war Mission: Impossible dieses Jahr leider ein bisschen schneller. Überhaupt zeigt Fallout recht gut, wie ein Bond 25 hätte aussehen können, der sich weiter auf die Blofeld Geschichte und einen möglichen Ausbruch konzentriert. Um ehrlich zu sein: Auch wenn ich Fallout mochte, bin ich froh, wenn die Kapitel um Brofeld, Swann und Goftar, äh Spectre jetzt ad acta gelegt werden und wir in die Zukunft statt in die Vergangenheit blicken.
Ah stimmt, da war ja was
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. Soll mir ebenfalls recht sein, da es ohnehin widersprüchlich wäre, zu dieser herbeikonstruierten pseudo-Kontinuität der Craig-Ära auf einmal einen anderen Schauspieler für den Blofeld-Part zu casten. Wie es der Name ohnehin schon verrät, kann Phantom unauffällig und überall auf und abtauchen.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 29. August 2018 23:21
von Samedi
Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 20:13
Das hat wohl auch nichts damit zu tun, ob jeder Autor seinen eigenen Bondfilm verfilmen kann, sondern damit, ob Eon ein fremdes Skript verfilmen kann.
Nur würde EON kein "fremdes" Skript verfilmen, sondern eines, welches von ihnen in Auftrag gegeben wurde. Also entweder Hodge und Boyle bekommen das Geld für ihr Drehbuch und EON darf dieses dann auch verfilmen oder sie bekommen eben kein Geld. Wobei ich Option 2 hier eigentlich ausschließen würde.
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Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 31. August 2018 10:33
von ProfessorDent
Demnach hätte man SP nicht machen können, wenn Logan es verboten hätte.
Es hat doch kaum einen Bondfilm gegeben, bei dem der erste Drehbuchentwurf sofort genommen wurde, es haben immer andere Autoren mitgeschrieben und meistens wurden auch andere Autoren zum Verbessern herangezogen. Unterm Strich sind es aber Auftragsarbeiten und man wird schlau genug für vernünftige Verträge sein.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 31. August 2018 13:01
von 0 0 7
Nun haben wir hier aber eine ähnliche Ausgangslage wie bei Feuerball damals. Man verfilmt hier die Idee eines Dritten - in diesem Fall die von Boyle. Die Autoren bauen auf dieser Idee lediglich auf. Ich kenne mich mit dem britischen Urheberrecht nicht aus, aber hierzulande hast du jederzeit die Möglichkeit die Nutzungsrechte an deinem geistigen Eigentum zurück zu ziehen. Anders als bei McClory damals, hat man bei Bond 25 Boyles Idee mit dessen Einverständnis zu einem Drehbuch umgearbeitet. Nun wissen wir aber ja nicht, wie stark sich Boyle und EON verkracht haben und ob Boyle seine Idee "mitgenommen" hat bei der Trennung. Es ist gut möglich, daß man später "nach einer Idee von Danny Boyle" in den Vorspann schreiben wird, aber da uns immer noch keine Informationen über die aktuelle Lage vorliegen und wir auch die Vereinbarungen zwischen den Parteien nicht kennen ist es schwierig darüber zu diskutieren. Es ist und bleibt alles Spekulation bis wir etwas offizielles hören.
Dass auch Hodge nicht mehr mit an Bord sei, ist übrigens ebenfalls sehr interessant. Er soll ja sehr gut mit Boyle befreundet sein und war Bedingung von Boyle bei seiner Zusage für Bond 25. Bleibt die Frage, ob er aus Solidarität zu Boyle gegangen ist oder ob die künstlerischen Differenzen doch mehr inhaltliche Gründe hatten als wir ahnen. Letzteres wäre ziemlich seltsam, denn eigentlich hätte man erwarten können, daß man mit Boyle über seine Idee ausführlich gesprochen hat bevor man ihn verpflichtet hat und man hatte (zumindest in der Öffentlichkeit) den ersten Drehbuchentwurf ja auch sehr gelobt. Nun wissen wir aber ja aus den Leaks von Spectre, daß man auch noch mitten in der Produktion die halbe Handlung nochmal komplett umkrempeln kann. Es wunderte mich damals schon, dass nicht auch Mendes während der Produktion entnervt hingeschmissen hat.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 31. August 2018 13:41
von Samedi
0 0 7 hat geschrieben: 31. August 2018 13:01
Nun haben wir hier aber eine ähnliche Ausgangslage wie bei Feuerball damals.
Eben nicht.
Das "Problem", das es bei TB gab, hatte im Prinzip überhaupt nichts mit dem Film zu tun, sondern mit der Rechtslage, die Fleming eigentlich selbst verschuldet hatte. EON hatte die Rechte an den Fleming-Stoffen, aber Fleming hatte nicht die Rechte (oder zumindest nicht die kompletten) an TB, aus Gründen, die wir hier denk ich nicht weiter ausbreiten müssen. EON (oder genauer gesagt Broccoli und Saltzman) wurden sich dann mit Kevin McClory einig und dieser hatte dann das Recht, den Stoff später erneut zu verfilmen (siehe NSNA). Wenn man sich nicht geeinigt hätte, dann hätte McClory den Stoff vermutlich trotzdem verfilmen können, EON jedoch nicht. Man hat also das beste draus gemacht und zudem noch einen der erfolgreichsten (hier kann man ja immer anders rechnen) Filme der ganzen Reihe gedreht.
Für B25 gibt es eben keine "dritte Partei", die man ähnlich wie McClory ins Boot holen müsse, sondern alle Beteiligten Autoren (wenn man das Skript von Hodge überhaupt verwenden möchte) wurden speziell für dieses Projekt engagiert und werden (oder wurden) auch für ihre Dienste bezahlt.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 31. August 2018 13:53
von 0 0 7
Ich sagte ja nicht, dass wir die selbe Lage haben, sondern dass wir eine ähnliche Lage haben. Nämlich, dass es rechtliche Schwierigkeiten geben KÖNNTE, wenn man Boyles Idee nun trotzdem verfilmt.
Re: Thema, Story, Drehbuch
Verfasst: 31. August 2018 13:59
von Samedi
0 0 7 hat geschrieben: 31. August 2018 13:53
Ich sagte ja nicht, dass wir die selbe Lage haben, sondern dass wir eine ähnliche Lage haben. Nämlich, dass es rechtliche Schwierigkeiten geben KÖNNTE, wenn man Boyles Idee nun trotzdem verfilmt.
Nur besteht diese "drohende Gefahr", die du bei B25 vermutest, eigentlich immer und deshalb wird man sich da bei EON bestimmt rechtlich abgesichert haben. Und sollten Boyle und Hodge wirklich derart eskalieren (was ich mir nicht vorstellen kann), dann werden sie wohl nie wieder ein Studio für ihre Projekte finden.