danielcc hat geschrieben: 6. Mai 2024 12:29 Wahrscheinlich die gleichen Idioten die glauben, dass Gosling und Blunt Stars sind die Leute ins Kino locken

Gibt es momentan überhaupt noch sowas wie eine Starkultur, die sich in irgendeiner Weise nachweislich auf das Box Office auswirkt? Ich beobachte das Blockbuster-Geschehen ja eher aus sicherer Entfernung, aber aus meiner Perspektive scheint es so, dass die große Zeit der Stars schon seit geraumer Zeit vorbei ist. Gehen die Leute wegen einem Matt Damon oder Ryan Reynolds bewusst ins Kino? Mein Eindruck ist eher nicht. Selbst bei jemandem wie Tom Cruise bin ich mir da nicht so sicher, ob es wirklich am Ende noch sein Name ist, der die Leute zieht (wenn sie denn überhaupt kommen). Die Starkultur scheint mir von einer Art Marken- und Eventkultur abgelöst worden zu sein.

Ja, genau, diese Starkultur gibt es sowieso nicht mehr. Selbst ein Dwayne Johnson oder ein Tom Cruise ziehen nicht für sich.
Die großen Hollywood-Filme müssen als Event beim Publikum verstanden werden, sonst wartet es lieber auf den Streaming-Start.

Casino Hille hat geschrieben: 6. Mai 2024 13:14 Ja, genau, diese Starkultur gibt es sowieso nicht mehr. Selbst ein Dwayne Johnson oder ein Tom Cruise ziehen nicht für sich.
Die großen Hollywood-Filme müssen als Event beim Publikum verstanden werden, sonst wartet es lieber auf den Streaming-Start.

Die Starkultur mag es nicht mehr geben, vor allem aber gibt es nicht mehr die Stars. In meiner "Jugend" gaben sich die Newcomer die Klinke in die Hand, Brad Pitt, River Phoenix, Keanu Reeves, Johnny Depp, Gary Oldman, Leonardo DiCaprio und und und... heutzutage bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ein Timothee Chalamet den meisten Gelegenheits-Kinogängern ein Begriff ist.

Seh ich anders. Der jungen Generation sind Timothée Chalamet, Zendaya, Tom Holland, Austin Butler etc. sehr wohl ein Begriff, aber sie gehen nicht ins Kino, um die auf der Leinwand zu sehen, wenn sie ihnen den ganzen Tag auch auf Instagram und TikTok folgen können.

Ganz genau, mit den Filmstars passiert langsam das, was den Musikstars schon lange blühte. Man hat digital kostenlosen Dauerzugang zu ihnen, da muss man keine Alben oder Kinotickets mehr kaufen.

Beim Fall Guy konnte man schon von einem Erfolg ausgehen. Blunt zieht kaum, aber Gosling schon. Spätestens seit dem Ken-Hype war er
gefühlt das ganze Jahr auf irgendwelchen Titeln. Humor kann er und Action im Verbund mit Humor ist auch die Schiene auf der Dwayne Johnson schon ewig surft. Dazu kommt noch Leitch, der Mit Bullet Train, Atomic Blonde, Hobbs and Shaw und John Wick schon etwas vorzuweisen hat.

Manchmal versteht man es nicht. Denn sowohl Publikum (das den Film gesehen hat) wie auch Kritik äußern sich überwiegend sehr positiv über den Film. Ich zähle mich auch dazu. Vielerorts hat auch das erste sehr warme Wochenende nach dem üblichen halbjährigen Schmuddel-Herbst-Winter Mix in Europa sicher nicht geholfen.

Nun ja, ich glaube selbst in den 80er/90er hatten die "Stars" aus jener Zeit nicht soooo wahnsinnig viel Power die Leute ins Kino zu locken. Das glauben wir zwar immer, aber war das wirklich so? Schwarzenegger und Stallone hatten auch Flops. Ebenso Hanks, Murphy, Carey,... all die Leute denen man damals so erst 20 Mio pro Film gezahlt hat.

Dennoch, ja ich gebe dir natürlich Recht. Heute gibt es davon praktisch niemanden mehr. Selbst die Kombi "Star und richtiger Film dazu" zieht kaum noch. (glaube in der Tat, dass Cruise der Letzte ist, wo eine gewisse Chance besteht, dass Leute am ehesten für ihn ins Kino gehen)

Aus meiner Sicht ziehen nur noch ein paar Regisseure (eigentlich nur Nolan aber auch nicht save immer), und vor allem Filme die es schaffen, über virale Kampagnen zu einem Zeitgeist Phänomen zu werden. Selbst etablierte Serien/Franchises sind nicht mehr sicher (umso erstaunlicher wie stabil Bond zuletzt noch gelaufen ist)

Also Stallone und Schwarzenegger waren absolute Zugpferde. Selbst als schwächer geltenden Filme wie "City Cobra" (ab 18! obendrein) oder "Over the top" hatten 1,7 Millionen Besucher bzw. knapp über 1 Mio. Von 1982 bis 1995 hatte jeder Stallone Film in D mindesten 1 Million Besucher (einzige Ausnahme "Oscar"). Das macht 15 Millionenerfolge in 13 Jahren.

Ich wollte jetzt nicht die von mir geschätzten Actionhelden der 80er schlecht reden. Wollte nur sagen, dass selbst die in ihrer Hochzeit Filme hatten, die ganz und gar nicht gut gelaufen sind (denke dabei übrigens ans weltweite Box Office, nicht an D). Selbst für D sind aber 1 Mio für mich kein Maßstab für einen Blockbuster (selbst in dieser schwachen Phase hatte jeder Bondfilm mindestens 2.5 Mio)

Nenne mir einen anderen Darsteller der in 13 Jahren 15 Filme über eine Million Besucher bringt, dann reden wir weiter.

Ich machs dir leichter. Auf jeden Fall nicht Hanks, nicht Murphy und schon gar nicht Carrey.

vodkamartini hat geschrieben: 6. Mai 2024 20:01 Nenne mir einen anderen Darsteller der in 13 Jahren 15 Filme über eine Million Besucher bringt, dann reden wir weiter.

Das ist aber doch gar nicht die Frage. Du willst mich falsch verstehen

danielcc hat geschrieben: 6. Mai 2024 17:33 Nun ja, ich glaube selbst in den 80er/90er hatten die "Stars" aus jener Zeit nicht soooo wahnsinnig viel Power die Leute ins Kino zu locken. Das glauben wir zwar immer, aber war das wirklich so? Schwarzenegger und Stallone hatten auch Flops. Ebenso Hanks, Murphy, Carey,... all die Leute denen man damals so erst 20 Mio pro Film gezahlt hat.

Ich hab dich ganz genau verstanden und doch, Stallone hatte diese Power. Natürlich geht das nicht drei Dekaden am Stück, aber anderthalb ist schon eine Ansage. Diese Kategorie gibt es aktuell nicht mehr. Vielleicht mit Ausnahme von DiCaprio. Wobei selbst der bisher maximal 6 Mal am Stück über eine Million Besucher kam.
Es geht hier auch nicht um Blockbuster ab 2,5 oder 3 Millionen, es geht darum, dass ein Name die Massen ist Kino zieht, was ich ab 1 Million durchaus gegeben sehe, zumal bei Filmen, die eben nicht so gut ankamen und nur dank des Namens funktionierten.

es gibt eine Sendung von Walulis, in der er das Phänomen "kurzzeitige Sensation" erklärt. Leider finde ich den Link dazu nicht mehr!
Es gibt immer wieder Sensationen, die einen medialen Hype auslösen, ABER wenn sie nur auf der selben Schiene verbleiben, umso schneller an Interesse verlieren, wenn denen nichts neues mehr einfällt. Er zeigte das anhand eines britischen Pfurz -Künstlers, der etwa vor zehn Jahren mit seinen "Darmgeräuschen" durch die deutschen Privat TV Shows tingelte, alsbald wieder vergessen wurde.
Analog fällt mir dazu der australische Komödiant mit seinem verrückten Emu ein, der in den 1970igern zum Superstar wurde, aber sehr schnell wieder in der Versenkung verschwand

Mit dem Action - Kino ist es wohl auch so, nur dazu definiert sich "kurzzeitig" über ein Jahrzehnt. Aber jetzt kam es simpel zum Overkill. Dieses willkürliche Negieren der Naturgesetze machte all diese Szenerien auf Dauer irreal und nur noch zu unnachvollziehbaren Spinnereien

Das Action Kino begann spätestens mit den Bondfilmen. Und selbst die in den 80ern entstandene Art dauerte die gesamten 90er etwas angepasst an. Das ist nun wirklich kein kurzlebiges Phänomen. Außerdem ging es vorher um Stars. Den Post an dieser Stelle verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

vodkamartini hat geschrieben: 6. Mai 2024 20:05

danielcc hat geschrieben: 6. Mai 2024 17:33 Nun ja, ich glaube selbst in den 80er/90er hatten die "Stars" aus jener Zeit nicht soooo wahnsinnig viel Power die Leute ins Kino zu locken. Das glauben wir zwar immer, aber war das wirklich so? Schwarzenegger und Stallone hatten auch Flops. Ebenso Hanks, Murphy, Carey,... all die Leute denen man damals so erst 20 Mio pro Film gezahlt hat.

Ich hab dich ganz genau verstanden und doch, Stallone hatte diese Power. Natürlich geht das nicht drei Dekaden am Stück, aber anderthalb ist schon eine Ansage. Diese Kategorie gibt es aktuell nicht mehr. Vielleicht mit Ausnahme von DiCaprio. Wobei selbst der bisher maximal 6 Mal am Stück über eine Million Besucher kam.
Es geht hier auch nicht um Blockbuster ab 2,5 oder 3 Millionen, es geht darum, dass ein Name die Massen ist Kino zieht, was ich ab 1 Million durchaus gegeben sehe, zumal bei Filmen, die eben nicht so gut ankamen und nur dank des Namens funktionierten.

Ich bin ja völlig deiner Meinung!
Wobei, man muss noch unterscheiden ob wirklich der Star der Grund für Kinobesuche sind oder einfach die Tatsache, dass der Star sich auch die richtigen Filme aussucht. Ehrlich gesagt glaube ich nicht dass es so viele sind die WEGEN DiCaprio ins Kino gehen. Eher sind es ohnehin interessante Filme in denen er mitspielt.

A propos... gestern Once Upon a TIme in Hollywood gesehen... ich schreibe mal drüben weiter

und es geht weiter. Bald kann wohl auch der nächste Planet der Affen in diese Liste aufgenommen werden.

Mal zum Vergleich die Besucherzahlen am ersten Wochenende:

- Planet der Affen (2001): 905 Tsd
- Prevolution (2011): 412 Tsd
- Revolution (2014): 380 Tsd
- Survival (2017): 215 Tsd
- New Kingdom (2024): 160 Tsd


Heftig... und sicher wurde jeder Film teurer produziert als der Vorgänger...