Ich lese eigentlich fast immer ein drei ??? Buch, teilweise aber parallel zu anderen.

Nico hat geschrieben:Ich lese eigentlich immer ab und zu mal ein Buch. Die sind ja relativ kurz und lassen sich gut an einem oder 2 Tagen durchlesen.

Das stimmt, allerdings arbeite ich leider häufig zu viel und lese noch so viel anderes (aktuell "Der Fremde" von Albert Camus, brillante Literatur, sehr empfehlenswert!), dass die drei ??? da immer mal wieder mehr oder weniger stark in den Hintergrund rücken und ich sie dummerweise auch alle paar Jahre mal für 8-12 Monate aus den Augen verliere. Aber jetzt habe ich auf ein paar alte Lieblinge (sprich: auf Marx Werke) Lust bekommen und lasse euch natürlich daran teilhaben.

Das wird sicher interessant.

Das denke ich auch...

So, habe gerade den seltsamen Wecker beendet. Ein Buch, bei dem sich die drei ??? Fangemeinde ja relativ einig ist und das recht einstimmig als großartig verstanden wird. Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte nie ganz überzeugt hat und auch dieses Mal wieder nicht. Klar ist das alles ganz nett, dass die drei ??? durch Zufall an dem Wecker praktisch Probeermittlungen durchführen und dann in diese Geschichte stolpern, aber leider hab ich das schon immer als recht holprig empfunden, wenn das Buch praktisch nach 30 Seiten endet und dann Harry mit der Story rund um seinen Vater um die Ecke kommt, um die Handlung am laufen zu halten. Nett, natürlich, aber irgendwie überzeugt die Wendung nicht, besonders, weil das Buch den Faden völlig vergisst und darauf aufbauend die Wecker-Ermittlungen fortlaufen lässt, sodass man irgendwann beinahe erschrickt, wenn dann erwähnt wird, dass da ja auch noch dieser olle Papa hinter Gittern sitzt. Was ich ebenfalls gar nicht mag, ist das Auftreten von Hugenay. Man möge es mir verzeihen, aber sein spätes Erscheinen, die Tatsache, dass er vorher nie auch nur erwähnt wurde oder irgendwie Thema war und der Fakt, dass nur durch ihn die Handlung an ihrer Stelle weiterlaufen kann, lässt ihn ein wenig als Deus Ex Machina erscheinen. Abgesehen davon mochte ich den Charakter in dem Buch hier nie, ein öder Fremdkörper in der Geschichte, der alles könnende Gentlemen-Verbrecher, der am Ende dann aber doch wieder unfähig genug ist, damit Justus seine Intelligenz zeigen kann. Das hätte mich wohl schon als kleiner Junge kaum beeindruckt. Ansonsten gibts aber auch tolle Passagen. Die Autofahrt durchs Gebirge mit anschließender Verfolgung ist toll beschrieben, die Attacke von Carlos und dem falschen Gerald ist ebenfalls ein netter Kniff und Mortons großer Auftritt ist erfreulich, da der Gute ja leider meist auf 2-3 Sätze beschränkt wird und hier mal ein bisschen öfter dabei ist, auch wenn er nicht wirklich zur handelnden Person wird. Alles in allem ein ganz nettes Kinderbuch, aber hier und da etwas einfallslos, vielleicht auch Fantasielos.

Wie findet ihr den seltsamen Wecker? (Wieso heißt das Buch eigentlich nicht: "Der schreiende Wecker"? Wäre das nicht passender?)

Warum das Buch nicht: "Der schreiende Wecker" heißt hab ich mich auch schon gefragt. Heute, wenn reißerische Titel ja beliebt sind würde es so heißen.

Ich mag den seltsamen Wecker, seh aber darin auch nicht den Über-Band. Hugenays Auftritt stört mich keineswegs, im Gegenteil.
Im Vergleich zu einigen anderen Bücher von Arthur (...und das Gespensterschloss, ...und die silberne Spinne...) nicht überragend.

Der seltsame Wecker ist im großen und ganzen auch irgendwie nichts anderes als ein lauwarmer Aufguss vom Superpapagei...

na da stehe ich ja nicht alleine da. Eine der Hörspielfolgen der Klassiker die ich am seltensten Höre! Zum Buch kann ich wie üblich nichts sagen, aber das Hörspiel und die Story an sich fand ich nie so gut.

Beim Hörspiel kommt erschwerend hinzu, dass das Schreien der Wecker extrem nervig ist

Nico hat geschrieben:Der seltsame Wecker ist im großen und ganzen auch irgendwie nichts anderes als ein lauwarmer Aufguss vom Superpapagei...

Den lese ich übrigens als nächstes, weil ich jetzt doch noch mal Lust auf einen weiteren Klassiker bekommen habe. Aber zu deiner Aussage: Wurde der Papagei nicht nach dem Wecker geschrieben?

dernamenlose hat geschrieben:Hugenays Auftritt stört mich keineswegs, im Gegenteil.

Ach, was heißt schon stören... An sich mag ich die Figur, aber mehr nach der Marxschen Auslegung. Beim Wecker wirkt es mehr, als hätte Arthur keine Idee gehabt, wie er Bob und Harry jetzt aus der Klemme holen soll und dann eben mal schnell diesen Meisterverbrecher erfunden, der spontan als Retter einspringt und im Anschluss ALLE passenden Erklärungen parat hat. Kann man so machen, ist inhaltlich aber einfach für mich kaum überzeugend. Und ich bin mir sicher, dass das nicht wenigen jungen Lesern auch so gehen könnte.

Ach, die drei Fragezeichen. Ist der Thread echt so lange an mir vorbeigegangen? Früher habe ich wie verrückt die Hörspiele gehört und auch einige Bücher gelesen, heute mache ich das aber immer noch gerne. Der seltsame Wecker war eines meiner ersten Hörspiele überhaupt und hat deshalb auch einen besonderen Stellenwert bei mir. Allerdings sehe ich die inhaltlichen Schwächen auch, jedoch gefällt mir die Geschichte auch aus nostalgischen Gründen gut.

Casino Hille hat geschrieben:

Nico hat geschrieben:Der seltsame Wecker ist im großen und ganzen auch irgendwie nichts anderes als ein lauwarmer Aufguss vom Superpapagei...

Den lese ich übrigens als nächstes, weil ich jetzt doch noch mal Lust auf einen weiteren Klassiker bekommen habe. Aber zu deiner Aussage: Wurde der Papagei nicht nach dem Wecker geschrieben?

Ne, der Superpapagei ist Arthurs 2. Band. Das ganze ist ein bisschen kompliziert auch mit der Frage, wann Hugenay denn das erste mal auftaucht. Im englischen Original ist der Superpapagei Band 2, der Wecker Band 9 (also Arthurs vorletzter). In den deutschen Büchern ist der Wecker Band 4, der Papagei Band 8 (oder 9?), hier tritt Hugenay also entgegen dem Original im wecker das erste mal auf. Die Hörspiele korrigieren das ungewollt, denn dort ist der Papagei ja Folge 1 und der Wecker Folge 12.

Und die Parallelen zwischen diesen beiden Folgen sind ja nun wirklich nicht übersehbar.

Ich habe übrigens die Pokerhölle nochmal gelesen und kann jetzt zumindest teilweise Hilles Begeisterung nachvollziehen. Das Buch ist wirklich eines von Sonnleitners besseren Werken. Rasant erzählt, schlüssig und bietet noch nie dagewesenes (Poker). Nur das Bob irgendwie gar nicht wirklich vorkommt fand ich etwas schade. Trotzdem gibt es noch weitaus bessere Bücher der Reihe.

Nico hat geschrieben:Ne, der Superpapagei ist Arthurs 2. Band.

Das würde zumindest Hugenays ziemlich blöden ersten Auftritt im Wecker erklären.

00T hat geschrieben:Ach, die drei Fragezeichen. Ist der Thread echt so lange an mir vorbeigegangen? Früher habe ich wie verrückt die Hörspiele gehört und auch einige Bücher gelesen, heute mache ich das aber immer noch gerne. Der seltsame Wecker war eines meiner ersten Hörspiele überhaupt und hat deshalb auch einen besonderen Stellenwert bei mir. Allerdings sehe ich die inhaltlichen Schwächen auch, jedoch gefällt mir die Geschichte auch aus nostalgischen Gründen gut.

Noch einer, ist das zu glauben?
Willkommen im Drei ???-Thread.

Nico hat geschrieben: Ne, der Superpapagei ist Arthurs 2. Band. Das ganze ist ein bisschen kompliziert auch mit der Frage, wann Hugenay denn das erste mal auftaucht. Im englischen Original ist der Superpapagei Band 2, der Wecker Band 9 (also Arthurs vorletzter). In den deutschen Büchern ist der Wecker Band 4, der Papagei Band 8 (oder 9?), hier tritt Hugenay also entgegen dem Original im wecker das erste mal auf. Die Hörspiele korrigieren das ungewollt, denn dort ist der Papagei ja Folge 1 und der Wecker Folge 12.

Das wird sogar noch seltsamer. Denn im Vorwort schreibt Hitchcock, dass es sich um den 7. fall handelt (zumindest, wenn ich mich recht erinnere), dabei handelt es sich, wie du richtig erwaähnt hast um Fall 8 (oder doch 9 ? )

Stimmt, so war es. Er schreibt vom 7., dabei ist es der 8.. Hach, ist das alles kompliziert