Casino Hille hat geschrieben:
Ich weiß immer noch nicht, was visuelle Gimmicks sein sollen. Und warum eine eigene Handschrift plötzlich Holzhammer-artig zu sein scheint, sobald jemand sich traut, gewisse Elemente zu wiederholen (seien das nun Zeitlupen, extreme Zooms oder was weiß ich).
Was für mich Gimmicks sind:
Hoher Anteil an Zeitlupen
Zeitraffer Aufnahmen
Hoher Anteil an Handkamera bzw. besonders wacklige Aufnahmen
Extrem schnelle Schnitte
Reinzoomen / rauszoomen
Titeleinblendungen im Film am besten noch im knallig bunten Comicstil
Verschachtelte, episodenhafte Montage des Films
...
Warum sind das für mich Gimmicks? Weil es nichts davon in der Realität gibt, und mich persönlich solche Dinge zumeist aus dem Erzählfluss werfen. Oder etwas kompliziert machen, obwohl es nicht notwendig erscheint.
Wenn ich voll in einem Film drin bin, und es dann - wie bei Tarantino früher häufig - eine poppige Einblendung gibt, dann lacht man vielleicht mal, aber de facto ist der Film erstmal unterbrochen.
Sicher ist auch:
Wenn solche Dinge behutsam und geschicht eingesetzt werden, dann kann es eine Bereicherung sein. Wenn aber zB wie bei Holmes jede Actionsze zu einem Gewitter aus Zeitlupe, Zeitraffer, Zoom und sonstwas wird, nutzt sich der Effekt nicht nur ab, er stört mich.
Für mich besteht die Arbeit eines Regisseurs und seines Teams in subtileren Dingen.
Mir kommt das so ein bisserl so vor, als reagieren manche Regisseure damit auf ein immer weiter abgestumpftes Publikum. So wie manche Länder Essen ohne massiv Glutamete nicht mehr schmackhaft finden, so wie manche in Computerspielen immer mehr Gewaltexzesse brauchen, so wie Werbung nur noch über Sex funktioniert...