Was ist der beste Film von Ridley Scott?

Die Duellisten (The Duellists)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Alien
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (22%)
Blade Runner
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Legende (Legend) (Keine Stimmen)
Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me) (Keine Stimmen)
Black Rain
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Thelma & Louise (Keine Stimmen)
1492 – Die Eroberung des Paradieses (Keine Stimmen)
White Squall (Keine Stimmen)
Die Akte Jane (G.I. Jane)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Gladiator
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Black Hawk Down (Keine Stimmen)
Hannibal
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Tricks (Matchstick Men) (Keine Stimmen)
Königreich der Himmel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Ein gutes Jahr (A Good Year) (Keine Stimmen)
American Gangster (Keine Stimmen)
Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Robin Hood
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Prometheus
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Counselor
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Exodus: Götter und Könige (Keine Stimmen)
Der Marsianer - Rettet Mark Watney (The Martian)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Alien: Covenant (Keine Stimmen)
All the Money in the World (Keine Stimmen)
The Last Duel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
House of Gucci (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Die Filme des Ridley Scott

121
vodkamartini hat geschrieben:wenn man sich die Planlosigkeit und Einfallslosigkeit der beiden Sequels vor Augen führt, dann drängt sich doch der Verdacht eines Zufallstreffers auf.
Darum ging es aber überhaupt gar nicht. Es geht um den "verschwurbelten und dünnen Ideenkosmos" der Wachowskis, der aber auch in den Sequels immer noch eine Vielzahl von komplexen philosophischen Fragestellungen aufweisen kann und diese sogar nachvollziehbar und tiefgründig darlegt, sodass eventuell der geneigte Zuschauer sich eigene Gedanken dazu machen kann. Wie man die Filme findet, ist Geschmackssache und ob man die philosophischen Exkurse als sinnvoll und gelungen eingebettet erachtet ebenso, dass ändert aber nichts daran, dass die Themen selbst alles sind, aber keinesfalls "dünn".
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

122
Nur weil irgendein Thema, eine Philosophische Idee oder ähnliches möglicherweise Intelligente angesprochen wird - oder man es mit viel wohlwollen zu erkennen glaubt - heißt das doch noch lange nicht, dass der Film intelligent ist oder er eine angemessene Auseinandersetzung mit diesen möglicherweise intellektuellen Themen bietet.
Ich bin da mal wieder bei Vodka. Die Sequels waren im höchsten Maße konfus bis planlos, ein unfassbar zäher und wirrer Brei aus Ideen und bedeutungsschwangeren Andeutungen - deren verzwirbelten Storylines vermutlich nicht mal mehr die Erfinder folgen konnten.

Aber noch viel wichtiger: Das war alles nicht mehr spannend und nicht gut erzählt. und der tolle handgemachte Bullit Time Effekt des ersten Teils, wurde zu Gunsten einer Fülle von furchtbaren CGI Zappelmännchen-Kämpfen eingetausht
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Ridley Scott

124
danielcc hat geschrieben:Ich bin da mal wieder bei Vodka.
Auch du verstehst hier aber nicht, worum es geht, nämlich nicht um Qualität oder um die Frage, ob der Film intelligent ist oder nicht. Mir geht es um den "dünnen Ideenkosmos", der so furchtbar "dünn" ist, dass er zahlreiche philosophosche Exkurse aufnimmt und schlüssig erklärt darlegt. Es ist doch für diese Aussage völlig egal, ob einem das dann gefällt oder nicht und natürlich macht es den Film selbst zu keinem Zeitpunkt besser, aber Matrix Reloaded und Revolutions sind keine Pseudo-Philosophischen Filme und auch keine ideenlosen, dafür sind all diese Verknüpfungen viel zu sehr mit komplexen Fragestellungen verwurzelt. Ob das dann funktioniert oder nicht, ob es dem Film gut tut oder nicht, ob der Film darüber hinaus in irgendeiner Hinsicht Fantasie aufweist oder nicht, das ist doch eine ganz andere Frage. Aber die Themen, die die Filme ansprechen, sind nicht dünn. Und wer sich damit befasst (Existenzialismus, Kausalität, Erkenntnistheorie, Gegenkulturen) weiß das auch. Schaut euch einfach noch mal die Szene mit dem Merowinger oder dem Architekten im zweiten Teil und den Dialog zwischen dem Architekten und dem Orakel im dritten Teil an. Was da an Bedeutung hinter den Dialogen steckt, ist viel komplizierter und vielschichtiger, als ihr es hier darstellt. (Noch mal, für mich hat das alles mit der Qualität der Filme selbst nichts zu tun!)
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

126
Casino Hille hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Wie verschwurbelt und dünn der Ideenkosmos der Wachowskis aber eigentlich ist, haben dann die schwer nachlassenden Fortsetzungen gezeigt.
Philosophische Grundthematiken wie Platons Erkenntnistheorie oder das Phänomen der Kausalität sind also verschwurbelt und dünn? :lol: Interessante Ansicht!
Wenn ich mich damit gewinnbringend beschäftigen will, dann besuche ich einen Uni-Kurs oder gehe in die (Uni-)Bibliothek um die Ecke und schaue mir nicht zwei zum Niederknieen platte und hanebüchene Sequels an, bei denen einem sehr schnell klar wird, dass die beiden nicht die geringste Ahnung hatten, wie sie ihre Geschichte weiterspinnen (im wahrsten Wortseinn :lol: ) sollen.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Die Filme des Ridley Scott

127
vodkamartini hat geschrieben:bei denen einem sehr schnell klar wird, dass die beiden nicht die geringste Ahnung hatten, wie sie ihre Geschichte weiterspinnen sollen
Und eben das sehe ich anders. Bei all der Raffinesse mit der sie diese Themen in ihre Handlung eingebettet haben, müssen sie einen Plan gehabt haben. Sogar einen sehr detaillierten. Anders hätten sie ihre Handlungen nicht so erzählen können, wie sie es haben.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

128
Exodus (2014, Ridley Scott)

Nur wenige Tage vor Silvester, wenn man denkt, dass sich das Kinojahr bereits dem Ende zugeneigt hat, kommt auf einmal Ridley Scott, der Schöpfer der berühmten Alien-Filmreihe um die Ecke, um dem Genre des Bibelfilms in einem grossangelegten, alttestamentarischen Blockbuster eine Auferstehung zu gönnen. Der Bibelfilm: eine Sparte des historischen Monumentalfilms, welche ihre Glanzzeiten in den 1950ern und 1960ern hatte. Da heisst es halt, noch einmal die 3D-Brille aufzusetzen und sich für die Dauer von zweieinhalb Stunden Scotts visueller Adaption des zweiten Buch Mose hinzugeben.

Irgendwie will es zu Beginn gar nicht zünden, was der Künstler hinter Alien, Blade Runner und Hannibal da aus dem Alten Testament heraus auf die Leinwand gezaubert hat. Flach gezeichnete Charaktere und eine verhältnismässig uninspirierte Aufrollung der Handlung auf der einen Seite, auf der anderen kommen noch merkwürdig unpassende, da nicht wirklich "antik" anmutende Banalitäten in den Dialogen und im Spiel der Darsteller dazu, was Exodus stellenweise eine unfreiwillig komische Note verpasst, die sich mit dem würdevollen, epochalen Anstrich des Films beisst. Diese manifestiert sich in erster Linie in der detailverliebten Ausstattung, den Kostümen, Setbauten und dem sinnvollen Einsatz digitaler Tricktechnik. Tatsächlich ist es oftmals schier unglaublich, wie Scott Schlachtfelder, Baustellen, Tempelanlagen und andere Szenarien in nahezu unermesslicher Grösse und Weite zeigt. Aber was hilft der Bilderrausch, wenn die altbekannte Bibelgeschichte monoton runtergeleiert wird und die Damen und Herren am ägyptischen Königshof ungewollte Kaspereien liefern? Joel Edgerton, grotesk geschminkt als Pharao, erscheint in der ersten Hälfte (und glücklicherweise nicht mehr in der zweiten) mehr wie eine Witzfigur, die nicht wirklich weiss, was sie will. Bale ist nicht schlecht als Moses, auch wenn ich mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern kann dass dieser in der Bibel als schwertschwingender Kriegsheld und Befehle brüllender Guerilla-Kommandant dargestellt wurde, wie Scott es teilweise tut. Am besten ist Bale immer dann, wenn er den zweifelnden, rebellischen Propheten geben darf. Alle anderen Figuren des Films können getrost als schmuckes Beiwerk abgehakt werden. Moses' Bruder Aaron wird von Scott auf den allerletzten Platz verbannt und hat rein gar nichts zu melden, Sigourney Weaver hat eine von zwei oder drei kurz auftretenden, redundanten Frauenrollen und der Auftritt von Ben Kingsley erscheint im historischen Genre mittlerweile wie eine obligatorische Pflicht.

Aber ich kann und will den Film auch nicht einfach schlechtreden, Exodus ist in erster Linie spektakuläres und imposantes Kino und steckt voller visueller Einfälle, atemberaubender Bilder und beeindruckender Spezialeffekte, hauptsächlich in der filmischen Umsetzung der zehn ägyptischen Plagen und der Teilung des Roten Meeres. Scott brennt mehr und mehr ein wahres Feuerwerk monumentalen Kinos ab, und siehe da, in der zweiten Hälfte erhalten die beiden Hauptrollen und ihre auf ungewohnte Weise konfliktbelastete Beziehung plötzlich viel mehr Tiefe und verknüpft sich die Erzählweise auf einmal um einiges eleganter und stimmiger mit den ausladenden Effektszenen. Nach und nach verlieren sich die anfänglichen Makel des Bibelepos in der wachsenden Qualität. Operation geglückt, Patient lebt.

Fazit: Exodus ist ein ambitionierter, spektakulärer Bibelfilm, der seinen Ansprüchen nicht immer ganz gerecht wird. Zu flach sind die Charaktere anfangs noch, zu uninspiriert und platt scheint sich die Geschichte aufzurollen. Doch wenn Scott sämtliche visuellen Register zieht und sich auf die Fahrbahn einer adäquaten und oftmals beeindruckend umgesetzten Adaption der Mosesgeschichte manövriert, sollte kein Auge trocken bleiben. Spätestens ab der zweiten Hälfte bietet Exodus eine stimmige und visuell spektakuläre Version des Alten Testaments. Noch einmal gut gegangen, Ridley.

Wertung: 7 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

130
Erst Noah, jetzt Exodus. Interessant, dass die alten Bibel-Geschichten grade wohl wieder so richtig massentauglich werden. Noch interessanter, dass den Quatsch überhaupt noch jemand sehen will. Aber warum nicht, wenn es optisch immerhin gut gemacht ist und das schreibst du dann ja auch. Allein Bale wegen bin ich ja schon ganz interessiert und Scott ist ja eh immer ein zumindest viel versprechender Regisseur, egal, welchen Stoff er sich vornimmt. Muss man mal schauen, vielleicht finde ich ja die Zeit dafür. Wenn nicht, hast du aber vermutlich eh bereits alles gesagt, was wichtig ist. Und über Kingsleys nervige Dauerpräsenz in jedem zweitklassigen Epos aktuell hülle ich mal den Mantel des Schweigens.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

133
Achwas. Ich denke nicht das jede Generation mit der Bibel, geschweige denn ihrem Inhalt vertraut ist. ;) Ich finde das gar nicht so schlecht das man die ein oder andere alte Geschichte nochmal verfilmt. Noah hat mich gut unterhalten, genau wie Exodus es sicherlich auch wird. Ich habe da nicht den Anspruch eine 100% bibeltreue Verfilmung zu sehen oder dergleichen, sondern eine schöne oder glaubwürdig umgesetzte Geschichte. Und sowohl Noah als auch Exodus scheinen dies zu haben. Klar gibt es immer mal wieder Elemente die einen stören oder persönlich nicht gefallen, aber das ist Geschmackssache, denke ich.

Ich finde es jedenfalls schön das solche Geschichte auch heute noch Anklang finden und sich zumindest teilweise damit auseinandergesetzt wird. Als nächster Monumentalfilm kommt wohl Ben Hur. Der Heston-Film damals war fantastisch. Mal sehen was man mit der Neuauflage macht.

/e:

Gerade gesehen das der Regisseur von Wanted den neuen Ben Hur Film macht. :lol: Das kann doch nix werden.. Naja, hauptsache Morgan Freeman spielt mit. Mit Pedro Pascal ist ein weiterer mir sympathischer Darsteller dabei. Ob mir die 2 reichen..? Der Regisseur gefällt mir bei sowas absolt gar nicht.

Re: Die Filme des Ridley Scott

134
Mir sind die Vorlagen als Atheist sowieso schnurze, aber die Geschichten sind einfach zwangsläufig furchtbar eindimensional und daraus resultieren dann eben auch eindimensionale Filme. Exodus scheint da nicht groß anders zu sein, muss er vielleicht auch nicht, davon will ich mich aber noch selbst überzeugen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

135
Eindimensional ist da imo gar nichts (weder Die Bibel im Allgemeinen betreffend, noch Mose im Speziellen). :roll: Gerade das Alte Testament bietet eine Fülle sehr interessanter Charaktere, die durchaus ambivalent gezeichnet sind. Mose(s) ist definitv einer davon. Ausgesetzt, von der Tochter des Pharao gefunden und am ägyptischen Königshof groß gezogen, ist er ständig hin und her gerissen zwischen seinen hebräischen Wurzeln und seiner neuen Sozialisation. Er ist ein Getriebener, ein zerissener Charakter, der zudem auch zu radikalen und brutalen Entscheidungen fähig ist. Daraus lässt sich filmisch eine Menge machen, die Frage ist nur, ob die Kombination Bale/Scott da viel heraus geholt hat (wie man hört eher nicht).

Darüber hinaus is das AT voll von Brutalität, Gewalt, Verrat, Rache, familiären Zwistigkeiten, Intrigen etc. Alles klassische Dramen-Stoffe. Vielleicht soltest du mal einen Blick in das Buch werfen, du würdest überrascht sein. Die Bibel wird immer sehr schnell als staubiges, simpel gestricktes Kinderbuch abgetan, meist von Leuten die nie eine Zeile daraus gelesen haben.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/