Tolle Kritik, die ich inhaltlich was deine Argumente angeht, absolut nachvollziehen kann.
Es bringt mich aber dann direkt zur Frage, warum mit LTK persönlich nicht soo gut gefällt und es sind wohl zwei Dinge:
- Dalton (das ist Geschmackssache, aber ich will einen Bond, der heroischer, charmanter, witziger ist)
- die Tatsache, dass ein Bondfilm seine Qualität nicht nur aus guten Einzelaspekten bezieht bzw. mehr sein sollte, als die Summe der Einzelteile. Auf LTK übertragen heißt das für mich, es fehlt einfach ein gewisser Flair, eine gewisse Stimmung. Der Film ist deutlich weniger exotisch, fantasievoll und exklusiv als viele der anderen Filme der Reihe.
Letztlich fehlt mir, als Kombination der beiden Schwächen, das "typische Bondfeeling" ein wenig.
Ich frage mich, wenn alles so gut wäre im Film, warum war er dann nicht so erfolgreich und vor allem, warum ist der Film in der Öffentlichkeit kaum bekannt? Meine Meinung: Der Film hat wenig, an das man sich erinnern kann, wenig, dass heraussticht. Wenn es heute 22 Bondfilme wie LTK gebe, wäre die Reihe niemals dort, wo sie ist!
- Wer an TSWLM denkt, denkt an den Beißer, an Strombergs Atlantis, den Tanker...
- Wer an GF denkt, denkt an die vergoldete Frau, Odd Jobs Hut, das Golfspiel, die Laserszene...
- Wer an GE denkt, denkt an die Panzerverfolgung, den Bungeesprung, den freien Fall ins Flugeug...
an was denkt man, wenn man sich an LTK erinnern soll? An einen Film mit einer logischen Story und guter Charakterzeichnung? Danke, aber dafür kann ich auch Miami Vice, Lethal Weapon oder ein Dutzend anderer Filme im Jahr schauen. Ergo: Wenn alle Bondfilme wie LTK wären, würde es die Serie nicht mehr geben.
Das heißt aber nicht, dass LTK nicht ein toller Film ist oder dass ich deine Meinung nicht nachvolliehen kann!
Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
122hm...dann frage ich mich aber doch ernsthaft, warum Craig dann so gut abschneidet. Weil von charmant oder gar witzig hat der ja nun leider nulldanielcc hat geschrieben:Tolle Kritik, die ich inhaltlich was deine Argumente angeht, absolut nachvollziehen kann.
Es bringt mich aber dann direkt zur Frage, warum mit LTK persönlich nicht soo gut gefällt und es sind wohl zwei Dinge:
- Dalton (das ist Geschmackssache, aber ich will einen Bond, der heroischer, charmanter, witziger ist)


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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
123Danke für die Blumen. Freut mich, wenn meine Kritik diese Wirkung auf dich hat. Um ehrlich zu sein: ich hab beim Schreiben auch Lust bekommen den Film mal wieder zu sehen (dabei ist das letzte mal erst ein gutes Jahr her).RicoSchulze1 hat geschrieben:Mich hast du überzeugttolle Beurteilung.
Ich werde den Film dan heute mal wieder gucken, habe Lust drauf bekommen^^
Danke Daniel! Das ist mir auch wichtig, dass meine Sichtweise auf den Leser einigermaßen nachvollziehbar rüberkommt. Schön zu hören, dass es geklappt hat.danielcc hat geschrieben:Tolle Kritik, die ich inhaltlich was deine Argumente angeht, absolut nachvollziehen kann.
Das kann ich gut verstehen, hätte im Gesamtkonzept LTK aber wohl nicht wirklich funktioniert. Dalton war ja in TLD deutlich charmanter und humorvoller, und das nicht schlecht wie ich fand. Auch in den ruhigeren Momenten mit Pam hat er in LTK ja durchaus seine romantischen Momente. Dennoch finde ich ihn am stärksten in der direkten Konfrontation mit seinen Gegnern (der Dialog in Sanchez Büro ist einfach nur göttlich gespielt) und natürlich wenn er solche zynischen Dinger raushaut wie „Sie wollten es, also nehmen sie es!“. Es ist die Härte und die Bedrohlichkeit die Daltons Bond aussergwöhnlich machen, bei solch typischen bondschen „Kernkompetenzen“ wie Humor und Charme trumpft es sicherlich weniger auf als viele seiner Vorgänger und Nachfolger.danielcc hat geschrieben:Es bringt mich aber dann direkt zur Frage, warum mit LTK persönlich nicht soo gut gefällt und es sind wohl zwei Dinge:
- Dalton (das ist Geschmackssache, aber ich will einen Bond, der heroischer, charmanter, witziger ist)
Der letzte Satz stimmt schon, wobei Sanchez Anwesen schon sehr exklusiv daherkommt. Auch die Tempelanlage macht optisch mächtig was her. Allerdings kommt dies in der Wahrnehmung wahrscheinlich deshalb deutlich schlechter weg, weil es halt alles „zu echt“ aussieht im Gegensatz zu nem ausgehölten Vulkan oder einem ausgehölten Tanker.danielcc hat geschrieben:- die Tatsache, dass ein Bondfilm seine Qualität nicht nur aus guten Einzelaspekten bezieht bzw. mehr sein sollte, als die Summe der Einzelteile. Auf LTK übertragen heißt das für mich, es fehlt einfach ein gewisser Flair, eine gewisse Stimmung. Der Film ist deutlich weniger exotisch, fantasievoll und exklusiv als viele der anderen Filme der Reihe.
Das stimmt alles. LTK ist genauso wenig ein „typischer“ Bondfilm wie OHMSS oder CR. Aber gerade das macht bei diesen Filmen auch den Reiz aus, dass man auch mal etwas anderes probiert hat und nicht immer nur den Gesetzen und Vorgaben der „Bondformel“ gefolgt ist. Ich sehe es ganz genau so: mit Filmen wie LTK kannst du keine dauerhafte Serie machen. Aber ohne Filme wie LTK oder die genannten verkommt eine Serie auf Dauer zur reinen sich wiederholenden Nummernrevue. Ohne LTK hätte es die sehr oldschoolig angehauchten Über-Abenteuer der Brosnan-Ära so wohl nicht gegeben. Erst die radikale Kehrtwendung in LTK machte den Weg wieder frei für die ersten überlebensgroßen Spektakel seit MR.danielcc hat geschrieben:Letztlich fehlt mir, als Kombination der beiden Schwächen, das "typische Bondfeeling" ein wenig.
Ich frage mich, wenn alles so gut wäre im Film, warum war er dann nicht so erfolgreich und vor allem, warum ist der Film in der Öffentlichkeit kaum bekannt? Meine Meinung: Der Film hat wenig, an das man sich erinnern kann, wenig, dass heraussticht. Wenn es heute 22 Bondfilme wie LTK gebe, wäre die Reihe niemals dort, wo sie ist!
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an was denkt man, wenn man sich an LTK erinnern soll? An einen Film mit einer logischen Story und guter Charakterzeichnung? Danke, aber dafür kann ich auch Miami Vice, Lethal Weapon oder ein Dutzend anderer Filme im Jahr schauen. Ergo: Wenn alle Bondfilme wie LTK wären, würde es die Serie nicht mehr geben.
Das heißt aber nicht, dass LTK nicht ein toller Film ist oder dass ich deine Meinung nicht nachvolliehen kann!
Für mich persönlich ist bei LTK übrigens der Film an sich dasjenige, dass heraussticht und in Erinnerung bleibt. Das finde ich eigentlich gerade das Bemerkenswerte, dass es eben nicht einzelne Elemente sind sondern das Gesamtkonzept.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
124Das ist dann wohl eine unterschiedlich Wahrnehmung. Ich halte Craig für unheimlich charmant und vor allem witzig. Die lustigen Passagen mit Vesper in CR hätte kaum jemand besser rüberbringen können. Dem gegenüber wirkte Dalton auf mich so, als sei ihm alles humorvolle peinlich.Cinefreak hat geschrieben:hm...dann frage ich mich aber doch ernsthaft, warum Craig dann so gut abschneidet. Weil von charmant oder gar witzig hat der ja nun leider nulldanielcc hat geschrieben:Tolle Kritik, die ich inhaltlich was deine Argumente angeht, absolut nachvollziehen kann.
Es bringt mich aber dann direkt zur Frage, warum mit LTK persönlich nicht soo gut gefällt und es sind wohl zwei Dinge:
- Dalton (das ist Geschmackssache, aber ich will einen Bond, der heroischer, charmanter, witziger ist)
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"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
125Hier bin ich dann mit Anatol einer Meinung. Einer der gelungensten und besten Bond Filme.danielcc hat geschrieben: - Dalton (das ist Geschmackssache, aber ich will einen Bond, der heroischer, charmanter, witziger ist)
- die Tatsache, dass ein Bondfilm seine Qualität nicht nur aus guten Einzelaspekten bezieht bzw. mehr sein sollte, als die Summe der Einzelteile. Auf LTK übertragen heißt das für mich, es fehlt einfach ein gewisser Flair, eine gewisse Stimmung. Der Film ist deutlich weniger exotisch, fantasievoll und exklusiv als viele der anderen Filme der Reihe.
Letztlich fehlt mir, als Kombination der beiden Schwächen, das "typische Bondfeeling" ein wenig.
Ich frage mich, wenn alles so gut wäre im Film, warum war er dann nicht so erfolgreich und vor allem, warum ist der Film in der Öffentlichkeit kaum bekannt? Meine Meinung: Der Film hat wenig, an das man sich erinnern kann, wenig, dass heraussticht. Wenn es heute 22 Bondfilme wie LTK gebe, wäre die Reihe niemals dort, wo sie ist!
- Wer an TSWLM denkt, denkt an den Beißer, an Strombergs Atlantis, den Tanker...
- Wer an GF denkt, denkt an die vergoldete Frau, Odd Jobs Hut, das Golfspiel, die Laserszene...
- Wer an GE denkt, denkt an die Panzerverfolgung, den Bungeesprung, den freien Fall ins Flugeug...
an was denkt man, wenn man sich an LTK erinnern soll? An einen Film mit einer logischen Story und guter Charakterzeichnung? Danke, aber dafür kann ich auch Miami Vice, Lethal Weapon oder ein Dutzend anderer Filme im Jahr schauen. Ergo: Wenn alle Bondfilme wie LTK wären, würde es die Serie nicht mehr geben.
Zu Daniels Einwänden:
1. Dalton mag keine Breitenwirkung gehabt haben, aber darstellerisch liefert er hier für mich mit den besten und intensivsten Bond ab. Er ist auch schon fast der einzige Bond Darsteller bei dem ich denke das Bond wirklich etwas für die Frauen empfindet. (Obwohl man das natürlich auch gegen ihm auslegen kann, da Bond ja eigentlich nur ein "Frauenverbraucher" ist).
2. Gerade LTK ist mehr als die Summe seiner Teile, gerade LTK funktioniert als Ganzes und gehört nicht zu den Bonds die aus guten und nicht so guten Szenen und Ideen bestehen.
Die Exotik ist mir glaube nicht wirklich wichtig, und fantasievoll (=einfallsreich) ist er weitaus mehr als andere.
3. Ich denke das jeder der den Film gesehen hat mindestens die Öltankerverfolgung im Gedächtnis behält. Gehört für mich ganz klar zu den originellsten und besten Actionszenen der Reihe. Auch vom inszenatorischen Standpunkt her.
4. Miami Vice und Lethal Weapon sind jetzt aber keine guten Beispiele für Logik und Charakterzeichnung. Oder?
Und wenn, warum sollte das gegen LTK sprechen? Er hat genügend Bond typische Over-the-Top Momente, und ist wie Anatol auch meint, trotz einiger weniger Abweichungen eben doch überwiegend ein typischer Bond.
Die Charaktere sind interessanter als in anderen Bonds, wenn auch nicht wirklich tiefgehend, sondern gerade soviel wie die Geschichte benötigt um zu funktionieren und Spaß zu machen.
Auch in LTK geht es in erster Linie um Action, weniger um Logik und schon gar nicht um Wahrhaftigkeit.
Die Kombination ist hier meist sehr gut gelungen. Und John Glen, das darf man auch nicht vergessen, bietet hier (aber glaube ich auch schon in TLD) als Regisseur deutlich mehr als in den bemerkenswert einfallslos inszenierten FYEO und AVTAK.
Ach ja, und auch Oberschurke Davi und Bond Girl Lowell gehören für mich ganz klar zu den Besten der Serie. Sowohl schauspielerisch, wie auch von den Rollen her.
Dafür gibt es 8/10
Zuletzt geändert von Maibaum am 18. Februar 2011 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
126Also zu Daltons Humor: in "Der Hauch des Todes" hatte er einen herrlich ironischen Humor, während es sich in "Lizenz zum Töten" sehr Richtung purem Sarkasmus bzw. schwarzem Humor gewandelt hat. Ich denke da z. B. an die Szene, wo der Verräter über dem Haibecken hängt und ihm einen Teil daran anbietet und Bond den Koffer nimmt und ihn mit den Worten "Sie wollten es - also nehmen Sie es!" herunterstößt.
und im Gegensatz zu dem, was hier einige meinten, bin ich sehr wohl der Auffassung, dass Bonds Hauptgrund für den Rachefeldzug sehr wohl der ist, was Della und Felix angetan wurde. Immerhin waren sie jahrelang befreundet. Auch die Schlusszene mit dem Feuerzeug unterstreicht das
und im Gegensatz zu dem, was hier einige meinten, bin ich sehr wohl der Auffassung, dass Bonds Hauptgrund für den Rachefeldzug sehr wohl der ist, was Della und Felix angetan wurde. Immerhin waren sie jahrelang befreundet. Auch die Schlusszene mit dem Feuerzeug unterstreicht das
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
127Ich möchte den Punkt nochmals aufgreifen, da ich gerade weiter vorne im Thread folgendes gelesen habe:danielcc hat geschrieben: Wenn es heute 22 Bondfilme wie LTK gebe, wäre die Reihe niemals dort, wo sie ist!
Um das mal fortzuspinnen: wäre LTK an der Kinokasse gut gegangen, d.h. mindestens so gut wie der Vorgänger, dann wäre eine Fortführung der „harten Linie“ aus LTK wohl tatsächlich nicht so abwegig gewesen. Allerdings denke ich, dass auch dann es einige Konzessionsentscheidungen zu Gunsten alter Traditionen gegeben hätte, zumal Bond ja dann auch wieder in offizieller Mission unterwegs gewesen wäre. Unter Betrachtung aller vorliegenden Details war LTK aber eigentlich von Anfang an kommerziell zum Scheitern verurteilt, warum: siehe Nachwort in meiner Kritik. Da man ja nach LTK trotz der enttäuschenden Einspielergebnisse mit Dalton als Bond weitermachen wollte hätten wir in einem möglichen Nachfolger 1991 sicherlich einen ganz anderen Film zu sehen bekommen als LTK. Ich denke der Film wäre gar nicht so viel anders geworden als er es GE mit Brosnan dann wurde. Und hier liegt auch der gravierende Unterschied zwischen LTK und QOS: während LTK, vielleicht auch wegen seiner Erfolglosigkeit, eine einmalige Sonderstellung innerhalb der Serie einnimmt, ist QOS so etwas wie die radikalere Fortführung der in CR vorgenommenen Kurskorrektur. Und diese Linie in einem dritten Film zugunsten einiger traditioneller Elemente (mehr Humor/Leichtigkeit, weniger innere bondsche Probleme, mehr Kultiviertheit/Snobismus, Einführung klassische Elemente wie MP oder Q) wieder etwas zu verlassen wird denke ich aufgrund der Radikalisierung in QOS sehr schwer werden. Nach LTK wäre eine Rückkehr zu einem Abenteuer a la TLD oder GE bei weitem nicht so schwierig gewesen.Shatterhand hat geschrieben:Als einmalige Abwechslung kann man LTK natürlich gut finden. So wirkt der Film heute auch, zum Glück. Aber ich habe schon den Eindruck, dass man zum damaligen Zeitpunkt in dieser Tonart weiter machen wollte. Ich könnte wetten, wäre ich 1989 bereits Fan gewesen und hätte den Film im Kino gesehen, hätte ich mir große Sorgen um das Franchise gemacht. So als wollte man jetzt auf ernst und realistisch machen, mit Anspruch und so, mit ein paar netten Trost-Gags mit Q für die alten Fans. Vermutlich ähnlich dem, was viele Fans jetzt bei QOS empfinden.
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
128Hahaha, dass wir beide den Moment noch erleben dürfen!Maibaum hat geschrieben:Hier bin ich dann mit Anatol einer Meinung. Einer der gelungensten und besten Bond Filme.

Meinst du wirklich? In TLD war er doch fast schon penetrant nett und fürsorglich, gegenüber Pam in LTK empfindet er ja eigentlich auch ernsthaft, da diese mit ihm durchs Feuer geht (ähnlich wie in DN Honey oder im Mittelteil von OHMSS Tracy). Das Ausnutzen von Lupe ist da dann schon eher das, was du beschreibst. Aber waren das seine Vorgänger und Nachfolger auch nur einen Deut besser? Ein Moore oder ein Brosnan verkaufen diesen Sexismus halt charmanter.Maibaum hat geschrieben: 1. Dalton mag keine Breitenwirkung gehabt haben, aber darstellerisch liefert er hier für mich mit den besten und intensivsten Bond ab. Er ist auch schon fast der einzige Bond Darsteller bei dem ich denke das Bond wirklich etwas für die Frauen empfindet. (Obwohl man das natürlich auch gegen ihm auslegen kann, da Bond ja eigentlich nur ein "Frauenverbraucher" ist).

Edit: ich hab doch glatt gelesen „das Bond wirklich etwas gegen Frauen empfindet“, daher macht mein geschreibsel natürlich keinen Sinn. Da kann man mal sehen was das ganze Psychogedöns aus den Craigfilmen mit mir gemacht hat

Dem ist nichts hinzuzufügen.Maibaum hat geschrieben: 2. Gerade LTK ist mehr als die Summe seiner Teile, gerade LTK funktioniert als Ganzes und gehört nicht zu den Bonds die aus guten und nicht so guten Szenen und Ideen bestehen.
Die Exotik ist mir glaube nicht wirklich wichtig, und fantasievoll (=einfallsreich) ist er weitaus mehr als andere. Dem ist nichts hinzuzufügen.
3. Ich denke das jeder der den Film gesehen hat mindestens die Öltankerverfolgung im Gedächtnis behält. Gehört für mich ganz klar zu den originellsten und besten Actionszenen der Reihe. Auch vom inszenatorischen Standpunkt her.
Auch wenn ich FYEO anders sehe finde ich auch, dass Glen in LTK seine beste Regie abliefert. Vor allem vom Spannungsaufbau ist der Film den drei direkten Vorgängern deutlich überlegen. Und auch die Actionszenen wirken einfach frischer und peppiger und nicht mehr so „runtergefilmt“.Maibaum hat geschrieben:Die Kombination ist hier meist sehr gut gelungen. Und John Glen, das darf man auch nicht vergessen, bietet hier (aber glaube ich auch schon in TLD) als Regisseur deutlich mehr als in den bemerkenswert einfallslos inszenierten FYEO und AVTAK.
Cinefreak hat geschrieben:und im Gegensatz zu dem, was hier einige meinten, bin ich sehr wohl der Auffassung, dass Bonds Hauptgrund für den Rachefeldzug sehr wohl der ist, was Della und Felix angetan wurde. Immerhin waren sie jahrelang befreundet. Auch die Schlusszene mit dem Feuerzeug unterstreicht das
Ich sehe dies anders. Direkt nach den Geschehnissen um die Leiters hat Bond keinerlei Racheambitionen, sondern will die Täter auf legalem Weg verfolgen. Erst als ihm dies recht unsanft verwehrt wird, lässt ihm die Situation keine andere Wahl als die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Bond reagiert in GF sehr ähnlich und das nur wegen des Todes einer kurzen Bettbekanntschaft. Natürlich berührt ihn das Verbrechen an einem langjährigen Kollegen und Freund und dessen Frau persönlich wesentlich mehr, aber der Kerngedanke des Drehbuchs ist doch recht eindeutig: Sanchez und Bond sind zwei sehr ähnliche Charaktere. Beide müssen so handeln wie sie es tun aufgrund ihrer Wertmaßstäbe, beide sind darin gewissermaßen gefangen. Das Verbrechen an den Leiters ist nur ein beliebiger Aufhänger, um Bond in die Extremsituation zu bringen, die ihn erst mit Sanchez vergleichbar macht. Bei einem in offizieller Mission tätigen Bond würde sich doch nie die Parallele zu Sanchez wirklich zeigen. Die Geschichte mit dem Feuerzeug ist nett geschrieben, dient aber letztlich nur zu einer konventionellen Rechtfertigung des Todes von Sanchez. Die eigentlich interessante Geschichte ist die hinter der Rache.
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
129Alle, die den Film so heftig verteidigen und meinen Einwand von wegen fehlende Highlights, die in Erinnerung bleiben, nicht nachvollziehen können: Mich würde mal interessieren, wie ihr den fehlenden Erfolg erklärt. und wie kommt es, dass der Film auch seltener als andere Bondfilme im TV zur Prime Time läuft?
Zur abschließenden LKW Verfolgung: Die finde ich auch gut (genau so wie die Wasserflugeug Szene) aber ich könnte sie mir auch in jedem anderen Film vorstellen. Sie wirkt auf mich - auch aufgrund des fehlenden Humors von Seiten Bonds - nicht typisch für einen Bondfilm.
Zur abschließenden LKW Verfolgung: Die finde ich auch gut (genau so wie die Wasserflugeug Szene) aber ich könnte sie mir auch in jedem anderen Film vorstellen. Sie wirkt auf mich - auch aufgrund des fehlenden Humors von Seiten Bonds - nicht typisch für einen Bondfilm.
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
130Ich muss gar nichts erklären. Ich finde den Film einfach nur gut und sehe ihn - trotz der härteren Gangart und dem etwas bond-untypischen Stil - auch als Bondfilm (ganz im gegensatz zu QOS). Wenn LTK die Fernsehproduzenten und scheinbar auch die breite Masse der Bond-Fans nicht anspricht, dann ist das nicht mein Problem. Ich will niemandem meine Meinung oder meinen Geschmack aufzwingen, gebe beides nur bekannt. LTK ist - zumindest für mich - ein starker und standhafter (Bond-)Film der seine qualitativ hochwertige Story mit eindrucksvollen, grusligen und brutalen Momenten, kleinen Portionen grossartiger Action, starken Darstellern und Figuren und erstklassigem Score herüberbringt. Punkt - Ende. 

We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
131Zum schwachen Einspielergebnis habe ich ja schon einiges in meiner Kritik geschrieben. Ich denke nicht, dass gutes Boxoffice immer gleichbedeutend mit hoher Qualität ist, genau so wie die Gleichung umgekehrt auch nicht funktioniert. Gerade die rückläufigen Umsatzzahlen der Bondfilme in den 80ern basieren sicherlich auf einer Vielzahl von Problemen, hier ist LTK keine Ausnahme. Ich will da auch gar nix beschönigen, der Film lief gemessen an Bondstandards schlecht, basta. Ich finde nur eine darauf basierende Schlussfolgerung auf mangelnde filmische Qualität nicht wirklich zielführend.danielcc hat geschrieben:Alle, die den Film so heftig verteidigen und meinen Einwand von wegen fehlende Highlights, die in Erinnerung bleiben, nicht nachvollziehen können: Mich würde mal interessieren, wie ihr den fehlenden Erfolg erklärt. und wie kommt es, dass der Film auch seltener als andere Bondfilme im TV zur Prime Time läuft?
Zur abschließenden LKW Verfolgung: Die finde ich auch gut (genau so wie die Wasserflugeug Szene) aber ich könnte sie mir auch in jedem anderen Film vorstellen. Sie wirkt auf mich - auch aufgrund des fehlenden Humors von Seiten Bonds - nicht typisch für einen Bondfilm.
Die Erklärung für die fehlenden TV-Ausstrahlung zur Prime Time ist einfach: der Film ist ab 16 Jahren freigegeben und darf daher nicht vor 22 Uhr gesendet werden. Im Gegensatz zu allen anderen Bondfilmen, die ebenfalls eine FSK 16 Freigabe haben oder hatten wurde LTK meines Wissens auch nie für eine niedrigere Freigabe gekürzt (was nicht heissen soll, dass es nicht auch Kürzungen in der 16er-Fassung gab) und auch nie vor 22 Uhr im TV ausgestrahlt. Das ist also eher ein Vorzug des Films denn ein Nachteil.

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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
132Die vorhandenen oder nicht vorhandenen Qualitäten eines Bond Filmes haben denke ich in Wahrheit nur wenig mit ihrem Erfolg zu tun.
In den 80gern befanden sich die Bonds einfach auf einer Spirale abwärts was den Erfolg betrifft. Da gefallen mir die deutschen Besucherzahlen auch am Besten, die diesen Abwärtstrend am schönsten zum Ausdruck bringen (den "offiziellen" Dollar Zahlen traue ich da nicht ganz so). Und da war jeder Film nach dem Zwischenhoch TSWLM etwas erfolgloser als der vorherige (Schon MR war ein kräftiger Schritt zurück). Und auch das groß gehypte Connery Comeback fügt sich da perfekt hinein. Der konnte nicht einmal dem gern gescholtenen und altmodischen OP das Wasser reichen.
Mit den Qualitäten von LTK hat der Misserfolg nur wenig zu tun, eher mit seinem nicht Markt kompatiblen Hauptdarsteller und einem generell zunehmenden Desinteresse am Bond Franchise.
In den 80gern befanden sich die Bonds einfach auf einer Spirale abwärts was den Erfolg betrifft. Da gefallen mir die deutschen Besucherzahlen auch am Besten, die diesen Abwärtstrend am schönsten zum Ausdruck bringen (den "offiziellen" Dollar Zahlen traue ich da nicht ganz so). Und da war jeder Film nach dem Zwischenhoch TSWLM etwas erfolgloser als der vorherige (Schon MR war ein kräftiger Schritt zurück). Und auch das groß gehypte Connery Comeback fügt sich da perfekt hinein. Der konnte nicht einmal dem gern gescholtenen und altmodischen OP das Wasser reichen.
Mit den Qualitäten von LTK hat der Misserfolg nur wenig zu tun, eher mit seinem nicht Markt kompatiblen Hauptdarsteller und einem generell zunehmenden Desinteresse am Bond Franchise.
Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
133Ich hab ja auch nie die Qualität des Films an sich in Frage gestellt. Aber eben die Bond-Kompatibilität. Als Film funktioniert LTK gan gut, ohne aber irgendwie herausustechen. Als Bondfilm finde ich, bleibt zu wenig in Erinnerung. Dalton könnte im Film auch Johnny Johnson heißen und der Film würde dadurch nicht besser oder schlechter funktionierenMaibaum hat geschrieben:Mit den Qualitäten von LTK hat der Misserfolg nur wenig zu tun, eher mit seinem nicht Markt kompatiblen Hauptdarsteller und einem generell zunehmenden Desinteresse am Bond Franchise.
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
134Ich finde nach wie vor, dass LTK ein absolut typischer und in vielen Dingen auch klassischer Bondfilm ist, der nur einzelne Elemente etwas anders interpretiert und ausweitet. Ich kann deine Probleme mit der "Bondkompatibilität" aber nachvollziehen, ähnlich geht es vielen Leuten ja auch mit der Marschrichtung der Craig-Filme. Ist halt alles Ansichtssache, was man als "bondig" (ich hasse dieses Wort) ansieht und was nicht.danielcc hat geschrieben:Ich hab ja auch nie die Qualität des Films an sich in Frage gestellt. Aber eben die Bond-Kompatibilität. Als Film funktioniert LTK gan gut, ohne aber irgendwie herausustechen. Als Bondfilm finde ich, bleibt zu wenig in Erinnerung. Dalton könnte im Film auch Johnny Johnson heißen und der Film würde dadurch nicht besser oder schlechter funktionieren
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Re: Filmbesprechung " Licence to kill"
135Was die Rachegeschichte betrifft, hier ist der Film meine ich auch eher inkonsequent. Größtenteils spielt Dalton Bond ähnlich wie im Vorgänger, und das er auf Rache aus ist verliert der Film meist komplett aus den Augen. Erst in der Feuerzeugszene taucht das Rachemotiv wieder auf.
Was die Rache betrifft ist LTK näher an DAF denn an QOS, der, sowohl vom Stil wie von der Interpretation Craigs her, wirklich von dem Rachegedanken erfüllt.
Das Bond in LTK den Doppel Null Status verliert ist Teil der Handlung, hat aber später dank Moneypenny und Q Unterstützung auch keine Bedeutung mehr.
Was LTK wirklich von den Vorgängern abhebt ist die härtere Gangart und das der Film generell frischer und moderner gemacht ist.
Von der typischen Bondformel weicht LTK tatsächlich viel weniger ab als es den Anschein hat.
Was die Rache betrifft ist LTK näher an DAF denn an QOS, der, sowohl vom Stil wie von der Interpretation Craigs her, wirklich von dem Rachegedanken erfüllt.
Das Bond in LTK den Doppel Null Status verliert ist Teil der Handlung, hat aber später dank Moneypenny und Q Unterstützung auch keine Bedeutung mehr.
Was LTK wirklich von den Vorgängern abhebt ist die härtere Gangart und das der Film generell frischer und moderner gemacht ist.
Von der typischen Bondformel weicht LTK tatsächlich viel weniger ab als es den Anschein hat.