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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 22:32
von Michael3390
Ich hab, ehrlich gesagt, die Befürchtung, dass mich abseits der offiziellen Reihe nichts so ansprechen würde, wie eben die Original-Reihe. Hier passt einfach alles für mich. Der ganze Aufbau, von Anfang bis Ende. Hier liegt irgendwie einfach ne krasse cineastische Verbindung vor, die es bei mir sonst nirgends gibt. Von daher hätte ich nix dagegen, wenn es auch in Zukunft, nur bei der Reihe bleibt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 22:41
von Invincible1958
Michael3390 hat geschrieben: 25. August 2021 22:32 Ich hab, ehrlich gesagt, die Befürchtung, dass mich abseits der offiziellen Reihe nichts so ansprechen würde, wie eben die Original-Reihe. Hier passt einfach alles für mich. Der ganze Aufbau, von Anfang bis Ende. Hier liegt irgendwie einfach ne krasse cineastische Verbindung vor, die es bei mir sonst nirgends gibt. Von daher hätte ich nix dagegen, wenn es auch in Zukunft, nur bei der Reihe bleibt.
Da bin ich ganz bei Dir.

EON schafft es meiner Meinung nach (trotz diverser Kritiken aus allen Richtungen) seit Anfang der 60er über die Jahrzehnte einen eigenen Stil beizubehalten, der sich vom Rest des Big-Budget-Blockbuster-Kinos abgrenzt.
Und das trotz neuer Einflüsse und vieler Variablen, die immer mal wieder anders ausgelegt werden. Der Kern der Reihe ist für mich weiterhin intakt.

Und auch wenn NTTD durch Corona-Einschränkungen verschiedenster Art ein finanzieller Flop werden sollte, wird "James Bond" als EON-Produktion weiter funktionieren.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 22:59
von Samedi
Eines der wichtigsten Elemente der Bond-Reihe ist für mich (mit einigen Ausnahmen) die "handgemachte" Action und der größtmögliche Verzicht auf CGI.

Da hat man zum Glück aus DAD gelernt und in diesem Bereich bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es keine Marvelisierung geben wird.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 23:29
von Alex No
Hallo, zusammen!
Schöne Diskusssion mit Abschwiefungen die ich da losgetreten habe. :)

Auf was ich eigentlich hinaus wollte:
Die großen Studios könnten bei Neuverhandlungen EON in naher Zukunft vielleicht schon lunter Druck setzen a`la
a) Das mit NTTD ist uns zu teuer geworden.
b) 2034 können wir eh machen, was wir wollen.

Und dass die großen Studios an 2034 machen können, was sie wollen, könnte ich mir zumindest vorstellen. Denn wenn Flemings Romane gemeinfrei werden, werden es auch die Inhalte und die Figuren. Also könnte man auch einen Film oder eine Serie mit beliebigem Titel beliebiger Handlung um einen Agenten namens James Bond drehen. Und selbst wenn man zur Absicherung den Titel verwendet, muss man sich ja nicht an den Inhalt halten.
Oder?
Würden Gerichte noch EONs Filmrechte anerkennen, wenn die zugrunde liegende Romanreihe schon gemeinfrei ist?

Der Aufhänger zu meiner Überlegung sind die deutschen Karl-May- und Edgar-Wallace-Filme.

Natürlich würde EON klagen, aber mit welcher Aussicht? Wenn Amazon/MGM/Sony selbst drehen, haben sie ja wahrscheinlich ausreichende Rechte an Elementen, die nur für die bisherigen Filme erfunden wurden.
Und selbst wenn man sich vor Klagen wegen Film-Elementen schützen möchte: Man kann sie ja auch etwas abwandeln oder umgehen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 23:37
von Invincible1958
Alex No hat geschrieben: 25. August 2021 23:29Würden Gerichte noch EONs Filmrechte anerkennen, wenn die zugrunde liegende Romanreihe schon gemeinfrei ist?
Diese Fragen haben wir hier in diesem Thread ja schon ewig diskutiert. Aber da wir anscheinend keinen Rechtsexperten im Forum haben, bleibt das alles noch unbeantwortet.

Ich kann mir vorstellen, dass EON bzw. Danjaq und auch Ian Fleming Publications auch andere Markenrechte sowie weitere Rechte sichergestellt haben - soweit das möglich ist.

Zumindest EON-Erfindungen wie "Bond, James Bond" und alle typischen Film-Elemente etc. kann niemand nutzen.
Aber wie gesagt: ich freue mich auf den Tag, wo ein Rechtswissenschaftler hier Klarheit schaffen kann.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 25. August 2021 23:40
von Samedi
Alex No hat geschrieben: 25. August 2021 23:29 Der Aufhänger zu meiner Überlegung sind die deutschen Karl-May- und Edgar-Wallace-Filme.
Da lagen die Rechte aber schon klar bei Rialto, das hatte nichts mit gemeinfreien Stoffen zu tun.

Es gab zwar (genau wie bei Bond) zahlreiche Epigonen, das waren aber keine Wallace-Filme.

Eine Ausnahme ist hier "Der Rächer", der quasi der CR der Wallace-Filme ist, weil sich hier Kurt Ulrich frühzeitig die Rechte gesichert hatte.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 01:35
von Gernot
Invincible1958 hat geschrieben: 25. August 2021 23:37
Alex No hat geschrieben: 25. August 2021 23:29Würden Gerichte noch EONs Filmrechte anerkennen, wenn die zugrunde liegende Romanreihe schon gemeinfrei ist?
Diese Fragen haben wir hier in diesem Thread ja schon ewig diskutiert. Aber da wir anscheinend keinen Rechtsexperten im Forum haben, bleibt das alles noch unbeantwortet.

Aber wie gesagt: ich freue mich auf den Tag, wo ein Rechtswissenschaftler hier Klarheit schaffen kann.
Einer alleine wird da nicht ausreichen - das werden dann wohl Gerichte mit mehreren Instanzen sein, die hier Klarheit schaffen... ;)

Und ja, der Rest wurde hier eh schon aufgegriffen. Grundsätzlich werden die Romane und Inhalte frei und können dann adaptiert werden ohne die erwähnten filmischen Elemente, das ist soweit klar. Welche weiteren Rechte Danjaq noch hat und wie auch die IFF mitspielt und wie deren Rechte geschützt werden können, das wird dann die Frage sein, die geklärt werden muss.

Die IFF müsste einfach so viele Bond-Romane und Handlungen wie möglich veröffentlichen in den nächsten Jahren, dann können sie immer auf diese unerlaubten Ähnlichkeiten verweisen... ;)

Im Grunde wird es dann so wie mit Sherlock Holmes sein: https://www.robertreeveslaw.com/blog/sh ... -everyone/

Hier kam es zuletzt zu Klagen der Doyle-Rechteinhaber wegen der Netflix-Serie Enola Holmes, die Plotdetails von späteren Werken verwendet haben sollen, die noch nicht in der PD sind (im Gegensatz zum Charakter Holmes und den ursprünglichen Geschichten, das ist mittlerweile ganz klar geregelt in den USA: gehört allen!).

https://www.theverge.com/2020/6/25/2130 ... fringement

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 12:36
von 00Spion
Alex No hat geschrieben: 25. August 2021 23:29 Hallo, zusammen!
Schöne Diskusssion mit Abschwiefungen die ich da losgetreten habe. :)

Auf was ich eigentlich hinaus wollte:
Die großen Studios könnten bei Neuverhandlungen EON in naher Zukunft vielleicht schon lunter Druck setzen a`la
a) Das mit NTTD ist uns zu teuer geworden.
b) 2034 können wir eh machen, was wir wollen.

Und dass die großen Studios an 2034 machen können, was sie wollen, könnte ich mir zumindest vorstellen. Denn wenn Flemings Romane gemeinfrei werden, werden es auch die Inhalte und die Figuren. Also könnte man auch einen Film oder eine Serie mit beliebigem Titel beliebiger Handlung um einen Agenten namens James Bond drehen. Und selbst wenn man zur Absicherung den Titel verwendet, muss man sich ja nicht an den Inhalt halten.
Oder?
Würden Gerichte noch EONs Filmrechte anerkennen, wenn die zugrunde liegende Romanreihe schon gemeinfrei ist?

Der Aufhänger zu meiner Überlegung sind die deutschen Karl-May- und Edgar-Wallace-Filme.

Natürlich würde EON klagen, aber mit welcher Aussicht? Wenn Amazon/MGM/Sony selbst drehen, haben sie ja wahrscheinlich ausreichende Rechte an Elementen, die nur für die bisherigen Filme erfunden wurden.
Und selbst wenn man sich vor Klagen wegen Film-Elementen schützen möchte: Man kann sie ja auch etwas abwandeln oder umgehen.
Ach so. Aber letztlich stünden sie dann trotzdem noch in Konkurrenz zu den "echten Bondfilmen".
Ich könnte mir vorstellen, dass es vom Publikum durchaus so aufgenommen werden würde als gäbe es dann zwei Serien, quasi die Originalserie von Broccoli und einen 1b-Abklatsch eines neuen Produzenten. Ich weiß nicht ob man damit so viel Erfolg hätte und ob das der Figur gut tun würde.
Es stellt sich natürlich auch die Frage welches und wieviel Publikum man damit anlocken würde, wäre das eine Serie oder ein jährlicher Film, wird Bond zum Massenprodukt und kann er dann noch seine Attraktivität beibehalten?
Kann eine Figur ewig leben oder wird sie irgendwann einmal lahm und ausgelutscht sein und muss den filmischen Tod sterben?

Die Fernsehgewohnheiten zersplittern jetzt schon immer mehr, Fernseher, Netflix, Amazon, usw., das Angebot wird noch größer und vielfältiger, da ist die zukünftige Entwicklung des Bondfilms schwer vorherzusagen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 12:50
von Samedi
00Spion hat geschrieben: 26. August 2021 12:36 Ich könnte mir vorstellen, dass es vom Publikum durchaus so aufgenommen werden würde als gäbe es dann zwei Serien, quasi die Originalserie von Broccoli und einen 1b-Abklatsch eines neuen Produzenten.
Wenn die Rechte gemeinfrei werden, dann wird es nicht nur einen Produzenten geben, der versucht, die Fleming-Romane zu verfilmen, sondern ziemlich viele. Zum Großteil werden das wohl Billig-Produktionen werden, vermutlich auch aus Indien.

Ob sowas dann jemals auf den deutschen Markt kommen wird, ist auf jeden Fall sehr fraglich.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 12:59
von 00Spion
Samedi hat geschrieben: 26. August 2021 12:50
00Spion hat geschrieben: 26. August 2021 12:36 Ich könnte mir vorstellen, dass es vom Publikum durchaus so aufgenommen werden würde als gäbe es dann zwei Serien, quasi die Originalserie von Broccoli und einen 1b-Abklatsch eines neuen Produzenten.
Wenn die Rechte gemeinfrei werden, dann wird es nicht nur einen Produzenten geben, der versucht, die Fleming-Romane zu verfilmen, sondern ziemlich viele. Zum Großteil werden das wohl Billig-Produktionen werden, vermutlich auch aus Indien.

Ob sowas dann jemals auf den deutschen Markt kommen wird, ist auf jeden Fall sehr fraglich.
dann hätten wir also eine Zersplitterung des bisher geschlossenen Bondkosmos' in unzählige kleinere Produktionen, die extra an den Geschmack eines bestimmten Publikums angepasst werden, die aber alle für sich in ihrem Land/geographischen Region bleiben und keinen internationalen Bekanntheitsgrad mehr erlangen.
Stattdessen würde es zu einem mehrfachen Nischenprodukt werden. Das wäre natürlich möglich.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 13:19
von AnatolGogol
Samedi hat geschrieben: 25. August 2021 23:40
Alex No hat geschrieben: 25. August 2021 23:29 Der Aufhänger zu meiner Überlegung sind die deutschen Karl-May- und Edgar-Wallace-Filme.
Da lagen die Rechte aber schon klar bei Rialto, das hatte nichts mit gemeinfreien Stoffen zu tun.

Es gab zwar (genau wie bei Bond) zahlreiche Epigonen, das waren aber keine Wallace-Filme.

Eine Ausnahme ist hier "Der Rächer", der quasi der CR der Wallace-Filme ist, weil sich hier Kurt Ulrich frühzeitig die Rechte gesichert hatte.
Der Vergleich ist aber insofern interessant, da Atze Brauner ja obwohl er keine Rechte an den Mayschen (Western-)Buchtitel inne hatte seinen Old Shatterhand "nach Motiven von Karl May" gedreht hat. Zumindest in der damligen Konstellation war es also durchaus möglich Figuren zu verwenden ohne direkte Vorlagenrechte zu haben. Wendlandt hatte da keine Chance rechtlich was gegen zu machen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 13:25
von vodkamartini
Ja, aber er hat sogar dieselben Darsteller verpflichten können, dieselben Kostüme und natürlich Namen und Figuren. Das kann ich mir bei Bond nicht vorstellen, denn sonst hätten wir längst 100derte von Bond-Shatterhands.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 13:28
von AnatolGogol
Brauner hatte halt das Glück Lex Barker ohnehin unter Vertrag zu haben. Pierre Brice bekam er aber nur, weil Wendlandt mitgespielt hat (welcher umgekehrt dafür den Brauner-Star Elke Sommer in Unter Geiern verwenden durfte).

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 13:30
von Invincible1958
00Spion hat geschrieben: 26. August 2021 12:36Ich könnte mir vorstellen, dass es vom Publikum durchaus so aufgenommen werden würde als gäbe es dann zwei Serien, quasi die Originalserie von Broccoli und einen 1b-Abklatsch eines neuen Produzenten.
Ich würde nicht drauf wetten, dass das Publikum einen Unterschied in "Original" und "Abklatsch" macht.
Die breite Masse weiß bis heute nicht, dass "Sag niemals nie" von einer anderen Produktionsfirma produziert wurde.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 26. August 2021 13:50
von Samedi
Invincible1958 hat geschrieben: 26. August 2021 13:30 Die breite Masse weiß bis heute nicht, dass "Sag niemals nie" von einer anderen Produktionsfirma produziert wurde.
Weil Connery auch hier Bond war und weil die Qualität stimmte.