HCN007 hat geschrieben: 20. Dezember 2018 01:19
und eigentlich sind die Nerds aus Big Bang Theory überzeugt davon, dass „Aquaman“ Scheiße ist.
Das ist ein Punkt, der mich als DC-Liebhaber schon oft wahnsinnig genervt hat. Irgendwie hat es sich irgendwann mal im popkulturellen Verständnis der Masse etabliert dass Aquaman doof sei, soweit ich das verstanden habe hauptsächlich aufgrund einer uralten Kinder-Cartoon-Serie, in der wahrscheinlich so ziemlich jede Figur doof war. Und natürlich ist daraus eine Art Meme geworden, das von allen nachgeplappert und akzeptiert wird. Warum? Wenn über die griechische Mythologie geredet wird sagt ja auch nicht jeder dass Poseidon doof sei. DC selber hat sich dann natürlich diesem ungerechtfertigten Massendruck gebeugt indem sie einen 1.90 Bodybuilder mit Maori-Tattoos, tiefer Grummelstimme und Bart besetzt haben. Nichts gegen Jason Momoa, ich finde ihn in Aktion sogar ziemlich gut als Aquaman und empfinde ihn mittlerweile als erfrischend variierende Adaption, aber der Hintergrundgedanke ist ebenso offensichtlich wie daneben, was ich aber wie erwähnt durch das funktionierende Endprodukt längst "überwunden" habe.
HCN007 hat geschrieben: 20. Dezember 2018 01:19
Die Welle, auf der der Film reitet, bricht immer wieder an bekannten Brandungen. Mal an „Indiana Jones“, dann mal an „Thor“, dann wiederum an „Avatar“ und auch mal an z.b. der Artussage.
Du vergisst "Herr der Ringe", "Star Wars", "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Jurassic Park", "Predator", "Tomb Raider", "Der Sizilianer" und natürlich "Valerian and the City of a Thousand Planets"... Wir hatten riesigen Spass, all diese Versatzstücke aufzuzählen. Was nicht heisst, dass Aquaman nicht grosse Freude verbreitet hätte. Ich empfand ihn locker als besten DCEU-(rolls off the tongue, doesn't it?)-Film. Okay, bis auf Wonder Woman waren die auch alle bestenfalls schlecht. Aber Aquaman balanciert ziemlich elegant zwischen selbstironischem Unterwasser-Fantasy-Edeltrash und spassigem Abenteuer. Viel besser als etwa der langweilige Black Panther. Und die Actionszene über den Dächern von Palermo ist teils sehr gut gefilmt mit langen Kamerafahrten und Pi-Pa-Po.
HCN007 hat geschrieben: 20. Dezember 2018 01:19
So sind sowohl Patrick Wilsons Orm als auch Yahia Abdul-Mateen II´s „Black Manta“ etwas zu oberflächlich ausgearbeitet worden trotz plausibler Motivationen.
Die Bonusszene macht ja ziemlich klar dass Black Manta (einer meiner liebsten DC-Baddies) hier nur Appetitmacher war und in einer Fortsetzung, falls die mal kommt, den Oberschurken geben wird. Ich mochte alle seine Szenen. Der Ocean Master ist meiner Meinung nach nur schon auf dem Papier etwas weniger spannend aber immer noch gut. Das sind locker die beiden besten Bösewichte im DC-Filmprojekt bisher, obwohl natürlich auch hier gilt, dass der Rest ziemlich langweilig war (Der eindimensionale Krypton-General, Eisenberg auf Ritalin, eine Hula-Hoop-Tanzende Hexe mit Skybeam und gleich zwei gehörnte axtschwingende Totengötter).
vodkamartini hat geschrieben: 22. Dezember 2018 11:46
So etwas nennt man grundfalsches Marketing, ist man bei Disney eigentlich nicht gewohnt, aber da war man wohl zu gierig und das ist man durchaus gewohnt.
Ein sehr schöner Satz.