Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)
Verfasst: 9. November 2016 17:56
Na ja, nun, der Sanders als bekennender Verfechter des Sozialismus hätte in den USA nun auch nicht zwangsläufig was gerissen.
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Wenn man sich ansieht, warum Trump gewählt wurde (Wunsch nach Wandel, Empörung über die Eliten), dann wird schon klar, dass Sanders ihn hätte schlagen können.Casino Hille hat geschrieben:Na ja, nun, der Sanders als bekennender Verfechter des Sozialismus hätte in den USA nun auch nicht zwangsläufig was gerissen.
Sozialismus hat in den USA dennoch nur eine verhältnismäßig kleine Chance. Trump vs. Sanders wären ja ohnehin zwei Anti-Establishment-Politiker gewesen, da kann man nun kaum sagen, dass Sanders dann ja eindeutig eine Chance gehabt hätte (erst recht, wenn die Zeichen eher dagegen sprechen).Samedi hat geschrieben:dann wird schon klar, dass Sanders ihn hätte schlagen können.
Man muss sich dazu nur die Zahlen anschauen:Casino Hille hat geschrieben:Sozialismus hat in den USA dennoch nur eine verhältnismäßig kleine Chance. Trump vs. Sanders wären ja ohnehin zwei Anti-Establishment-Politiker gewesen, da kann man nun kaum sagen, dass Sanders dann ja eindeutig eine Chance gehabt hätte (erst recht, wenn die Zeichen eher dagegen sprechen).Samedi hat geschrieben:dann wird schon klar, dass Sanders ihn hätte schlagen können.
Die gute Nachricht: Donald Trump wird das Ergebnis der US-Wahl ohne Murren anerkennen!
Die schlechte Nachricht: Ja, er hat sie wirklich gewonnen.
Was als schlechter Scherz begann, wurde nun zu einer der bittersten Pointen der Geschichte, denn das gelbhaarige Großmaul mit den vorgetäuschten Stahleiern wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten!
Und wie so oft fragt sich die ganze Welt: Wie konnte es bloß dazu kommen?
Wie können so viele Millionen Wähler nicht erkennen, wie viel heiße Luft hinter all den hohlen Phrasen lauert – und wie viel Gefahren hinter der heißen Luft?
Können so viele Menschen wirklich so dumm sein?
Yes, they can!
Wobei Dummheit vielleicht eher durch Naivität ersetzt werden sollte –
denn was momentan weltweit geschieht, ist anscheinend vor allem ein globaler Schrei nach Aufmerksamkeit der – zu Recht – frustrierten Bevölkerung.
Egal in welches Land wir schauen, fast überall fühlen sich die Menschen aka Wähler betrogen, unverstanden, ausgenutzt und machtlos.
Und möchten dagegen protestieren.
Dagegen ist rein gar nichts einzuwenden, im Gegenteil.
Denkzettel oder offene Worte sind mehr als nötig.
Nur war es leider schon immer der falscheste aller Wege, gegen Ungerechtigkeit, Korruption und Missstände mit Wut, Hass, Plattitüden und Egoismus vorzugehen.
Denn was die Welt in diesen Zeiten dringend brauchen würde, wären Ehrlichkeit, Weisheit und Vernunft.
Doch was wir bekommen und was die Menschen aus Frust wählen, ist das genaue Gegenteil.
Wer am lautesten schreit und die Realität am unterhaltsamsten vereinfacht, dem folgen die Enttäuschten am schnellsten – denn wichtiger und beruhigender als wirkliche Lösungen sind bei großem Frust und angestauter Verzweiflung zuerst einmal immer simple und laute Versprechungen einer stark erscheinenden Führungspersönlichkeit, dass alles jetzt endlich besser wird und die Anderen dafür bezahlen werden.
Bis man bemerkt, dass man selbst zu den Anderen gehört...
Niemand soll an mit Hitler verglichen werden, das ist zu platt und einfach.
Allerdings gemahnt uns die Geschichte daran zu erkennen, dass eine ähnliche Mischung aus Enttäuschung und Frust bei den Wählern gepaart mit großen Gesten, markant wütenden Worten und Schuldzuweisungen an einzelne Bevölkerungsgruppen in der Vergangenheit mehr als nur einmal zu katastrophalen Folgen für die Menschheit geführt haben.
Denn dazu ist die Geschichte da – um aus ihr zu lernen und nicht immer wieder die gleichen Fehler zu machen.
Schaut man sich in der Welt um, scheinen die Menschen jedoch genau dies überall und wiederholt zu tun, fast so als läge ein tückischer Virus des Wahnsinns und der nationalen Selbstüberschätzung in der Luft.
Andererseits: wie soll man auch Zuhören, Nachdenken und Vernunft von den Menschen einfordern, wenn sämtliche Medien uns schon lange darauf trainieren, die Komplexität der Welt auf knackige Schlagzeilen und die persönliche Aufmerksamkeitsspanne auf Furzlänge zu reduzieren?
War es bisher bequem, die Bürger dumm zu halten und einzulullen, damit sie nicht aufmucken, so ist es nun ein Leichtes für die noch Dümmeren, die Dummen mit plakativer Dummheit für dumm zu verkaufen.
Die inzestuöse Spirale der Simplizität.
Die Gefahr besteht nicht in unterschiedlichen Meinungen – und wer gegen Trump ist, ist nicht automatisch für Hillary. Wer gegen die AfD ist, ist nicht automatisch für Merkel.
Aber Trump oder AfD aus vermeintlichem PROTEST zu wählen,
ist wie zum Löschen eines brennendes Hauses den Benzinkanister zu holen, nur weil jemand mit Filzstift ‚FEUERLÖSCHER’ drauf geschrieben hat.
Was nun?
Ich gebe offen zu, die Weltlage macht mir Angst wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.
Wut, Frust, Hass und große Fressen mit dicken Hosen bestimmen das Weltgeschehen.
Könnte ich in eine angenehmere, menschlichere und vernünftigere Parallelwelt auswandern, ich würde es tun.
Geht aber nicht.
Und so bleibt nur weiterhin der Versuch, sich vom Wahnsinn der Welt nicht überrumpeln und von der kollektiven blinden Wut nicht anstecken zu lassen,
auch wenn die lauten Schreier oft eher gehört werden als die leisen Denker.
Auch wenn es manchmal schwer erscheint - tun wir einfach alles dafür, dass Hass und Dummheit nicht gewinnen, sondern Vernunft und Menschlichkeit am Ende Sieger bleiben.
Denn sonst haben wir alle verloren.
Goodnight, America.
Bingo Auch wenn sich manche lieber von den "Katastrophen-Prophezeiungen" unserer "Medien" blenden lassen.dernamenlose hat geschrieben:Das es Clinton nicht geworden ist, sollte speziell uns Europäer freuen.
Die USA haben sowohl den schießwütigen Cowboy als auch den schwarzen Dampfplauderer (alles versprochen, nix gehalten!) weggesteckt, die sind hart im Nehmendernamenlose hat geschrieben:Nicht ganz so schlimm, aber auch nicht schön. Doch schauen wir erstmal, was die nächsten Jahre bringen.
Dieses ständige Bush-Bashing kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Auch er hat Fehler gemacht, aber vieles, was sich daraus entwickelt hat konnte man damals noch gar nicht kommen sehen.dernamenlose hat geschrieben:Jetzt Kanzel Obama mal nicht so hart ab. Ich bin keineswegs ein Freund von ihm, und durch sein "Yes, we can" hat er sich schon vor vielen Jahren bei mir unbeliebt gemacht. Dennoch war er, verglichen mit seinem(n) Vorgänger kein schlechter Präsident und hat wenigstens ein, zwei Sachen verbessert.
Einiges schon. Tut mir leid, aber ich halte gar nix von ihm. Würde zu weit führen die Gründe komplett aufzulisten.Henrik hat geschrieben:Dieses ständige Bush-Bashing kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Auch er hat Fehler gemacht, aber vieles, was sich daraus entwickelt hat konnte man damals noch gar nicht kommen sehen.
Dann wandere ich nach Kroatien aus. Die haben zwar auch Probleme mit Populisten aber wenigstens gutes Wetter.Casino Hille hat geschrieben: und wird auch nächstes Jahr so sein, wenn die AfD überragende Erfolge bei den Wahlen feiern wird.