So ein Blödsinn, das ist doch kein Gemälde. Zwar auch kein Schrank der dann so aussehen muss wie auf dem Bauplan aber für jeden dieser zahlreichen Berufe an den Produktionen gibt es Vorgaben und somit auch ein Gut und Schlecht.

Klar es gibt immer gut und schlecht, aber die Bewertung was gut und was schlecht ist bleibt immer eine subjektive Sache. Egal wieviel Fachwissen einer angehäuft hat.

Im übrigen gilt das für die ganze Welt. Auch da sind sich die "Experten" nicht einig. Soll man Griechenland retten indem man spart? Oder ist es ganz im Gegenteil besser die Wirtschaft anzukurbeln indem man noch mehr Schulden macht, weil sparen evtl. die Wirtschaft abwürgt, wodurch die Kaufkraft sinkt und trotz Sparens noch mehr Schulden entstehen? Oder sollte man besser Griechenland einfach pleite gehen lassen? Auch hier gibt es haufenweise Expertenmeinungen, aber keine Einigkeit.

Um mal ein Beispiel zu geben:
Ricco, was würdest du dazu sagen wenn so ein von Filmwissenschaftlern und Filmkritikern erstelltes Buch DAD und CR gleich bewertet? Haben die dann recht, weil es Experten sind?

Zumal selbst die dollsten Experten und Filmkritiker gerne mal ihr angehäuftes Wissen entweder bei einer Kritik über den Haufen werfen oder natürlich nur manipulativ einsetzen um ihre rein subjektive Meinung zu stützen oder "objektivieren".

Am Ende - und da stimme ich wohl Maibaum voll zu - zählt eigentlich nur ob mich ein Film fasziniert und gut unterhält.
Ich setze da noch einen drauf und sage immer provokant, ein Film der viel eingespielt hat, war auch gut (sofern er die vielen Zuschauer auch unterhalten hat und diese nicht nur aus Marketing Gründen am ersten Wochenende reingelaufen sind)
Das angehäufte Wissen hilft einem im besten Fall zu sehen, was ist innovativ, was ist kopiert, wie ordne ich etwas ein und ggf. hilft es die Mechanismen zu verstehen, warum etwas gut ankommt oder nicht - aber auch da scheitern Kritiker oft.

@Maibaum & Daniel

Klar bleibt das subjekiv, aber die prof. Bewertung ist doch in über 100 Jahren oder sagen wir ab den 20ern größtenteils aus dem Geschmack der Mehrheit entstanden.
Das Griechenland Beispiel halte ich nicht für so gelungen, weiß nicht wie man das vergleichen soll.
Ich finde man kann es gut mit den Aufgaben eines Richters vergleichen, es gibt Vorgaben und mein weiß in etwa was man zu erwarten hat, aber jeder Richter hat, von mir aus durch die Geschmackssache etwas angehaucht, seine Vorliebe für harte Strafen bei bestimmten Verbrechen so das ab und zu eine Überraschung möglich ist.
Aber ich will garnicht bestreiten das es manchmal unterschiedliche Meinungen auf hohem Niveau geben kann, Kritiker vom FrühstücksTV bewerten wohl eher wie wir, aber selbst die würden keine extreme persönliche Meinung äussern.
Ich glaube nicht das es ein Buch von gleich mehreren Profis geben würde die so eine Bewertung abgeben, aber generell würde ich sagen das sie nicht im Recht liegen. Wobei man aber immer aufpassen muss mit welcher Vorlage man welche Filme vergleicht. DAD und CR sind sich ziemlich unterschiedlich, die Jugend findet häufiger DAD gut, so kommt es mir vor. Die Genre-Wertung ist auch ein Punkt mit dem ich mich viel beschäftige und dazu dann das Erscheinungsjahr des Films. DAD war mit seinem typischen 90er Jahre Aufbau sicherlich 2002 nicht so eine Schande wie er es heute wäre, auch wenn wir die Action und Technik usw auf heutigem Stand hochrechnen würden.

Ich würde nicht sagen dass sich die Qualität eines Films an seinem Einspielergebniss messen lässt. Der Umkehrschluss, das Filme die wenig einspielen Schwach sind, ist noch größerer Quatsch. Natürlich ist das Finanzielle letzlich das worauf es am meisten ankommt.
Aber auch hier muss man unterscheiden zwischen den Genres und der Zielgruppe, Popcorn-Kino spielt mehr ein als die Oscar-Kunstwerke und sind deshalb noch lange nicht besser, höchstens dann im Verhältniss zum eigenen Genre.
Und ich denke das Werbung, der Zeitpunkt bzw die Stimmung in der Welt viel mehr ausmachen als man denkt.
Wenn CR und SF die Erscheinungsjahre tauschen würden, so behaupte ich dass die Einspielsummen trotzdem 2012 gewinnen lassen.

Ich red mirmal kurz ausder Seele:

HÖRT ENDLICH AUF!
KRITIKEN HABEN NICHT IMMER RECHT UND INDIVIDUELLE ENTSCHEIDUNGEN SPIEGELN NICHT IMMER DIE MASSE WIEDER! DAS IST DOCH ALLES NIX NEUES!

Sehr richtig, den jetzt kommt ein neuer subjektiver Aufhänger:
MEINE LISTE

01.) Der Spion, der mich liebte
02.) Man lebt nur zweimal
03.) Feuerball
04.) Moonraker
05.) Leben und sterben lassen
06.) Lizenz zum töten
07.) Dr. No
08.) Goldfinger
09.) Der Morgen stirbt nie
10.) Ein Quantum Trost
11.) Der Mann mit dem goldenen Colt
12.) Casino Royale
13.) In tödlicher Mission
14.) Diamantenfieber
15.) Skyfall
16.) Sag niemals nie
17.) Im Geheimdienst ihrer Majestät
18.) Octopussy
19.) Die Welt ist nicht genug
20.) Der Hauch des Todes
21.) Liebesgrüße aus Moskau
22.) Im Angesicht des Todes
23.) Stirb an einem anderen Tag
24.) Goldeneye

In diesem Sinne

Brosnan kommt bei dir ziemlich spät ins Rennen... Goldeneye so schlecht?

Thunderball1965 hat geschrieben:Brosnan kommt bei dir ziemlich spät ins Rennen... Goldeneye so schlecht?

"Der Morgen stirbt nie" ist für mich der mit Abstand beste Brosnan, steht auch recht weit oben. Ich finde diesen Film sehr gut, nur andere eben besser.

"Die Welt ist nicht genug" hatte eine sehr gute Story, aber speziell die letzte halbe Stunde fand ich sehr misslungen, ja ehrlich gesagt für einen Bondfilm sogar ziemlich langweilig. Schade, dieser Film hatte meiner Meinung nach eigentlich sehr viel Potenzial, aber leider nur bedingt genutzt.

Die beiden anderen Brosnan-Filme sind für mich eindeutig der Tiefpunkt der Reihe, zwischen Platz 22. und 23. meiner Liste liegen für mich Welten. Trotzdem haben beide Filme durchaus Bondfeeling.

Aber du hast recht, die Brosnan-Ära ist für mich, im Verhältnis zu den Anderen, klar der Tiefpunkt der Reihe, sie Spiegeln klar den Zeitgeist wieder. Schade, dass in dieser Phase nicht mehr Filme im Stil von TND gedreht worden sind.

Die ändern sich immer wieder Ich mach mit nem Freund gerade mal ne Auswertung der Bondfilme anhand eines erstellten Fragebogens und bin dann gespannt, ob mein empfundenes Ranking damit übereinstimmt ...

Derzeit sieht es bei mir so aus:

1 - Casino Royale
2 - Moonraker
3 - Skyfall
4 - Octopussy
5 - Goldfinger
____________________________________
6 - Goldeneye
7 - Man lebt nur zweimal
8 - Im Angesicht des Todes
9 - Diamantenfieber
10-Ein Quantum Trost
___________________________________
11-Im Geheimdienst ihrer Majestät
12-In tödlicher Mission
13-James Bond jagt Dr. No
14-Der Spion, der mich liebte
15-Liebesgrüße aus Moskau
___________________________________
16-Leben und sterben lassen
17-Feuerball
18-Der Mann mit dem goldenen Colt
19-Die Welt ist nicht genug
20-Der Hauch des Todes
___________________________________
21-Der Morgen stirbt nie
22-Sag niemals nie
23-Lizenz zum Töten
24-Stirb an einem andern Tag


Gerade die Bondfilme von Roger Moore vermitteln nach meinem Empfinden diese Art "Bondfeeling", die mich geprägt hat. Moonraker, Octopussy und in Teilen auch Im Angesicht des Todes sind großartige Filme (bei letzterem war Moore aber etwas alt). Casino Royale ist großartig, ein Film mit der typischen Casino-Bond-Atmosphäre. Auch Skyfall ist ein toller Film, allerdings fehlen ein paar Dinge, beispielsweise bondtypische Schauplätze mit herrlichen Strandaufnahmen. Dafür macht die Story und die perfekte Umsetzung mit großartigen Darstellern dieses Manko wieder wet. Goldfinger ist einerseits noch recht einfach (war ja einer der ersten Bondfilme), zugleich aber perfektioniert Gerd Fröbe die Rolle Goldfingers auf sagenhafte Art und Weise und wesentliche Bondelemente sind im Film enthalten (erwarten Sie, dass ich rede? Nein, Mr. Bond, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben / die vergoldete Frau). Auch Sean Connery spielt hier echt gut und vor der vergoldeten Frau sieht man das blanke Entsetzen.

Was gar nicht geht ist, wie ich finde, Stirb an einem andern Tag. Ein Film mit einem "Fast-Zombi", einer viel zu sehr gelobten Halle Barry, einem Übermaß an Action und unsichtbaren Autos. Die Szene in Kuba ist gut, der Rest ist, wie ich finde, nix. An meiner Wertung sieht man, dass ich ohnehin nicht begeistert von der Brosnan-Ära war, Goldeneye hat es aber ganz nach oben geschafft. Den Timothy-Dalton-Filmen fehlt es am bondigen Humor, allerdings war diese Gangart nach 7 Moorefilmen verständlich, da Roger Moore ja gerade im Dialog viel Wortwitz und Ironie eingebaut hat (für manche auch zu viel, ich fand es nett

Sag niemals nie war ein netter Versuch, es fehlt aber einiges. Connery wirkt zu alt, die gewollten Parallelen zu Feuerball sind zu groß, Largo ist enttäuschend und das Auge von Dominos drogenabhängigen Bruder ist einfach nur ekelig Aber gute Elemente sind enthalten, beispielsweise großartige Bondsprüche (jetzt habe ich Sie nass gemacht - hauptsache mein Martini ist trocken geblieben), Kim Basinger und ein schießender Kugelschreiber. Trotzdem ein nicht sonderlich guter Film.

Bond Fan Nr. 1 hat geschrieben:Naja das ist seine Entscheidung man sollte sie respektieren. Ich find AVTAK auch gar nicht mal so schlecht aber wirklich herausragen tut in dem Film find ich auch wieder nichts ,außer vielleicht die Musik.

Ich find AVTAK doch erheblich besser als FYEO Aber irgendwie scheint die Kritik bei AVTAK sich in erster Linie auf Moores Alter zu beziehen, dabei war er in FYEO auch nur vier Jährchen jünger...

Hallo Baccara,

seh ich ähnlich wie Du! AVTAK hatte ich lange Zeit ziemlich schwach gefunden, allerdings lag es wohl am zu sehr gealterten Moore. Es ist ja ohnehin schon fast paradox, dass man mit Moore als Connerys Nachfolger jemanden gewählt hatte, der ich meine drei jährchen Älter ist als Connery selbst. Aber irgendwie (persönliche Meinung!) wirkt Moore einfach jünger als Connery. In AVTAK aber wirkten gerade die Augen Moores schon sehr sehr alt.

Mittlerweile finde ich diesen Film echt stark, allerdings empfinde die die Brutalität Zorins als etwas überzogen. Übrigens kritisiert das Roger Moore in seinem Buch über James Bond auch an AVTAK. Kampf und Mord gehört zu James Bond, Zorin aber tötet ähnlich wie Xenia in Goldeneye aus purem Spaß und diese Art der Darstellung finde ich etwas überzogen, das muss ein Bondfilm nicht haben. Dennoch ein guter Film.

Zum angesprochenen FYEO kann ich nur sagen, dass dieser Film für mich persönlich einerseits recht langatmig und nichtssagend ist, andererseits aber ein paar großartige Momente hat, weshalb er in meiner Wertung wieder nach oben rutschte. Beispielsweise die Abrechnung mit (einem leider etwas peinlichen) Blofeld. Die Pre-Title-Sequenz finde ich hier sehr gelungen. Auch Colombo und den Schlusspart finde ich klasse mit einem glänzenden Walter Gotell als General Gogol. Und das Zitat "das nenne ich echte Entspannung" war seiner Zeit weltpolitisch gesehen schon fast voraus. Bald kam in Russland Gorbatschow an die Macht und der Kalte Krieg neigte sich dem Ende.

Aber auch hier möchte ich nochmals betonen, dass das meine persönliche Meinung zu meiner persönlichen Rangliste ist. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist auch gut so

ErnstStavroBlofeld hat geschrieben:
Beispielsweise die Abrechnung mit (einem leider etwas peinlichen) Blofeld. Die Pre-Title-Sequenz finde ich hier sehr gelungen. Auch Colombo und den Schlusspart finde ich klasse mit einem glänzenden Walter Gotell als General Gogol.

Für mich ist diese PTS die bisher beste der Reihe, trotzdem ärgert es mich, dass Bond seinen Erzfeind Blofeld mal eben so im Vorspann und auf eine auch noch recht lächerliche Weise umbringt.

Ich weiss: die Rechtsstreitigkeiten, trotzdem halte ich es für einen unwürdigen Abschluss um Blofeld ( und was ist aus SPECTRE geworden? Einfach nach Blofelds Tod zerfallen? Kann ich mir nicht vorstellen, die hätten `nen neuen Boss gefunden ).

Da man die Reihenfolge der Bondfilme sowieso vergessenen kann, hätte ich es gut gefunden, wenn Blofeld ( wie im Buch ) am Ende von "Man lebt nur zweimal" erwürgt worden wäre ( ok, wahrscheinlich zu brutal für die Zeit; aber dass er am Ende dieses Films gestorben wär ). Da "Im Geheimdienst ihrer Majestät" als Fortsetztung eh nicht funktioniert ( Bond und Blofeld erkennen sich gegenseitig nicht!!! ), hätte man trotzdem so weiter machen können, dann wäre eben nachträglich ihre erste Begegnung verfilmt worden...

CommanderSlavik hat geschrieben:Ich weiss: die Rechtsstreitigkeiten, trotzdem halte ich es für einen unwürdigen Abschluss um Blofeld ( und was ist aus SPECTRE geworden? Einfach nach Blofelds Tod zerfallen? Kann ich mir nicht vorstellen, die hätten `nen neuen Boss gefunden ).

Wenn du zwingend Chronologie in dem Gewirr haben willst, dann würde ich es so einordnen, dass in YOLT im Vulkan-Krater wahrscheinlich der Großteil von Spectre ausgeschaltet wurde, woraufhin Blofeld folgerichtig im Nachfolger OHMSS versucht, unterzutauchen, in dem er einen Adelstitel und eine weiße Weste für sich beansprucht. Als ihm auch das nicht gelingt, bäumt er sich in DAF ein letztes Mal mit der Hilfe eines Schmugglerringes auf (soviele Männer sind auf der Bohrinsel ja gar nicht) und das Ende ist uns ja allen bekannt.

Casino Hille hat geschrieben:

CommanderSlavik hat geschrieben:Ich weiss: die Rechtsstreitigkeiten, trotzdem halte ich es für einen unwürdigen Abschluss um Blofeld ( und was ist aus SPECTRE geworden? Einfach nach Blofelds Tod zerfallen? Kann ich mir nicht vorstellen, die hätten `nen neuen Boss gefunden ).

Wenn du zwingend Chronologie in dem Gewirr haben willst, dann würde ich es so einordnen, dass in YOLT im Vulkan-Krater wahrscheinlich der Großteil von Spectre ausgeschaltet wurde, woraufhin Blofeld folgerichtig im Nachfolger OHMSS versucht, unterzutauchen, in dem er einen Adelstitel und eine weiße Weste für sich beansprucht. Als ihm auch das nicht gelingt, bäumt er sich in DAF ein letztes Mal mit der Hilfe eines Schmugglerringes auf (soviele Männer sind auf der Bohrinsel ja gar nicht) und das Ende ist uns ja allen bekannt.

Stimmt, ist auch eine gute Idee.
Würde auch zu den heutigen Filmen passen:

Wir erleben den traurigen Abstieg eines ehemals genialen Gangsters

Hallo ErnstStavroBlofeld,

es freut mich, dass wir da die gleichen Ansichten teilen! Ich persönlich hatte mich recht lange gar nicht für das Alter der Darsteller interessiert und bin eher davon ausgegangen, dass diese immer jünger geworden seien, bei den Darstellerwechseln, sonst altern sie schon^^
Ich finde es durchaus auch gut, wenn ein Mitfünfziger noch Bond spielt, da in unserer Gesellschaft doch viel Wert aufs Bewahren der Jugend gelegt wird (anti-aging und so obskures Zeug). Trotzdem sieht natürlich ein Mitdreißiger meist etwas fiter und agiler aus. Also ich finde diese Altersdiskussion immer etwas nebensächlich.

Wieso klaffen in Deiner Rangliste MR und TSWLM so weit auseinander, besser gefragt, wieso ist TSWLM soweit unten? (Bei mir wäre es etwa andersrum^^)