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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 19:05
von Michael3390
Ich bin tatsächlich gespannt, wie es nach dem Film weitergeht. Klar, die Produzenten werden erstmal Pause machen aber so in ca 4 Jahren, wäre es schon toll, wenn es weiter gehen würde.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 19:42
von Gernot
Alex No hat geschrieben: 22. August 2021 18:14
Ich weiß auch nicht, ob die eine oder andere Firma die Gemeinfreiheit von Flemings Romanen 2034 im Visier hat.
Genau DAS wird eine der spannendsten Fragen für das Franchise in den kommenden 2 Jahrzehnten werden (ich arbeite auch gerade an einem Artikel zu diesem Thema). Das weiß natürlich auch EON und die werden sich dann juristisch soweit wie möglich dagegen wehren.
Samedi hat geschrieben: 22. August 2021 18:26
Alex No hat geschrieben: 22. August 2021 18:14
Ich weiß auch nicht, ob die eine oder andere Firma die Gemeinfreiheit von Flemings Romanen 2034 im Visier hat.
Ich glaube nicht, dass sich die großen Studios auf sowas einlassen würden, denn die Markenzeichen des Film-Bond hat EON auch nach 2034.
Die Gemeinfreiheit wird eher zu einer neuen Flut von Romanveröffentlichungen führen. Und damit dann evtl. zu neuen Hörbüchern und Hörspielen.
da wäre ich mir nicht so sicher. wenn es da nicht eine spezielle juristische Regelung mit der Fleming-Foundation gibt, dann werden Flemings Werke urheberrechtlich "frei" werden - und dann können die auch verfilmt werden - natürlich ohne die Markenzeichen der EON-Reihe (007-Logo, Bond-Thema, Gunbarrel, etc.). aber wie gesagt, natürlich wird EON das anders sehen
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 19:59
von Samedi
Gernot hat geschrieben: 22. August 2021 19:42
wenn es da nicht eine spezielle juristische Regelung mit der Fleming-Foundation gibt, dann werden Flemings Werke urheberrechtlich "frei" werden - und dann können die auch verfilmt werden - natürlich ohne die Markenzeichen der EON-Reihe (007-Logo, Bond-Thema, Gunbarrel, etc.). aber wie gesagt, natürlich wird EON das anders sehen
Das ist mir schon klar, dass die Romane dann verfilmt werden "können". Nur glaube ich eben nicht, dass sich die großen Studios darauf einlassen werden.
Durch das Fehlen der Merkmale der EON-Bondfilme besteht die große Gefahr von Bondfilmen 2. Klasse. Und im Gegensatz zu NSNA wird dafür wohl auch kein Ex-Bond zur Verfügung stehen. Da fährt man dann schon besser, wenn man sich einfach was eigenes ausdenkt (klar, ist nicht so die große Stärke von Hollywood...) oder aber die bereits bestehenden Franchises des jeweiligen Studios (z. B. M:I, Indiana Jones, Kingsman, etc.) fortsetzt.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 20:08
von Invincible1958
Ja, das wird spannend.
Teil des Ganzen wird dann auch wieder das Thema: "Welche Elemente hat Kevin McClory erfunden?"
Der ist ja erst 2006 gestorben.
Er hat ja u.a. Charaktere wie Blofeld und die Organisation Spectre (mit-)erfunden.
Das fällt neben den typischen EON-Merkmalen ("Bond, James Bond", Musik, Logo, Gunbarrel etc.) dann auch weg, zumindest bis 2076.
Und noch viel wichtiger die Frage:
In wieweit können Markenrechte (vor allem auch an den Charakteren, die von Danjaq und Ian Fleming Publications gehalten werden) aufrecht erhalten werden?
Anders gesagt: ich denke, es gibt rechtliche Möglichkeiten auch nach 2034 Filme mit einem Titelhelden namens "James Bond", der zeitgleich auch noch Geheimagent ist, zu verhindern. Zumindest, wenn der alternative, neue James Bond Ähnlichkeiten mit den sechs Inkarnationen des Charakters von EON hat.
Mit Glück dürfte man eine 100%ige 1:1-Adaption eines Romans anfertigen, in der Bond sich dann aber auch 1:1 so wie im Buch präsentieren muss.
Aber vielleicht haben wir hier im Forum ja Leute, die juristisch bewandert sind und sich explizit im Bereich Urheber-, Marken- und Medienrecht auskennen?
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 20:13
von Samedi
Invincible1958 hat geschrieben: 22. August 2021 20:08
Das fällt neben den typischen EON-Merkmalen ("Bond, James Bond", Musik, Logo, Gunbarrel etc.) dann auch weg.
Ist "Bond, James Bond" wirklich auch so fest gesichert? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 20:19
von Invincible1958
Samedi hat geschrieben: 22. August 2021 20:13
Invincible1958 hat geschrieben: 22. August 2021 20:08
Das fällt neben den typischen EON-Merkmalen ("Bond, James Bond", Musik, Logo, Gunbarrel etc.) dann auch weg.
Ist "Bond, James Bond" wirklich auch so fest gesichert? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Ich würde drauf wetten.
Das ist sogar mindestens so lange gesichert, bis alle wichtigen Personen, die am Film "Dr. No" beteiligt waren, mindestens 70 Jahre tot sind.
"Bei Filmwerken erlischt das Urheberrecht also
siebzig Jahre nach dem Tod des Längstlebenden der folgenden möglichen Urheber am Film: Hauptregisseur, Urheber des Drehbuchs, Urheber der Dialoge, Komponist der für das betreffende Filmwerk komponierten Musik."
(
https://www.uni-bremen.de/urheberrecht/ ... eberlassen)
Da Johanna Harwood als Autorin des Drehbuchs noch lebt, sind die 70 Jahre noch gar nicht gestartet.
Aber wie geschrieben bin ich mir auch sicher, dass der Ausspruch auch darüber hinaus als Marke gesichert wurde, so dass es nie erlöscht, solange Danjaq die Rechte immer erweitert.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 21:08
von Revoked
Samedi hat geschrieben: 22. August 2021 19:59
….
Durch das Fehlen der Merkmale der EON-Bondfilme besteht die große Gefahr von Bondfilmen 2. Klasse. …
Musik, Logo, Gunbarrel wird dem Massen-Zuschauer erst auffallen, dass sie gefehlt haben, wenn man danach fragt.
Und da EON ja ebenfalls aktiv Bondfilme 2. Klasse produziert hat, sollte das auch eher unentdeckt bleiben.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 21:32
von Samedi
Revoked hat geschrieben: 22. August 2021 21:08
Musik, Logo, Gunbarrel wird dem Massen-Zuschauer erst auffallen, dass sie gefehlt haben, wenn man danach fragt.
Bevor der Massen-Zuschauer den Film zu sehen bekommt, muss er erst von einem großen Studio produziert werden. Und genau daran glaube ich eben nicht.
Aber vielleicht werden sich ja Uwe Boll oder Edward Drake dem Stoff annehmen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 21:39
von Gernot
Ich denke, dass man aus Flemings Werken noch sehr viel rausholen kann, auch bzw. vor allem wenn man sie "romangetreuer" verfilmt (was man wohl eh müsste, wenn dann). Und weniger auf Action dafür mehr auf Thriller und Suspense setzt. Dass das nicht ganz einfach ist, wissen wir ja auch. Es wäre dann wohl auch nicht unbedingt für die breite Masse - dennoch könnte es erfolgreich sein.
In wie fern man dann vom Roman abweichen kann, weiß ich nicht - aber ich denke, sofern es sich dann nicht mit EON-Filmen überschneidet, kann man auch eigene Inhalte dazunehmen.
Früher oder später wird das jemand versuchen und spätestens dann wird es juristisch klarer sein.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 21:47
von Revoked
Ich finde eine 1:1 Adaption der Romane in der richtigen Reihenfolge und in der passenden Zeit (also wann sie laut Fleming gespielt haben) als Serie schon reizvoll. Je Roman 4-5 Folgen a 40-45 Minuten. Das wäre ein passendes Format. Zusätzlich natürlich dann auch noch die Kurzegeschichten.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 21:50
von Samedi
Gernot hat geschrieben: 22. August 2021 21:39
Ich denke, dass man aus Flemings Werken noch sehr viel rausholen kann, auch bzw. vor allem wenn man sie "romangetreuer" verfilmt (was man wohl eh müsste, wenn dann). Und weniger auf Action dafür mehr auf Thriller und Suspense setzt.
Das glaube ich auch. Als Produktionsstudio und Filmverleih begibt man sich dabei aber auf dünnes Eis und muss dann auch noch bei der Werbung aufpassen.
Speziell bei Disney dürfte das der Grund sein, warum sie die Finger davon lassen werden. Denn was nützt ein Franchise, wenn man es dann nicht gebührend mit Merch-Artikeln ausmelken kann?
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 22:10
von GoldenProjectile
Invincible1958 hat geschrieben: 22. August 2021 20:08
Aber vielleicht haben wir hier im Forum ja Leute, die juristisch bewandert sind und sich explizit im Bereich Urheber-, Marken- und Medienrecht auskennen?
Habe die Nachholprüfung im Januar mit Bravour bestanden und seither alles wieder vergessen.
Zum Punkt aus Fleming könne man noch viel rausholen: Jein. Adaptiert man die Fleminge als romangetreue Filmreihe oder Serie käme viel Neues dazu, dass man noch nie zuvor in einem Bondfilm gesehen hat, gleichzeitig wären aber auch fünf Teile weitgehend Remakes bereits bestehender Filme. Den einzigartigen YOLT könnte man z.B. nicht bringen ohne vorher noch einmal OHMSS durchzukauen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 23:00
von Samedi
Sowohl bei YOLT, als auch bei OHMSS gibt es das Blofeld-Problem, was wohl dazu führt, dass man diese Romane gar nicht gemeinfrei verfilmen kann. Bei TB ist die Lage ja sogar noch klarer.
Wenn man diese ganze verzwickte Lage berücksichtigt, dann wäre es wohl am klügsten, für den Anfang MR zu verfilmen. Da unterscheidet sich der Roman erheblich vom Film, bietet aber dennoch genug, um was ordentliches draus zu machen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 22. August 2021 23:20
von Casino Hille
Revoked hat geschrieben: 22. August 2021 21:08
Und da EON ja ebenfalls aktiv Bondfilme 2. Klasse produziert hat, sollte das auch eher unentdeckt bleiben.
Antwort des Monats, ich gratuliere.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 23. August 2021 07:47
von Gernot
GoldenProjectile hat geschrieben: 22. August 2021 22:10
Zum Punkt aus Fleming könne man noch viel rausholen: Jein. Adaptiert man die Fleminge als romangetreue Filmreihe oder Serie käme viel Neues dazu, dass man noch nie zuvor in einem Bondfilm gesehen hat, gleichzeitig wären aber auch fünf Teile weitgehend Remakes bereits bestehender Filme. Den einzigartigen YOLT könnte man z.B. nicht bringen ohne vorher noch einmal OHMSS durchzukauen.
Das ist genau die Frage, die ich mir stelle. Nur weil es davon schon einmal eine genauere Verfilmung gab, darf man Flemings Werk nicht mehr verfilmen? Wenn man darlegen kann, dass man sich auf Fleming und nicht auf den Film bezieht, müsste es ja rechtlich OK sein?
Aber klar, das ganze wird natürlich rechtliche Auseinandersetzungen hervorrufen.
Das Thema wäre jedenfalls eine tolle Masterarbeit o.ä.