GoldenProjectile hat geschrieben:Der Savalas-Blofeld ist ein sehr physisch angelegter Schurke, der in Ski- und Actionszenen auch selbst Hand anlegt, im Gegensatz zum unsichtbaren Stubenhocker-Blofeld meistens stehend oder gehend angetroffen werden kann und dessen Katze nicht andauernd umhergeschleppt und manisch gestreichelt, sondern nur beiläufig in einer frühen Szene gezeigt wird.
Wichtiger noch: Als Blofeld am Telefon über Bonds Flucht per Ski informiert wird, klatscht er seine Muschi einfach schnell auf den Tisch, um Bond hinterher eilen zu können. Noch deutlicher kann Hunt eigentlich nicht werden.

Ich für meinen Teil liebe die Blofeld-Interpretation von Telly Savalas, für mich ist er definitiv einer der allerbesten Bondschurken und ohne jede Frage mit Abstand die beste Blofeld-Inkarnation. Savalas füllt quasi das Loch auf, welches Lazenby mit seinen mit eingeschränkt noch sehr schmeichelhaft beschriebenen mimischen "Fähigkeiten" hinterlassen hätte. Ich weiß nicht mehr genau, wer es war, ob Peter Hunt selbst oder jemand anderes aus dem OHMSS Stab, aber auf jeden Fall meinte mal jemand, Savalas habe so viel Charisma und Bourgeoisie ausgestrahlt, dass er Bond eigentlich gleich selbst hätte spielen können. Ich finde, viel zutreffender kann man es eigentlich nicht ausdrücken - und darin ähnelt Savalas dann ja auch den ähnlich hochkarätigen Auftritten von Robert Shaw und Christopher Lee, auf die diese Attribute ebenfalls im besonderen Maße zutreffen. Savalas, Rigg und Ferzetti sind allesamt Gold wert und ich finde auch, dass gerade die Draco Rolle hervorragend funktioniert und das größtenteils über ihren Darsteller. Ferzetti, den wir wohl alle am ehesten durch "Once Upon a Time in the West" von Sergio Leone erinnern, braucht sich da hinter Ali Kerim Bey bestimmt nicht zu verstecken. Er hat aber auch den Vorteil, dass Draco schon im OHMSS-Roman von Fleming die interessanteste Person ist und damit für die Leinwand viel Futter da ist. Ilse Steppat finde ich ebenfalls wunderbar, zumal sie einen Rollentyp darstellt, den wir so in einem Bondfilm wohl nie wieder zu Gesicht kriegen werden (und wenn doch: Bitte mit Cate Blanchett besetzen).
GoldenProjectile hat geschrieben:Zumindest die ersten beiden Aspekte erfüllte Lazenby im fertigen Film dann auch zu grosser Zufriedenheit, darüber hinweggesehen ist es aber wenig überraschend, dass er schauspielerisch nicht wirklich grosse Akzente setzt.
Da bist du aber SEHR nett zum alten George. Um es mal hart auszudrücken - er liest hier ja hoffentlich nicht mit: Lazenby war ein Amateur, er spielt wie ein Amateur und er wirkt wie ein Amateur. Und alle Probleme, die ich mit OHMSS habe, gehen leider maßgeblich von seiner wirklich wirklich wirklich ganz wirklich nicht guten Performance aus. Natürlich hat er vor der Kamera eine bemerkbare Selbstsicherheit. Natürlich hat er eine wirklich beachtliche physische Präsenz, mit der er sogar den ähnlich körperlichen Craig leicht in den Schatten stellt. Natürlich rennt kein Bonddarsteller so schön und dynamisch wie er. Und natürlich hat seine unbeholfene Art im Umgang mit den Piz Gloria Girls etwas amüsantes an sich. Aber das ändert leider alles wenig daran, dass ich Lazenby bis auf die Schlussszene mit der toten Tracy keine einzige Szene zu keiner Sekunde ernsthaft abkaufe - und es hilft wenig, dass er nahezu alle seine Szenen sich mit Schwergewichten wie Ferzeitt, Steppat, Rigg und Savalas teilt, sodass er eigentlich den ganzen Film an die Wand gespielt seine Zeit mehr absitzt, als mich in irgendeiner Art und Weise zu unterhalten. Hier rettet ausnahmsweise mal die deutsche Synchro eine Menge, da der unsterbliche Gert Günther Hoffmann wirklich viel aus Lazenby stimmlich rausholt, wo im Originalton seine Stimme seine mangelnde Erfahrung nur umso mehr betont.
AnatolGogol hat geschrieben:Auch wenn nie wirklich langatmig, so macht sich vor allem in den Szenen auf dem Piz Gloria durchaus eine gewisse Länge bemerkbar. Man sieht über eine recht lange Zeit hinweg Bond bei dessen amourösen Bemühungen zu.
Ich denke, es ist diese 3 Akter Struktur, die auf dem Papier keine gute Idee ist, und über deren Güte die Umsetzung und das Empfinden der Umsetzung entscheidet. Rein auf dem Papier begründet halte ich diese Dreiteilung des OHMSS Plots für gar keine gute Idee. Der Film etabliert in seiner ersten Hälfte eine Liebesbeziehung (und allerspätestens in der Parallelmontage ist glasklar, was Hunt einem da erzählen will), um sie dann für 45 Minuten nicht nur zu unterbrechen, sondern auch noch so zu tun, als wäre nix gewesen. Krass ausgedrückt vögelt der gute James sich trotz seiner großen Liebe zu Tracy weiter durch die Weltgeschichte. Na klar: Ich bin genauso wie ihr absolut dankbar dafür, dass es da auf dem Piz Gloria keine Szene gibt, in der Bond nach dem nächsten Schäferstündchen traurig mit Schmollmund im Bett liegt und darüber grübelt, warum ihm der Fremdenverkehr (

) keinen Spaß mehr bereitet. Aber mal unabhängig davon was ich sehen will oder nicht, ist das komplette Auslassen der Tracy-Romanze für einen so langen Handlungszeitraum keine wirklich sinnvolle narrative Lösung. Aber: Angesichts dessen ist es in meinen Augen schon überraschend, wie treffsicher Hunt als Regisseur hier zusammenschweißt, was eigentlich nicht zusammen gehört. Natürlich ist die große Überraschung, als Tracy zu Bonds Rettung erscheint und das letzte Drittel einleitet, keine, denn es ist von Anfang an klar, dass sie noch mal eine Rolle spielt (ihr langer Aufbau war viel zu bedeutend im Vorfeld, als das sie dann einfach versanden würde). Dennoch gelingt es Hunt, den Film dramaturgisch sehr treibend zu erzählen und der Umschwung vom sehr untypischen Feeling der ersten Dreiviertelstunde hin zum klassischen Bondfilm auf Piz Gloria gelingt sehr schön. Vorbildlich auch, dass Hunt die große Knalleraction (alles, was auf Ski so abgeht) lange aufspart und vorher eher auf schnelle Faustkämpfe setzt, die bei Bond selten so gut inszeniert wurden.
GoldenProjectile hat geschrieben:die direkte Gegenüberstellung der beiden ist im Endresultat dramaturgisch wichtiger als der grössenwahnsinnige Plan, den Blofeld nebenbei noch ausheckt und der mehr eine eher austauschbare Ergänzung darstellt
Korrekt. Dieser ganze Hypnose-Blödsinn (So eindeutig 60er waren die 60er Jahre bei Bond wie nieder, als in dem Fantasy-Quark) und der Todesengel-Kram sind so lächerlich austauschbar, dass Blofeld genauso gut die Vereinten Nationen erpressen könnte, um eine neue Gurkenreform durchzusetzen. Hunt braucht diesen Superschurken-Plan nur, damit Bond etwas hat, dass er im Laufe der Handlung aufdecken kann und genau so wird dieser Plotstrang auch behandelt. Das funktioniert, obwohl es faul ist, imo sehr gut. Zumal besonders die Szene, in der Bond und Blofeld das erste Mal miteinander sprechen nach Bonds Enttarnung, wohl der in meinen Augen beste Moment des Films ist und vielleicht die beste Szene ihrer Art in der ganzen Serie (und auch in ihr zeigt sich Hunts sehr ungewöhnliche visuelle Aufmachung, beim wiederholten schnellen Zoomen auf den Weihnachtsengel). OHMSS zeigt sehr gut, wie man sich die Klischees der Reihe sehr sinnvoll zu eigen machen kann, um etwas eigenes daraus zu machen, ohne sie aber dafür aufgeben zu müssen.
AnatolGogol hat geschrieben:Die PTS von OHMSS stellt für mich neben der Ski-Verfolgung den eigentlichen Höhepunkt des Films dar
Die PTS von OHMSS dürfte eine der besten Pre Title Sequenzen der Bondgeschichte sein. Da stimmt wirklich alles, das ist ganz großes Bondkino und mündet zurecht in den absolut famosen Schlussgag. Ganz toll! Die Ski-Verfolgung sehe ich wie du mit absoluter Begeisterung, das ist ein so hoher Standard, dass die Reihe ihn danach nie wieder so wirklich erreichen konnte (TSWLM und AVTAK zeigen ja nur ein paar kurze Stunts, TWINE ist eher schwach gefilmt und FYEO ist aufwendig, aber eben nicht so visionär und kraftvoll wie OHMSS es vormacht). Überhaupt hat Hunt ein bemerkenswertes Gespür für Fäustkämpfe, Bonds Aufeinandertreffen mit dem Schläger in Tracys Zimmer oder seine schnelle Abfertigung der Männer, die ihn zu Draco bringen wollen, sind richtig begeisternd. Zu dem Thema Zeit, dass Eric und du ansprechen: Sicherlich ist das in OHMSS eine Art Leitmotiv, aber die vielen Anspielungen an frühere Bondfilme (sei es nun in der Sanduhr der TS, in der Szene in Bonds Büro, Ms Nennung der Goldfinger Affäre oder Bond in seinem Büro mit den Gegenständen und Melodien vergangener Abenteuer) sind sicherlich zu einem nicht geringen Teil vor allem der Tatsache geschuldet, dass man auf Nummer sicher gehen und dem Publikum vermitteln wollte, dass Lazenby eben immer noch denselben Bond spielt, den auch Connery verkörperte. Gerade bei der TS-Sanduhr gäbe es auch zu bemängeln, dass die gewählten Bildausschnitte da leider teils reichlich merkwürdig sind oder kann mir jemand erklären, warum als Rückschau auf YOLT unbedingt ein in die Kamera schreiender Ninja gezeigt werden musste, wo bei anderen Filmen auf wichtige Figuren zurückgegriffen wurde?
GoldenProjectile hat geschrieben:So gesehen ist OHMSS im Grossen und Ganzen vielmehr eine Geschichte über Bond und sein Leben
Das ist ein sehr schöner Satz. Er passt zu OHMSS, er passt zu Hunt, und er passt zu Fleming, den man in OHMSS mehr merkt als in jedem anderen Bondfilm (außer vielleicht noch in FRWL). Damit ist der emotionale Kern von OHMSS sehr gut erfasst und die Tragik, die das wirklich (für mich heute noch) harte Ende beinhaltet, weitgehend erklärt. Beachtlich finde ich hierbei manch eindeutige Parallele zwischen der Charakterzeichnung Bonds in OHMSS und der Charakterzeichnung Bonds in den Craig Filmen ab CR. Tatsächlich ist OHMSS in mehrerer Hinsicht der Vorläufer der Craig-Ära, und das mehr als es der ähnliche Außenseiter-Bondfilm LTK ist. LTK ist sicher vergleichbar emotional angelegt und in der Konzeption ähnlich, eine Geschichte
über Bond als eine Geschichte
mit Bond zu erzählen, dennoch verweigert er die Moralisierungen, von denen Anatol im Zusammenhang mit OHMSS spricht und die man definitiv auch in CR und Gefolge bemerken kann. Gleichzeitig hat OHMSS auch einen Hang zur Epik, den ansonsten ebenfalls nur die modernen Craig Bonds in der Form teilen. Wenn die Helikopter bei Sonnenaufgang zu Blofelds Festung stürmen, und Tracy ein altes Gedicht zitiert, könnte das direkt aus einem Mendes Film importiert sein.
GoldenProjectile hat geschrieben:Bonds abschliessende Schlittenverfolgung gegen Blofeld setzt im Prinzip die Skiszene fort und teilt deren Attribute der schier übermenschlichen Rasanz und Virtuosität
Da teile ich Anatols Ansicht: Zu wenig Stuntschau, zu viel Studioarbeit mit etwas kuriosen Rückprojektionen, die man 1969 definitiv viel besser hätte hinbekommen müssen. Dafür ist die Auflösung der Szene mit dem Hund aber nett, ein typischer Bondmoment. Trotzdem läuft OHMSS da im Schlussakkord etwas zu lange, eine kurze Verfolgungsjagd durch den Schnee zwischen Bond und Blofeld (die es ja auch gibt) hätte völlig ausgereicht, sofern man sie kreativ beendet hätte. Ganz unrecht hat unser General da schon nicht: Es ist teils etwas zu viel Action bei zu viel Laufzeit. Die Stock Car Crash Sache ist sicher überflüssig und auch etwas zu viel Slapstick in dieser ernsten Phase des Films. Was man aber auch mal loben muss, neben den tollen Bogner Stunts: Die Lawinenszene ist phänomenal getrickst, erst recht für das Veröffentlichungsdatum. Bin immer wieder erstaunt, wie gut das funktioniert und mit wie einfachen Mitteln man da so ein tolles Resultat geschaffen hat. Richtig cool auch im Showdown der Moment, als Bond auf der Curling Bahn mit dem Maschinengewehr richtung Kamera rutscht und dabei das Bond-Theme spielt. Super, ein richtig cooler Bond-Moment. Interessant ist, dass bis zu dieser Einstellung das OHMSS Theme so dominant ist, dass man fast glauben könne, Barry wolle damit die alte Norman Komposition gar ersetzen. In diesem Thema zeigt sich erneut Barrys unerreichbare Qualität: Das Thema hat alle dramatischen Töne des Films, aber auch so viel treibenden Suspense, dass es vielfach einsetzbar ist. Der alte Meister von Leitmotiven zeigt in OHMSS sehr schön, wie man mit nur 2-3 Themen einen ganzen Score rasant gestalten kann. Ausnahme ist hierbei die Gumboldt-Sequenz, die musikalisch ganz stark an den berüchtigten Laser Beam erinnert.
AnatolGogol hat geschrieben:Dieses Verhalten ist – gerade weil recht ausführlich in Szene gesetzt – schon aussergewöhnlich und bis dato – sieht man mal vom „Ausnahmebond“ OHMSS ab – die reifste Beziehung von Bond/Bondgirl.
Volle Zustimmung. Abgesehen von OHMSS hat AVTAK auch in meinen Augen die vermutlich reifste Beziehung zwischen Bond und Bondine im Zeitrahmen von 1962-1989. Das ist in AVTAK schon sehr auffällig gewollt, die lange Küchenszene etwa, die du erwähnst, kann da eigentlich gar nicht missverstanden werden. Das ist einer der Aspekte, die in AVTAK mit am schönsten sind und die den Film für mich dann doch interessant machen, obwohl ich ihn als Fan im von mir bevorzugten Zeitrahmen 62-99 als einen der schwächsten Beiträge der Reihe ansehe. Ja, schwächer als DAF, den man durchaus liebgewinnen kann.
AnatolGogol hat geschrieben:spätestens aber ab der Schottenrock-Szene sollte auch Fräulein Bunt klar sein, dass ihr hier jemand einen Bären aufbinden will
Jep, da bin ich bei dir und das ist auch ein ziemlicher Knackpunkt an der langen Piz Gloria Nummer. Wirklich glaubwürdig ist das überhaupt nicht und es ist eigentlich schlimmer als Connerys Tarnung in YOLT, da diese zwar die Handlung auffällt, aber immerhin später dann eigentlich auch komplett egal ist (streich die Szene raus und nix passiert). Der OHMSS Kniff ist aber schon eine ziemlich große Sache, die später auch durchgehend wichtig ist und nie so recht einleuchten will. Wahrlich ist das aber nichts, wofür der Film jetzt groß Schelte meinerseits einsteckt - das Kollege Moore 1979 mal eben so ohne viel Training ins All und zurück fliegt stört mich ja auch kaum, obwohl ich um die Unwahrscheinlichkeit dieses Ereignisses weiß.
AnatolGogol hat geschrieben:So wie das erste Drittel eingefädelt ist wäre es theoretisch sogar denkbar, dass Bond nur mit Tracy spielt, um an die Info zu gelangen
Dagegen spricht aber mehr als offensichtlich die Kitsch-Montage im ersten Drittel. Spätestens da ist klar, dass Tracy eine große Rolle spielt. Leider schiebt der Film sie DIREKT DANACH (!!!) aufs Abstellgleiß für knapp eine Stunde. Wie gesagt: Es ist schon beachtlich, wie gut Hunts Film funktioniert, obwohl da auf dem Papier einiges doofer klingt als es dann im Film wirkt. Übrigens: In CR ist das ganz ähnlich, funktioniert für mich aber deutlich weniger effektiv. Auch da ist die Handlung eigentlich ein Dreiakter, aber Hunt weiß mir das geschickter zu verschleieren als Campbell. Eric sprach im Zusammenhang mit Hunt von einer sehr visuellen Regie, was sich durchaus unterstreichen lässt. Tolle Überblenden, Jump Cuts, für Bond äußerst ungewöhnliche Stilisierungen (man denke nur an Tracy vor rotem Licht in der Scheune) oder die Skiszenen mit Bond und Tracy, bei denen Hunt nur über die Bilder und Actionchoreo mehr über die Verliebtheit der beiden erzählt, als es die Scheunen Szene (die dann eher eine Drehbuchszene ist) auch nur im Ansatz hinbekommen hätte (hier bin ich wieder bei dir: Das ist eine Szene, die ein Höhepunkt des Films sein müsste, aber dann doch zeigt, das Bondfilme nicht aus ihrer Haut können). Ich kann verstehen, dass man da gerade als Fan der etwas experimentelleren Herangehensweise an den klassischen Bondfilm gerade in OHMSS einen Höhepunkt sieht. Ich selbst schätze den Film ebenfalls sehr, gerade wegen seines Ausnahmestatus, wenngleich er nie mein Top-Favorit werden wird, was zu 90 Prozent an Lazenby und zu 10 Prozent am folgenden Anatol-Zitat liegt:
AnatolGogol hat geschrieben:Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass für mich das machohafte Auftreten des Connery-Bonds (und auch des Moore-Bonds) keine Fassade oder einen Schutzpanzer, sondern eben die Essenz des Charakters darstellt. Bond sehe ich als Genussmenschen, der das was er macht gern und bewusst macht und nicht als aus einem Trauma geborene Überschuss- oder Ersatzhandlung. Dieser Punkt stellt für mich dann auch einen essentiellen Unterschied zwischen der Bond-Darstellung der Connery- und Moore-Ära und dem der Craig-Ära dar – und in Teilen auch zu dem aus OHMSS.
Sehr schön, Anatol. Ich sehe immer wieder mit Freude, dass wir eine sehr ähnliche Sicht auf den Bond-Charakter haben - und witzigerweise hast du hiermit auch sehr gut erklärt, warum OHMSS mit der Craig Ära mehr gemein hat als der andere Ausnahme-Bond LTK, der trotz einem mehr an Emitionen weit weniger entmystifizierend im Bezug auf die Charakterzüge von 007 angelegt ist. Ich mag OHMSS wie erwähnt sehr, aber einige Darstellungen der Bondfigur (so Flemingesk sie sein mögen) widerstreben dann doch dem, was ich bei Bond sehen will. Da OHMSS das aber meist eher bei Andeutungen belässt, ist er für mich deutlich angenehmer als die "tieferschürfenden" Craig Filme...