SirHillary hat geschrieben:Revoked hat geschrieben:Habe in den letzten Tagen gefühlt nicht viel sinnvolles beitragen können. Aber eine Frage die ich mir nach der letzten CR Sichtung stellte:
Wäre Vesper von Quantum getötet worden, wenn Bond ihr nicht hinterhergehuscht wäre und die Eskalation herbeigeführt hätte?
Sie verzichtet ja auf Bonds Hilfe im Fahrstuhl und begeht im Prinzip Selbstmord, wie im Buch.
Am Ende sagt M, sie hätte einen Del gemacht: Bonds Leben gegen ihr eigenes.
Bin mir aber trotzdem nicht sicher, ob sie nicht überlebt hätte, wenn Bond ihr nicht nachgelaufen wäre.
Der Deal wurde nach der Folter durch LeChiffre abgeschlossen.
Mr. White lässt Bond am Leben...sogar zweimal.
Dafür will die Organisation das Geld zurück. Somit fliegt Vesper auf.
Es muss nicht heißen, dass Quantum sie umgebracht hätte, aber ihr Leben (ob lebendig oder tot) wäre vorbei gewesen. Und da sie Bond wirklich geliebt hat, erschien es ihr wohl nicht lebenswert ohne ihren James und/oder als Verräterin weiter zu leben.
Warum hat White nicht einfach Vesper vor Bonds Augen weitergefoltert und dadurch von ihm das Passwort herausgepresst?
Das ist eine der wenigen Sachen in der Szenerie, die tatsächlich zutrifft: Wer in einem Syndikat Geld verjubelt, ist ein toter Mann.
Wenn White nicht das Geld beschafft, ist er auch schon beerdigt!
Was ich auch nicht verstehe, ist die Sache mit LeChiffres Leerverkäufen (aka Short Sales):
nur zur Info: Leerverkäufe sind -man glaubt es nicht- legale kriminelle Geschäftspraktiken obwohl sie unfassbar dumm sind. Vermutlich gehen deswegen nach wie vor so viele geprellte Gläubiger dem auf dem Leim.
Leerverkauf ist eigentlich ein Glückspiel zwischen zwei Playern: dem Verleiher und dem Leerverkäufer. Der Verleiher "verleiht" Bonds (also Shares oder Stocks
) dem Leerverkäufer zum aktuellen Wert und macht mit ihm aus, die zu einem fixierten Zeitpunkt wieder aber dann zu diesem aktuellen Preis zurückzu"kaufen". Während der Phase darf der Leerverkäufer damit machen, was er will (weiterverleihen, verkaufen mit Rückkaufoption etc.).
Steigen die Bonds in der Zwischenzeit, dann hat der Verleiher das Spiel verloren: sinken sie, dann hat der Leerverkäufer das Pummerl.
Dieser Vorgang wird in CR korrekt beschrieben, NUR für den Gläubiger Obanna ist das, wären die Flugzeugaktien bei geglückter Sabotage gefallen, ein Nullsummenspiel. Er wäre bestenfalls Break Even ausgestiegen.
LeChiffre kauft um 10 Mio. $ die Flugzeugaktien, verleiht sie zum selben Preis und -sagen wir- nach geglückter Sabotage kauft er sie um eine Million $ aktuellem Wert zurück. Wie hoch ist sein Gewinn?
Richtig: 9 Mio.$! ABER wie hoch ist Obannas Gesamtkapital als Gläubiger am Geschäft?
Richtig: nach wie vor 10 Mio.$ (also 9 Mio.$ Cash + 1 Mio. $ Aktien). Wenn die Aktien dann noch fallen, wäre das für Obanna sogar ein Verlust!!
Da die Sabotage fehl schlug, hat jetzt LeChiffre einen saftigen Verlust, da er die stark an Wert gewonnenen Aktien zurückkaufen muss.
Nur ist das wirklich unbedingt ein Verlust?
Er kann ja noch hoffen, dass die Aktien nochmal an Wert steigen, und die könnte er dann zu einem noch größeren Gewinn verkaufen. Damit könnte er ohne Kriminalität seine Gläubiger ruhig stellen.
Wenn man schon Finanzkriminalität als ein weiteres Topic von Verschwörungstheorien einbaut, dann wäre es doch wesentlich sinnvoller gewesen, dafür nicht einen Short Sale sondern sagen wir ein Ponzi-Spiel (wäre klanglich als Titel fürs Bond Franchise toll "Bond jagt Ponzi") zu verwenden. Carlo oder Charles Ponzi war in italomerikanscher Finanzbetrüger, der das gleichnamige Spiel erfand. Es ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung kein Pyramdenspiel -obwohl sehr ähnlich.
Jemand macht ein Geschäft mit Gläubigern, und bei Erfolg verspricht er seinen Gläubigern noch mehr, wenn die wieder Gläubiger ködern, um noch mehr zu investieren, um noch mehr Gewinn zu machen.
Z.B. LeChiffre ködert White für ein Blutdiamantengeschäft in Sierre Leone, und White ködert von Gier gepackt Obanna für noch mehr Geschäfte mit LC., DOCH Bond zerstört in einer geilen PTS diese Mine und befreit die Sklaven. Das Ponzi-System bricht zusammen. Das SChicksal nähme in einer plausibleren Art seinen weiteren Verlauf.
PS: ein Bond mit Co-AgentInnen -sagen wir- Cher Share und Jock Stock, die gemeinsam gegen einen Bösewicht aus der Finanzwelt Carlo -der Kater (the tomcat)- Ponzi jr. kämpfen, wäre doch geil
