Das James Bond 007 Forum

Casino Hille hat geschrieben: 28. Mai 2022 21:10 Die ganzen bisherigen sieben Folgen der sechsten Staffel haben ich und viele andere sich gefragt, woher auf einmal der Rachefeldzug gegen Howard herrührte. Der kam nicht nur unbegründet aus dem Nichts, sondern soll auch noch genau das verdeutlichen: Dass Kim und Jimmy im Kern eben so sind, wie sie sich gegenüber ihm verhalten.

Komplett richtig. Ich finde die finale Staffel bisher extrem langweilig und enttäuschend. Alles, was vorher so kunstvoll aufgebaut wurde und sich endlich wieder mehr Richtung BB orientierte, spielt plötzlich keine Rolle mehr, jetzt dürfen wir wieder Kim und Saul dabei zusehen, wie sie mit endlos langem Anlauf irgendwelche Streiche aushecken, Howard rückt auf einmal wieder ins Zentrum, die alten Leute und ihr Sandpiper-Fall... außerdem scheinen Walter White und Jesse Pinkman keinen großen Auftritt zu bekommen, jedenfalls sind sie bisher noch nicht aufgetaucht. Sehr eigenwillige Staffel.

Ja, das kommt noch hinzu, zum ersten Mal ist "Better Call Saul" auch langweilig – ein Vorwurf, dem ich trotz meiner Kritik dem Rest der Serie (oder auch "Breaking Bad") nicht machen kann.

Casino Hille hat geschrieben: 30. Mai 2022 12:51 Ja, das kommt noch hinzu, zum ersten Mal ist "Better Call Saul" auch langweilig – ein Vorwurf, dem ich trotz meiner Kritik dem Rest der Serie (oder auch "Breaking Bad") nicht machen kann.

Um mich da mal selbst zu zitieren:

ollistone hat geschrieben: 11. April 2022 11:34 Ich bin ja ein großer Fan von "Breaking Bad" und hatte mich sehr auf den Spin-Off "Better Call Saul" gefreut, der allerdings sehr spät aus den Puschen kommt. Erst nach Abschluss dieser unfassbar langatmigen Geschichte um Sauls lichtallergischen Bruder Chuck kommt die Serie in Schwung und gewinnt dann schnell an Fahrt, während immer mehr Figuren aus BB auftauchen - Mike, Hector Salamanca, Gus, die unglaublichen Salamanca-Zwillinge...

Doch, langweilig fand ich vor allem die ersten Staffeln durchaus. Da bewegte sich die Story phasenweise wie durch Tiefschnee.

Was ich noch nicht ganz gerafft habe: Alle Staffeln bisher (außer der aktuellen) wurden mit diesen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eröffnet, wie ein schwer müder und beschnurrbarteter Saul in irgendeiner Mall Aushilfsarbeiten als Putzmann verrichtet. Ich dachte, das löst sich irgendwann mal auf. Oder habe ich da etwas verpasst?

Ich fand die ersten "Better Call Saul"-Staffeln gar nicht so verkehrt, nachdem die letzte "Breaking Bad"-Staffel für mich die schwächste der Mutterserie war. Aber du hast recht, es war schon sehr betont langsam. Letztlich hat die Serie nie genau gewusst, was sie sein will: Als das sehr introspektive Drama der frühen Staffeln die Fans eher enttäuschte, hat man überkomponsiert und die Serie recht unmotiviert in "Breaking Bad 2.0" verwandelt. Jetzt muss man es hastig zu einem Ende bringen und hat a) keine richtig tollen Ideen dafür, b) viele Beschränkungen durch den Prequel-Status und c) nie im Ansatz so vieldimensionale Charaktere etabliert wie einst "Breaking Bad".

Dass die neuen Folgen im Wochentakt erscheinen (ein Konzept, das ich bei Streamingdiensten ohnehin noch nie verstanden habe), macht es im Übrigen nicht besser. Anstatt eine Staffel in zwei, drei Tage wegzuinhalieren, muss man sich geschlagene zwei bis drei Monate damit beschäftigen, was die Spannung nicht unbedingt fördert.

ollistone hat geschrieben: 30. Mai 2022 13:49.
Was ich noch nicht ganz gerafft habe: Alle Staffeln bisher (außer der aktuellen) wurden mit diesen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eröffnet, wie ein schwer müder und beschnurrbarteter Saul in irgendeiner Mall Aushilfsarbeiten als Putzmann verrichtet. Ich dachte, das löst sich irgendwann mal auf. Oder habe ich da etwas verpasst?

Die aktuelle Staffel beginnt auch in s/w, wandelt aber schon direkt im ersten Shot (in der die Krawatten zusammengeworfen werden) in „normale“ Farbe.
Verpasst hast du nichts. Da du BB ja gesehen hast, weißt du ja vermutlich auch, was in den ersten Szenen zu Beginn jeder Staffel in BCS erzählt wurde.
Durch sein in BB bestellten Hoover Max Extract PressurePro, hat er eine neue Identität bekommen. Saul lebt nach den Ereignissen aus BB in Omaha und ist Leiter einer Cinnabon-Filliale. Das erzählt Saul sogar in seiner letzten BB-Szene im Keller mit Walt. Diese Szenen aus seinem neuen Alltag sehen wir zu Beginn jeder Staffel in BCS. In der ersten Staffel fährt er ja nach Hause, zieht alle Vorhänge zu und schaut seine alten TV-Spots an. In der Eröffnungsszene aus Staffel 5 wird er während seiner Mittagspause erkannt. Die Eröffnungsszene der aktuellen Staffel hat sich direkt in Farbe gewandelt. Dies soll soviel heißen wie: Es dauert nicht mehr lange, bis wir bei diesen Ereignissen ankommen. Das Haus, das in dieser Szene ausgeräumt wurde, war/ist Saul Goodmans Haus, nachdem dieser untergetaucht ist und seine neue Identität angenommen hat. Die finale „Auflösung“ wird aber, so denke ich, in der letzten Folge kommen

ollistone hat geschrieben: 30. Mai 2022 11:47 … Ich finde die finale Staffel bisher extrem langweilig und enttäuschend. Alles, was vorher so kunstvoll aufgebaut wurde und sich endlich wieder mehr Richtung BB orientierte, spielt plötzlich keine Rolle mehr, jetzt dürfen wir wieder Kim und Saul dabei zusehen, wie sie mit endlos langem Anlauf irgendwelche Streiche aushecken, Howard rückt auf einmal wieder ins Zentrum, die alten Leute und ihr Sandpiper-Fall... außerdem scheinen Walter White und Jesse Pinkman keinen großen Auftritt zu bekommen, jedenfalls sind sie bisher noch nicht aufgetaucht. Sehr eigenwillige Staffel.

Es ist wurde doch schon alles in Richtung BB ausgelegt (Labor, das Kartel, Hector, Lalo, Varga, Mike,…) was ausgelegt werden konnte. Was wurde denn fallengelassen? Jetzt geht’s halt noch darum, das letzte bisschen Menschlichkeit aus Jimmy zu bekommen. Und das geschieht aktuell sehr perfekt.

Howard war die gesamte Serie (neben Chuck) der Mittelpunkt von Jimmy. Auf einmal ins Zentrum gerückt trifft die Sache nicht wirklich. Er war immer neben Saul, Kim, Chuck, Gus, Varga und Mike der wichtigste Charakter.

Es wurde ja nur gesagt, das Walt und Jesse zu sehen sein werden. Oder wurde ein großer Auftritt angekündigt? Und es ist ja eigentlich sowieso ziemlich klar, dass man diese beiden ikonischen Figuren nicht mitten in der Staffel zeigt, da die beiden ja mit der eigentlichen Story in BCS nichts zu tun haben. Sie werden vermutlich innerhalb der letzten 2-3 Folgen für wenige Minuten zu sehen sein. Aber viel mehr als ein Cameo erwarte ich nicht und sollte man nicht erwarten - weil: Für die Serie BCS total unerheblich

Patrice hat geschrieben: 30. Mai 2022 18:43 Howard war die gesamte Serie (neben Chuck) der Mittelpunkt von Jimmy. Auf einmal ins Zentrum gerückt trifft die Sache nicht wirklich. Er war immer neben Saul, Kim, Chuck, Gus, Varga und Mike der wichtigste Charakter.

Tatsächlich spielten Howard und dieser ganze Sandpiper-Fall seit der 3. Staffel (damit immerhin seit 2017!) keine Rolle mehr.

Warum man nun diesen Faden wieder aufgreift, anstatt den Bogen zu BB zu schließen, verstehe ich nicht.

Schließe mich an. Howard war so ewig lang kaum noch relevant für die Serie, dass dieser große Bogen in Staffel 6 für mich künstlich nach "Wir wollen alles zu einem Ende führen" schreit. Zugegeben: Auch "Breaking Bad" hat in der letzten Staffel plötzlich Figuren wie Elliot und Gretchen wieder hervorgeholt, aber da fand ich die Abfolge der Ereignisse zumindest klar nachvollziehbar und es stach nicht so eindeutig die Autorenintention hervor.

Und jetzt nach Folge 7 auch noch Pause bis zum 12. Juli.

"Mid-season-Pause" heißt sowas neuerdings. Dann sind wir mit Staffel 6 also von Mitte April bis Mitte August beschäftigt. Was sie damit bezwecken, ist mir wirklich schleierhaft.

Ist halt wie früher im klassischen Fernsehen, nur eben im Streamingmarkt.

also ich kann eurer "Argumentation" hier nicht wirklich folgen...

weil eine Staffel (die ja noch gar nicht zu Ende ist!) anders beginnt (als man selbst erwartet) ist das gleich negativ? Wegen der Veröffentlichungsstrategie von Netflix ist die Serie auch gleich irgendwie schlecht(er)? hä? Das muss ich jetzt nicht verstehen.

Noch einmal, wenn man selbst aus welchen Gründen auch immer das eine oder andere nicht gut findet, dann ist das ja völlig OK, Geschmäcker sind verschieden, eigene Meinung blablabla.

Aber hier werden teilweise Vorwürfe konstruiert und Theorien aufgestellt die halt schon sehr, sehr subjektiv sind. Howard spielt in der gesamten Serie eine wichtige Rolle, kommt in allen Staffeln vor, auch in der 5., in der Kim und Saul dann ja auch beschließen, dass es das noch nicht gewesen ist mit Howard - insofern ist der Plot in der 6. Staffel eigentlich überhaupt keine Überraschung. Das muss man jetzt selbst nicht gut finden, aber dass es völlig an den Haaren herbeigezogen wäre, nicht glaubwürdig sei, überhaupt nicht zum Charakter passe etc. stimmt einfach nicht, jedenfalls haben die Filmemacher das schon sehr gut durchdacht und nicht einfach in P&W-Marnier etwas hingefetzt.

Vielleicht wäre es wirklich nicht verkehrt, wenn ihr euch die vorherigen Staffeln vor dem Staffelfinale noch einmal anseht...

Natürlich könnten die letzten Episoden noch enttäuschen und somit letztlich eine für viele (und mich) nicht-befriedigende Staffel 6 bedeuten - aktuell deutet aber eigentlich nichts darauf hin. Dass White & Pinkman nur einen sehr kurzen Auftritt haben werden, sollte eigentlich auch jedem klar sein. Dass es natürlich groß und breit zur Promotion verwendet wird - detto. Auch hier wieder sind es eher die eigenen Erwartungshaltungen, die man besser "kontrollieren" sollte, als einen Vorwurf an Gilligan & Co. zu machen.

Um das ganze auch noch ein bisschen zu "objektivieren", dass die 6. Staffel tatsächlich soo viel schlechter sei:

RottenTomatoes:
Staffel 6 - 100%
Staffel 5 - 99%
Staffel 4 - 99%
Staffel 3 - 98%
Staffel 2 - 97%
Staffel 1 - 97%

Und auch noch MetaCritic:
Staffel 6 - 94
Staffel 5 - 92
Staffel 4 - 87
Staffel 3 - 87
Staffel 2 - 85
Staffel 1 - 78

Ich glaube wenn Gilligan & Gould in den letzten Episoden nicht völlig danebengreifen, dann können sie durchaus zufrieden sein mit ihrer Arbeit...

Zu den Umständen der Ausstrahlung: Natürlich hat die Qualität einer Serie erst einmal nicht viel damit zu tun, wie schnell oder in welchen Intervallen sie gezeigt wird. Andererseits ist BCS sicherlich eine komplexe und schwerfällige Serie, die einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert und sich teilweise sehr, sehr viel Zeit lässt im Erzähltempo, gerade in den ersten Staffeln. Und da muss man einfach berücksichtigen, dass sich die ganze Nummer doch arg in die Länge zieht. Ich schaue die Serie jetzt seit 2015. Seit sieben Jahren. Zwischen Staffel 5 und 6 lagen zwei Jahre. Da bin ich inhaltlich weitgehend raus, immer wieder. Das ist natürlich ein anderes Seherlebnis, als würde man alle Staffeln binnen weniger Wochen hintereinander wegbingen. Dass ich jetzt auf die letzten drei Folgen noch einmal zwei Monate warten muss, finde ich einfach ärgerlich.

Die Wertung bei RT ist mir eigentlich herzlich egal, entspricht aber auch überhaupt nicht meinem eigenen Empfinden. Diese ganzen Geschichten um die Kanzlei Hamlin & McGill, um den lichtallergischen Bruder Chuck usw. usf. - fand ich gut. Die Vorgeschichten zu BB (eigentlich erst ab Staffel 3) fand ich allerdings noch besser und viel spannender.

Gernot hat geschrieben: 1. Juni 2022 10:38 Vielleicht wäre es wirklich nicht verkehrt, wenn ihr euch die vorherigen Staffeln vor dem Staffelfinale noch einmal anseht...

Danke, aber da halte ich mich dann doch lieber mit besseren Serien auf.

ollistone hat geschrieben: 1. Juni 2022 11:51 …Ich schaue die Serie jetzt seit 2015. Seit sieben Jahren. Zwischen Staffel 5 und 6 lagen zwei Jahre. Da bin ich inhaltlich weitgehend raus, immer wieder. Das ist natürlich ein anderes Seherlebnis, als würde man alle Staffeln binnen weniger Wochen hintereinander wegbingen. Dass ich jetzt auf die letzten drei Folgen noch einmal zwei Monate warten muss, finde ich einfach ärgerlich….

Das geht mir ähnlich. Daher schaue ich (egal bei welcher Serie) vor der ersten neuen Folge mindestens immer die vorherige Folge, meistens aber die komplette vorherige Staffel. So wird das Gedächtnis aufgefrischt und man kann den neuen Episoden direkt folgen.
Du hättest natürlich auch die 7 Jahre warten können und dann direkt alles hintereinander wegschauen können. Aber der Drang war vermutlich zu groß
Und für die zwei Jahre Pause konnte nun auch niemand was. Erst Corona und dann der Herzinfarkt von Bob Odenkirk. Da aber auch in dieser Staffel die Qualität jeder einzelne Folge top ist, ist die Wartezeit bei mir längst wieder vergessen.
Ein Mid-Season-Finale hat sich doch spätestens vor knapp 10 Jahren mit TWD etabliert. Klar, auf der einen Seite nervt das lange Warten. Auf der anderen Seite wird so eine (für die meisten Personen jedenfalls) noch größere Vorfreude auf die letzten Folgen der Staffel, bzw. hier Serie erzeugt. Und aus Marketingsicht mit nem Cliffhanger in die Pause zu gehen ist das beste, was einer Serie passieren kann. Das beste Beispiel ist natürlich das 6te Staffelfinale von TWD. Nicht jeder kannte die Serie, aber viele haben von dem krassen Cliffhanger gesprochen.
Was auch nicht zu Vergessen ist, dass die 5te Staffel von BB auch in zwei Teile geteilt wurde. Und dazwischen waren 10 Monate Wartezeit. Dagegen vergehen die 2 Monate bei BCS doch wie im Flug