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von Henrik
Agent
Ich muss sagen, dass ich alle Craig-Filme inzwischen eher selten schaue, einschließlich CR und QOS. Die Craig-Filme sind alle ziemlich lang und dadurch nichts für zwischendurch (ähnlich wen auch OHMSS, aber den schaue ich auch nur zu Weihnachten). Aus diesen Gründen gehören alle Craig-Filme mittlerweile zu den am seltensten von mir gesehenen Bondfilmen. Einzig QOS passt hier nicht rein, aber der Film ist einfach nicht mein Fall. Ganz spontan zu später Stunde noch einen 2 1/2-Stunden-Film anschauen muss nicht sein und ewig vorher planen zu müssen, wann man sich welchen Film anguckt, macht auch keinen Spaß.
Das läuft dann bei mir in etwa so zu später Stunde:
"Ich hätte mal wieder Bock auf Bond: Welche Film? Wie wär's mit GF,* kurz, knapp, unterhaltsam. Und irgendwann muss man dann ja doch mal schlafen gehen."
* der Film kann auch alternativ durch andere Filme ersetzt werden, so lange sie vergleichbar lang sind.
SF habe ich am Anfang (2013, 2014) viel häufiger gesehen, ich war damals einfach so beeindruckt.
SF und SP unterscheiden sich für mich gar nicht so sehr, was ihren Unterhaltungswert angeht. SP hat einige Schnapsideen, fühlt sich für mich aber von den neuen Filmen am meisten nach Bond an, das rechne ich ihm hoch an (mehr als z.B. CR, den ich als Film allerdings gelungener finde). SF geht in eine ähnliche Richtung, ich finde ihn bondiger als CR, aber CR ist für mich der bessere Film. Bei SP muss ich auch solche Kleinigkeiten die die Gunbarrel zu Beginn hervorheben. Man merkt einfach sofort, dass man in einem Bondfilm ist und das fehlt mir bei den anderen Filmen etwas.
Allerdings bin ich gerade den Beginn von SF im Kopf durchgegangen. SF war mein ersten Bond im Kino, da war ich aufgeregt. Und am Ende auch begeistert. SF verbind ich deshalb mit positiven Gefühlen. Aus meiner Erinnerung heraus ist der SF von 2012 ein besserer als der von heute. Erstmals einen Bondfilm, auf den man so lange gewartet hat, im Kino zu sehen, das war etwas besonderes. Und man wurde ja schon das ganze Jahr gehyped, ständig wurde an das 50. Jubiläum angespielt (Olympia ist noch das offensichtlichste, aber ich erinnere mich auch, im Radio häufiger Sendungen zum Thea Bond gehört zu haben, und das nicht erst eine Woche vor Kinostart). Der Film hat mich jedenfalls nicht enttäuscht. Aus heutiger Sicht gehe ich wohl etwas differenzierter daran.
Was ich im Falle von SF aus heutiger Sicht ebenfalls weniger beeindruckend finde: Mit QOS (und auch CR, wobei ich CR als Film mag) hat sich die Reihe mMn in eine falsche Richtung bewegt. Kein Q, keine Moneypenny, keine Gadgets. In SF haben wir all das zurückbekommen und damit war ich sehr erleichtert, dass wir auch zukünftig wieder das zu sehen bekommen, was sich über die Jahre hinweg bei Bond etabliert hat und für mich einfach dazugehört. Diese "Erleichterung" spüre ich aus heutiger Sicht nicht mehr, ich habe mich daran gewöhnt, dass Q und Moneypenny wieder dabei sind und wir hin und wieder ein paar Gadgets zusehen bekommen. Ich habe auch keine Zweifel daran, dass es ab Bond 26 dabei bleibt.
SF vs. SP? SP baut zum Ende hin ab, während SF aber mMn zu Beginn einige Längen hat und etwas braucht, bis es richtig losgeht (London zieht sich lange hin). SP finde ich entgegen der gängigen Meinung auch alles andere als schlecht. Spontan würde ich aber Skyfall den Vorzug geben.