Re: Der Edgar Wallace Thread
Verfasst: 30. August 2016 22:52
Och, Granger hat dran verdient, die Filme haben davon profitiert.
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Granger hat´s offenbar aber trotzdem nicht gepasst, weil seiner Meinung nach alles so "fucking" war. Und die Filme sind wegen ihm schlechter geworden als noch mit Barker.Casino Hille hat geschrieben:Och, Granger hat dran verdient, die Filme haben davon profitiert.
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Dann kann es dir aber auch egal sein, ob Granger dran verdient hat oder nicht. Und trotzdem hast du es geschrieben.Casino Hille hat geschrieben:Das ist zwar deine Meinung, deshalb aber trotzdem nicht richtig. Und was Granger nicht gepasst hat, das ist mir ziemlich egal. Schauspieler können meinetwegen ihren Beruf und ihre Filme auch komplett beschissen finden, als Konsument hat mich das alles nicht zu interessieren.
Das hat mit "mögen" nichts zu tun. Als Scaramouche hat er z. B. ganz gut gepasst. Nur bei May und Wallace war er eben fehlbesetzt.Casino Hille hat geschrieben:
Aber gut, du magst ihn halt nicht, man kann nicht jeden mögen.
Na, ich denke die meisten mögen ihn in der Rolle. Vielleicht verwechselst du ihn mit dem stets uncharismatischen Rod Cameron alias Old Firehand.Samedi hat geschrieben: Das hat mit "mögen" nichts zu tun. Als Scaramouche hat er z. B. ganz gut gepasst. Nur bei May und Wallace war er eben fehlbesetzt.
Einen Großteil des Erfolgs der Wallace-Serie würde ich persönlich ihrer recht großen Heterogenität zuschreiben. Die stilistischen Unterschiede zwischen einzelnen Beiträgen – auch bei zeitlich direkt aufeinanderfolgenden – ist teilweise schon beachtlich. Wenn man sich in diesem Zusammenhang die Vorlieben der Wallace-Fans anschaut, so fällt auf dass diese teilweise sehr stark von einander abweichen, war sich ebenfalls wohl in erster Linie über die unterschiedlichen Stile der Filme erklären lässt. Deine Beobachtung, dass mich in erster Linie die etwas „ernsthafteren“ Wallace-Streifen begeistern können triff dabei durchaus in Schwarze, wobei ich bei diversen meiner Favoriten die Grenzen zwischen hart und albern durchaus als fliessend empfinde, eine Mischung, die ich auch für die Hochzeit der Serie (1962-64) als charakteristischansehe. Nun wäre es natürlich sehr interessant zu erfahren, welche Filme dir besonders viel Spass gemacht hat.danielcc hat geschrieben:
Insgesamt scheine ich etwas mehr einen Hang zum Trash-Wallace zu haben, während dir auffallend die Filme gefallen, die eher bodenständige Polizei/Gangster-Filme sind.
Ich würde Eddi diesbezüglich auf einer Stufe mit Kinski sehen, da beide den Filmen ihren jeweiligen Stempel in einem Maße aufgedrückt haben, wie es kein anderer Schauspieler auch nur annähernd geschafft hat, noch nicht einmal Blacky. Interessant dabei ist, dass sie (zumeist) für genau die beiden gegensätzlichen Pole verantwortlich waren, die das Wesen der Wallace-Serie ausmachen und die ich im vorigen Absatz schon angesprochen habe: Thrill (=Kinskis Domäne) und Klamauk (=Arents Domäne). Ungewöhnlich ist auch, dass obwohl beide nahezu ausschliesslich Nebenrollen gespielt haben, sie letztlich die eigentlichen Stars und Publikumslieblinge der Serie waren.danielcc hat geschrieben:Ohne Arent ist es eigentlich kein Wallace Film. Ich finde ihn fast noch wichtiger als Kinski oder Drache/Fuchsberger
Ich könnte unter den beiden nicht wirklich einen Favoriten benennen, da sie beide in ihren Heldenrollen zu glänzen wussten. Jeder auf seine Weise, da sie recht unterschiedliche Typen verkörpern, was die Filme aber auch wiederum abwechslungsreicher macht (vor allem auch noch in Kombination mit dem nochmal anderen Typus, den Lowitz (oder zB auch Saebisch) verkörpert). Bayrisch habe ich Blacky eigentlich nie empfunden, aber eben typisch deutsch und so gar nicht britisch (da ist Drache in der Tat näher dran, wenngleich er für mich auch nur bedingt als Brite durchgeht). Das ist aber in meinen Augen kein Problem, da das London und die britische Gesellschaft der Filme ja eh eine Phantasievorstellung der Deutschen wiederspiegelt und da passt wie ich finde ein so Urdeutscher wie Blacky dann exzellent rein.danielcc hat geschrieben:- Überhaupt finde ich zu meiner eigenen Überraschung Drache viel besser als Fuchsberger. Drache bringt sowas arrogantes Britisches mit, während Fuchsberger immer ein wenig wie ein Bayer daherkommt
Das sehe ich auch so und seine Auftritte tragen auch in erheblichem Maße zum Abwechslungsreichtum der Filme bei. Zudem zeigt sich gerade im Roten Kreis auch, wie wandlunsgfähig er ist,danielcc hat geschrieben:- Da ich als Kind und Jugendlicher die Filme nur sporadisch gesehen habe und ja dann doch zumeist die gleichen Klassiker gesehen habe, wusste ich gar nicht, dass Klaus Jürgen Wussow mehrfach mitgespielt hat. Man mag über seine spätere Chefarzt Karriere denken was man will aber der Mann ist ein richtig guter Mime!
Ja, das sehe ich genau so. Ein herausragender Schauspieler, der nach meinem Geschmack leider nicht immer die besten Filme für seine Auftritte erwischt hat. Aber selbst in den schwächeren Filmen wie im Trash-Spektakel 7 Schlösser ist er noch erstaunlich gut. Braun ist einer der Charaktermimen in den Wallace-Filmen, die zwar idR nur Nebenrollen zugestanden bekammen, die aber dennoch einen erheblichen Anteil daran hatten, dass die Serie (vor allem in der ersten Hälfte ihres Lebenszykluses) eben doch nicht nur munteres Spektakel war, sondern durchaus auch ernstzunehmende Darstellkunst. Fritz Rasp, Dieter Borsche, Wolfgang Lukschy oder Werner Peters würde ich in der gleichen diesbezüglichen Liga sehen wie Braun.danielcc hat geschrieben: Pinkas Braun ist genial! Der Mann hätte mal bei Bond spielen sollen... was für ein "Leinwand"präsenz
Letzteres finde ich zu hart, da die Filme – zumindest die Besseren – dann durchaus noch etwas mehr zu bieten haben, als nur den einen oder anderen hochkarätigen Akteur. Aber es ist fraglos so, dass Lowitz eher zurückhaltendes und ruhiges Spiel gerade dem hibbelig-aufgekratzten Arent- (und später Schürenberg-) Element sowie der zuweilen etwas kolportagenhaften Inszenierung gegensteuert.danielcc hat geschrieben: Gleiches gilt für Siegfried Lowitz. Seine Ruhe und Ausstrahlung verleihen den Filmen eine Klasse, die sie eigentlich gar nicht haben
In den meisten Filmen sind es andere Rollen, vereinzelt tauchen Scotland Yardler aber in späteren Beiträgen wieder auf. Blackys Higgins bekommt nach dem Hexer auch noch im Mönch mit der Peitsche und Im Banne des Unheimlichen weitere Auftritte. Draches Wesby ist – natürlich – im direkten Hexer-Sequel Neues vom Hexer mit von der Partie und Tapperts Perkins tritt sowohl im Gorilla als auch im Glasauge auf. In beiden Filmen an seiner Seite ist dann auch sein Assistent Sgt. Pepper, allerdings einmal von Uwe Friedrichsen und einmal von Stefan Behrens gespielt.danielcc hat geschrieben: Tauchen eigentlich die gleichen Inspektor-Rollen mehrmals auf? Ich hatte das Gefühl, dass das zumeist andere Rollennamen sind, kann mich aber irren. Oder gibt es "Higgens" mehrmals?
Wobei das „größer“ bei Wallace nur bedingt passt. Zwar ist gerade das Scope-Format, auf welches man für einige Filme der Hochphase wechselte, durchaus ein Indiz dafür, dass man nun auch in etwas größeren Kategorien drehen wollte, aber in Bezug auf die Produktionswerte gestand Wendlandt seinen Filmen dennoch nicht wirklich mehr zu. Im Gegenteil wurden aufgrund weitgehend konstanter Budgets bei zurückgehender Kaufkraft die Defizite bei den Produktionswerte vor allem in der zweiten Serienhälfte immer auffälliger und es ist bis heute für mich ein großes Phänomen, dass die Publikumsgunst dennoch so lange ungebrochen blieb. Broccoli und Saltzman verfolgten da dann tatsächlich eine komplett konträre Politik, indem sie die Produktionswerte und das Spektakel ihrer Filme immer weiter steigerten.danielcc hat geschrieben: Die Parallelen zur Bondreihe finde ich frappierend. Man könnte daraus ein Muster ableiten was den Weg wohl jeder erfolgreichen und in Folge schnell produzierten Filmserie zeichnet (der Erstling wirkt zwar in der Rückbetrachtung noch fremd und zu ernst, aber bietet eigentlich schon alles was danach immer wieder variiert wird; dann wird es immer großer, immer übertriebener,...)
Pinkas Braun hätte mit seiner unverwechselbaren Stimme und der "Leinwand"präsenz gut als Blofeld zw. 1967 und 1971 gepasst. Zumal er Anthony Dawson (Blofeld in LiebesgrüßeAusMoskau & Feuerball) sehr ähnlich sah und er daher auch glaubhaft das "Gesicht" hinter der "Silhouette" hätte werden können. Ist zwar nur ein kleines Detail, aber ich fand`s immer ein bisschen unglücklich, dass aus dem "SchattenBlofeld" mit vollem Haar der frühen Filme ab 1967 plötzlich ein Glatzkopf wurde. Zwar nichts dramatisches, aber das hätte man mit Braun stimmiger machen können. Außerdem hätte ich mir Braun gut in Dialogszenen mit Connery vorstellen können. Das hätte schauspielerisch geknistert.danielcc hat geschrieben:- Pinkas Braun ist genial! Der Mann hätte mal bei Bond spielen sollen... was für ein "Leinwand"präsenz